Eltern eins süchtigen Kindes – wie kann man damit umgehen?

  • Hallo an alle :8:,

    ich möchte in der Runde fragen, ob irgendjemand Erfahrung hat, mit einem Erwachsenen Kind der Sucht Probleme hat und weder es einsieht noch bereit ist darüber zu sprechen?

    Mein Sohn ist fast 21 Jahre alt ist, er wohnt immer noch bei uns zu Hause, konsumiert regelmäßig Cannabis und Medikamente zum einschlafen und wacht zu werden gleichzeitig.

    Meine Frau und ich haben einige male versucht mit ihm darüber zu sprechen, er sieht eigentlich kein Problem damit und möchte nicht weitersprechen. Er macht einfach zu, wenn man die Diskussion in der Richtung lenkt.

    Wir machen uns große Sorgen, bzgl. was könnte mit unserem Sohn passieren, ist es nicht zu spät, wenn er endlich seine Situation einsieht und eventuell bereit ist dagegen zu steuern.

    Ich bitte um Hinweise, wie kann man ein Erwachsenen Sohn seine eigene Lage richtig einzuschätzen und seine Suchproblem zu lösen.

    Ich bin sehr dankbar um jede Information, Hinweis oder Erfahrung, die meine Frau und mich weiterbringen könnte.

  • wie kann man ein Erwachsenen Sohn seine eigene Lage richtig einzuschätzen undseine Suchproblem zu lösen.

    Sorry, aber das kann man nicht. Das kann er nur selbst.

    Euer Sohn weiß genau was er da macht. Er versteht auch sehr gut, dass ihr ein Problem damit habt. Aber das ist ihm egal, und bislang kam er damit bei euch durch. Er nutzt eure Liebe und Gutmütigkeit aus. Das wird sich nicht ändern, bis ihr was ändert.

    Hart, aber wahr.

  • Wir machen uns großeSorgen, bzgl. was könnte mit unserem Sohn passieren, ist es nicht zu spät, wenner endlich seine Situation einsieht und eventuell bereit ist dagegen zu steuern.


    Ich bitte um Hinweise,wie kann man ein Erwachsenen Sohn seine eigene Lage richtig einzuschätzen undseine Suchproblem zu lösen.


    Ich bin sehr dankbar umjede Information, Hinweis oder Erfahrung, die meine Frau und mich weiterbringenkönnte.

    Es wäre hilfreich, wenn der Sohn sein eigenes Leben leben und alles selbstständig organisieren und finanzieren muß.

    Nur so wird er selbstständig und merkt eventuell, dass da etwas gewaltig schief läuft...

    Auch wenn der Schritt, ihn vor die Tüt zu setzen, zu brutal sein mag, so macht es Sinn, ihn an Miete und Nebenkosten zu beteiligen und zwar konsequent!

    Wenn er kein eigenes Geld verdient, dann gibt es eben nur ein paar Euro Taschengeld etc aber unterstützt nicht noch seinen Konsum.

    LG.Klaus

  • Welche Medikamente nimmt er denn und wie schaut es mit dem Cannabiskonsum genauer aus?

    Da du schreibst, dass er kein Problem sieht, wird es ja Gespräche gegeben haben, oder?

    Wie kann man sich die Situation vorstellen?

    Vlt erzählst du einfach bisserl mehr, was er so macht (Schule, Job ...), ich hoffe er kifft nicht nur den ganzen Tag.

  • Vielen Dank an euch alle!

    Mein Sohn studiert gerade Informatik, wobei er hat vergessen, sich bei einige Prüfungen sich anzumelden .... deswegen stehen die Prüfungen noch im Herbst noch Mals an. Ob er alle anderen bestanden hat, wissen wir noch nicht genau, wir werden es hoffentlich demnächst erfahren.

    Er knifft einige Male in der Woche, laut seiner Aussage, wobei er wollte nicht genau sagen, was das genau bedeutet. Es ist schon mal passiert, dass wir ihm 2-3 Mal in einer Woche genau danach gesehen haben. In zwischen versucht er sich zu verstecken, oder anders gesagt er geht am Abend raus und kommt erst später zu Hause, wenn wir schon längst eingeschlafen sind.

