Mann Cannabis und Kokainabhängig

  • Hallo an alle.

    Ich bin neu hier und würde auch gerne mal meine aktuelle Situation schildern.

    Ich lebe seit 15 Jahren in einer Partnerschaft wovon wir auch 3 Jahre nun verheiratet sind. Wir haben einen gemeinsamen Sohn, welcher mittlerweile 12 Jahre alt ist.

    Mein Mann konsumiert Cannabis und Kokain seitdem wir uns kennen. Über die Jahre immer mal mehr mal weniger Kokain. Aber Cannabis täglich.

    Was unser größter Streitpunkt ist, ist das konsumieren von Kokain.

    Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich das nicht möchte und Angst habe, dass er sich kaputt macht. Er sieht es als Ausgleich zu seiner körperlich schweren Arbeit und sagt immer das ist so eine Art "Abschalten" vom Alltag. Nun ist es aber auch Phasenweise fast 3 bis 4x in der Woche. Dann hört er wieder für 2 bis 3 Wochen auf und dann geht das Spiel von vorne los. Immer wieder macht er Versprechungen, dass er aufhören wird.

    War es damals wenn der kleine geboren ist, oder die Hochzeit oder der runde Geburtstag. Alles leere Versprechen. Doch ich halte immer wieder dran fest, das er es vlt doch noch schafft.

    Er sieht selber kein Problem und ist der Meinung alles im Griff zu haben, da er ja arbeiten geht und sich auch um unser Kind sehr gut kümmert (da nimmt er auch nix)

    Aber wir geraten immer wieder an finanzielle Grenzen und ich weiß das ich es nicht verbieten kann. Er würde es sowieso heimlich weitermachen. Es ist ein Teufelskreis.

    Ich liebe ihn sehr und er ist ein toller Papa, aber ich merke das ich die letzten Monate immer mehr abstumpfe ihm gegenüber und nicht weiß was ich noch machen soll, damit er endlich einsieht das er ein Problem hat.

    Mir geht es leider auch nicht gut, habe seit kurzem die Diagnose Bluthochdruck bekommen und auch psychisch habe ich immer wieder etwas mit mir selber zu kämpfen (enttäuschte Freundschaften, Vertrauen zu anderen Menschen)

    Wenn ich dann in guten Momenten das Gespräch suche, versucht der die Schuld immer auf mich zu schieben und das ich doch mit meinen Problemen klar kommen soll. Reden wir in seinem "Rausch" über diese Dinge ist er immer total lieb und verständnisvoll.

    Ich weiß was Kokain mit Menschen macht, belese mich viel, weiß auch ganz sicher, daß eine Trennung der klügte und einfachste Weg wäre.

    Deshalb meine Frage, hat jemand ähnliche Erfahrungen und es zusammen mit dem Partner geschafft aus diesem Teufelskreis rauszukommen?

    Ich möchte meinem Kind nicht die Familie und den Vater nehmen, denn er ist ja dennoch immer da für uns und vernachlässigt deswegen ja nix.

    Danke fürs lesen. Das war nur eine kurze Zusammenfassung der gesamten Situation.

    Viele Grüße

  • Doch ich halte immer wieder dran fest, das er es vlt doch noch schafft.

    Was soll er denn schaffen, du hast in deinem Beitrag zumindest nichts beschrieben, was er zu ändern versucht!

    Daher ist Veränderung leider aktuell nur in deinen Wünschen vorhanden ...

    Aber wir geraten immer wieder an finanzielle Grenzen

    Hier4 erkennt man klar, es ist hm völlig egal, was seine Sucht für die Familie bedeutet!

    Er sieht selber kein Problem und ist der Meinung alles im Griff zu haben

    versucht der die Schuld immer auf mich zu schieben

    Zwei bekannte Muster von Süchtigen, Schuld sind immer andere und was wollen eigentlich alle von mir, ich bin doch überhaupt nicht süchtig!!!

    Das mag nun nicht schön sein, wenn man dir die eigenen Worte vor Augen hält - aber es sind nun mal deine Worte.

    Aber scheinbar bewegt sich bei dir aktuell was, ob nun durch deine eigenen Probleme oder weil es einfach zu viel geworden ist.

    Warum ist auch völlig egal, nur hoffe ich, wirst du ab jetzt mehr auf dich, deine Gesundheit und deinen Sohn schauen!

    Euer Sohn wächst leider mit Drogen auf und das ist nicht gut.

    Auch wenn man nicht direkt vor Kindern konsumiert (wobei mir scheint, als wenn Cannabis doch ganz normal wäre), die merken trotzdem, dass was mit einem konsumierenden Elternteil nicht stimmt.

    Nach Kokskonsum folgt immer eine scheiß Zeit, man ist kaputt, körperlich und geistig am Ende - sowas merken Kinder!

    Natürlich gibt es Familien, die aus dem Teufelskreis herauskommen, nur bracht es dazu die Einsicht und den Willen den Süchtigen :winking_face:

    Ich möchte meinem Kind nicht die Familie und den Vater nehmen, denn er ist ja dennoch immer da für uns und vernachlässigt deswegen ja nix.

    Deswegen nimmt man einem Kind nicht den Vater, wenn der sich z.B. therapeutisch behandeln lässt.

    Der 2. Teil deines Satzes stimmt leider nicht, wenn er die Finanzmittel strapaziert, vernachlässigt er sehr wohl die Familie.

    Die Frage ist halt, bist du bereit jetzt was zu ändern, auch wenn es mal für eine Zeit stressig werden könnte?

    Es muss nicht immer gleich zu Trennung führen, aber entweder er sieht endlich das Problem oder langfristig führt es zum kompletten Chaos ...

    Bedenke bitte, meist arten Suchtprobleme erst richtig aus, wenn andere Probleme zusätzlich auftreten - z.B. Arbeitslosigkeit, Finanzprobleme usw. ...

    Lass dich beraten, geh zur Angehörigenberatung - bietet eigentlich jede Suchtberatung an.

    LG Franz

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