Müdigkeit

  • Müde, ich bin einfach nur noch müde. Es scheint mir als wenn ich mein Leben lang immer nur gekämpft habe. Und nun bin ich 45 Jahre alt und einfach nur noch müde. Wenn mir jemand sagt ich sol dies oder das machen dann ist das alles schon zu viel. Ich habe das Gefühl alle würden etwas von mir verlangen erwarten. Ich soll so sein oder so, dies oder jenes machen. Den Nachbarn ein normales Leben vorspielen, der Familie ein gesundes Leben vorspielen, dem Therapeuten ein vernünftiges Leben vorspielen usw. DOch wo und wer und wie bin ich? Ich bin einfach nur noch müde.

    Zum Glück bin ich nächste Woche erst mal im Urlaub, aber wird sich meine grundsätzliche Lebensmüdigkeit (KEINE Suizidankündigung!!!) auflösen?

    Wie geht ihr mit so eine starken, kräftigen Müdigkeit um? Habt ihr das schon mal erlebt? Was hat euch geholfen da wieder heraus zu kommen?

  • Hallo Suchende

    Erstmal vorweg, ich kenn diese Müdigkeit auch. Nur gilt es da Unterschiede zu machen.
    Es gibt einfach eine Müdigkeit die von Depressionen herührt. Diese Gefühl, das man nur noch schlafen mag. Aber so wie ich das zu verstehen glaube meinst du diese Müdigkeit grad nicht.

    Aber ist es nicht normal müde zu sein wenn man nur den Erwartungen anderer entspricht? Dieses Schauspiel welches du da beschreibst kostet sehr viel Kraft. Warum aber tust du das? Grade der Therapeut sollte doch jemand sein wo man eben grad nicht schauspielern muß.

    Um zu deinen Fragen zu kommen. Ich kenn leider kein Patentrezept gegen diese Müdigkeit. Den einzigen Weg den ich da sehe ist, man selbst zu sein. Nicht zu schauen was andere Erwarten. Oder grad beim Thera sich auch mal fallen lassen, wenn es sonst schon nicht geht.

    Ich hoffe der Urlaub bringt dir eine erholsame Verschnaufpause.

    lg
    desty

  • Hallo desty.

    Zitat

    Dieses Schauspiel welches du da beschreibst kostet sehr viel Kraft. Warum aber tust du das? Grade der

    Warum ich das tue? Weil ich immer und immer wieder erlebe, wie ich mit Ehrlichkeit und Offenheit auf die Schnauze falle und nur Nachteile dadurch habe. Ja, auch bei meinem Therapeuten. Ich glaube er ist einfach genervt von mir, weil ich mich nicht so schnell entwickel wie er sich das vorstellt. Das widerrum liegt aber auch daran, dass er gewisse wissenschaftliche Erkenntnis schlicht und einfach nicht wissen will und daher auch nicht darauf eingehen will. Er sagte selber, dass er damit überfordert ist.

    Ja, nun sagen enige wohl wieder ich solle doch dann den Thera wechseln, aber für mich gibt es einen Wechsel mehr. ENtweder klappt es mit ihm oder ich lasse es ganz sein. Auch das hat etwas mit meiner Müdigkeit zu tun. Ich habe einfach keine Kraft mehr wieder von vorne zu beginnen. Ich habe überhaupt keine Kraft mehr zu kämpfen. Ih bin einfach nur noch unendlich müde.

    Nein, ich bin nicht suizidal, aber manchmal stelle ich mir den Tod eben sehr erholsam und ruhig unbd schön vor. Keiner will mehr etwas von einem, keiner tut einem etwas, es gibt keine Verletzungen mehr, keinen SCHmerz, keine EInsamkeit, einfach nur noch Ruhe.

  • Liebe suchende,

    ruh dich ein bißchen aus bei mir, ich koch dir einen Kakao, :7: machen uns eine Duftlampe mir Orangenöl an und dann legen wir einfach mal ab, alle viere von uns gestreckt - nur noch atmen und sein, hast du Lust ?

