Dieses Mal für immer

  • Hi Bud,

    wahrscheinlich suchst Du immer noch eine gesellschaftliche Akzeptanz für den Cannabis-Konsum. Aber anscheinend schaffst Du es auch ohne - also Sekt oder Selters? Hört sich einfach an, ist es vielleicht auch! Niemand kann Dir die Entscheidung "pro & contra" abnehmen.

    LG

    Mickey:63:

  • Hallo,

    seit meinem letzten Beitrag habe ich nicht mehr konsumiert. Mir gefällt mein abstinentes Leben aber nicht.

    Gleichzeitig ist mir aber klar, dass ich mit Cannabis auch nicht wirklich zufrieden werde.

    Die Depressionen sind wieder da und ich bin total mut- und antriebslos.

    Über die Feiertage habe ich gefeiert, mit meiner Frau und Freunden. Das war so ne Revival Party der Disco in der wir vor dreißig Jahren immer waren, wo ich übrigens auch meine Frau kennengelernt habe. Also unsere Musik und viele alte Freunde und Bekannte. Da habe ich auch einige nette Menschen wiedersehen können und viele nette Gespräch führen können. Es wurde auch Alkohol getrunken und ich habe sogar ein wenig getanzt.

    Ich habe mich zuerst innerlich gewehrt und auch beinahe meine Frau alleine gehen lassen. Dann bin ich aber doch mit und wir haben das erste Mal in diesem Jahr wieder in unserem Camper geschlafen.

    Kann das Leben ohne Konsum doch schön sein?

    Bud

  • Die Frage stelle ich mir auch, ob das Leben ohne Konsum schön sein kann. Es ist tröstend nicht alleine damit zu sein. Bestimmt kann man es wieder lernen das Leben ohne Substanzen schön zu finden.

    Dein Beitrag hört sich aber doch schon mal ganz schön an, ich kann das sehr gut nachvollziehen das du mut- u. antriebslos bist vorallem wenn die Depression sich wieder in der Vordergrund rückt. Geht mir zur Zeit genauso! Aber das Cannabis raubt einem leider schnell die Lebenslust.

    Liebe Grüße

  • Ich Garantie euch das Leben wird richtig schön nach der Abstinenz Phase. Ihr müsst einfach weiter beißen und dran bleiben. Man gewöhnt sich dran und hängt nicht mehr in der Sucht. Probiert es doch aus, was habt ihr zu verlieren? Die Depressionen werden doch mit Konsum nur schlimmer.

  • Um mich herum leben alle oder viele ein glückliches und zufriedenes Leben und haben irgendwie ihren Frieden gefunden.

    Ich beobachte an mir, wie ich oft eifersüchtig und neidisch bin. Meine Frau sagt mir immer, dass ich doch gar keinen Grund dazu habe. Eigentlich läuft in meinem Leben ja auch alles super.

    Gesund, also außer einer kaputten Bandscheibe und meiner von der Sucht ruinierten Psyche, halbwegs gebildet mit gutem und sicherem Job im öffentlichen Dienst. Eine tolle, verständnisvolle Ehefrau, die meine Kiffereskapaden nun schon solange erträgt. Sie ist klug, attraktiv und überaus fleißig. Ihre positive Lebenseinstellung ist unfassbar. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich schon längst nicht mehr da. In meinen schwersten Zeiten stand sie mir immer zur Seite und hat nie aufgehört an mich zu glauben. Jetzt habe ich den Rückfall gehabt und mal schauen wohin die Reise geht.

    Bud

  • Hey Bud dein Leben hört sich perfekt an. Du hast einen guten sicheren Job, eine tolle Ehefrau die immer zu dir steht. Hast du es mal mit Hobbys probiert? Du hast doch ein Camper wieso reist du nicht öfter mal und enjoyst dein leben. Viele haben richtige Probleme und wünschten dein Leben zu haben. Wie lange war deine längste Abstinenz Phase denn? Ich möchte und wünsche mir das du nicht mehr zu dem Zeug greifst. Deine Psyche ist nicht kaputt, deine Gedanken sind einfach falsch. Depressionen entstehen mit zu vielen nachdenken über negative Sachen. Was wären den negative Sachen an die du denkst ? Um ehrlich zu sein sehe ich nichts negatives in deinem Leben als die Sucht. Wenn du die Sucht besiegst und einfach nicht mehr konsumierst hast du auch keine Probleme mehr. Bitte zieh durch. Zieh es für deine Frau durch. Zieh es für dich durch. Am Ende jedes Tunnels ist ein Ausgang. Jeder Fluss mündet ins Meer. Vergeude keine Sekunde mehr im Rausch. Ich habe 10 Jahre exzessiv konsumiert und bin seit dem 04.12.23 clean und ich kann mir ein Leben auf Drogen nicht mehr vorstellen. Die Vorstellung kommt mir erbärmlich vor. Nach der Arbeit mit schwitzigen Händen nach Hause zu rennen und direkt zu konsumieren nur um eigentlich nur normal zu werden, normal essen zu können, normal sitzen und Filme schauen zu können oder normal schlafen zu können. Ich habe auch noch ab und zu depri Filme. Aber bei mir ist es ausgelöst durch meine selbstständige Tätigkeit und meinen verlangen jedes Jahr mehr Umsatz zu generieren. Das stresst mich sehr. Ich bin in der Automobilbranche tätig. Vlt ein Tipp was mir bei meinen depris hilft ist gezieltes Gedanken stoppen mit dem Satz STOP OVERTHINKING zu vieles nachdenken bringt eigentlich zu nichts.

