hallo! Danke für die nette Begrüßung. Ich schreibe zum ersten Mal in so einem Forum und zwar deswegen weil ich in meinem Leben über die lezten Jahre fast bzw eigenltlich alle Freunde verloren habe. ich bin gerade dreißig geworden und habe sehr viele Probleme. Meine Kindheit war schwer, Stiefvater Alkoholiker und Junkie. Wir hatten nichts zu essen, er hat meine Mutter geschlagen usw. Später ging es mir eine Zeit lang ganz ok obwohl das Zusammenleben mit meinem leiblichen Vater auch nicht gerade leicht war, jedoch hat mich Sport immer auf der halbwegs geraden Weg gehalten hat.Mit zwanzig wurden kurz nacheinander zwei Psychosen mit zusätzlicher bipolarer Störung diagnostiziert. Außerdem Bulimie. Drogen habe ich zum ersten Mal mit vierzehn (Gras und Alk, später alles mögliche andere und letztendlich Koksund heroin genommen. Alkohol war nie meines aber vom Koks war ich sofort mehr oder weniger abhängig. Immer wieder habe ich mit meinen jeweiligen Partnern Koks-Exzesse veranstaltet und als mein Freund, mit dem ich zweieinhalb Jahre zusammen war starb, begann ich auch iv zu konsumieren und dabei vor allem Kokain. Außerdem habe ich zwei Mal auf grausame Arten versucht, das Leben zu nehmen und war deshalb auch schwer verletzt und im Koma mit Schädeltrauma usw...Ich habe es mittlerweile geschafft, den Konsum auf etwa jede dritte Woche zu minimieren, doch ich schaffe es einfach nicht, es komplett aufzugeben. Ich habe keinen Job und auch keine Ferunde mehr. Und ich halte es einfach nicht aus, dass ich so einsam bin. Ich sehne mich so sehr zurück zu der Zeit als ich noch Träume hatte und überzeugt davon war, dass ich alles schaffen kann, was ich möchte bzw damals wollte. Ich wünsche mir so sehr wieder glücklich zu sein aber ich weiß, dass ich das ohne Ferunde nicht schaffen werde und ohne Job auch nicht nur ist das mit dem Job momentan glaube ich nicht machbar da ich immer wieder rückfällig bin und ohne Job findet man auch schwer neue Freunde weil die Menschen sich natürlich wundern wieso man nicht arbeitet usw... Jedenfalls danke ich euch für die Aufnahme und nette Begrüßung. Ich finde es toll, dass es Menschen gibt, die solche Seiten ins Leben rufen, da ihr so sehr vielen Leuten helfen könnt. Danke dafür!!
Glücklich sein ohne Koks?!!!
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Wenn du vor allem nicht weißt wie du mit Einsamkeitsgefühlen umgehen sollst:
Hast du noch keine Selbsthilfegruppe ausprobiert? Dort kann Gemeinschaft angeboten werden, es ist nicht notwendig sich zu verstellen, und du bist dort kein Alien, wie in der "bürgerlichen" Öffentlichkeit.
Abgesehen davon finde ich es durchaus erstrebenswert auch Einsamkeit aushalten zu lernen. Alleine sein können hat auch Vorteile und angenehme Aspekte, selbst wenn man ein sehr anhänglicher Mensch ist, oder sich vielleicht als sozial abhängig erlebt.
Ich rate dir, vom intravenösen Konsum abzulassen, es geht lange gut (wenn man vorsichtig ist) aber hinterher stehst du nach Jahren doch mit ernsten Gefäßkrankeiten wie Arteriosklerose da, die im schlimmsten Fall verhindern, dass du noch recht gut Sport machen kannst.
Du schreibst, du wünschst dir wieder glücklich zu sein. Was ist denn Glück? Geborgenheit bei einem Partner?
Du schreibst was von glücklich sein ohne Koks.
Ich denke es ist eine anspruchsvolle Aufgabe glücklich zu sein ohne Koks, aber ich frage mich wie man mit dieser hammerharten Droge, die alles platt macht je glücklich sein könnte.
Wichtig zum Glücklichsein finde ich Bescheidenheit, eigentlich: Aufmerksamkeit.
Das heißt, für einen einzelnen freundliche Blick dankbar sein, für den Geruch eines Strauchs oder einer Wiese, für einen Sonnenaufgang-/untergang.
