Ich habe seit ca. 2 Jahren ein Problem mit tramal... angefangen hat es damit, dass ich nach Schwangerschaft und Geburt schlimme Rückenschmerzen bekommen habe für die es ungefähr genauso viele Erklärungen gab, wie Ärzte die ich aufgesucht habe. Geholfen hat von den Ratschlägen und Medikamenten leider nie etwas und jeder der selbst Kinder hat (vor allem kleine) kann nachvollziehen wie sehr chronische Schmerzen an die Substanz gehen gerade wenn man so viel
Verantwortung trägt und zu Beginn praktisch 24/7 beansprucht wird...
Irgendwann schleppte mein Mann dan tramal Tropfen an (hatte er von einem befreundeten Apotheker bekommen) dazu muss man sagen, dass er das nur einmal ausprobieren wollte und es für ihn dann gut war! Saudoof eigentlich, aber er ist echt null suchtanfällig! Aber ich probierte es irgendwann aus lauter Verzweiflung gegen die Schmerzen aus, am Anfang half es gar nicht... erst bei 60 Tropfen spürte ich eine Wirkung und da kam dann auch dieses Hochgefühl!
Dazu muss man sagen, dass ich schon immer leicht depressiv bin und mich auch in sozialen Kontakten schwer tue! Und da schien tramal wie die passende Lösung! Ich fühlte mich gelöst und locker, hatte Energie und Antrieb, war gelassen und ausgeglichen!
Aber irgendwann ging es nach hinten los: zuerst merkte ich, dass ich immer öfter aggressiv wurde, auch und gerade nach der Einnahme! Dann kam dazu, dass ich es morgens schon brauchte im „in die Gänge zu kommen“ - ohne war ich abgeschlagen und fühlte mich schwach! Und abends brauchte ich es zum einschlafen... fühlte mich davon so schön müde und schwer, hatte durch die Babyzeit und den schlechten Schlaf meines Sohnes einen extrem schlechten Schlaf entwickelt...
Zuerst nahm ich nur so morgens 20 Tropfen und das brachte mich durch den Tag. Dann fing ich vor einem halben Jahr eine neue Stelle an (hab vorher nur tageweise und nur im Sommer in der gastro gearbeitet) plötzlich hieß es 5 Tage die Woche 6 Stunden, danach meist noch das Kind, da mein Mann voll arbeitet und erst später heim kommt! Aber mein Job ist wichtig, da ich seine Ausbildung damit finanziere. Er hat mich jahrelang mitgetragen, hat sein Studium nur für und angefangen und mit Bestnoten durchgezogen und ist sehr erfolgreich (einerseits bin ich sehr stolz auf ihn, andererseits beneide ich ihn auch darum, dass er seinen Weg gefunden hat und ich immer noch so rumrudere) den Job hat auch er mir besorgt... leider bin ich dem Job nicht so glücklich, das Betriebsklima ist miserabel und mit meinen Kollegen komme ich nur so mittelmäßig klar.
Und da ging die Schleife richtig los! Jeden Tag mehr damit das scheißegal Gefühl kommt, manchmal wenn mein Sohn wieder besonders trotzig war einfach kurz an den Schrank und wahllos ein paar Hübe rein... die letzten zwei Wochen war es besonders stressig, ich musste viele Überstunden machen (arbeite im Event Bereich und wir hatten eine Messe)
Da merkte ich, dass es außer Kontrolle geriet (ja vorher dachte ich wirklich ich hätte es im „griff“ vor allem, da ich es schon mal einfach abgesetzt hatte... ohne Probleme und ohne bewussten Entzug)
Nun war ich am Montag in der Notaufnahme wegen Magenkrämpfen und Übelkeit, hatte natürlich wieder tramal genommen (hab ich aber nicht gesagt, glaube auch nicht, dass es daran lag, aber ausschließen kann ich es nicht)
Mein Mann hat das zwar immer so nebenher mitbekommen, aber ich habe ihn auch oft angelogen... hab gesagt ich hätte nichts genommen, obwohl es nicht stimmte. Und er hat mir geglaubt und es auch nicht weiter hinterfragt. Auch weil er selbst so viel um die Ohren hat und sich damit nicht auseinander setzen wollte und konnte...
Ich lag oft nachts wach mit einem Panikanfall und dachte: du kannst so nicht weiter machen! Wohin soll das führen? Wo soll das enden? Ich kann doch nicht ewig so weitermachen... vor allem weil ich panische Angst habe irgendwann keinen Nachschub mehr zu bekommen!
Jetzt hab ich seit Dienstag nichts mehr genommen und heute wäre der dritte Tag ohne. Ich liege jetzt gerade im Bett und leide so ungemein... habe unerträgliche kieferschmerzen, Kopfschmerzen, mein Sohn quengelt vor der Tür und ist total aufgedreht und dazu muss ich heute zu meinen Eltern, da mein Vater einen runden Geburtstag feiert... und da ist er dann wieder, der Gedanke: damit tramal wird es wieder besser! Dann schaffst du das alles!!! Dann schleichst du es eben langsam aus und dann geht es viel leichter! Aber das kann ich nicht, da Lüge ich mir in die eigene Tasche!
Das hab ich schon soooo oft probiert und ich hatte nie genug Disziplin, bei der ersten Hürde hab ich gleich wieder drauf gepfiffen...
Ich will es durch halten! Hab die letzten zwei Tage so viel geweint, weil ich das Gefühl hatte mein Leben so verpasst zu haben durch das Teufelszeug! Weil ich immer nur weggetreten war und auf nix Bock hatte (zumindest sobald der kleine im Bett war, da bin ich nur auf die Couch mit dem Handy und hab alles andere links liegen lassen)
Nun lese ich hier jedoch immer wieder kalter Entzug klappt nicht, langsam reduzieren, am besten mit einem Arzt! Aber das kann ich nicht! Ich will da jetzt durch, aber der Schlaf bleibt aus und ich wälze mich nachts nur rum... hab schmerzen im Kiefer vom zähne knirschen und bin total schlapp! Hab jetzt noch bis Montag frei, aber Angst davor wieder hin zu gehen (weil ich jetzt zwei Tage krank war und das der denkbar unpassendste Zeitpunkt überhaupt war und mir alle bestimmt sehr böse sind- noch bin ich außerdem in der Probezeit)
Was ist wenn ich es bis Montag nicht geschafft habe? Wie soll ich da durch? Ich kann mir für den Entzug nicht frei nehmen... dann verliere ich die Stelle vielleicht! Das wäre der supergau!
Oder soll ich es doch versuchen mit ausschleichen? Hab aber nur eine pumpflasche, da kann ich nur mit Hüben dosieren (ein hub entspricht ca. 5 Tropfen - war zuletzt bei 10-12 über den Tag verteilt)
Entschuldigt den Roman, aber es hat gut getan mir das von der Seele zu schreiben...
Da war schon lange mal nötig! Ich muss das schaffen, mein Leben lebe ich nur einmal und ich mag es nicht mehr durch einen Schleier leben, weil ich denke es „sonst nicht ertragen zu können“