Amphitamine- meine Tochter hängt voll drin

  • Hallo zusammen,

    Ich wünsche mir das ich hier richtig bin und man dich vielleicht gegenseitig Unterstützung und Tipps gibt?

    Meine Geschichte und die Erfahrungen mit meiner Tochter (17 J) sind, gefühlt, endlos. Gerne würde ich hier darüber berichten, möchte aber erst sicher gehen ob ich hier auch richtig bin da ich mich mit Foren nicht so gut auskenne und da eher ein Neuling bin.

    Liebe Grüße bis dahin...

  • Servus Marla,

    du bist vollkommen richtig, also im Forum sowie Forenbereich ...

    Ich hoffe du beschreibst deine "Geschichte" genau, dann wird man sicher bald darauf reagieren.

    LG Franz

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort - und den Hinweis. Ich gebe mir Mühe meine Geschichte möglichst wenig verwirrend zu schildern. Zu mir:

    Ich bin 40 Jahre alt, Mutter von einem Sohn, 19 Jahre, einer Tochter, 17 Jahre und einem Stiefsohn, 14 Jahre -dazu hochschwanger im achten Monat.

    Ich war 15 Jahre verheiratet mit meinem ersten Mann, mit dem ich meine zwei großen Kinder bekam. Wir trennten uns 2013. Spielsucht seinerseits und entsprechendem Mangel an Vertrauen und Kontrollsucht meinerseits führten irgendwann zur Trennung und Scheidung.

    Mein jetziger Mann war alleinerziehender Vater, zur Exfrau besteht keinerlei Kontakt, er hat das alleinige Sorgerecht.

    Meine Tochter war immer ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen mit vielen Freunden. Nach der Trennung und dem Auszug ihres Vaters aus der gemeinsamen ETW lief scheinbar erstmal alles relativ normal. Zu dem Zeitpunkt war sie 12 Jahre alt. Ich lernte in dem Jahr meinen jetziger Mann und seinen Sohn kennen- alles passte perfekt und jeder von uns kam miteinander klar. Wunderschön!

    Meine Kinder haben einige Probleme mit ihrem Vater-auch in der Ehe schon. Er hat ein sehr eigenwilliges Verhalten, ist sehr laut,sehr ich- bezogen und durch seine eigene Sucht immer ein Opfer von allem und jedem, aggressiv und lügt sehr. Heute hat mein Sohn seid zwei Jahren keinen Kontakt mehr, unsere Tochter immer mal spuradisch aber eher übers Handy, seltene Treffen und auch schon mit zwei Kontaktabbrüchen ihrerseits, einmal 6 und einmal 7 Monaten.

    Nun, wenn ich mich richtig erinnere begann alles im Jahr 2014 mit einem Diebstahl von Schminke etc und die Polizei die sie nachhause brachte. Danach war erst eine Weile wieder Ruhe. Sie rauchte inzwischen, was ich akzeptierte da ich selbst auch rauche- Vorwürfe konnte ich mir also sparen. 2014 lernte sie einen Jungen auf ihrer Schule kennen-sie war hin- und weg und total verliebt. Wir lernten ihn kennen, ein freundlicher sympathischer Junge.....

    Langsam begann es sich einzuschleichen das sie sich öfter nicht an Absprachen hielt und des öfteren trank. Sie wurde rebellisch und ziemlich frech und an einem Wochenende Ende Oktober 2014 als ihr Handyverbot drohte für ihr Verhalten zog sie kurzerhand zu ihrem Vater mit dem sie zuvor 6 Monate keinen Kontakt hatte.

    Es war schlimm....ich hab sie gehen lassen, ich wusste das alles andere zwecklos ist, aber für mich war es die Hölle. Oft schrieb sie mir, ich merkte es geht ihr nicht gut. Sie übernachtete auch während der Woche bei Freunden, trank schon vor der Schule. Ihr Vater bekam nichts davon mit, er war mit sich selbst beschäftigt, wichtig war nur das das Kindergeld pünktlich auf seinem Konto ist. Der Kühlschrank war oft leer usw..... lauter Dinge die eine Mutter schlecht ertragen kann. Bei einem Besuch erzählte meine Tochter dann irgendwann das sie zu Kiffen angefangen hat. Sie wolle Hilfe.....ich machte Termine bei der Drogenberatung und auf ihren Wunsch hin erzählte ich ihrem Vater nichts trotz das sie bei ihm wohnte.