  • Hallo Natvil,

    vielen Dank für deine Antwort. Es ist so: Von außen betrachtet ist mein Leben eigentlich perfekt. Mich plagt nur diese nicht enden wollende Unzufriedenheit.

    Vielleicht sind es ja gar keine Depressionen. Sondern eben nur das trotzige Suchthirn, das mich überreden will, wieder zu konsumieren.

    Bestimmt würden viele Menschen ihr Leben mit meinem tauschen wollen. Ich stehe mir doch nur selbst im Weg.

    Längste Abstinenz waren so 2 Jahre. Ich weiß also eigentlich dass es auch ohne Cannabis geht. Nur habe ich in der gesamten Zeit kein gutes Gefühl gehabt (oder zulassen wollen).

    Ich glaube manchmal, ich fühle mich in meinem Jammern und Beklagen einfach wohl. Wäre es anders, käme das ja einem Zugeständnis gleich, dass Leben auch ohne Kiffen schön sein kann.

    Bud

  • Ich liege hier auf dem Sofa und schreibe ins Forum. Gleich werden meine Frau und ich ins Bett gehen und dann lässt mich der Gedanke einschlafen, dass ich doch wieder konsumieren kann, wenn ich es möchte. Wenn es doch wirklich nicht ohne geht. Das ist die absolute Selbstverarschung. Am nächsten Morgen ist mein Verstand dann enttäuscht weil es ja kein Gras gegeben hat.

    So geht doch nicht Distanz zum Konsum.

    Und morgen ist dann auch noch Homeoffice.

    Da kann ich mich den ganzen Tag bedauern, mich dazu anhalten nicht zu kiffen, obwohl was da ist und stolz auf mein Widerstehen sein, was ich eigentlich nicht will.

    Kranker Kreislauf. Kann ja auch nicht in Zufriedenheit enden, wenn man es so angeht.

  • Danke Bud für deine Glückwünsche im Cleanclub! 🥰

    Ich erinnere mich an jetzt vor einem Jahr, ich war ganz frisch dabei und in Reha und du schon weit. Ich bewunderte deine Zahlen.

    Bin auch ein bisschen neidisch und gleichzeitig enttäuscht von mir selbst, dass ich so leichtfertig meine lange Abstinenz aufgegeben habe.

    Das ist sicher eine gute Motivation für deine Abstinenz.🙂 Wünsche dir einen schönen Sonntag!🍀

