Motivationsloch

  • Hi ihr!

    Also irgendwie habe ich momentan jegliche Lust auf meine Therapie verloren. Ich habe keinen Nerv da jede Woche hin zu gurken und ich habe keinen Nerv mehr mich ständig mit meinen Problemen auseinander zu setzen, wo es im Endeffekt irgendwie doch zu nichts führt.

    Diese Einstellung hat irgendwie schon gegen Ende der Klinik angefangen, also so etwa April. Mir war das ganze einfach irgendwann zu viel. Ich habe dann gedacht, dass sich das mit der Zeit wieder geben wird, aber diese Unlust wird immer größer.

    Ich weiß, dass ich ohne Therapie nicht klar komme, ich komme ja mit schon nur gerade so eben klar. Ich kann also nicht aufhören. Mein Verstand sagt mir, dass ich die Therapie brauche und das es wichtig für mich ist, aber mein Bauchgefühl hat die Schnauze einfach voll.

    Ich habe das heute bei meiner Therapie angesprochen, aber wir sind da irgendwie nicht so recht weiter gekommen. Ich kann nicht wirklich ausmachen woran es liegt. Ich mein, sie hat mir nichts getan, ich bin nicht sauer auf sie oder so. Ich will nur einfach nicht mehr mich mit mir auseinander setzen. Wir werden uns nun erstmal im Abstand von 14 Tagen sehen, anstatt eine Woche und dann mal weiter schauen.

    Kennt das einer von euch? So ein großes Motivationsloch?

    LG
    dawn

  • Hallo dawn,

    also erstmal glaube ich, dass es meistens so ist, dass während einer Therapie irgendwann der Punkt kommt, wo man am liebsten abbrechen will.
    Oft am Anfang, wenn es einem schlechter geht, oder eben dann, wenn man das Gefühl hat nicht mehr weiterzukommen.
    Ich kenn' das von vielen, irgendwie hab' ich da das Gefühl, dass das 'n stückweit dazu gehört.

    Ich kenn's wiederum auch, dass man sich irgendwann "übertherapiert" fühlt, die Schnauze voll hat und einfach eine Pause von dem ganzen Psycho-Gelaber braucht.

    Kannst du einschätzen, woher das "Ich will mich nicht mehr mit mir und meinen Problemen auseinandersetzen" kommt? Kannst du erkennen, ob es auf einer Überforderung basiert, einem "ich hab die Schnauze voll", oder ob dieses Motivationsloch woanders herkommt (also vielleicht von einer Depression herrührt)?

    Also ich kenn' sowas schon auch, konnte das aber meistens ganz gut für mich klären, was da nun los ist.
    Ein Motivationsloch von Überforderung her, fühlte sich da anders an, als wenn ich es den 'Depressionen zu "verdanken" hatte, dass ich nicht mehr wollte. Und eben genauso ein Unterschied zu dem Gefühl von "genug Therapie für den Moment".


    Ähm ja, ich kann's irgendwie nicht genauer erklären, was ich sagen will. Ich hoffe, es war halbwegs verständlich..

    Liebe Grüße
    Fibra.

  • Ja, klar ! Hatte ich auch und nicht einmal...

    Vielleicht könntest du deine Ziele noch mal überprüfen, die du mit dieser Therapeutin/oder insgesamt verfolgst ? Gibst da Veränderungen oder "mit einem Thema durch sein"? :50:

    Was ich bei mir mal "hinter " sonem Motivationsloch lag, war, dass ich fühlte, mit diesem Therapeuten bzw. Therapeutin kann ich jetzt nicht mehr länger zusammen arbeiten auch im Sinne von will nicht. :22:

    Etwas passte nicht mehr. Das schmorte dann ein bißchen in mir, ich hab abgewartet, mich dann aber auf dieses Bauchgefühl verlassen und die Therapie mit der Person beendet. Auch ohne direkt Anschluß zu haben. Erstmal sacken lassen und gucken und dann kam bei Notwendigkeit von einer andern Seite her ein Zufall, eine Info, ein Kontakt, der mich dann mit jemand anderm hat weiterarbeiten lassen.. ;).

    Für diese Art von Weg bin ich für mich sehr dankbar, weil ich dadurch nicht festgefahren bin, nicht immer nur das Gleiche durchgekaut habe und neue Ansätze mit neuen Leuten fand, die mir sehr viel gaben und geben.

    Das soll keine Empfehlung sein zu tun - nur mal hinzufühlen, ob da was von bei dir zutreffen könnte ?

    Liebe grüße

    wolfskatze

  • Danke euch zweien für eure Antworten:)

    Zitat

    Original stammt von Fibra, heute, 14:55 Uhr

    Kannst du einschätzen, woher das "Ich will mich nicht mehr mit mir und meinen Problemen auseinandersetzen" kommt? Kannst du erkennen, ob es auf einer Überforderung basiert, einem "ich hab die Schnauze voll", oder ob dieses Motivationsloch woanders herkommt (also vielleicht von einer Depression herrührt)?