    Wöchentlich fuhr ich nun zu Terminen mit ihr und sie entschied sich am Ende für eine stationäre Therapie- sie wolle weit weg, alles wäre ihr zuviel. Zu dem Zeitpunkt zog sie schon auch PEP, ebenfalls ihr Freund. Nach und nach erfuhr ich davon. Der Zeitpunkt kam als wir dann ihren Vater auch langsam informieren mussten. Er packte ihr die Koffer im März 2015 - mit seiner Arbeit etc könne er da nicht genug drauf achten. Sie zog also wieder zu uns. Im Sommer 2015 dann endlich war alles eingestielt und die Therapie begann. Dort erfuhr ich von ihr bei Besuchen und in Gesprächen mit Psychologen schon Dinge mit denen ich schlecht fertig wurde - wieviel sie eigentlich schon konsumiert hatte, wieviel sie an Alkohol in sich rein kippte und was ihr Freund eigentlich für einer war. Er schlug sie, verlangte Dinge im Bett von ihr die sie wohl nicht wollte aber dennoch mit sich machen ließ.

    Nach und nach merkte man jedoch das sie immer öfter weinte und dort nicht bleiben wollte, bis sie sich dann im Oktober nach drei Monaten die Therapie abbrach.

    Im Dezember kam ich durch ihr erneutes auffälliges Verhalten dahinter das sie mit ihrem Ex wieder zusammen ist und auch wieder konsumierte.


    Ich mache an dieser Stelle eine kleine Pause und schreibe später weiter. Es fühlt sich alles so irreal an wenn ich davon schreibe und tut mehr weh als ich es möchte.....

  • Es fühlte sich nach Ewigkeiten an und ich kann nicht mehr aufzählen wie viele Erlebnisse und Situationen es gab in denen ich glaubte es geht nicht mehr weiter und ich finde keine Lösungen für mein Gedankenchaos.

    2016 plätscherte so dahin, ich ging regelmäßig in eine psychiatrische Praxis mit meiner Tochter. Eine Gesprächstherapie allerdings nur mit Terminen in vierwöchigem Abstand. Was anderes war dort nicht möglich, allerdings erzählte meine Tochter dort auch nichts von ihren Rückfällen wie ich heute weiß. Sie redete dort über ihre Probleme mit ihrem Freund und das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater. Meinen jetzigen Mann schätzt sie sehr und sagt er sei viel mehr ein Vater als ihrer es je war.

    Nun, die Beziehung zu ihrem Freund wurde mit der Zeit immer unschöner und sie kam immer mehr zur Einsicht. Der Wunsch was zu verändern und einer erneuten Therapie rückte zunehmend in den Vordergrund. So nahmen wir im Sommer 2016 wieder Kontakt zur Klinik auf in der sie schon einmal war. Das war ihr ausdrücklicher Wunsch. Die Klinik ist gute zwei Stunden weg mit dem Auto, aber das nahm ich in Kauf. Schon das erste mal besuchte ich sie jede Woche für zwei Stunden, in der ersten Stufe, und fuhr dann wieder nachhause.

    Wir fuhren noch in den Urlaub, in dem sie, vermutlich aufgrund des Entzug, oft schlechte Tage hatte, schlechte Laune...Unzufriedenheit. ..

    Im September begann dann erneut ihre Therapie, diesmal mit einem Entzug der voraus ging, auf dem gleichen Gelände. Sofort brach sie zu allererst den Kontakt zu ihrem Ex und ihrem Vater ab, wünschte eine Kontaktsperre schon beim Aufnahmegespräch so das er auch keinerlei Infos bekommt falls er sich meldet. Die Therapie war nicht vergleichbar mit der ersten, sie blühte wieder richtig auf und erzählte offen und viel über ihren Konsum. Schockierend in welchem Ausmaß PEP, Amphitamine, Cannabis, Alkohol eine Rolle gespielt hatten. Täglich, damit sie überhaupt in der Lage war zur Schule zu gehen. Beim ersten Test war auch Crystel gefunden worden...wovon sie wohl nichts wusste.

