Tavor Entzug Nebenwirkungen

  • TAVOR 2,5 mg

    Kalter Entzug


    Ich hatte Tavor 1 mg Plättchen das erste Mal mehrmals im Krankenhaus 2017 nach meiner Oberschenkelamputation bekommen

    Ich habe dann später Tavor völlig unbedarft ein paar Monate eingenommen, weil ich dadurch besser schlafen konnte.

    War so auch ganz gut, da ich wegen der Schmerzen im Stumpf sonst nicht mehr richtig durchschlafen konnte. Die Schmerzen behandelte ich mit Valoron. Auch da erlebte ich nach dem Absetzen den Horror. Aber etwas geringer. Jetzt dosiere ich das Valoron ganz langsam runter. Das heißt alle 2 Tage 1 Tropfen bei 4 täglichen Einnahmen weniger. Ich könnte auch jeden Tag 2 Tropfen pro Dosis reduzieren, aber noch traue ich mich nicht. Vielleicht in den nächsten Tagen. Wichtig ist es dabei die Einnahmezeiten beizubehalten. Also in meinem Fall 10 Uhr, 14 Uhr, 18 Uhr und 22 Uhr. Kleine Info noch dazu: „Man darf nicht mehr als 0,5 mg auf die Tagesdosis gerechnet reduzieren. Das sind 10 Tropfen auf die Gesamttagesdosis.

    Weiter zum Thema Tavor. Von Mittwoch, dem 14.03.18 auf Donnerstag, den 15.03.18 habe ich die letzte Tavor 2,5 mg nachts geschluckt. Ich habe Tavor immer in der Nacht, ca. zwischen 1 Uhr und 2 Uhr eingenommen. Von Donnerstag den 15.03.18 auf Freitag, den 16.03.18 keine eingenommen, weil mir klar wurde, das ich das auf Dauer nicht mehr will. Danach begann der Horror!

    Freitagnachmittag fing es an.

    Was dann in den Folgetagen in mir ablief, kann ich nicht in Worte fassen. Nackter, purer Horror!!!

    Ich werde es mal so ausdrücken:

    Lebendig begraben zu sein, dabei gefoltert zu werden und absolut keine Möglichkeit zu entkommen. Ohne Aussicht auf Beendigung der physischen und psychischen, unfassbaren Qualen. Die 3. Nacht von Sonntag, dem 18.03.18 auf Montag, den 19.03.18 war die schlimmste Nacht, die ich jemals erlebt habe. Es kam Schubweise. Um 04 Uhr wurde ich wach und dachte, gleich ist es vorbei. Große Hitze in meiner Brust die dann auch Bauch und Rücken betraf. Meine Psyche total am Ende. Selbstmordgedanken, Schwäche, Perspektivlosigkeit, meine Gedanken kreiselten unkontrolliert von einer Negativität in die nächste. Davor noch übelste Träume. Nach ca. einer Stunde lies es etwas nach, auch die Hitze ging zurück. Ich dachte, ich hätte es nun hinter mir, weil es in den Nächten zuvor nur einmal so schlimm auftrat. Aber nichts da. Um ca. 6 Uhr morgens kam der 2. Schub. Der hielt bis ca. 7.30 Uhr an. Das war der absolut Schlimmste. Der 3. begann um 9.30 Uhr, auch wieder mit allen Begleiterscheinungen. Immer wieder stellte ich mir in den Tagen und Nächten die Frage, ob ich das Tavor doch wieder nehmen soll, damit diese Zustände endlich aufhören. Jedes Mal sagte ich mir „NEIN“, ich muss da jetzt durch. Ich versuchte mich abzulenken, ging aber nicht. Wie gesagt, diese Zustände kann ich nicht wirklich beschreiben, so übel waren sie.

    Gestern setzte ich mich ans Telefon und suchte Adressen in Richtung Suchtberatung usw.