    Ich versteh deinen Erschöpfung soooooooooo gut!
    In einem gewissen Maße tue ich das auch "nach aussen was vorspielen" 8)(Job, Chor,Nachbarn, z.T.Familie...) und doch hab ich es irgendwann mal gewagt hier und da was fallen zu lassen um zu gucken, wer da drauf wie reagiert. daraus haben sich bei mir manch sehr vertraute gute Kontakte entwickelt. Auch ich fühl mich grundsätzlich so, als das ich mich durch mein Leben, durch jeden Tag kämpfen muss und das ist echt erschöpfend und deprimierend. Du machst also im Moment "Ganz oder Garnicht" und da ists klar wie allein und verloren du dich fühlen musst. Ich wünsche dir Mut, dich hier oder da bei ausgesuchten Menschen ein wenig zu zeigen, auch mal Traurigkeit oder was anderes Echtes zuzulassen. Ich schätze dein Gegenüber kennt das und wird besser damit umgehen als du jetzt befürchtest.

    Vertrau deinem Gefühl ! wenn es sagt müde, dann guck, was macht mich so müde und beende es. wenn es sagt erschöpft, dann ruh dich aus und nimm gib dir danach Raum für deine Wünsche/Sehnsüchte : vielleicht kannst du daraus dann neue Kraft schöpfen ?

    Auf jeden Fall wollt ich dir sagen , dass ich diese Lebenserschöpfung auch immer wieder zwischendurch hab für kurze Phasen, meist, wenns gleichzeitig von mehreren Seiten Schwierigkeiten gibt.

    Du scheinst dich nicht gut aufgehoben zu fühlen bei deinem Therapeuten. Warum machst du weiter ? Selbst wenn dus beendest, du musst ja auch (jetzt)keine neue Therapie starten. Gib dir doch die Zeit die du brauchst und tue das, wonach dir ist. Wer weiss über welche Wege du irgendwann einen andern Therapeuten/tin findest (oder vielleicht mal stationär gehst..).? Nur jetzt eine Thera weiter zu machen, in der du dich nicht zeigen kannst/willst wär für mich vergeudete Zeit und irgedwie auch eigenes Bestätigen für mein Gefühl "Lebenskampf".

    Ich weiss, diese Sehnsucht Endlich Tot-Sein hat was verlockendes. ich rutsch da auch manchmal rein und will doch nur endlich Ruhe und Sicherheit. Tja, ich denk dagegenankämpfen find ich falsch, sondern eher es feststellen -"Ja, ich hab das so"- und damit aktiv umgehen, indem ich mich zurückzieh ins Bett und z.B.in Gedanken mir Ruhe und Sicherheit vorstell, ausmal und eine Zeit darin verbleibe und mich stärke/n lasse. :baby:

    Das war jetzt wieder lang. Aber ich finde das so wichtig!
    Ich möchte dich gern in den Arm nehmen, darf ich ? :55:

  • Hallo wolfskatze,

    vielen Dank für Deinen Kakao, der tut richtig gut.

    Leider ist das im realen Leben so nie der Fall. Mein Mann ist nicht so der Typ, aber ich würde mich wohl auch sehr schwer tun mich verwöhnen zu lassen. Hab dann immer gleich ein schlechtes Gewissen und frage mich was der andere von mir will, weil er das tut. Blöde, ich weiß, aber es ist leider so.

    Das mit meinem Thera werde ich mir noch ein paar mal ansehen und dann alles beenden, wenn es nichts bringt.
    Aber auf mein gefühl hören? Das tu ich lieber nicht, denn mein Gefühl liegt da ziemlich falsch und hat keine Ahnung vom Leben. Da höre ich lieber nicht drauf.
    Auf was höre ich dann? Ich weiß es nicht, ich versuche das Leben, die Menschen zu verstehen und von ihnen zu lernen. Da ich selber nicht so wirklich weiß wie man "ordentlich" lebt, versuche ich mich eben meiner Umwelt anzupassen, damit ich alles richtg machen. Auch da, ich habe einfach kein eigenes Gefühl auf welches ich mich verlassen kann und an irgend etwas muss ich mich doch orientieren.