    Zeitgleich neben ihrer Therapie schafften wir es die Eigentumswohnung von mir und meinem Ex zu verkaufen und fanden ein Häuschen gut 40 Minuten weit weg vom alten Zuhause. Alle waren begeistert, die Wohnung war viel zu klein für fünf Personen und ich musste alles allein zahlen da mein Ex für nichts mit aufkam, Kindesunterhalt eingeschlossen. Meine Tochter schwärmte über den Neuanfang wenn die Therapie vorbei sei und wolle in der Nähe des neuen Zuhause ihren Realschulabschluss machen da sie keinen blassen Schimmer hatte was sie mal werden will.

    Weihnachten durfte sie nachhause, in ihr neues Zuhause. ...wir hatten Gas gegeben und an den Sonntagen renoviert so das wir Ende November umgezogen waren. Es war ein tolles Fest und wunderschöne Tage. Von da an war meine Tochter bereits in höhere Therapiestufen gekommen und durfte alle zwei Wochen dann nachhause, klappte super. Der Schock kam dann Ende März diesen Jahres, die Verlängerung der Therapie stand an. Formsache.....

    Leider nicht, denn eine weitere Verlängerung wurde abgelehnt. Die Therapie von heute auf morgen nach sieben Monaten nun zuende. Ich musste sie am gleichen Tag abholen.

    Sie war traurig und verzweifelt da sie ja eigentlich noch gar nicht richtig fertig war mit der Therapie. Ein paar Wochen hatte sie daran zu knabbern, übergangsweise in der Zeit auch leider nur einmal pro Woche Schule. Sie vergrub sich oft in Ihrem Zimmer und glaubte niemals neue Freunde zu finden.

    Durch irgendwen über WhatsApp lernte sie dann jedoch neue Leute kennen- war begeistert wie toll hier alles ist und sie wolle nie mehr weg. Im Sommer begann sie dann täglich zur Schule zu gehen um ihren Abschluss zu machen. An Wochenenden traf sie sich mit Freunden, es wurden Partys gefeiert und Alkohol getrunken. Nach meiner Meinung viel zu viel, doch sie versicherte immer wieder sie habe alles im Griff, mit Drogen sei sie fertig.

    Nach den Sommerferien, in denen sie 1 1/2 Wochen auch bei ihrem Vater war ( ich weiß nicht wann der Kontakt wieder entstand nach der Therapie) zu dem sie eigentlich nicht wollte- und alles sei furchtbar dort gewesen, änderte sich ihr Verhalten mehr und mehr. Sie war übellaunig, stinkfaul, egoistisch und frech.

    Zusätzlich und zuletzt zerstritten sie sich im Oktober mit einer Freundin die sie als beste Freundin bezeichnet hatte. Wir kannten sie, ein liebes Mädchen mit sehr strengen Eltern. Bei Feten am Wochenende trank sie niemals mit etc.

    Von da an vermute ich ging es bei meiner Tochter wieder ganz bergab.....Fortsetzung folgt.

  • womit ich auch Recht behalten sollte. Immer wieder fragte ich sie ob sie reden mag, auch mal ob es Rückfälle gab. Nein, es sei alles in Ordnung.

    Vor Wochen stellte ich fest das Geld fehlt, auch war sie in den Herbstferien drei Nächte ohne Absprache und ohne sich zu melden weggeblieben. Sie habe bei einem Kumpel gewesen, und sähe überhaupt nicht ein warum sie um zwei Nachts Zuhause sein soll. Sie wäre schließlich Erwachsen und passieren würde ihr auch nichts. Nun, der Diebstahl....es handelt sich um eine Spardose mit Silbermünzen, versteckt in unserem Schlafzimmer. Es musste sehr gewühlt worden sein um sie zu finden.

    Ich schrieb den Kindern ein Brief in dem ich auch Konsequenzen für alle aussprach bis zur Klärung. Es dauerte nur ein paar Minuten bis sie kam und gestand das sie es gewesen war. Es seien "ja nur ca 12 Euro" gewesen. Sie brach in Tränen aus - hätte Rückfälle gehabt und Schulden gemacht. Rückfälle mit Amphitaminen, Cannabis und Koks. Es seien 4 bis 5 Tage gewesen, aber sie wolle jetzt neu anfangen. Erst überlegte sie erneut eine Therapie in Angriff zu nehmen, dann aber war sie der Meinung es sei ein Ausrutscher gewesen und sie habe keinerlei Suchtdruck.

    Tage später erzählte sie uns von diesem Kumpel bei dem sie übernachtet hat-sie sei total verliebt und sie seien jetzt zusammen. Er habe nie mit Drogen zu tun gehabt und sie habe ihm auch noch nicht von ihrer Vergangenheit erzählt.

