Ich lass mal alles raus

  • Hallo zusammen,

    also wer nicht gerne viel lesen möchte sollte hier aufhören.
    Denn ich werde mal alles berichten, so gut wie ich kann.
    Also „der“ Wendepunkt in meinem Leben, war der Autounfall meines Vater. Zwei Wochen später starb er an den Folgen.
    Tja und ich rutsche in die Rolle des Ersatzpartners. Es half wohl uns beiden (meiner Mutter und mir). Mit 12 habe ich meine erste Zigarette geraucht. Mit 15 das Bier, mit 16 der Joint, mit 17 die Pille, mit 18 die Pilze wann das Opium, LSD und das Meskalin weiß ich nicht mehr.
    Mit 26 brach meine Psychose/Schizophrenie aus. Geile Sache ich war High ohne Drogen und mit Drogen war es der helle Wahnsinn. Straßen veränderten ihre Richtung als ich auf ihnen lief. Ich konnte mit Katzen, Steinen eigentlich mit allem geistig kommunizieren. Es war der intensivste Trip meines Lebens. Und JA das Leben war geil. Wenn da nicht da nicht die Mitmenschen gewesen wären, die mir komisch vorkamen. Die Natur war Rein, aber die Menschen waren fast alle krank. Nun ja aber es war ein Trip, nicht Real, ich glaubte an Sachen die nicht waren. Ich wurde von Polizisten aufgefischt mitgenommen und ab in die geschlossene gebracht.
    Als ich zu der Zeit keine Wohnung, keine Arbeit, kein Auto eigentlich nichts außer meinen Hund und meinen Rucksack und eine Geldkarte .
    Nach 6 Wochen kann man ja raus, wenn man sich an die Hausordnung hält und Arbeit und eine Wohnung nachweisen kann. Das habe ich beim Wochendausgang erledigt, daher war ich raus und hatte Arbeit und alles was man zum „normalen“ Leben braucht.
    Doch die Sucht war größer nach drei Monaten fing ich wieder an zu Kiffen. Ich machte sogar eine zweite Lehre nach einem Jahr Arbeit. Ok die Prüferin war eine Ausserirdische aber sie gab mir trotzdem eine drei. Ja ich war wieder drauf, und ja es war wieder gut, obwohl die böse Macht wurde stärker, so fuhr ich freiwillig in die geschlossene und bat um Eintritt. Er wurde mir gewährt. Nach 4 Tagen ging ich wieder raus. Mit so weißen Pillchen. Meine Mutter sagte mir später, sie fand mein Zustand mit den Pillchen schlimmer als den Zustand während des Wahns. Ich weiß nicht mehr viel von der Zeit, ich hatte wohl nichts mehr zu lachen. Zum Glück wurde die Pillchen mit anderen ausgetauscht, die mich wieder vermenschlichten. Sicherlich bis heute verkrüppeln, aber ein verkrüppelter ist für die Gesellschaft weniger bedrohlich, daher muss ich das akzeptieren. Ein Vorteil der Verkrüppelung ist ja das ich tatsächlich brav arbeiten gehe, und ein relativ ruhiges und auffälliges Leben führe. Ok ich fühle mich manchmal Scheisse, was ich früher nie hatte. Aber ich akzeptiere das als Nebenwirkung.
    Tja also ich glaube zu wissen, meine Krankheit ist mittel zum Zweck gewesen. Meine Mutter war nicht in der Lage mir Anerkennung zu geben in jungen Jahren und auch heute nicht obwohl ich mittlerweile eine Fachabitur nachgemacht habe und studiere. Auch damals gab es Dinge die Anerkennung verdient hätten. Nun ja sie kannte es nicht von Ihrer Mutter woher soll sie wissen wie das geht. Das dumme war nur das ich das schön verstärkt abbekommen hatte, weil ich ja in der Ersatzpartnerrolle war. Das nennt man in Fachkreisen emotionalle Störung. Ok nicht die ganze Zeit von 21 bis 26 nicht. Meint ihr da besteht ein Zusammenhang, das ich die vielen Drogen genommen habe um Abstand von meiner Mutter zu bekommen, da sie meiner Entwicklung nicht förderlich war??
    Ich denke schon, den sie sagte immer stoned brauche ich nicht nach Hause kommen. Und ich habe täglich gekifft.
    Nun ja und heute, habe ich noch Probleme mit meinem Selbstbewusstsein, bin Beziehungsunfähig, schlucke brav mein Pillchen, und versuche normal zu sein. Und es gelingt mir sau gut. Wem ich mich nicht öffne glaubt ich wäre ein einfach Geist der zufrieden ist.