    Bei ihm ins Zimmer habe ich einiges gefunden, wie z.B. Melatonin oder Phenibut (beta-phenyl-GABA) - zum Einschlafen, nehme ich an, oder Caffeine Pro zusammen mit drei grünen Tees in der früh um wach / funktionsfähig zu werden, und anderen wie. z.B. 5-HTTP, L-THEANINE, L-Tyrosin Pure vermutlich um seine kognitiven Fähigkeiten zu steigern. Es gibt noch verschiedene Mischungen von dem Kratom-24 Hersteller (Kratom Bali, Bali Red, Kupuas Greeen etc.), wobei ich kann mir nicht genau vorstellen, wofür sollte man diese Produkte nehmen.

    Allgemein, frage ich mich, wie häufig, in welcher Menge und Kombinationen schluckt er alle diese Präparate und seit wie lange schon?

    Meine Frau und ich haben uns schon überlegt sein Taschengeld auf ein Minimum zu reduzieren, wobei die Frage ist, ob er dadurch nicht mit dem Studium aufhören würde und nur zu Hause Blödsinn machen würde.

    Vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge, Ideen, Hinweise etc.


    Thai Red

    Die nächsten Frage, die mich / uns weiter beschäftigen sind:

    1. Wie lange macht sein Körper noch mit?
    2. Was muss mit ihm passieren (körperlich, Freundschaftskreis, Familie oder mit seine Ziele im Leben), damit er selber dazu kommt zu sagen, so geht es nicht mehr weiter, ich dagegen steuern?
    3. Muss er viel verlieren, um doch einzusehen, dass er auf einem falschen Weg sich schnell bewegt?

    Bestimmte Sachen sind in seinem Alter zu tun, wie z.B. studieren.... und damit ergeben sie sich auch die weitere Chancen im Leben. Wenn man seine Aufgabe nicht richtig /rechtzeitig tun, sind diese Chancen, die man auch Glück nennt, weg

  • Ich finde die Situation in soweit schwer da wie schon erwähnt der Konsum für euch bis lang kein Grund war ihm zu sagen wie ihr euch damit fühlt ! Billigt ihr den Konsum oder das High sein in euren 4 Wänden öffnet ihr Tür und Tor dafür! Nur wem die Verantwortung für sein Leben nicht abgenommen wird kann sie auch tragen! Was das für weitreichende Folgen hat wennn ihr jetzt nicht klar seit was ihr erwartet solange er noch Zuhause lebt kann mich sich denken! Allein das er dem Gespräch aus dem Weg geht zeugt in meinen Augen von wenig Respekt ! Was mich interessiert ist wie eure Dynamik ist Zuhause ?

  • Muss er viel verlieren, um doch einzusehen, dass er auf einem falschen Weg sich schnell bewegt?

    Manche sind schlau genug, dass sie das vermeiden. Andere müssen tatsächlich erst ganz unten ankommen um die Kurve noch zu kriegen. Und Einige kriegen sie nie und verenden letzendlich elend auf der Straße.

    So wie ihr das beschrieben habt, gehört euer Sohn mit ziemlicher Sicherheit nicht zur ersten Gruppe. Ob er zur zweiten oder zur dritten Gruppe gehört, wird die Zukunft zeigen. Da er aber offensichtlich bislang noch nicht mit ernsthaften Konsequenzen wegen seines Verhaltens konfrontiert wurde, kann man das aber auch noch nicht so genau sagen. Vielleicht braucht es bei ihm nur etwas mehr Druck, dass er einlenkt, und er muss nicht bis ganz unten abrutschen, um sein Verhalten zu ändern.

    Eines ist für mich aber klar: Ihr müsst ihn mit deutlich härteren Bandagen anfassen (also Holzhammer statt Wattebäuschchen), ansonsten wird sich da nichts ändern. Es muss ihm klar gemacht werden, dass das Hotel Mama ein Ablaufdatum hat, welches er durch sein Verhalten ständig weiter verkürzt. Er muss verstehen, dass er erwachsen werden und Verantwortung für sein Leben übernehmen muss. Euer Sohn hat es anscheinend irgendwie verpasst den Schritt von der Pubertät zur Adoleszenz zu machen.