    Ich freute mich das sie ihn uns vorstellen wollte und so kam es dann auch. Er war nett und höflich, wenn es mir auch zu denken gab das er bereits Mitte zwanzig ist und bereits zwei Kinder hat - das erste mit 15. Er würde viel arbeiten und seine Eltern versorgen die bei ihm wohnen, plus achthundert Euro, pro Kind Unterhalt zahlen monatlich. Ich glaubte das nicht, sagte aber nichts dazu. Vielleicht wollte er sich ein bisschen wichtig machen. Er kam nun jeden Tag und das Wochenende schlief er hier.

    An einem der Wochenenden stellte ich fest das meine Tochter ziemlich große Pupillen und glasige Augen hatte....ich sprach sie drauf an uns sie versicherte mir mit einem Blick in den Spiegel das ich mich irre. Auch stellte ich fest das sie minimal aß, am liebsten gar nichts. Da sie aber immer mal wieder unzufrieden war mit ihrer Figur und jetzt einen neuen Freund hatte wollte ich mal abwarten, achtete darauf das sie bei den Mahlzeiten zumindest ein bisschen mit isst.

    Trotzdem wurde mein Gefühl immer schlechter, die Geschichten von ihm und ihr kamen mir alle komisch vor. Letzten Montag, ich war alleine Zuhause schaute ich in Ihrem Zimmer in ihre Schubladen, Mülleimer. Ich wurde sofort fündig. Auch die Spiegel sahen aus als seien Rückstände von Pulver drauf. Weißes Pulver, verpackt in Alupapier, eine Tüte die fast so groß war wie eine halbe DIN A 4 Seite voll mit Rückständen. Für mich und meinen Mann sah das so aus als ginge es hier nicht mehr nur um Eigenkonsum. Ebenfalls abgeschnittene Strohhalme fand ich.

    Wir konfrontieren sie am Abend damit und auch mit unserem Verdacht das ihr neuer Freund womöglich ihr Dealer ist und sie gemeinsam hinter verschlossener Tür, in durchgemachten Nächten Päckchen packten!? Sie weinte und weinte und weinte......nichts habe er damit zu tun, sie habe das Zeug noch gehabt und vergessen zu entsorgen. Inzwischen wussten wir aber schon das er auch doch nicht so ein unbeschriebenes Blatt war wie er vorgab. Er hat selbst mal gedeckt und dafür auch schon drei Wochen gesessen. Meine Tochter wusste das, hatte aber Angst das er hier nicht rein darf wenn sie es erzählt. Nun, sie blieb bei ihrer Geschichte, sie selbst habe seid Mitte Oktober nichts mehr genommen. Wir sprachen ein Hausverbot für ihn aus und sagten ihr das wir nicht ein Wort ihrer Geschichte glauben.

    Die letzte Woche gab sie sich Mühe, nach tausend Nachfragen von mir kümmerte sie sich jetzt auch endlich mal um Bewerbungen, die Fotos dafür etc. Sie war freundlich und hielt sich an Absprachen---- das war neu für mich. Eigentlich war sie eher aggressiv wenn man sie früher ertappte und wollte sich so gut wie an gar keine Regel halten. Diesmal nicht, keine Ahnung warum.

    Von Samstag auf Sonntag schlief sie bei ihm, ich habe es nicht verboten. Sie wird bald 18 und ich weiß das ich es nicht verhindern kann, sie würde dann vermutlich wieder einfach weg bleiben. Ich mag mir aber nicht noch mehr schlaflose Nächte um die Ohren hauen.

    Gestern abend als sie nachhause kam teilte ich ihr mit das ich einen Test machen möchte.....sie sah mir so aus als sei sie nicht klar. Sie faselte was von Energy Drinks die sie getrunken habe und das sie aus Therapiezeiten weiß das diese den Test verfälschen.

    Der Test war positiv. Ich am Boden zerstört - hoffte ich doch zuletzt das all die nicht passenden Geschichten doch der Wahrheit entsprachen. Ich ging in ihr Zimmer und teilte ihr mit sie möge mir ihre Lügen jetzt bitte ersparen, wenn der nächste Test ebenfalls positiv ausfällt kann sie ihre Taschen packen.