  • Hallo Thymia,

    vielen Dank für deine Worte. Letztes Jahr um diese Zeit war ich bereits wieder im Konsum. Aber bis März 2023 konnte ich immerhin 19 Monate totale Abstinenz vorweisen. Nun befinde ich mich irgendwie wieder ganz am Anfang der Entwöhnung. Da ich ja wieder konsumierte, brauchte ich meine Medikamente ja nicht mehr. Seit gestern nehme ich wieder Venlafaxin und Bupropion zur Behandlung meiner Depressionen. Nebenwirkungen waren sogar direkt heute Morgen schon zu spüren, ich bin schwitzend aufgewacht. Der gestrige Tag war ne komplette Katastrophe. Da ich nicht ins Büro fahren musste, sondern aus dem Homeoffice heraus arbeiten konnte, habe ich mich komplett gehen lassen. Den ganzen Tag hebe ich völlig antriebslos auf dem Sofa verbracht. Nicht einmal als meine 18jährige Tochter nach Hause kam, habe ich ich mich aufgerafft. Den ganzen Tag so gut wie gar nichts gegessen und getrunken, bis dann abends meine Frau nach Hause kam und entsprechend enttäuscht war. Wir haben uns dann darauf verständigt, dass ich die Medikamente in der Dosis wie zuletzt in meiner abstinenten Phase wieder einnehmen werde. Ich hoffe sehr, dass sich an meiner Perspektivlosigkeit und Antriebslosigkeit bald etwas ändern wird. Mir ist aber gleichzeitig auch klar, dass die Tabletten es nicht von allein bewirken können. Es muss auch Wille und Antrieb meinerseits vorhanden sein. Und das ist die Krux an der ganzen Sache. Ich habe den Konsum doch nur eingestellt, weil ich weiß, dass ich abhängig bin. Mir ist klar, dass ich süchtig bin. Vor meiner letzten Abstinenz bin ich sogar teilweise um 5 Uhr morgens aufgestanden, um mir in der Garage einen Joint zu bauen und ihn natürlich auch direkt zu rauchen. Dann entweder nochmal bis halb sechs ins Bett zu meiner Frau, um dann so zu tun, als ob man gerade gemeinsam aufwache oder von vorneherein aufgeblieben und schon mal Kaffee für meine Frau und mich gemacht. Immer wieder erkenne ich, wie stark der Konsum in meinen Alltag eingebettet war/ist und dass ich mich da von anderen Kiffern enorm unterscheide.

    Es ist total unbefriedigend nicht zu konsumieren, es aber gleichzeitig gerne tun zu wollen. Jeden Abend lege ich in mein Bett und mich tröstet der Gedanke, dass ich den Konsum ja wieder aufnehmen könnte. Nur deshalb kann ich einschlafen, mit dieser "Rettung" in Aussicht. In den neunzehn abstinenten Monate war rückblickend auch kein einziger Tag schön. Das redet mir natürlich nur mein Suchthirn ein. Ich denke ja sogar, während ich diese Zeilen hier tippe, dass ich eigentlich lieber ein Leben als Konsument führen möchte. Dann verspüre ich Lebensfreude, bin unternehmungslustig, kann lachen und Spaß haben, habe einen guten Appetit, keine Beeinträchtigung der Libido, Freude daran meine Musik zu hören, und und, und! Außerdem bin ich dann nicht depressiv, nur am Grübeln, finster, pessimistisch, schlecht gelaunt und von allem genervt.

    Allerdings hält auch die Konsumphase nur begrenzt meine Leiden in Schach. Okay, jetzt hat meine Frau durchs Ertappen das abrupte Ende eingeleitet und ich habe aufgehört zu konsumieren. Aber die vergangenen Abstinenzen habe ich immer selber herbeigeführt, bzw. mir gewünscht. Irgendwann kotzt es einen nur noch an.

    Was eigentlich immer gegenwärtig ist, ob Konsum oder Abstinenz: Die Unfähigkeit das eigene Leben zu gestalten, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen. Ich habe keine Interessen, keine Hobbys und keine Leidenschaften. Meine Aufgaben und Verpflichtungen nehme ich immer nur halbherzig wahr. Manchmal wundere ich mich, wie ich überhaupt soweit gekommen bin. Mein Leben habe ich hier ja schon mal umrissen: 48 Jahre alt, verheiratet, zwei Töchter (22 Jahre und 18 Jahre), tolle Ehefrau (44 Jahre alt), keine finanziellen Sorgen, Eigenheim, gut bezahlter und krisensicherer Job im Öffentlichen Dienst, überwiegend gesund mit Ausnahme der defekten Bandscheibe und damit verbundenen ständigem Schmerz. Aber da geht es anderen deutlich schlechter. Ich war in meinem Leben eigentlich schon immer ein Jammerer und unselbständiger Mensch. Ständig wurde einem alles abgenommen, man musste kaum seine Komfortzone verlassen. Wenn ich hier schon mal geschrieben habe oder auch von mir denke, ich sei ein hochfunktionaler Kiffer muss ich mir ehrlich eingestehen, dass es so nicht ganz stimmt. Ich vernachlässige dann auch meine Aufgaben, bin manchmal zu spät, lüge um Dinge zu vertuschen oder um die Konsequenzen zu vermeiden. Eine langfristige zufriedene Abstinenz kann also nur gelingen, wenn ich meinen Frieden damit schließen kann. Es ist ja nicht verwunderlich, dass auch nach neunzehn Monaten noch ein Rückfall erfolgt ist. Solange ich nur aus Trotz und nicht aus tiefster Überzeugung abstinent lebe, werden meine Versuche immer wieder scheitern. Es ist ja so, dass bislang keine Zufriedenheit erreicht werden konnte. Ich bin mit knapp 17 Jahren in diese Blase eingetaucht, habe mich immer von ihr tragen lassen. Also, immer den Weg des geringsten Widerstands gewählt, meinen Lebensalltag nur nach dem Konsum ausgerichtet. Eigentlich fehlen mir so gut dreißig Jahre meines Lebens. Ich soll jetzt Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen, weiß aber nicht, wie das gehen soll. Kann nicht auch das jemand anderes für mich übernehmen!?