  • Eines ist für mich aber klar: Ihr müsst ihn mit deutlich härteren Bandagen anfassen (also Holzhammer statt Wattebäuschchen), ansonsten wird sich da nichts ändern. Es muss ihm klar gemacht werden, dass das Hotel Mama ein Ablaufdatum hat, welches er durch sein Verhalten ständig weiter verkürzt. Er muss verstehen, dass er erwachsen werden und Verantwortung für sein Leben übernehmen muss. Euer Sohn hat es anscheinend irgendwie verpasst den Schritt von der Pubertät zur Adoleszenz zu machen.

    perfekt !!!

  • Das unserer Sohn den Schritt vor der Pubertät zur Adoleszenz verpasst hat, vermuten wir auch.

    Wie gesagt, unsere Idee ist ihm erstmals das Taschengeld zu kurzen ist eine beschlossene Sache.

    Was ich noch suche ist, ein Hinweis, wie können wir ihm zum Vernunft bringen, um zu ihm kommen. Noch besser wäre es, wenn er einige Termine bei einem Suchtberater (-in) /Psychologe akzeptiert, damit er die Kurve mit alle Nachteile bis ganz unten mitmacht.

    Wir haben bisher kein Weg gefunden, zu ihm zu kommen: er macht einfach dicht, wenn wir das Thema ansprechen und sagt immer, dass Cannabis kein Suchtmittel ist und so wie so nicht gesundheitsschädlich ist (die Online Propaganda dazu funktioniert. leider).

    Die Medikamente / Nahrungsergänzungsmittel haben wir selber unterschätzt und nicht wirklich bis heute angesprochen.

  • Wie gesagt, unsere Idee ist ihm erstmals das Taschengeld zu kurzen ist eine beschlossene Sache.

    Ehrlich gesagt - 20 Jahre und Taschengeld? Ich habe mit 20 Jahren über 2.000 DM monatlich verdient. Ich habe erst mit 28 Jahren angefangen zu studieren, weil ich mir das erst dann leisten konnte. Praktisch alle jungen Leute die ich kenne und die nicht aus reichen Haushalten kommen und mit 20 Jahren (noch) nicht arbeiten, sondern studieren, die haben Jobs. Zusätzlich zum Studium. Wer von dem Geld der Eltern lebt und dann noch nicht einmal die Anforderungen des Studiums erfüllt, hält seinen Teil der Abmachung nicht ein. Mein Vorschlag: Er soll sich einen Job suchen! Ab 1. Oktober gibt es kein Taschengeld mehr. (Ich würde jetzt erstmal nicht so weit gehen und von ihm einen Beitrag für Kost und Logis verlangen, aber das wäre die Eskalation, wenn er die nächsten Prüfungen wieder versemmelt.)

    Alles andere ist Wattebäuschchen. Da wird er müde lächeln, sich umdrehen und weiter auf eure Kosten leben. Ihr tut ihm keinen Gefallen, wenn ihr ihn weiter vor den anstrengenden und schwierigen Seiten des Lebens schützt. Ganz im Gegenteil, damit schadet ihr ihm auf Dauer sehr. Ihr müsst ihn ins kalte Wasser werden, damit er schwimmen lernt. Für alles andere ist es längst zu spät.

  • Bei sowas gilt es allerdings auch zu bedenken, dass Studierende gesetzlich (von diversen Faktoren abhängig) berechtigt sind, Unterhalt von ihren Eltern zu beziehen.

    Ob das nun in Form von Taschengeld, Stellung von Unterkunft und Verpflegung oder in Form von Unterhaltszahlungen an sich stattfindet bleibt den Eltern überlassen. Wenn ein gesetzlicher Anspruch besteht, muss diesem auch nachgekommen werden. Insofern ist "Hotel Mama und Papa" ggf. lediglich in Unterhaltszahlungen umwandelbar. Natürlich kann man sich an Tabellen orientieren und u.U. führt das dazu, dass zusätzlich ein Job angenommen werden muss. Das bewahrt allerdings auch nicht vor weiterem Drogenkonsum.