    Das ist, trotz des mega langen Textes immer noch die Kurzfassung. Viele Briefe die wir austauschten, weil es mündlich manchmal schwierig erschien. Viele Einsichten, viel Lügen. Viel auf und ab an Stimmungen....

    Heute hat sie endlich nach Wochenlangem telefonieren und warten einen Termin bei einer Psychologin da wir natürlich nach Therapieende uns um was ambulantes kümmern sollten und wollten. Sie hatte schon einmal eine, die allerdings nach drei Gesprächen feststellte das sie keine Kunden mehr aufnehmen und in unserem Ort nicht weiter machen kann. Sie empfahl uns eine Kollegin.

    Der Termin ist heute. Meine Tochter verschlief heute morgen noch kräftig was mich erneut wütend machte. Ich teilte ihr später über WhatsApp mit wo die Psychologin ihre Praxis hat und ich nicht mit gehen werde.

    Ich bin kraftlos....ob das alles so richtig ist was ich mache, tue und sage, keine Ahnung. Eine ratlose, verzweifelte Mutter. Mit den bisherigen, kennengelernten Psychologen kam ich immer sehr gut zurecht, so falsch kann ich nicht gehandelt haben bisher. Es hilft mir jetzt gerade allerdings nicht weiter.

    Ich hab ihr schließlich den Rauswurf angedroht. Die Vorstellung das umzusetzen bricht mir das Herz. Zuzuschauen was sie mit sich macht und am besten das Zeug hier weiter einschleppt aber auch.

    Ich wünsche mir den Austausch mit anderen hier, Unterstützung, Tipps und Tricks mit Situationen umgehen zu können.....offene Ohren ☺

    Danke erstmal an die jenigen die sich die Mühe machen meine Geschichte zu lesen.

    Liebe Grüße

    Marla

  • Guten morgen zusammen,

    Nun....eine neue Situation. Meine Tochter ist gestern Abend spontan ausgezogen.

    Nachdem sie ihren Willen nicht bekam, bei ihrem Freund schlafen zu dürfen trotz Schule heute, hat sie sich dazu entschieden ihren Schlüssel abzugeben und ihre Tasche zu packen. Bevor sie ging habe ich ihr gesagt das ich hoffe das sie diese Entscheidung gut durchdacht hat denn wir werden nicht morgen oder übermorgen hier weiter machen wo wir jetzt aufhören. "Ja, das hätte sie" war ihre Antwort und dann war sie auch schon wieder weg.

  • Servus Marla,

    nachdem ich deine Beiträge gelesen habe, kann ich mir die Verzweiflung gut vorstellen.

    Austausch findest du hier, ob es Tipps und Tricks gibt, wage ich zu bezweifeln :frowning_face:

    Was meint eigentlich dein Sohn dazu, also der ältere Bruder?

    Ich frage, weil ich glaube, dass eine Vertrauensperson fehlt, eine Art Mediator für dich und deine Tochter ...

    Ein Therapeut ist ja dazu nicht gedacht, auch wenn es oft so scheint, der ist letztlich aber "nur" für deine Tochter zuständig.

    Um ehrlich zu sein, wenn du im 8. Monat bist, dann wird dir jetzt kaum was bleiben, als dich auf die Schwangerschaft zu konzentrieren!

    In solch schlimmen Situationen ist es immer am wichtigsten, dass nicht noch mehr gesundheitlich geschädigt werden.

    Wenn das auch bedeutet, eine gewisse Zeit nicht mit deiner Tochter zusammen zu kommen ...

    Da sie eh gestern Abend vorerst mal Tatsachen geschaffen hat, bleibt vermutlich nichts anders im Moment.

    Hier wäre zu beachten, Eltern haben Fürsorgepflicht, also kann man seine Tochter nicht einfach machen lassen was se will.

    Daher würde ich umgehend das Jugendamt einschalten, dass die sich der Sache annehmen - sie ist nun mal nicht volljährig.

    Ist das Jugendamt bisher nie aufgetreten, bin etwas verwundert ...?