    Ich könnte noch so lange weiterschreiben, habe aber jetzt keine Lust mehr.

    Desillusionierte Grüße


    Bud

  • Oh, das hatte ich dann garnicht mitbekommen oder falsch verstanden. Ich dachte das dein Rückfall Ende letzten Jahres oder sogar dieses erst begonnen hatte. Du nimmst die Medikamente jetzt in deiner alten Dosis, mit oder ohne Rücksprache mit einem Arzt? Wäre da nicht doch ein Therapeut, sonstige Unterstützung hilfreich?

    Medikamente alleine sind ja nicht unbedingt die Lösung.

  • Guten Morgen Thymia,

    ich nehme die Medikamente jetzt wieder ohne Rücksprache mit dem Arzt.

    Schließlich war die Dosis ja mal ganz passend. Wird aber mit der Entfaltung der Wirkung noch dauern. Da braucht es noch etwas Geduld meinerseits.

    Therapie könnte helfen. Ambulante Drogentherapie habe ich schon hinter mir. Sogar zweimal.

    Ne ordentliche Psychotherapie vielleicht mal probieren. Ich muss auf jeden Fall was in meinem Leben verändern. Bin aber ja zu unentschlossen und antriebslos.

    Wenn ich wieder kiffen würde, bräuchte ich das alles nicht.


    Grüße

    Bud

  • Hallo,

    mal wieder Zeit für ein kurzes Update. Der letzte Eintrag ist heute schon ne Woche her.

    Noch immer clean und Stimmung blöd.

    Die Illusion will nicht von mir weichen, dass doch Konsum mir ein glückliches Leben beschert.

    Meinepermanente schlecht Laune kotzt mich an. Lustlos, niedergeschlagen und total antriebslos friste ich mein Dasein in diesen Tagen.

    Wenn ich in die Zukunft einen Blick wage, weiß ich, dass ich maximal das Gefühl erreichen werde, wie am Ende meiner eineinhalbjährigenAbstinenz .

    Das war so im Februar/März 2023.

    Zufriedenheit habe ich nicht erlangt in dieser langen Zeit. Wüsste nicht warum es diesmal besser werden sollte.

    Ich habe keine Lust mehr zu kiffen aber auch keine Lust ohne Kiffen zu leben.

    Was bitte ist das fürn Paradoxon?


    Euer BUD


    Ich glaube nicht, dass es mit der Länge ohne Drogen zusammenhängt.

    Du hast Probleme mit deinem Leben, also solltest was unternehmen!

    Mit Verkriechen wird das nicht klappen :winking_face:

    So hat mir Franz im Oktober 2022 geschrieben.

    Verdammt Verdammt.

    Ich schätze er hat wohl recht damit.

    Einmal editiert, zuletzt von Bud (30. Mai 2024 um 18:40) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bud mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Bissel hart, aber dennoch was wahres dran

    Was genau ist ein bissel hart?

    Meine Erkenntnis dass du recht hast?

    Oder wie ich mit mir ins Gericht gehe?

    Meine Extrarunden und das wiederholte Abspielen eines so schädlichen Konsummusters sind auch a bissl hart!

    Bud

  • Ich meinte meine damalige Aussage :winking_face_with_tongue:

    Aber ja, ich meine du wählst auch den härtesten Weg, weil das hin und her einfach sehr anstrengend ist.

    Aber ich finde es gut, dass du dir immer wieder Gedanken drüber machst.

  • Eine langfristige zufriedene Abstinenz kann also nur gelingen, wenn ich meinen Frieden damit schließen kann.

    Hallo Bud!

    Ich habe nicht alles gelesen, aber Einiges. Deinen letzten längeren Beitrag finde ich interessant, weil du da frei von der Leber zu schreiben scheinst. Vor allem den Satz da oben.

    Ich bin auch über 40 (und kämpfe mit depressiven Zuständen seit 9 Wochen Abstinenz nach auch fast 30 Jahren Konsum) und in einer an sich ganz guten Lebenssituation, stolpere aber auch immer wieder an diesem Punkt, wo ich mir radikal ehrlich eingestehen müsste, wo ich mir selbst immer wieder mit Totschlagargumenten wie "ich bin eben so" oder "das war schon immer so" komme. Schlimmer noch: "der oder die hat sich so verhalten, dass ich keine Wahl hatte"...