    Ach ja ich wollte letztens mal zur Verhaltentherapie, da ich ja doch mal gerne ein Frau lieben möchte. Ich weiß nicht ob ich es je erleben werde, das mich eine Frau liebt und mir die Anerkennung gibt, die jeder Mensch braucht. Ich werde arbeite weiter an mir.
    Natürlich ist mir bewusst, das ich durch alles eine dauerhafte Dysfunktion habe. Mein Vorteil ist wohl das die moderne Zivilisation nicht so viele „normale“ hervorbringt, das ich wahrhaftig „normal“ bin.

  • hi

    ich finde es aber schon eine große leistung,bei all deinen problemen,dass du dein abi gemacht hast und auch ein studium.da ziehe ich meinen hut.meine probleme haben mich derartig in der Gewalt und ich bekomme garnichts mehr hin.

    ich höre auf einlob von außen kaum noch.ich selbst muß mit mir zufrieden sein.da ist mit egal,ob andere ich anerkennen oder nicht.ich finde esklasse,dass du nicht aufgegeben hasu und weiter macht.

    lg vaijda

  • Da muss ich vaijda mal zustimmen. Es gehört immer viel Kraft dazu, weiter zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen, vor allem, wenn man selber nicht das Gefühl hat, etwas ändern zu müssen.
    Dass du Anerkennung für deine Leistungen willst, kann ich gut verstehen. Meinen Vater hat's auch nie interessiert, was ich für Noten mit nach Hause gebracht habe und ich habe auch heute oft noch das Gefühl, dass es meinen Eltern egal ist, welche Leistungen ich erbringe. Sie wollen mir damit aber eigentlich nur zeigen, dass sie mich lieben, egal was ich mache und egal welche Leistungen ich bringe. Na ja, keine Eltern kommen perfekt zur Welt. :winking_face:

    Mit allem anderen lass dir Zeit. Jeder von uns hier muss mit etwas fertig werden und wir brauchen alle unsere Zeit. Erzwingen kann man leider nichts, auch wenn wir das gerne manchmal würden. Den schwersten Schritt hast du meiner Meinung nach schon hinter dir, weil du dir helfen lässt und auch an dir arbeitest. Alles andere wird mit der Zeit noch kommen, wenn du so weit bist. :smiling_face:

  • Gute Frage!!!
    Eigentlich bin ich wieder fit! Nur selten denke ich nochmal darüber nach, oder habe kurzzeitig ein Flashback. Schade finde ich nur das ich Fremdwörter oder sowas schwer behalten kann, ich sie aber wissen will und dann öfter nachschlagen muss.
    Mein Angaschmo macht das Defizit aber wieder weg.

    Ich ziehe eigentlich quer durch Deutschland. So ist es gekommen das ich meinen Freundeskreis mit den ich die Drogen ca. 10 Jahre genommen habe meide. Jetzt ist es so das eigentlich keiner sieht was ich geleistet habe. Und ich glaube deswegen habe ich die Zeilen geschrieben. Die erste Antwort hat mir im Grunde auch das gegeben was ich gebraucht habe. Manchmal denke ich nämlich das das was ganz tolles ist von so tief unten bis da wo ich jetzt stehe. Aber es ist nur halb soviel Wert, wenn es keinen Menschen gibt der mal sagt XXXXX das ist eine starke Leistung gewesen und ist es immer noch.

    Danke der Nachfrage, durch die Reflexion über meine Zeilen wurde mir wieder mal bewusst, das ich ne Frau an meiner Seite brauche. Die mir Anerkennung gibt. Sowas ist bei mir nämlich sehr selten....

    Es könnte aber sein das da das Problem ist, ich liebe mich selber nicht so sehr, daher kann ich auch keine Frau lieben, dadurch bekomme ich keine Anerkennung, und ich liebe mich selber nicht so sehr, daher....
    OK, so einfach ist es dann wahrscheinlich doch nicht, aber in die Richtung könnte es gehen...


    LG Alias Josch

    Oben bei mir steht eigentlich bin ich wieder fit, im letzten Abschnitt steht warum nur "eigentlich" !!

  • Hallo Joschuas.

    Ja, das ist aber doch gut dass du die "DrogenFreunde" meidest. :smiling_face:
    Ich kenne das. Habe hier auch so meine Gedanken mal verfasst, einfach nur um es mal erzählt zu haben. Mir geht es das fast wie dir. Bist nicht alleine.... :winking_face:
    Hmm, ein LOB ist immer schön. Aber die Menschen vergessen das meistens. :frowning_face:

    Aber wieso liebst du dich nicht? Wegen dem Mist der Vergangenheit? Versuch es, mach es einfach. Ich weiß das ist komisch und so, so falsch ist der Gedanke nicht. Man strahlt ja sein inneres Wertegefühl irgendwie aus.

    Oje, ich glaube das ist etwas verwirrt geschrieben, aber ich denke es kommt rüber was ich meine?
    :smiling_face:

    Eigentlich.... Scheiß Wort, nicht wahr? Halte durch, bleib stark und genieße das Leben.


    :wink:

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