  • Bei sowas gilt es allerdings auch zu bedenken, dass Studierende gesetzlich (von diversen Faktoren abhängig) berechtigt sind, Unterhalt von ihren Eltern zu beziehen.

    Stimmt - aber nur, wenn der Student sich an die Regeln hält:

    Zitat

    Zu den wichtigsten Einschränkungen zählt, dass

    a) die Regelstudienzeit nicht wesentlich überschritten und

    b) das Studium ernsthaft und zielgerichtet absolviert wird

    Und ob der Sohn Punkt b) einhält, wage ich mal zu bezweifeln:

    Mein Sohn studiert geradeInformatik, wobei er hat vergessen, sich bei einige Prüfungen sich anzumelden.... deswegen stehen die Prüfungen noch im Herbst noch Mals an. Ob er alleanderen bestanden hat, wissen wir noch nicht genau, wir werden es hoffentlichdemnächst erfahren.

    Eine Immatrikulationsbescheinigung ist kein Freibrief für Unterhaltszahlungen.

  • Ganz ehrlich, rechtlich gibt es natürlich Vorgaben, die beide Seiten zu erfüllen haben - aber damit sollte man jetzt nicht kommen.

    Es ist nicht der erste Student, der mal was verpasst oder bisserl nachlässig mit dem Studium umgeht.

    Alles schön und gut was Rabert alles geleistet hat, aber deswegen müssen nicht alle anderen den gleichen Weg gehen.

    Ein paar Studierende kenne ich auch, mancher hat nen Job, andere nicht und das muss nichts mit reich zu tun haben.

    Hier sind Eltern die sich vermutlich nicht unbegründet Sorgen machen und ein Sohn der erwachsen ist.

    Allein die Konstellation ist schon nicht immer ganz einfach, daher rate ich zu einem Mediator - das kann z.B. ein Freund der Familie sein, den beide Seite für gut befinden.

    Sicher wäre es gut wenn auch mal ein Suchtberater drüber schaut, aber scheinbar wird das grade nichts, wenn er es ablehnt.

    Ich würde wissen wollen, warum mein Sohn so reagiert und das wird man eher nur erfahren, wenn nicht gleich ein Holzhammer ausgepackt wird.

    Er knifft einige Male in der Woche,laut seiner Aussage

    Wollen wir ihm das mal glauben, bleibt ja eh nichts anderes, dann ist das sicher nicht gesund - aber es muss auch nicht gleich eine dramatische Suchterkrankung sein.

    Bei ihm ins Zimmer habe ich einigesgefunden

    Da bin ich etwas verwundert, auf der einen Seite wird erwartet, dass er sich erwachsen verhält - nur dann sollte man sein Reich auch ihm lassen :face_with_tongue:

    Da bedeutet aber nicht, dass er daheim konsumieren soll wie der Teufel - das würde ich mal klar machen, wenn du kiffst, dann nicht im Haus!

    Haken dabei, er muss sich mit dem Cannabis bewegen und wo anders konsumieren, also könnte das noch mehr Nachteile mit sich bringen - jetzt Probleme mit dem Gesetz dürften die Situation nicht unbedingt verbessern :winking_face:

    Was muss mit ihm passieren

    Er muss selbst was dran ändern wollen, wobei generell mal zu klären wäre, inwieweit ein Suchtproblem vorhanden ist und was sonst alles nicht so passt.

    Vielleicht ist er mit dem Studium überfordert, mal ganz abgesehen von Drogen und will/kann es einfach nicht mitteilen - wer enttäuscht seine Eltern gern, grade in dem Alter?

    Das wurde ja hier auch nicht klar geschrieben, wie die Erwartungen der Eltern sind ...

    Muss er viel verlieren, um doch einzusehen

    Das ist immer ein zweischneidiges Schwert, wenn man Vorschläge wie "vor die Tür setzen" oder ähnliches bekommt.