    Eben das weiß ich leider nicht. Ich versuche die ganze Zeit dahinter zu steigen was das Problem ist. Aber ich glaube schon eher, dass es irgendwie die Depressionen sind. Ich habe momentan das Gefühl, dass ich alles nur mache um irgendwie zu funktionieren, aber bei nichts klar dahinter stehe und Spaß habe. Das schließt natürlich auch irgendwo die Therapie mit ein. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich kein Stückchen mehr weiter komme. Ich kämpfe nun schon so lange, jeden Tag aufs Neue und dieses Gefühl wird einfach nicht besser. Dieses Gefühl, dass da irgendwo ein Sinn hinter ist bei dem was ich tue.

    Jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen, aber eigentlich auch nicht. Hängt ja irgendwo alles zusammen.


    Wolfskind

    Hm, also wie ich im ersten Beitrag schon geschrieben habe, es besteht eigentlich auch kein Problem mit meiner Therapeutin. Habe da auch schon drüber nachgedacht und sie hat auch heute nachgefragt, ob sie irgendwas gemacht hätte, aber so ist es nicht.

    Thematisch haben wir eigentlich immer das selbe. Irgendwie rudern wir die ganze Zeit um irgendwas herum. Die letzte Zeit haben wir uns viel mit meinen Ängsten beschäftigt und mit meinem Ausbildungsplatzsucheproblem. Jetzt sind wir wieder mehr bei den Depressionen, vor allem bei den wenig hilfreichen Gedanken, gelandet. Eigentlich sind es also genau die brennenden Punkte die bearbeitet werden. Aber irgendwas sperrt sich in mir


    Vielleicht ist es mir auch mittlerweile zu peinlich jede Woche dahin zu gehen und aufs Neue feststellen zu müssen, dass ich die Kurve einfach nicht kriege... Kam mir grad mal der Gedanke.

    Ich weiß einfach nicht wie ich rausfinden kann was wirklich gerade mein Problem ist irgendwie. Ach, ich weiß auch nicht. Irgendwie alles voll kompliziert gerade. Ich werd jetzt mal eine nacht drüber schlafen. Vielleicht bin ich ja morgen schlauer :face_with_rolling_eyes:
    LG
    dawn

  • übrigens, wolfskatze , mein Name ! aber wolfskind gehört auch zu meiner Familie ,also warst du ja schon mal nah dran :grinning_squinting_face:

    So wie du dich anhörstm ist wirklich erstmal "(wenn ich diese Frage mal stellen darf ...)

    Ein bißchen hört es sich für mich so an, als könntest du Angst vor Entscheidungen haben bei deinen Themen..ist da was dran ? Denn dann gäb es ja einen Abschluß, nicht ?

    Und wie war das mit den Zielen ?

    Alles Liebe dir beim Erforschen und viele Grüße von

    wolfskatze

  • Oh man, sehr peinlich… :O Tut mir leid Wolfskatze… Bin momentan irgendwie leicht verwirrt :face_with_rolling_eyes:

    Also ich glaube nicht, dass ich Angst habe, dass die Themen irgendwann bearbeitet sein könnten und es zu einem Abschluss kommt. Im Gegenteil. Ich wäre froh, wenn ich mein Leben auf die Reihe kriegen würde. Aber ich fürchte von einer Lösung von diesem ganzen Mist bin ich weit entfernt. Und ich glaube wirklich, dass das das Problem ist. Das ich es satt bin, dass es einfach nicht besser wird, egal wie lange ich darum kämpfe

    Meine Ziele… Irgendwie ändern sich meine Ziele immer wieder. Aber im Großen und Ganzen möchte ich doch einfach nur ein einigermaßen normales Leben führen. Spaß an Dingen haben, mich nicht ständig überfordert fühlen, diese teilweise massiven Ängste nicht mehr haben, mein Leben einfach genießen können

    LG
    dawn

  • Zitat

    Und ich glaube wirklich, dass das das Problem ist. Das ich es satt bin, dass es einfach nicht besser wird, egal wie lange ich darum kämpfe


    ich weiss, es hört sich doof an , aber vielleicht ist es gerade die Einstellung?
    was würde passieren, wenn du aufhörst zu kämpfen? :winking_face:
    Du würdest feststellen: ok, ich bin am punkt, wo ichs satt habe, dass trotz meiner Therapie es nicht besser wird?
    Dann bleib da und ärgere dich :angry_face: ,finde es zum :kotz: und gib dir damit einfach mal Raum........ mal gucken, was dadrunter ist :smiling_face_with_sunglasses:

    Wenn du Abstand brauchst, dann nimm ihn dir. es ist ganz einfach... Vielleicht kannst du in einer "Therapie-Pause" ja mal neu gucken und kleine Ziele für dich anpeilen :
    statt
    [/QUOTE]Ich wäre froh, wenn ich mein Leben auf die Reihe kriegen würde[QUOTE]
    vielleicht: Ich wäre froh wenn ich (...) auf die Reihe kriegen würde z.B. meinen Ärger im Freundeskreis, den Streß in meiner Familie, die verhauene Klausur bzw. die Angst wegen der Note, usw.

    Ich kenne das auch so gut, ich spreche auch gern und oft in Verallgemeinerungen und darin liegt für mich dann die Gefahr, nicht mehr den Blick für das Einzelne zu haben, sondern irgendwie ist dann "alles" nur noch ein Sumpf, der mich dann insgesamt runterzieht.

    Ich wünsche dir für Morgen die Kraft Dinge zu finden, an denen du Spaß hast und die dich nicht überfordern.

    Liebe Grüße und viel Spaß

    wolfskatze

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