    Ich rief verschiedene Einrichtungen an. Alle sagten, dass es überhaupt nicht gut sei, wenn ich einen kalten Entzug mache. Selbst Apothekerinnen sagten das. Dann bekam ich einen Dr. aus einer größeren Psychiatrischen Einrichtung ans Telefon. Der sagte mir, dass ich das Tavor auf jeden Fall wieder nehmen soll und dann alle 2 – 3 Tage 0,5 mg runter dosieren solle. So nahm ich gestern Nacht um 01 Uhr eine halbe Tavor 2,5 mg. Also 1,25 mg. Ich schlief durch, aber heute Morgen und am Nachmittag ging es mir nicht besonders. Immerhin kein Vergleich zu den letzten Tagen. So habe ich auch wieder etwas mehr Appetit.

    Ich werde auf jeden Fall diese Dosierung noch mindestens 2 Tage durchziehen und dann auf 1 mg wechseln. Ich habe vor, immer alle 2 -3 Tage 0,25 mg zu reduzieren. Ich bin gespannt wie es sich entwickelt.

    Ich habe mir ein System erstellt, um zu schauen wie es sich entwickelt. Ich nenne es den „Affen schieben“. Kurz „Affe! Eine Skala von 1 -10. Die 10 hatte ich in der Nacht von Sonntag, den 18.03.18 auf Montag, den 19.03.18.

    In der Nacht von Montag auf Dienstag habe dann 1,25 mg Tavor eingenommen.

    Dienstag 20.03.18 Es geht mir besser. 1,25 mg Tavor. (Affe 7)

    Mittwoch 21.03.18 Es geht mir besser. 1,25 mg Tavor. (Affe 5)

    Donnerstag 22.03.18 Es geht mir besser. 1,25 mg Tavor. (Affe 4) Von Freitag 23.03.18 auf Samstag 24.03.18 reduziert auf 1,00 mg Tavor. Ich hatte die Befürchtung, dass es mir durch die Reduzierung am Samstag wieder schlechter gehen könnte. Das war aber nicht der Fall.

    Samstag 24.03.18 Es geht mir etwas besser. 1,00 mg Tavor. (Affe 4)

    Ich habe am Abend mal wieder mit Appetit Pizza gegessen!

    Sonntag 25.03.18 Es geht mir etwas besser. 1,00 mg Tavor. (Affe 4)

    Am Sonntagmorgen hatte ich leichte Hitze oben rechts im Brust -Schulterbereich. Verging aber schnell wieder.

    Das sich momentan der (Affe 4) nicht weiter senkt, kann auch mit daran liegen, das ich ja nebenher auch das Valoron weiter reduziere. Jetzt 4 x täglich 36 Tropfen. Dazu kommt natürlich auch durch meine Grunddepression wegen der Amputation und anderer Umstände wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten usw.

    Montag 26.03.18 Tavor auf 0,75 mg gesenkt, Affe 4

    Dienstag 27.03.18 Tavor 0,75 mg, Affe 4

    Mittwoch 28.03.18 Tavor auf 0,75 mg, Affe 4

    Donnerstag 29.03.18 Tavor auf 0,75 mg, Affe 4

    Freitag 30.03.18 Tavor auf 0,50 mg gesenkt, Affe 3

    Samstag 31.03.18 Tavor auf 0,50 mg, Affe 4

    Sonntag 01.04.18 Tavor auf 0,50 mg, Affe 4

    Montag 02.04.18 Tavor auf 0,25 mg gesenkt, Affe 3-4

    Dienstag 03.04.18 Tavor auf 0,25 mg, Affe 3-4

    Mittwoch 04.04.18 Tavor auf 0,25 mg, Affe 3

    Donnerstag 05.04.18 Tavor auf ca. 0,20 mg gesenkt, Affe 4

    Freitag 06.04.18 Tavor auf ca. 0,15 mg, Affe 3

    Samstag 07.04.18 Kein Tavor mehr eingenommen Affe 3

    Sonntag 08.04.18 GESCHAFFT

    Das ich noch bei Affe 3 bin hat sicher damit zu tun, das ich weiter das Valoron reduziere. Ich bin jetzt bei 4 x 25 Tropfen. Ab morgen 4 x 24 Tropfen.

    Ich wünsche jeden, der sich in einer ähnlichen Lage befindet, das ihm meine Erfahrung hilft, um sich wieder vom Tavor und oder Valoron zu lösen. Alles Gute für Euch!!!