    Trotzdem will ich das nicht mehr! Es lohnt sich, genau da genauer hinzugucken, denke ich. Seinen Frieden mit sich schließen halte ich für das A und O für eine dauerhafte Abstinenz. Man sollte sich klarmachen, dass man bei so intensivem Konsum irgendwelchen Illusionen gefolgt ist, die sich zwar über die Länge der Zeit verfestigt haben, sich aber durchbrechen lassen.

    Klar kann man dafür zur/-m Psychologin/-en. Ich selbst habe damit ehrlich gesagt nichts als Langeweile geerntet und setze lieber Selbstreflektion und Geduld ein. Es scheint sehr gut zu funktionieren, denn die "Zustände" werden jetzt schon von Tag zu Tag wesentlich besser.

    Es liegt fast nahe, bei dir zu sagen, na dann kiff doch wieder, wenn sonst alles so doof ist, aber ich denke mal, das ist es sonst in Wirklichkeit auch, durch die Art, wie du dich und dein Leben zu werten gelernt hast.

    Diese Einschätzungen sind natürlich subjektiv und ohne Gewähr! Ich meine es gut.

    Gruß Ninja

  • herapie könnte helfen. Ambulante Drogentherapie habe ich schon hinter mir. Sogar zweimal.

    Ne ordentliche Psychotherapie vielleicht mal probieren. Ich muss auf jeden Fall was in meinem Leben verändern. Bin aber ja zu unentschlossen und antriebslos.

    Wenn ich wieder kiffen würde, bräuchte ich das alles nicht.

    Wieder kiffen wäre ja auch der leichtere Weg. :winking_face:

    Therapie vielleicht keine Idee. Eine Chance Gründe zu finden und Wege, um etwas im Leben ändern zu können.

    Ja, ja, weißte selbst- von nix, kommt nix.

    Kannst dir vielleicht bei der Suche nach Therapie unterstützen lassen von einer Frau?

  • Hey.

    Ich hoffe, ich mische mich nicht über Gebühr ein, aber Bud hat hier eine Ebene angesprochen, die mich sehr nachdenklich macht: Die Suche nach DER logischen Erklärung für ein abstinentes Leben, abgesehen von gesellschaftlich gefördertem Trinken.

    Wie so oft bei Themen, in die die Seele verwickelt ist, lässt sich diese Frage aber überhaupt nicht pauschal beantworten. DIE Erklärung muss man selbst finden. Eine beruhigte Partnerin, mehr Geld, weniger Versteckspiel, keine Bange vor der Verkehrspolizei sind dafür gute Gründe. Und ständiger Konsum ist natürlich krank.

    Gleichzeitig wird Cannabis nicht aus Jux und Tollerei medizinisch verschrieben. Der positive Effekt zum Beispiel auf Leute mit Torett-Syndrom ist verblüffend. Warum sollten diese Menschen aufhören? -

    Man sollte sehr ehrlich zu sich selbst sein, wenn man den Konsum bewertet. Die Antworten bei Anderen suchen ist dabei nicht immer zielführend.

    Oder frei nach Immanuel Kant:

    "Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!"

    Ninja :winking_face:

  • Hallo Ninja,

    du bringst es auf den Punkt. Für den Konsum kann es unterschiedliche Motivationen geben, über medizinische Indikationen hin zu gelegentlichem Gebrauch zu Genusszwecken bis man dann da ankommt, wo ich bin: (Dauer-) Konsum als Krücke zur Alltagsbewältigung.

    Und ebenso unterschiedlich sind die Motivationen geprägt, wenn es um Beendigung des Konsums geht. Sobald es einem auf eine solch verzehrende Art und Weise schwer fällt wie mir, ohne Einfluss von THC das Leben zu meistern und ein Konsum-Stopp unterbewusst nur als "Pause" betrachtet wird, sind die Voraussetzungen für eine dauerhafte Abstinenz eher nicht gegeben. Immer wieder versuche ich mir einzureden, dass der Konsum für mich nötig ist. Schließlich kann ich meine depressiven Verstimmungen damit gut unterdrücken. Auch habe ich weniger Rückenbeschwerden, wenn ich konsumiere. Nie, aber wirklich nie in meinen unterschiedlich langen Phasen der Abstinenz war ich in meinem Inneren damit einverstanden, bzw. überzeugt davon.

    Das ist meines Wissens aber auch ein deutliches Merkmal von Sucht.

    Grüße

    BUD

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