Der Grund für eure Suchterkrankung

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    Danke, liebe Grüße, alive

  • Tja, Gründe... Eigentlich gibt es nur einen grund: meine psyche. Also dass ich damit nicht mehr klar gekommen bin und in den drogen endlich etwas ruhe gefunden habe, mich endlich mal gut gefühlt habe.

    worauf sich wieder die frage stellt, was der grund für die psychischen probs sind. Also vom hundersten ins tausendste...

  • hmm...gute Frage,ich denke mal das die Sucht bei jedem Menschen aus unterschiedlichen Gründen entstehenkann,sei es Probleme mit sich,mit anderen,oder einfach nur Neugierde falsches Umfeld,schlechte Kindheit usw.Für mich kann ich nur sagen,es war Unwissenheit über die Medikamente die mir verordnet wurden(Benzos) zumindest beim erstenmal,und jetzt nach 4Jahren ohne diese Dinger hab ich wieder angefangen weil ich mit meinen Problemen nicht mehr weiterwusste und mir das Zeugs damals wirklich sehr gut geholfen hat,nur eben habe ich nicht gewusst wie schnell man davon süchtig wird.Jetzt weiß ich worauf ich mich eingelassen habe und weiß auch es war der falsche Weg,eigentlich sollte es nur ein kurzer Übergang sein bis ich mir eine Lösung für meine Probleme einfallen lassen habe,aber da es mir nicht gelungen ist,bin ich nun wieder drauf und alles ist dadurch im Endefekt nur noch schwieriger geworden.Mein Fazit Drogen lösen keine Probleme,sondern verschlimmern alles nur noch mehr.

  • Meine Sucht ist nichts anderes als die Flucht vor dem Leben.
    Denn ich habe Angst vor dem Leben. Angst vor dieser Ellbogengesellschaft, in der es nur um Leistung geht, in der nur von Belang ist was du erreicht hast und nicht wer du bist, Angst vor der Ohnmacht, die mich überkommt nach jedem weiteren gescheiterten Versuch, diesem System stand zu halten.
    Meine Sucht nach Alkohol und Tabletten bildete den Schutzwall - sie spaltete mich von der Wirklichkeit ab und kompensierte all die unangenehmen Gefühle, die ich mich weigerte zu fühlen.

    Die Angst vor dem Leben ist das logische Resultat meiner verkorksten Kindheit, für die es keine Verantwortlichen gibt, außer das Schicksal, welches mich daran hinderte, Kind zu sein.
    Zu wachsen. Und mich später ins Leben zu werfen.
    Das mich um einen Teil meines Lebens beraubte, der unwiederbringlich verloren ist und mir dadurch ein Leben lang die Basis vorenthielt, die ein Mensch zum Menschsein braucht.
    Der Basis, die ein Leben, ein Funktionieren erst ermöglicht.

    Diese Basis ist der vertraute Geruch einer Mutter - und nicht der beißende Gestank von Sterilium und Krankheit, nicht der Fingerzeig Gottes, der dich auf grausame Weise lehrt, dass alles vergänglich ist, nicht die Gewissheit, dass dir alles genommen werden kann in einem Moment der dir so absolut und friedlich erscheint, als handle es sich um ein Märchen, ein überholtes Relikt deiner Kindheit; der dir deine Familie aus den Händen reißt, zu einem Zeitpunkt, an dem du sie am nötigsten brauchst.

    Sie ist die Zuneigung einer Mutter, die ihr Kind liebevoll in die Arme schließt und das Gefühl, als würde die Welt für diesen einen Augenblick stehen bleiben, weil du dich so sicher und geborgen fühlst.

    Sie ist die tröstende Hand auf der Schulter und die aufmunternde Stimme, die in Momenten der Traurigkeit zärtlich ins Ohr flüstert: "Kopf hoch! Es wird alles wieder gut!".

    Sie ist der stützende Rückhalt, das unerschütterliche Vertrauen in einen Menschen, dass er dich niemals fallen lassen wird und sie ist die Freiheit, die es dir erlaubt diese grenzenlose Unbeschwertheit zu genießen, wie du sie nur in deiner Kindheit hast.