  • Vom Hörensagen ist der Benzodiazepinentzug richtig gefährlich. Es drohen Krampfanfälle, die lebensgefährlich verlaufen können.

    Benzodiazepine finde ich eh die Hölle, also ich rede jetzt von hartem Missbrauch, nicht therapeutische Anwendung. Kenne nichts, was einen so zu einem ferngesteuerten Zombi machen kann.

    So einen kalten Entzug von Benzos hätt' ich nie gemacht und muss man wohl auch abraten davon. Eher langwierig und konsequent ausschleichen. Nicht innerhalb von Tagen, sondern Monaten.

    Grüße ins schöne Hannover und viel Erfolg und Glück weiterhin.

  • Hallo,

    Tavor scheint so ziemlich das höchste Abhängigkeitspotential aller Benzos zu haben. Mir wurde es seinerzeit auch "angeboten", zum Glück hatte ich abgelehnt und bin dann "nur" bei Lexotanil gelandet.

    Ich begreife nicht, wieso Ärzte Tavor außerhalb einer absoluten Notlage verschreiben. Je länger es eingenommen wird, desto schlechter kommt man natürlich auch davon weg, weil sich des Medikament regelrecht in den Hirnstoffwechsel einzubauen scheint. So kommt wohl der beschriebene Entzugshorror zustande.

    Ich habe mein Medikament in Minischritten von jeweils wenigen Prozent ausgeschlichen, über einen Zeitraum von 6 Monaten. So etwas würde ich auch für Tavor empfehlen.

    Allerdings habe ich schon öfters gelesen, dass ein "Umsteigen" auf Diazepam sinnvoll sei, eben wegen der Entzugsproblematik, die von letzterem besser aufgefangen wird. Zumindest wäre es als Möglichkeit anzudenken, wenn der direkte Entzug nicht klappen will. Ein Arzt müsste natürlich mit ins Boot, er muss ja das Ausstiegsmedikament auch ausreichend lange verschreiben.

    Grüße von Pearl

  • Ich habe gerade einen stationären Tavor Entzug hinter mir. 6 Wochen habe ich gebraucht, um 8 mg Tavor abzusetzen. Ich habe es so um die 8 Monate in dieser Dosierung bekommen. Also indirekt selbstverschuldet, weil ich es nicht ablehnte.

    Nun habe ich die psychischen Probleme. Panik Attacken, vieles nehme ich falsch wahr. Ich *vertüttel* so einiges und nehme Stimmungen gegen mich wahr, die nicht stimmen (Rückmeldung erhalten) Da ich Therapie mache, ist auch das alles Thema.

    Ich würde gerne wissen, ob das psychische Problem länger anhalten kann und was mache ich dagegen? Auch pseudo Psychosen kommen hin-und-wieder vor. Das ist alles sehr anstrengend, und ich verliere langsam den Mut.

  • Ich habe gerade einen stationären Tavor Entzug hinter mir. 6 Wochen habe ich gebraucht, um 8 mg Tavor abzusetzen. Ich habe es so um die 8 Monate in dieser Dosierung bekommen. Also indirekt selbstverschuldet, weil ich es nicht ablehnte.

    Nun habe ich die psychischen Probleme. Panik Attacken, vieles nehme ich falsch wahr. Ich *vertüttel* so einiges und nehme Stimmungen gegen mich wahr, die nicht stimmen (Rückmeldung erhalten) Da ich Therapie mache, ist auch das alles Thema.

    Ich würde gerne wissen, ob das psychische Problem länger anhalten kann und was mache ich dagegen? Auch pseudo Psychosen kommen hin-und-wieder vor. Das ist alles sehr anstrengend, und ich verliere langsam den

    Kann leider erst jetzt antworten. Geduld ist das Zauberwort, auch wenn es sehr schwer fällt. Und im Netz Informationen sammeln! Ich habe gerade eine Seite zufällig gefunden. Ich habe aber noch nicht geschaut, ob es so richtig zum Thema passt. Hier der Link und alles Gute für Dich! 450-wie-lassen-sich-entzugserscheinungen-beim-absetzen-einer-behandlung-mit-opioiden-morphin-etc-vermeiden.html

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