Glück ist eigentlich nicht, komplett weggeschallert dazusitzen, weil man sich was eingelassen hat.
Es gibt, wenn man die Augen aufmacht ganz viel, wofür man dankbar sein. Wahrscheinlich wäre es für dich heilsam, das langsam wieder zu erlernen, vielleicht auch erstmals zu lernen.
Auch wenn es eine Befreieung scheint, dich alle drei Wochen einem Rauschgelage hinzugeben, aber du wirst nicht heilen können so.
Wobei ich mir sicher bin, dass es sich für dich lohnt, zu heilen.
Selbst wenn man nicht die hochfliegendsten Träume verwirklichen kann, so kann das Ausleben kleiner bescheidener menschlicher Träume das Leben ungeheuer lebenswert machen.
Mit unseren psychischen Krankheiten müssen wir uns trotzdem rumschlagen, die Narben tragen wir. Aber ich sage mir na und? Das Leben ist für eigentlich keinen ein reines Zuckerschlecken, also wird es das für uns auch nicht sein. Ist einfach so. Trotzdem sollte und kann es deutlich lebenswert sein.
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Danke für deine Antwort. Du hst mit Sicherheit Recht. man sollte auch elleine sein können weil es einen unabhängig macht und genau das ist es, was ich sein möchte. Ich denke, dass der Kokainkonsum für mich hauptsächlich eine Gewohnheitssache ist. Ich habe schon mein ganzes Geld einer Vertrauensperson gegeben, die es für mich verwahrt, doch gestern hatte ich ein Treffen mit einem Freund weshalb ich etwas eingesteckt hatte. Danach hat wieder das Craving, nein es war eigentloich kein Craving sondern eben schon so normal, dass ich mit um mein Geld Drogen kaufe, dass ich überlegt habe, es wieder zu tun. Ich hatte nicht einmal wirklich Lust aber irgendwie war es schon so normal, dass ich mir wieder überlegt habe, es zu tun. Aber dann habe ich ich daan gedacht, wie es mir danach gehen würde und dass der Flach ja nur ein paar Sekunden andauert. Und ich habe es geschafft zu widerstehen und bin einfach nach Hause gefahren und schlafen gegangen. Ich weiß dass jeder Tag ein neuer Kampf und jeder Tag an dem man widerstanden hat ein Sieg ist.
Danke übriges für den Tipp mit einer Selbsthilfegruppe, ich bin gerade dabei, mich deswegen umhzuschauen.
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Ja, die Sucht hat was mit eingeschliffenstem Verhalten zu tun. Deshalb ist man als schwer Abhängiger selbst dann so gefährdet, wenn man die Schnauze teilweise längst voll hat.
Du hast schon Widerwillen gegen deine Droge, du betrachtest es analytisch schon klar als Minusgeschäft. Du baust dir schon Taktiken, der Droge auszuweichen. Hast schon Phasen dazwischen wo du nicht mehr konsumieren willst. Das ist sehr, sehr gut.
Trotzdem schätz ich, dass dein System insgesamt aktuell noch nur mit der Konsumphase funktioniert. Also dein Konsum ist noch stabil.
Irgendwelche unterstützenden Maßnahmen müssen gefunden werden, von innen und von aussen, damit du es wagen kannst, und damit es dir auch mental möglich ist, die Droge, die wirklich ekelhafte, loszulassen, und dich neuen, lebenswerteren Sachen und aufbauenderem Verhalten zuzuwenden, bei denen aber auch nötig ist, dass sie dich tragen, sichern, stützen. Dich wieder zu hoffen berechtigen, du konkrete Träume verfolgen und anfangen kannst, auszuleben.
Ja, man sollte alleine sein können, damit es ausgewogen ist. Natürlich sollte man auch in der Gruppe sein können. Gänzlich nur alleine sein ist natürlich auch völlig unausgewogen.
Jetzt wolltest du vielleicht nur aus Gewohnheit konsumieren. Aber das craving wird auch wieder kommen. Und natürlich ist es da eine ungeheure Gefahr, statt cleanen Kontakten, soziale Kontakte zu pflegen, die auf einmal Gift auspacken und anfangen ihren Konsum vorzubereiten, grad so, als ob du gar nicht da wärst. Das packt man einmal, zweimal, niemals dreimal.
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