    Sie ist nicht das Schicksal, das von dir erwartet mit neun Jahren auf einmal erwachsen zu sein, nichts, das dir deine Kindheit aus den Händen reißt und sie einfach wegwirft wie ein kaputtes Spielzeug.
    Nichts, das dem kleinen Mädchen die Malfarben aus den Händen reißt, um eine Welt zu zeichnen, in der es keine Blumen und Vögel und Regenbögen mehr gibt.

    Und sie ist nichts, das dich dazu zwingt viel zu früh erwachsen zu sein noch lange bevor du innerlich aufgehört hast Kind zu sein.

    Sie ist die Immunität gegenüber dem Schicksal, die Grundlage, die dir das Leben ebnet mit all seinen Höhen und Tiefen. Die dir irgendwann sagt, dass du genug gelitten hast und dich mit ihren Flashbacks und Brandmarken in Frieden lässt.

    Sie wäre der Mensch gewesen, der diese lärmende Stille, die mich umgab, mit Worten und Lebendigkeit gefüllt hätte, der, der mich mit Hoffnung anstatt Verzweiflung versehrt hätte, und derjenige der jenem kleinen Mädchen von damals die Hand gereicht hätte und ein Stück weit mit ihm gegangen wäre in diese Welt, von der es noch so wenig verstand, der auf das "Warum" eine Antwort gewusst hätte und der es nicht zugelassen hätte, dass sich seine Fragen in der Stille verloren und für immer unbeantwortet blieben.

    Jemand der den leeren Platz an ihrer Seite eingenommen hätte, an dem plötzlich nur noch Einsamkeit stand.

    Jemand, der mir gesagt hätte, dass ich in Ordnung bin so wie ich bin. Der mir gesagt hätte, dass ich genauso wie ich bin ganz einzigartig und wunderbar bin. Dass ich genau so wie ich bin einen Platz auf dieser Erde habe.
    Einen Platz, der unabtretbar ist.
    Der währt, solange ich lebe.
    Und dass dieser Platz bedingungslos mir gehört - mir mit meiner ganzen Vielfalt und Authentizität.

    Das ist die Basis, auf der das Erwachsenwerden und das Reifen zu einer Persönlichkeit passiert.

    Und ich bin wie ein Baum ohne Wurzeln. Unfähig zu wachsen und unfähig dem Sturm des Lebens zu trotzen.
    Der wichtigste Entwicklungsprozess findet in der Kindheit statt.
    Was damals schief ging, das zerrt ein Leben lang.

    Suchtmittel sind in der Lage, dir all das zurückzugeben, auf das du verzichten musstest. Du lässt dich willenlos verführen, erkennst hinter der tröstlichen Maske die Fratze des Todes nicht. Registrierst nicht den Sensemann, wie er auf dich wartet. Wie er höhnisch lacht. Wie er gierig die Hände nach dir ausbreitet.
    Doch vom paralysierenden Rausch betört kannst du nicht von ihm ablassen, denn er kommt wie eine Woge der Vertrautheit, wiegt dich wie ein Baby friedvoll in den Schlaf. Die Welt mitsamt ihrem Leid entfernt sich auf angenehme Weise immer weiter von dir, erlischt wie eine Sternschnuppe in der schwarzen Unendlichkeit der Nacht.
    Der Rausch verschafft dir Zugang zu einer Welt, in der es keine Ängste mehr gibt und keine kräftezermürbenden Kämpfe.
    Du bist eingelullt in einer Traumwelt, die fern ab von der Hektik und dem Stress von draußen liegt.
    Deine Gefühle sind taub, dein Geist ist gegen das Negative immun.

    Doch du realisierst nicht, dass du zu einem emotionslosen Mutanten verkommen bist, begreifst nicht, dass du dich, sobald du dich für das Schlechte verschließt, auch zu allem Schönen und Angenehmen den Zugang verlierst. Dass du nicht mehr in der Lage bist, zu erkennen, dass dein Körper nur noch eine leere Hülle ist, eine Marionette, die eine tötliche Hand kontrolliert und dass du dich selbst von dem Menschen der du eigentlich bist, dem Wesen, das fühlt, das hofft und liebt - dem Wesen mit diesen endlos vielen ungelebten Träumen, Sehnsüchten und Wünschen - so verdammt weit entfernt hast.