    Da habe ich schon zu viele Auswirkungen erlebt, mal hat es was bewirkt, mal hat es sich genau ins Gegenteil verändert.

    Manchmal kann man seinen Weg nicht finden, braucht Zeit oder Hilfe, grundsätzlich muss man aber bereit für Änderung sein und in dem Alter halte ich Zwang für das allerletzte Mittel.

    Es geht hier doch, zumindest mit den hier bekannten Fakten, nicht um einen Schwerstabhängigen der nun mit aller Härte sanktioniert werden muss.

    Ich würde es mal mit Vernunft angehen, das Gespräch weiter suchen, aber natürlich auch die eigenen Bedenken klar auf den Tisch legen.

    Man kann versuchen, so einen Weg zu suchen, aber wie gesagt - ich fürchte ohne Vertrauensperson für beide Seiten wird das nicht so einfach sein.

    Wenn zwischen Eltern und Kindern immer alles einfach wäre, dann gäbe es vermutlich auch sonst keine Probleme auf dieser Welt :grinning_squinting_face:

    Sollte er aber generell alles ablehnen, dann wird nichts bleiben, als ihm mal einen vor den Bug zu fahren.

    Aber zuvor sollte man doch erst einige andere Schritte (vlt auch erneut) versuchen.

  • Es ist nicht der erste Student, der mal was verpasst oder bisserl nachlässig mit dem Studium umgeht.

    Naja, da sollte man schon etwas differenzieren. Zwischen "etwas verpasst oder bisserl nachlässig" und "vergessen sich für Prüfungen anzumelden" oder "keine Ahnung ob oder wie er andere Prüfungen bestanden hat" liegen Welten. Vor allem vor dem Hintergrund von Drogenmissbrauch.

  • Rabert, ich studiere auch, habe nie Drogen konsumiert und hätte trotzdem unzählige Male vergessen mich in dem superkleinen Zeitfenster der Prüfungsanmeldung rechtzeitig anzumelden, wenn nicht KommilitonInnen mich erinnert hätten. Und man hat nie eine Ahnung ob oder wie man Prüfungen im Studium besteht, da hängt so viel von den Lehrenden ab, dass man als Studierende oft kaum Einfluss auf das Ergebnis hat, selbst wenn man perfekt vorbereitet ist. Da macht Wortklauberei hier keinen Sinn und hilft den Eltern nicht weiter.

  • hätte trotzdem unzählige Male vergessen mich in dem superkleinen Zeitfenster der Prüfungsanmeldung rechtzeitig anzumelden, wenn nicht KommilitonInnen mich erinnert hätten.

    Ernsthaft? Unzählige Male vergessen sich rechtzeitig für die Prüfung anzumelden? Zum einen kenne ich sowas nicht nur von mir nicht, sondern auch nicht von meinen jüngeren Verwandten, die gerade studieren. Das ist für mich genauso als würde ich es vergessen einen Termin für die Abschlusspräsentation eines 6-Monats-Projekts zu machen. Oder der 1.000 Meter Läufer, dass er kurz vorm Ziel ist und vergisst, dass er jetzt vielleicht mal mit dem Sprint beginnen sollte. Vielleicht bin ich da einfach anders gestrickt, aber sowas ist für mich schlichtweg nicht nachvollziehbar - vorausgesetzt, man nimmt das ernst mit dem Studieren. :wall:

    Andererseits, Franz tutet ja in ein ähnliches Horn. Vielleicht sollte man den Eltern dieses Jungen einfach sagen, es ist alles in Ordnung und die brauchen sich keine Gedanken machen? Den ganzen Tag kiffen und Tabletten einwerfen, die Uni-Administration ignorieren, nichts darüber erzählen was da am Tag so läuft und ob das Studieren klappt oder nicht, Hauptsache das Essen steht Mittags auf dem Tisch. die Wäsche ist gewaschen und die Hunderter sind pünktlich auf dem Konto - ist halt so bei den jungen Leuten heutzutage! Der Junge ist ja erst 20, da hat er bestimmt noch 10 Jahre Zeit um erwachsen zu werden, oder? :10:

    Sorry, aber das musste jetzt mal raus .... Ich habe da absolut kein Verständnis für! Ich bin aber auch schon 60, vielleicht liegt das ja daran ... :krank2:

  • Vermutlich bist du inkl. deiner Bekannten einfach anders, aber mit zwei Jobs mit zusammen ca. 30 Wochenstunden neben dem Vollzeitstudium geht schon mal was unter.