    Ob das nun zu deiner Schwangerschaft aktuell passt, kann ich nicht beurteilen, aber hast du dir schon mal Gedanken über eine Angehörigen Selbsthilfegruppe gemacht?
    Solche Gruppen dienen zwar nicht unbedingt mit Tipps und Tricks, haben aber einen großen Vorteil, weil man sehr schnell merkt dass man nicht alleine mit solch schwerwiegenden Problemen ist.
    Gleiches könnte im Moment auch eine Suchberatungsstelle für Angehörige leisten, gerade in rechtlichen Dingen dürften die alles nötige wissen.
    Die Frage ist natürlich immer, wie weit gehe ich, möchte ich Druck und Zwang ausüben, was letztlich oft betreute dass sich die Kinder noch mehr abwenden.
    Da hier eventuell auch der Straftatbestand des Dealens zutreffen könnte, sollte man genau überlegen was man unternehmen kann.
    Eine Möglichkeit wäre eventuell eine Zwangseinweisung, aber daran sind sehr große Hürden vorangestellt und das ist auch gut so!

    Oft bekommt man natürlich gesagt, wirft ein Kind aus der Wohnung oder aus dem Haus, erst wenn es richtig auf die Nase fällt kann Besserung eintreten.
    Verkehrt ist solch eine Aussage sicherlich nicht, aber es ist ein sehr schwerer Schritt, welchen Eltern nur ungern gehen möchten.
    Leider kann so eine Aktion ja auch komplett ins Gegenteil umschlagen …

    Warum diese Therapie so schlagartig abgebrochen wurde ist mir auch ein Rätsel!
    Gerade bei Jugendlichen ist das normal nicht der Regelfall, zudem war es ja die erste Therapie (also stationäre Langzeittherapie) und das sind die Kostenträger normalerweise sehr zugänglich.
    Wie wurde der Abbruch oder diese schlagartig die Beendigung denn begründet?

    Was sagt eigentlich dein Mann zu dieser Situation?
    Nach deiner Beschreibung akzeptiert seine Tochter ihn doch, konnte er mehr erreichen?

    LG Franz

  • Guten Abend Frank, danke für die Antwort.

    Ich habe heute morgen zu allererst beim Jugendamt angerufen, da ich eben nicht weiß wie das rechtlich alles aussieht. Die Dame wusste sofort wer ich bin, da meine Tochter vor ein paar Wochen einen Termin bei ihr gemacht hat. Da sie nicht Eisen wollte nachts um zwei etc Zuhause sein zu müssen wollte sie mit 18 direkt ausziehen. Ich hatte sie gebeten, statt mich nachts hier wach sitzen zu lassen ohne sich zu melden solle sie sich doch bitte ans Jugendamt wenden da sie nämlich noch nicht 18 ist. Jetzt wo ihr Freund hier ein und ausging hat sie bereits beschlossen das hier doch alles ganz toll ist und sie nicht ausziehen will, zudem wurde der Termin beim Jugendamt verschoben.

    Nun, die Dame war sehr nett und findet es sehr richtig wie ich handle. Heute oder morgen will wohl auch meine Tochter zu ihr kommen, allerdings wohl nicht die Hilfe bekommen die sie sich erhofft. Um in betreutes Wohnen etc zu kommen, muss man clean sein. Sie wird ihr also Hilfe anbieten in Form von Entgiftung und wenn dies gut läuft gibt es verschiedene Reha Angebote. Mit einfach ausziehen ist also nichts.

    Ich hätte sie nicht rausgeworfen, ich denke ich wäre nicht in der Lage. Ich hab es ihr bei nochmaligem positivem Test angedroht und weiß das Konsequenzen wichtig sind. Vermutlich hätte ich keinen Test mehr gemacht, zumindest nicht bevor ich bei der Suchtberatung und Jugendamt war. Nun ist sie selbst gegangen, hätte ich ihr am Ende meine Erlaubnis gegeben würde ich mich lächerlich machen. Ich habe Übernachtungen während der Woche noch nie erlaubt und es fühlt sich so an als wolle sie mich erziehen, das macht mich wütend.

    Es hätte damals eine Klinik nicht weit weg gegeben, quasi die zuständige für unseren Wohnort. Die Dame von der Drogenberatung hat davon abgeraten, da gäbe es sehr viele Rabatten und meine Tochter war zu dem Zeitpunkt ja noch jünger. So entschieden sie sich für eine Klinik weit weg. Bei der anderen Klinik sind aber wohl sieben Monate das maximale, daher haben sie in der Klinik in der sie dann war abgelehnt. Sehr frustrierend unser System!!