    Clean zu werden, jegliche Art von SVV aufzugeben bedeutet somit auch, dem Leben zu vertrauen und nicht zuletzt sich selbst.
    Vertrauen in die eigenen Stärken, Fähigkeiten, seine Intelligenz.
    Und letztlich bedeutet es auch den Mut aufzubringen, um Träume zu leben, so dass sie nicht länger Gespinste unserer Phanasie bleiben, sondern zu Instrumenten werden, die uns die Macht verleihen, um unsere eigene Wirklichkeit zu verändern und sie in einen Ort zu verwandeln, der es wert ist überlebt zu haben.

    Zitat

    Jeder Mensch mit durchschnittlicher Intelligenz und Willenskraft kann so viel Erfolg haben wie er nur will.
    Er muss nur den Elan haben und die Phantasie, um in großen Dimensionen zu denken.


    (Zitat aus "The Roaring Sixties")

    Ich ziehe hiermit einen Schlussstrich. Ich höre auf mit dem ganzen Mist und gehe am Donnerstag in eine Klinik.
    Meine Kindheit und Jugend war bereits ohne meine Mithilfe im Arsch und ich bin es leid noch mehr Zeit meines Lebens sinnlos zu vergeuden.

  • grund für meine mittlerweile ehemalige alkoholsucht?

    es ging damit leichter sich die oberschenkel aufzuritzen, auch wenn es feige ist, aber ich mochte das gefühl

    genauso mochte ich das gefühl betäubt zu sein

    ich mochte alles daran, am morgen danach aufzustehen - eine reine qual, aber es gab dem "normalen" alltag wieder mehr sinn, denn man erkannte, wie schmerzfrei das leben ohne irgendwelche drogen sein kann.

    ich hätte diese Alkoholsucht weiter getrieben, es waren mittlerweile 2 1/2 jahre wenn ich mich nicht irre, es hat schon seine folgen hinterlassen in meinem hirn.
    aber: es ist nicht mehr möglich. ein mal das bad mit blut vollgekotzt reicht, ein wenig möchte ich dann doch noch leben. nun gerade das 1. bier nach 3 wochen, und wieder kommt nur blut aus meinem maul raus, Alkohol gibt mir nichts mehr, im gegenteil.

    immerhin muss ich noch ein weilchen leben und den personen gerechtigkeit geben, die es verdient haben.

  • Hallo,

    tja, schwer zu sagen. Ich habe lange gebraucht, um eine Antwort auf dieses "warum" zu finden; mittlerweile kann ich sagen, dass ich wg meiner Depressionen die ich bereits in meiner frühen Jugend hatte, angefangen habe zu trinken. Das ist nun 11 Jahre her...

  • Mein Grund ist das ich Jahre lang fast Täglich Schmerzen hatte und mittlerweile nicht mehr Täglich aber trotzdem noch ziemlich oft Schmerzen habe

  • hmmm.... ich hab immer eine Sucht mit einer anderen abgelöst... ritalinabhängig bin ich geworden weil ich sehr ehrgeizig bin und zu der zeit als meine abschlussprüfungen waren die schlimmste zeit meines lebens begann... um mit dem erlebten, der anfeindung und der einsamkeit klarzukommen und trotzdem weiter zur schule zu gehen und meinen abschluss zu schaffen hab ich angefangen immer mehr und mehr zu nehmen, bis ich schliesslich süchtig war....

  • nein,ich denke mal dass ich die wahren gründe nimmerkenne od. kennen will. die sind mir mittlerweile scheissegal. ich will nur einfach nimmer süchtig sein.

  • Zuerst wars neugier, dann gefiehl es mir, anschliesend gewohnheit, für mich war es erst eine Sucht von dem Tag an als ich probieren Wollte es ganz sein zu lassen, bis dato hatte ich kein prob. damit, also schwierig schwierig. Kanns nicht einfach auch genuss gewesen sein ?

  • Einen einzigenb "konkreten" Punkt habe ich wohl nicht. Es sind so viele.

    - Gedanken ausschalten
    - Nicht mehr fühlen müssen ODER wenigstens etwas fühlen können (Borderline)
    - Spannungszustände mindern
    - Als "Skill" zum SVV
    - Wenn es mir schlecht geht
    - Autoaggression

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