Mein Mann kokst

  • Hallo Zusammen,

    ich weiss, dass mein Mann kokst. In welchen Mengen aber leider nicht. Es wird davon gesprochen, dass er es tgl braucht. Mir gegenüber hat er es gerade zweimal zugegeben. Ich weiß erst seit kurzem, dass er es aber schon mind. 4 Jahre macht. Nun haben wir ein Baby. Viel Geld ist da nicht. Er ist selbstständig und ich in Elternzeit. Ich möchte unsere Ehe nicht wegschmeißen, aer zu einer Drogenberatung möchte er auch nicht. Er meint, dass er das nicht braucht. Ich bin verzweifelt und weiß keinen Ausweg mehr. Einen Drogentest verweigert er auch.... Kann mir jmd einen rat geben?

  • Servus Liada,

    ein Drogentest würde dir eher wenig bringen, das er konsumiert, scheint ja unstrittig zu sein :winking_face:

    Und ohne sein Zutun ist das auch nicht umsetzbar :winking_face:

    Wenn wer mehrere Jahre Koks konsumiert, dann kann man kaum glauben, dass er das nicht brauchen würde.

    Bei diesem Suchtstoff muss man unterscheiden, eine klare körperliche Sucht entsteht da nicht so, wie man es z.B. von Heroin kennt.

    Dennoch kann man Entzug bekommen, der zeigt sich aber eher in psychischen Auffälligkeiten.

    Angststörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen und sogenannten Kokainpsychosen sind hier möglich ...

    Natürlich gibt es auch körperliche Folgen, hierbei kommt es darauf an wie man konsumiert - meist ja nasal.

    Wenn Kinder mit betroffen sind, dann muss gehandelt werden, mal abgesehen davon, dass Kokain ein sehr teurer "Spaß" ist :frowning_face:

    Keine Ahnung wie und wann er konsumiert, in den meisten Fällen wird es aber auch zu Kindkontakt kommen. Das ist wirklich unverantwortlich und sollte unterbunden werden.

    Hier ist auch der erste Ansatz, ihm muss klar gemacht werden, dass euer Kind gefährdet wird. Zum Einen weil man zu berauscht ist, zum Anderen weil man unter psychischem Entzug sehr gereizt und aggressiv sein kann.

    Woher stammen denn deine Infos? (es wird davon gesprochen ...)

    Man muss nicht gleich eine Ehe wegwerfen, aber klare Kannte musst du als Mutter schon zeigen - du hast Verantwortung deinem Kind gegenüber.

    Zudem sollte man nie unterschätzen wie viel Kinder schon in frühen Jahren mitbekommen, den Schaden bemerkt man dann oft erst viele Jahre später.

    Warst du denn bei der Beratung? Wenn nicht, dann solltest das unbedingt machen, die können dich unterstützen und Hilfe wirst du vermutlich brauchen!

  • Hallo Franz,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Die ganze Stadt hat von ihm und seinen Cousens gesprochen. Einen gerollten Schein habe ich zu Hause mit Resten gefunden (es sei nicht seins). Dann hat er mal was dabei gehabt und meinte, es gehöre seinem

    Cousen. Mein schwager hat mir das gesagt, ich solle meine Augen aufmachen. Er hat mit ihm zu vor paar jahren, als er noch eine Gastro hatte gekokst. Eine Waage mit Resten habe ich auch ins seinem Auto gefunden (die sei auch vom

    cousen) einen termin bei der Drogenberatung habe ich auch vereinbart, ihm das auch gesagt, in der Hoffnung, dass er mitkommt. Aber er ist ausgeflippt und ich habe vor lauter weinen keine Energie mehr gehabt dorthin zu gehen. Er war schon sehr oft aggressiv hat uns aber nie angefasst. Er meint, er würde das nicht mehr machen. Aber ich habe das Gefühl, dass er es doch macht. Er kommt heim, große Pupillen und ist eher ruhig, als würde er runterkommen. Und wie gesagt, er streitet es ab... ich weiss mir nicht zu helfen

  • Wenn du ihn zur Suchtberatung schleppst bringt das gar nichts, er muss selbst erkennen das er süchtig ist und selbst handeln. Nicht umsonst müssen sich Süchtige selbst zum Entzug anmelden, weil sie sonst abbrechen und den Willen nicht haben aufzuhören.

    Ich weiß ja nicht wo deine Grenze ist, das ist keine Sommergrippe bzw. wird es nicht besser werden eher schlechter. Die Aggressionen werden jedesmal schlimmer werden und irgendwann kommt es zu Häuslicher Gewalt.