    Mein großer Sohn, nun er ist hin- und hergerissen. Mal total genervt, mal weint er. Er kann es alles nicht mehr hören, seid Jahren dieses auf und ab und hin und her. Die beiden können mal gut und mal überhaupt nicht miteinander.

    Mein Mann ist genauso ratlos wie ich, es geht ihm sehr nah. Aber wenn sie gerade alles toll findet wie es ist, noch dazu ja alles abstreiten und lügt kommen wir alle beide nicht an sie ran. Durch ihren neuen Freund, von dem wir glauben das er auch gleichzeitig Ihr Dealer ist, hat sie ihren Fokus jetzt auf ihn geliebt. Die ganz große Liebe.....da haben wir mit unserem Gerede keine Chance.

    Ich weiß nicht ob es Angehörigen Gruppen in der Nähe gibt, ich versuche seid Freitag jemanden dort zu erreichen....

  • Von solchen Home-Tests halte ich ehrlich gesagt gar nichts, zum einen sind die oft wirklich verfälscht, zum anderen ändert es doch nichts ...

    Als einmalige Sache, um überhaupt mal Gewissheit zu bekommen, ok - aber regelmäßige Drogentests der Mutter sind in meinen Augen eher kontraproduktiv.

    Genauso könnte der Hausarzt einen Test machen, dann ist man auch nicht direkt involviert.

    Natürlich verstehe ich den Hintergedanken, aber ich finde, das gehört in die Hände von Profis!

    Und was ist nun in Hinsicht Eltern mit dem Jugendamt?

    Hier geht es ja um 2 Dinge, zum einen Beratung für die Tochter, zum anderen aber doch auch für die Eltern.

    Aktuell dürften gemeinsame Termine nichts bringen, klar, aber war es das nun mit dem Telefonat?

    da gäbe es sehr viele Rabatten

    Damit ist was gemeint?

    Es gibt Kliniken, die haben eine klar begrenzte Aufnahmezeit, ja ...

    Aber wenn die Nachsorge nicht geregelt ist, dann arbeitet eine Klinik komplett gegen geltende Vorstellungen von Suchthilfe!

    Eine gute Behandlung geht über verschiedene Stufen, beginnt mit dem Entzug und endet mit Wiedereingliederung.

    Einfach mal paar Monate aus dem verkehr ziehen und dann einfach zurück ins gewohnte Umfeld, das klappt in den wenigsten Fällen ...

    So wie sich das alles anhört, sollte über das Jugendamt eine Familientherapie angestrengt werden. Das hört sich oft komisch an, letztlich sind das gemeinsame Gespräche mit Sozialtherapeuten als Mediatoren.

    Das mit dem Bruder hört sich nämlich gar nicht gut an!

    Einen ähnlichen Fehler habe ich teilweise auch mal mit dem großen Bruder gemacht und dabei manchmal vergessen, dass auch der viel zu extrem mit der Situation belastet ist!!

    Aktuell wird die Familie kaum was ausrichten können, leider, aber scheinbar ist sie ja dem Freund grade "hörig".

    Nach deiner Beschreibung war es ja in der letzten Beziehung genauso, das dürfte auch Therapieinhalt bei einer weiteren Maßnahme sein.

    Doch was nun tun?

    Zu aller erst um Schwangerschaft und verbliebene Familie kümmern!!

    Weitere Diskussionen mit der Tochter führen vermutlich nur noch zu mehr Stress.

    Daher ist hier das Credo zur Tochter - Wir lieben dich, aber akzeptieren aber deinen Lebenswandel nicht! Du kannst immer zu uns kommen, aber keine Drogen im Haus, Freund bleibt draußen und Geld gibt es unter keinen Umständen. Da sie geklaut hat, kann se nur im Haus sein, wenn wer da ist, basta! Deine Sucht akzeptieren wir für den Moment, aber Unterstützung gibt es nur in Hinsicht Entzug/Entwöhnung, keinesfalls für den Konsum.

    Du kannst mir gerne deine PLZ via Konversation zukommen lassen, dann kann ich auch mal in unseren Datenbanken nach SHG schauen!

  • Hallo Franz,

    Ich halte von den Tests auch nichts. Ich hab sie gekauft bevor meine Tochter zum zweiten mal in Therapie ging. Die Psychologin wollte das ich welche mache, damit wir festlegen konnten ob sie erst einen Entzug auf einer anderen Station macht oder ob direkt die Therapie starten kann, wie beim ersten mal. Beim zweiten Anlauf wurde dann erst ein Entzug gemacht. Am Sonntag habe ich nur einen gemacht aufgrund der Lügen die voraus gingen....vielleicht auch die Hoffnung das wir uns verrannt haben und ihre Geschichte wahr ist.