  • Guten Tag Suchende,

    ich kann die Situation mit der Müdigkeit gut vertstehen!
    Jedoch sollte man ,bzw du dir bewusst werden. Das man sich müde fühlen daf. Man darf auch mal ausgepowert sein, auch wenn dies nicht gerade das schönste Gefühl ist.
    Aber manchmal braucht man es, manchmal braucht es der Körper und die Seele.

    Der ganzen Welt was vorspielen, ja das wäre vielleicht die Möglichkeit es deinen Mitmenschen einfach zu machen.
    Aber es geht nicht darum wie sehr du auffällst, wie sehr du dich nach außen zeigst oder was richtig ist.
    Es geht darum das DU dich wohlfühlst. Nichts anderes zählt!
    Du kannst nicht für dich und den ganzen Menschen um dich herum die Verantwortung übernehmen. Das macht dich nur kaputt und müde.
    Tu etwas für dich.
    Steh dazu, dass es dir mal nicht optimal geht.

    Gut manchmal will man nicht reden, dass kann ich gut verstehen.
    Man will einfach seine Ruhe, will Klarheit, .. dann nimm dir diese Zeit für dich, aber spiel anderen nichts vor. Das verbraucht zu viel Kraft..


    Zitat

    DOch wo und wer und wie bin ich?

    Sich zu finden und sich in seiner Situation zu stärken ist das schwerste - meiner MEinung nach.
    Gerade den Kern von sich Selbst zu sehen, wenn alles verschwommen zu sein scheint, scheint aussichtlos.
    Doch das ist es nicht.
    Ich wünsche dir viel Kraft das du wieder zu Dir findest und im EInklang leben kannst!


    Ja, dann möchte ich auch nochmal auf die Therapiesache eingehen, denn ich finde das einen wichtigen Punkt.
    Mit der einfachen Frage, "Wieso bleiben"?

    Ich gebe zu, ein Therapiewechsel ist schwer. Zuerst die eine zu beenden. EIne neue Stelle suchen. Warte bis der Termin da ist. Die Zeit in der man sich etwas dem Therapeuten genähert hat.
    Ich will das alles nicht beschönigen, denn es ist harte Arbeit..

    Aber was hast du von der jetzigenr? Was bringt sie dir?
    Wahrscheinlich noch weniger..
    In einer Therapie soll man sich nicht "ok" fühlen man soll sich gut fühlen. Man sol zufrieden sein, man soll das Gefühl haben sich fallen zu lassen..
    ISt das bei dir so?

    Ich habe sehr sehr lange gebraucht, bis ich meine letzte abgebrochen hab. Hab es dann nur mit guten Worten eines Freundes geschafft. Denn es war in meinem Kopf, dass ich sie nicht abbrechen darf. Das geht ja nicht. Im Nachhinein weiß ich nicht wieso.
    Ich wusste nur, dass ich nie wieder eine beginnen werde. Denn dies eUnsympathie was ich mit meiner Thera hatte, hat mich in den Glauben gelassen, es is überall so. Ich stell mich nur so an, oder wie auch immer..
    Es gab dann Therapiefreie-Monate.
    Bei denen ich einen neuen Weg gesucht habe. Ich hab ihn gefunden. Es hat mir ind iesem Moment sehr gut geholfen! Ich hab mich wohlfgefühl twie es läuft
    DOch irgendwann habe ich dann gemerkt, dass dies nicht das ist was ich brauche.Es hat etwas gefehlt
    Und so habe ich mich in eine neue Thera gewagt, ohne große Vorsätze. Sondern weil ich gedacht habe das es das ist was ich brauche.

    Nun, ich will dir damit nicht meine Geschichte erzählen :winking_face:
    Ich möchte dir sagen, dass so viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen und es keinen Grund gibt sich in etwas aufzuhalten, in dem man sichnciht wohlfühlt.
    Dadurch macht man manches nur schlimmer.
    DAs Leben ist immer in Bewegung. Man lebt mit der Veränderung. Bleibt nicht stehen!

    DU hast es in der Hand,...