    Und vermutlich ist auch derjenige, um den sich dieser Beitrag hier dreht anders als du. Vielleicht ist er ganz einfach überfordert von den Anforderungen eines Studiums - die sind mitunter seit der Umstellung auf Bologna ein bisschen (wenn auch hier wieder Wortklauberei gewünscht ist: „bisschen“ ist hier stark untertrieben) härter als davor.

    Und vermutlich haben deine Ausführungen auch einfach nichts zu tun mit dem Hilferuf der Eltern, um den es hier ja eigentlich gehen sollte.

    „Sorry, aber das musste jetzt mal raus“. Ich habe kein Verständnis für dein Unverständnis in einem Forum, in dem Verständnis die Grundlage für den gegenseitigen Umgang sein sollte.

    Und jetzt, ganz ehrlich, kommt dem TE zuliebe einfach zurück auf das Thema.

  • mickey2050 bitte nicht abschrecken lassen, wenn in deinem Thema merkwürdige Beiträge enstanden sind, welche ich zumindest für überflüssig halte.

    Und jetzt, ganz ehrlich, kommt dem TE zuliebe einfach zurück auf das Thema.

    Das sehe ich genauso und wir werden auch entsprechend eingreifen, wenn das nicht so umgesetzt wird.

  • Nach ein paar technischen Probleme mit der Anmeldung (mein Forum Konto wurde gesperrt) bin ich wieder dabei.

    Ich möchte mich zuerst bei euch Allen bedanken, es tut schon gut sich mit Leuten auszutauschen die die gleiche Erfahrung gemacht haben!!!:thumbs_up:

    Wie ich sehe, gibt es noch Klärungsbedarf.

    Zu seiner Person: er war schon immer überdurchschnittlich intelligent und hat nie Schwierigkeiten beim Lernen in der Schule gehabt. Als Kind hat er enorm viel gelesen. Er ist sehr leicht durchs Gymnasium gekommen und hat sein Abi mit einem Durchschnitt von 2.2 bestanden. Wir haben früher eine harmonische, normale Beziehung gehabt, die sich schlagartig nach dem Abi geändert hat. Er hat angefangen zu rauchen, zu trinken und wahrscheinlich zu kiffen, war nachts viel unterwegs, hat tagsüber geschlafen und gezockt. Er hat den Sport aufgegeben und nur auf das Sofa gegammelt. Er hat zugenommen.

    Nun, zu dem Aktuellen Status quo.

    Er studiert (ohne großen Spaß dabei zu haben) nur weil dies ihm in der Zukunft ein besseres Einkommen ermöglicht. Er hat aber zugegeben Konzentrationsprobleme zu haben (wir glauben, dass dies vom Kiffen kommt). Während des Semesters genießt er sein Studentenleben in vollen Zügen ist oft auf Partys, ab und zu (eher selten) in der Uni. In den Ferien treffen wir uns selten, seine Biologische Uhr tickt anders… nachts aktiv, tagsüber schlafen.

    Geld ist ihm schon von großer Bedeutung, aber nicht so wichtig, dass er seine Gewohnheiten bzgl. seine Freizeit Aktivitäten aufgeben muss. Er arbeitet schon ein paar Stunden pro Woche, aber nicht jede Woche, sondern meistens, wenn er Geld brauch oder in den Ferien). Er kriegt schließlich von Ma und Pa eine Menge Kohle ?. Work / Life Balance ist ihm sehr wichtig. In der Arbeit gibt er sich schon Mühe, ist gut angesehen und hinterlässt einen guten Eindruck. Er lernt schnell, hat meistens Spaß, Informatik ist sein Ding.

