Heroinentzug in Asien, bitte um Rat.

  • Hallo, liebe Community, ich bin seit 16 Jahren Opiat-Abhängig. Habe mit Heroin vor 16 Jahren begonnen und war danach fast 14 Jahre auf 16mg Subutex. Lebe seit 2 Jahren in Kambodscha und Vietnam, da es hier keine Substitution gibt, bin ich auf weißes Thai H umgestiegen. Zuvor in Kambodscha könnte ich einfach mit Dihydrocodein entziehen, dieses bekomme ich allerdings jetzt nicht mehr, da ich jetzt in Vietnam und ab Freitag aufgrund eines neuen Jobs auf den Philippinen lebe. Die letzten 2 Wochen waren der Horror, erster Entzug mit Tramadol jeweils 2*100mg, 5 Tage ausgehalten, als es nicht mehr so extrem war, Rückfall für 6 Tage, danach jetzt wieder 5 Tage mit Tramadol und jetzt seit 3 Tagen Rückfall. Übermorgen geht es nach Manila wegen meines neuen Jobs. Sogar der Besitz von Ganja kann hier die Todesstrafe bedeuten. Die letzten 2 entzüge trotz Tramadol waren der Horror, extreme Übelkeit, beim ersten sogar Fieber, extreme Unruhe und ein Tag Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit. Ich habe keine andere Wahl mehr, ich muss es jetzt schaffen, habt ihr Tipps, wie ich die Symptome lindern kann. Ich habe H immer nur Nasal eingenommen. Ich lebe mit meiner Frau und meinem Sohn hier, die wissen nichts von meinem Konsum und sind aufgrund der letzten 2 Wochen sehr besorgt. Habt ihr Erfahrungen, irgendwas was mir helfen könnte, ich will endlich ganz weg, bin 37 und möchte das Leben mit meiner Familie noch ein paar Jahre in Asien geniessen. Ich bin Software-Entwickler, kann nur wirklich gut und Konzentriert arbeiten wenn ich H genommen habe. Mein neuer Job in Manila startet in 10 Tagen. Ich bin für jeden Ratschlag dankbar, bitte um Hilfe. Zurück zu gehen nach Europa ist keine Option, da meine Frau (Kambodschanerin) kein Visum bekommt. Heute geht's wieder los mit dem Entzug, erstmal versuche ich es ohne Tramadol, bilde mir ein, dass die extreme Übelkeit auch von den Tabletten kommt. Liebe Grüße und haltet uns die Daumen.

  • Tut mir leid, der einzig sinnvolle Tipp der mir einfällt ist, dass du für eine Zeit lang nach Deutschland (oder in ein anderes geeignetes Land) zurück kehrst um hier einen professionell begleiteten Entzug mit Entwöhnung zu machen. In deinem Zustand jetzt auf die Philippinen zu reisen "is a disaster waiting to happen".

    Du hast dich da in etwas hinein manövriert, für das ich mir keine einfache Lösung vorstellen kann. Du musst deine Situation so betrachten, als ob du gerade mit einer lebensdrohlichen schweren Erkrankung diagnostiziert wurdest, die dich für mehrere Monate außer Gefecht setzen und dich unbehandelt töten wird, und für die es bei dir vor Ort keine geeignete Behandlung gibt.

    Wenn du eine Zukunft für dich und deine kleine Familie willst, kannst du nicht auf die Philippinen. Du wirst dort deine Sucht nicht lange verstecken können und es ist nur eine Frage der Zeit, bis man dich dort einkassiert, vor allem, wenn du dich mit den lokalen Gegebenheiten nicht sehr gut auskennst.

    Sag deinem neuen Arbeitgeber/Projektleiter/Auftraggeber dass du schwer erkrankt bist und erst einmal für längere Zeit nach Deutschland zurück musst, um dich behandeln zu lassen. Besorge ein Touristenvisum für Frau und Sohn und lass sie entweder nachkommen oder warte mit denen in Kambodscha, bis das Visum da ist. Das ist wahrscheinlich weder das Ende deiner Karriere noch deiner Zukunft, sondern der erste Schritt in eine neue Zukunft ohne Sucht. Und so was willst du ja. Geschenkt bekommst du sie nicht.

    Wenn du einen starken Willen hast, wirst du in einem Jahr dann wieder zurück nach Asien fliegen und dort weitermachen können, wo du jetzt aufgehört hast. Falls nicht, wirst du zumindest in einem sicheren Land sein und überlebt haben. Die Situation mit deiner Frau und deinem Sohn lässt sich diesbezüglich ebenfalls lösen. Ich habe das gerade bei einem ehemaligen Arbeitskollegen beobachten können, der seine thailändische Frau und ihre zwei Söhne nach Deutschland geholt hat. Erste Hinweise dafür hier: Visum für Familienzusammenführung - Auswärtiges Amt

  • Servus joefromasia

    Bin etwas verwundert, dass Tramal dir da hilft, noch dazu in der genannten Dosierung ...

    Medikamentöse Empfehlungen werden hier natürlich nicht kommen, aber ich denke das ist dir klar :winking_face:

    Aber man kann natürlich schon bisserl was tun!

    1. Ausschwemmen - also viel trinken, am besten Wasser oder Tee, bei letzterem kann man auch in Richtung Entgiftungstees gehen
    2. viel frische Luft
    3. gesundes Essen, also vitaminreich
    4. angepasster Sport, also soweit wie möglich - schwitzen fördert die Entgiftung, zudem geht's da auch ans ausschwemmen des Fettgewebes
    5. Ehrlichkeit - meinst du nicht, deine Frau hätte es verdient die Wahrheit zu erfahren?

    Grundsätzlich musst du aber deine ganze Situation überdenken, dein Job scheint sehr stressig zu sein.

    Du hast Familie, das ist ein großer Rettungsanker, wenn du es nicht versaust :face_with_tongue:

    Was Länder mit solch drastischen Strafen angeht, kenne ich noch aus Malaysia - die Schilder an der Grenzen hatten mich auch sehr eingeschüchtert.

    Aber deswegen war nicht weniger Angebot dort, also Schutz ist das keiner, wenn man sich das vorstellen mag.

    Das wäre ähnlich wie im Knast, da würde man auch meinen, Drogen gibt es da eh nicht :grinning_squinting_face:

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