    Nunja, so viel vonmeiner Seite,.. ich wollte hier auch mal meinen Senf abgeben :winking_face:
    WÜnsch dir viel Kraft!
    Und fang an dich und deine Situation zu akzeptieren, denn nur so ist Veränderung Möglich.
    Verurteile dich für nichts - denn dafür gibt es keinen Grund!

    Liebe Grüße
    Zyna

  • Zitat

    Leider ist das im realen Leben so nie der Fall. Mein Mann ist nicht so der Typ, aber ich würde mich wohl auch sehr schwer tun mich verwöhnen zu lassen. Hab dann immer gleich ein schlechtes Gewissen und frage mich was der andere von mir will, weil er das tut. Blöde, ich weiß, aber es ist leider so.

    ich hab mich wohl mißverständlich ausgedrückt, denn mein Mann kommt da gar nicht drin vor...Was ich meinte war, das ich meinem Gefühl nachgebe mit z.B.Rückzug in mein Bett und dort in einem Zustand von Einrollen, Allein sein, mir in Gedanken einen sicheren Ort schaffe und ihn mit allem ausschmücke, damit ich mich wohlfühl und mich dort erholen kann. das kann auf einer wiese oder am Bach oder im Gebirge ...sein mit Musik oder einem Tier oder andern Begleitern, die du dazukommen läßt, gich habe einfach kein eigenes Gefühl auf welches ich mich verlassen kann anz nach meinen Bedürfnissen, und von ihnen Antworten oder Geschenke erhalten die mich stärken.

    Diese Möglichkeit der eigenen Phantasiereise habe ich im Rahmen meiner letzen Therapie kennengelernt und nutze sie viel zu selten.

    Zitat

    ich habe einfach kein eigenes Gefühl auf welches ich mich verlassen kann


    Glaub ich nicht . Aber es kann sein, dass der Übertragungsweg verstopft oder verloren ist. Also was ich von dir bisher gelesen habe hast du eigenes Gefühl. Ich glaube, dass du große Angst hast hinzuhören wenns um dich geht und ich verstehe es gut, dass es so ist.
    Wodurch kriegst du bestätigt, dass dein Gefühle immer falsch sind und keine Ahnung vom Leben haben ? Ich finde es grad ganz traurig, dass du beschlossen hast nicht auf deine Gefühle zu hören. Ich wünsche dir die bewußte Entscheidung auf deine innere Stimme hören zu wollen !

    Klar, rechts und links gucken, wie machen es andere ist doch gut, nur deren als "so ists richtig" einzustufen find ich gefährlich. .Vielleicht kannst du da vorher noch eine Prüfstelle in dir einrichten, wo du sortierst !? "Gefällt mir, mach ich jetzt auch so" o d e r "Ist mir zu altmodisch, ich wills anders."
    Was ist ein "ordentliches Leben" für dich ? Und gibt es wirklich falsch und richtig? Abgesehen vom Juristischen, es gibt meiner Meinung nach eben kein allgemein Richtig und Falsch.!
    wer sagt dir das ist richtig und das ist falsch? Früher sicher die Eltern, aber heute in unserm Alter dürfen wir das selbst für uns festlegen...

    Du hast schon recht, dass es viele Menschen gibt, die so leben möchten, dass sie nicht auffallen.
    Wenn du das, was dein Nachbar tut (z.B. jeden Tag Auto waschen) für "Richtig " hälst und dein Verhalten seinem anpasst (auch jeden Tag Auto waschen) lebst du dann wirklich dein Leben ? Willst du wirklich jeden Tag dein Auto waschen ? Wenn nicht, darfst du dich für einen andern Zeitvertreib entscheiden und es ist absolut in Ordnung.

    Ich glaube du musst dich entscheiden.
    Die Gretchenfrage ist : Was willst du ?Wessen Leben willst du führen?

    Ich bin in Gedanken bei dir :55:

    wolfskatze

    PS.: Ich habe mir vor langer Zeit eine Frage groß sichtbar im Flur aufgehangen Zu wem hälst du eigentlich ?, was ein Umlernen in Gang brachte, das bis heute anhält.

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