    Warum wir jetzt so panisch reagieren? Er hat sich sehr verändert: ist gereizt, gleichgültig, ichbezogen, ignoriert unsere Bedürfnisse, kann sich nicht mehr lange auf eine Sache konzentrieren, sein Zimmer ist chaotisch) .

    Außerdem haben wir bei ihm im Zimmer eine Menge Medikamente / Präparate gefunden die andeuten, dass er Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen hat. Er dopt sich bedenkenlos mit Koffein Tabletten und 3-4 Grüntees damit er nachts feiern kann, dann wundert sich, dass er nicht einschlafen kann und schmeißt eine Melatonin Tablette ein. Viele Präparate sind für Entspannung, Verbesserung von Konzentration, manche fördern die Dopaminbildung, verbessern die Stimmung, die Lernfähigkeiten. Manche werden bei psychischen Störungen (Asthenie und Depression, posttraumatischen Stress) eingesetzt. Wir wissen nicht wie es sie bekommen hat oder ob sie in Deutschland zugelassen sind. Er dampft. Wir machen uns wahnsinnig Sorgen wie lange sein Körper diese chemische Achterbahn noch mitmacht.

    Wir haben ihm selbstverständlich verboten zuhause zu kiffen, er scheut aber keine Mühe und geht nachts aus dem Haus (egal wie kalt, stürmisch, regnerisch etc.). Wir haben Angst, dass er in Schwierigkeiten mit dem Gesetz gerät.

    Die Zahlreiche Versuche ihn zur Vernunft zu bringen sind gescheitert (wir haben ihn wissenschaftliche Studien aus Medizin Zeitschriften zum Lesen gegeben, die Nachteile geschildert etc.), er akzeptiert dies einfach nicht: „es mache ihm Spaß und er werde nicht aufhören. Andere rauchen, was viel schädlicher ist, Kiffen macht nicht abhängig“.

    Ich muss noch dazu sagen, die harten Bandagen haben bei ihm erfahrungsgemäß bis jetzt genau das Gegenteil gewirkt ☹… Es wurde nur noch schlimmer, oder er hat uns ausgetrickst und sein Ding weitergemacht. Es hat auch eine Weile gedauert bis wir dies festgestellt haben. Er ist einfach schlauer als wir.

    Meine Frage ist wie können ihm helfen?:thinking_face:

  • Meine Frage ist wie können ihm helfen?

    Mein Antwort steht in Beitrag Nr. 2 oben und gilt nach wie vor.

    Wenn ihr ihm helfen wollt, weiß ich keinen anderen Rat als euch zu empfehlen, dass ihr aufhört ihm zu helfen. Er ist auf einem sehr rutschigen, abschüssigen Pfad, der ihn früher oder später ganz nach unten bringt. Das Einzige was er tun kann - und das kann nur er, ihr könnt das nicht für ihn tun - ist diesen Pfad zu verlassen. Dank eurer Unterstützung für ihn und da er weder ein Problembewusstsein noch Leidensdruck hat, hat er jedoch keinerlei Veranlassung das zu tun. Er sieht kein Problem, warum sollte er dann freiwillig mit dem Spaß aufhören? In seinem derzeitigen Freundeskreis wird er sicherlich jede Menge Bestätigung finden. Apropos Freundeskreis, gibt es alte Freunde von ihm, die diesen Weg nicht gegangen sind, und die ihr um Unterstützung bitten könntet?

    Achtet auch auf die Falle Ko-Abhängigkeit. Macht euch mal schlau, was das ist. Denn auch für euch ist diese Situation potentiell gefährlich. Stress, Chaos und Probleme sind zu bewältigen, ganz abgesehen von der emotionalen Achterbahn dabei zuschauen zu müssen, wie der eigene Sohn sich ständig selbst schädigt. Früher oder später werdet ihr entscheiden müssen, ob ihr das weiter anschauen und ertragen wollt, oder ob ihr euren Sohn in seine eigene Welt ziehen lasst - die dann auch räumlich nicht mehr eure Welt sein kann.

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