    Ich habe das selbst schon durch, am besten du nimmst dir eine eigene Wohnung, dass kündigst du NICHT vorab an!! Könnte sonst sein, dass er das zu verhindern versucht, Gehalt wäre auch möglich. Lass ihm einen Zettel da, fasse dich kurz warum du gegangen bist und das es nur eine Versöhnung gibt, wenn er einen Entzug erfolgreich abgeschlossen hat und das du keinen Kontakt möchtest, bis du einen Nachweis hast von einer Entzugsklinik, dass er in Therapie ist.

    Das ist leider die einzige Chance wie du deine Ehe retten kannst. Wenn er das nicht packt hat es sich erledigt, dann lebt er für seine Sucht. Such dir einen Therapeuten und beantrage eine Mutter-Kind-Kur. Vorallem lenke dich ab, unternehme viel mit Freunden, melde dich im Fitnesscenter an, deine Wut über die Situation braucht auch ein Ventil! Ich weiß wie du dich fühlst, sei stark, du schaffst das!!

  • Hallo Sarah,

    erstmal herzlichen Glückwunsch zum Kind - aber da bin ich auch schon dort, wo ich ansetzen möchte. Dein Mann wird, so wie er sich verhält, so schnell vom Kokain nicht loskommen. Er ist sich seiner Sucht ja offenbar nicht einmal bewusst, daher gibt es für ihn auch keinen Grund, den Konsum zu unterlassen. Kokain verändert das Gehirn, es greift in die Persönlichkeit ein und an und für sich liebe Menschen werden zu Egomanen und werden aggressiv. Ohne Grund wird Kokain nicht als "Egodroge" bezeichnet. Ich kenne meinen Freund seit knapp zwei Jahren und ich habe seinen Kampf miterlebt. Er ist an einer Stelle in seinem Leben, an der er von der Sucht wegkommen möchte, er war bereits auf Therapie und geht (momentan zwar nicht) mehr oder weniger regelmäßig zur Drogenberatung. Bringen tut ihm das ganze nichts, dafür ist er zu labil. Er wird davon niemals wegkommen. Ich bin gottfroh, dass bei uns kein Kind im Spiel ist - wäre es aber dazu gekommen, dann hätte es für mich zur Trennung niemals eine Alternative gegeben. Kein Kind der Welt DARF einen kokainsüchtigen Vater erleben, er wird sich niemals adäquat darum kümmern können. Finanziell sowieso nicht, weil das ganze Geld für die teure Droge und allem was damit zusammenhängt draufgeht. Emotional auch nicht, weil Emotionen das letzte sind, was mit einer Kokainsucht in Einklang gebracht werden kann. Das Kind wird über ihn in physischen Kontakt zum Kokain kommen, sei es durch Reste am Mund, der Nase, an den Fingern, oder der Kleidung. Kein Kind darf mit Drogen in Kontakt kommen.

    Kümmere dich um dich selbst und um dein Kind. Gib ihm die Liebe, die es braucht um gesund groß werden zu können. Trenne dich von deinem Mann und gib ihm die Chance auf eine Versöhnung, wenn er es schafft, ein Jahr lang clean zu bleiben. Das wird natürlich so schnell nicht passieren, weil er laut eigener Auffassung ja nicht süchtig ist - aber mit einem Kind hast du nicht mehr nur Verantwortung dir gegenüber, sondern in erster Linie dem Kind gegenüber. Es muss die Möglichkeit haben, emotional und körperlich gesund aufwachsen zu können und das ist mit einem suchtkranken Vater einfach nicht möglich.

    Ich wünsche dir das Beste für dich und dein Kind. Lass den Kopf nicht hängen, sei stark!

  • Servus,

    im Grunde möchte ich meinen beiden Vorschreiberinnen recht geben und meinen Beitrag etwas ergänzen ...

    Mal abgesehen von Trennung (auf Zeit?) sollte unbedingt eine Beratungsstelle hinzugezogen werden.

    Natürlich ist Mutter und vor allem Kind zu schützen, aber das sollte unbedingt auch rechtlich korrekt ablaufen.

    Alleine dürften die meisten damit überfordert sein, zu bedenken ist hier nun mal auch das Umgangsrecht des Vaters und das muss unbedingt rechtssicher eingeschränkt werden.

    Einfach den Umgang unterbinden dürfte da der falsche Weg sein, weil man dabei bedenken muss, dass man in der Regel einen Nachweis erbringen muss.

    Kokain ist im Urin nur 3-4 Tage, im Blut sogar nur 1-2 Tage nachweisbar. Nur im Haar verbleiben Rückstände bis zu 90 Tage!

    Daher unbedingt Beratungsstelle mit einschalten, egal ob nun Familien- oder Suchtberatung :winking_face:

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