    Sorry, es sollte "Rabauken" heißen. Daher wurde von der anderen Klinik abgeraten. Wie es da abgelaufen wäre weiß ich nicht, ich hab keine Infos über die Klinik.

    In der meine Tochter war, gab es mehrere Stufen die durchlaufen wurden. In jeder Stufe die man erreichte,mussten bestimmte Dinge erledigt werden. Zur Wiedereingliederung kam es am Ende nicht mehr, nach der Ablehnung. Wir haben ambulant zügig eine Psychologin gefunden zur Weiterbehandlung bei der aber leider nur drei Termine stattgefunden haben. Danach hat sie meiner Tochter mitgeteilt sie dürfte keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Wieder neues Gesuche. ..der erste Termin bei der neuen Therapeutin war nun am Montag Abend. Meine Tochter schrieb mir (als sie dann ja auch fragte bei ihrem Freund schlafen zu dürfen, und dann ihre Tasche packte) die Frau sei ganz toll und sie hätten lange geredet. Mehr weiß ich bisher nicht, dazu kam es ja dann nicht mehr.

    Ja, es klang so als war es das jetzt mit den zwei Telefonaten mit dem Jugendamt. Sie hat mich gestern darüber informiert das meine Tochter nicht erschienen ist zum ausgemachten Termin und mir nochmals erzählt was sie ihr anbietet wenn sie sich meldet. Sie hat das ebenfalls an zwei Mitarbeiter des Jugendtreffs weiter gegeben in dem meine Tochter regelmäßig verkehrte bis vor kurzem. Sie kennen durch Gespräche ihre- oder einen Teil ihrer Geschichte. Mir hat sie gesagt ich könne mich jederzeit melden wenn was ist. Was sollte sie mir auch raten?

    Ohne Kooperation meiner Tochter und der Wille was zu ändern...wer soll mir da was raten? Ich weiß ich sollte mir Mühe geben mich um mich zu kümmern etc....ist aber irgendwie leichter gesagt als getan. Von meiner Tochter weiß ich das er die Diagnose Schizophrenie von seinem Arzt bekommen hat (ihr Wissen darüber beschränkt sich darauf das er Stimmen hört und dann abwesend ist). Sie selbst hat die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung und Hang zur Depression bekommen in der Klinik. Wo soll es hinführen....ich weiß es nicht, kann ja auch aktuell wohl nur zusehen. Zumal diese Beziehung frisch ist und sie ja gerade erst zusammen gekommen sind.Wie du schon schreibst, ich glaube auch das sie ihm hörig ist. Alles wie bei ihrem Ex damals auch....

    Nun, ins gewohnte Umfeld kam sie diesmal nicht. Wir sind umgezogen, sie kam auf eine neue Schule und kannte hier niemanden. Es hätte also ein Neuanfang werden können, den Willen vorausgesetzt. Offensichtlich geriet sie dann zügig wieder in solche Kreise. Da unsere Jungs auch komplett alles neu aufbauen mussten hier und dort keiner mit Konsumierenden abhängt, scheint sie ja bewusst solche Kreise zu suchen.

    Auch mein Exmann fängt an sich einzumischen, gestern wollte er Adresse und Namen von ihrem Freund. Ich weiß nicht warum oder was er plant, er hat es mir nicht erzählt. Fakt ist das er selbst in Therapie ist gerade, keinen festen Wohnsitz wenn er fertig ist. ...und seinen Respekt bei ihr nur erzielt durch Drohungen etc. Sie kann ihm nicht widersprechen, nicht ihre Meinung sagen....er war oft Gesprächsthema in den Sitzungen der Therapie. Die Psychologin hat ihr geraten sie solle den Kontakt Abbruch beibehalten um sich selbst zu schützen. Er ist ein Psychopath, anders kann man ihn nicht beschreiben. Ein Egomane der es perfekt versteht anderen ein totales Opfer vorzuspielen. Sie hat dennoch den Kontakt gesucht im Sommer, oder auf sein Melden reagiert, das weiß ich nicht mehr.

    Vielleicht hat er ja schon ein Plan für sie und sich im Kopf.

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