Mein Mann kifft und ich bin kurz davor mich zu trennen

  • Liebes Forum,

    ich bin am Ende mit meinen Ideen.

    In meiner Vorstellung habe ich bereits ein wenig von mir geschrieben.

    Deswegen mach ich es hier erstmal ein wenig kürzer:

    Mein Mann kifft seit 20 Jahren, 13 davon sind wir zusammen.

    Seine Sucht hat sich mehr und mehr gesteigert, in meinen Augen führen wir keine erfüllende Beziehung mehr, da sich alles um seine Sucht dreht.

    Ich habe oft versucht, damit klar zu kommen, aber ich bin an nem Punkt, wo ich keine Kraft mehr habe.

    Er will nicht aufhören.

    Wir haben zwei Kinder, 7 und 4 Jahre alt. Wären sie nicht, hätte ich mich bereits getrennt.

    Da er aber ein toller liebevoller Familienvater ist (er konsumiert tagsüber nicht, wenn sie da sind), will ich das unseren Kindern nicht antun.

    Ich will auch keine zerrüttete Familie.

    Was kann ich tun? Wie kann ich klarkommen mit der Sucht meines Mannes?

  • Was kann ich tun? Wie kann ich klarkommen mit der Sucht meines Mannes?

    Erstmal erkennen, nicht du hast hier eigentlich was zu tun!!

    Wenn diese ganze Suchtaktion alle Bereiche so extrem belastet, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass du irgendwann damit klar kommen kannst.

    20 Jahre Konsum, kein Willen zum aufhören und aber auch dauernde Steigerung des Rauschmittels - da schaut es erst mal nicht gut aus.

    Auch wenn er nur am Abend raucht, glaub nicht, dass deine Kinder nichts mitbekommen.

    Mal abgesehen von deiner Beziehung, sehe ich letzteres als größte Gefahr - Kinder spüren sehr schnell, wenn bei den Eltern irgendwas nicht passt und leider beziehen sie das oft auf sich.

    Geh zur Angehörigenberatung und such dir eine SHG!!

    Des weiteren könntest du klare Regeln aufstellen - z.B. kein Konsum mehr bei euch zu hause.

    Vorrangig muss ihm aber klar sein, du kannst so nicht mehr weiter machen.

    Dazu braucht es nicht gleich Trennungsdrohungen, aber du musst schon klar zum Ausdruck bringen, dass deine Kräfte am Ende sind und JETZT eine Änderung kommen muss.

    Das geht natürlich nicht von heut auf morgen, aber erste Schritte sind immer möglich - z.B. ein Besuch bei der Drogenberatung :winking_face:

  • Hallo Franz,

    vielen Dank für deinen Beitrag zu meinem Thema.

    Mein Mann und ich waren die letzten drei Wochen quasi getrennt. Lebten zwar zusammen, aber es gab keinen Kontakt an sich außer in der Interaktion mit den Kindern.

    Es war kein "Denkzettel" oder so, sondern eine Art Notbremse, weil ich nicht mehr konnte und seine Berührungen nicht mehr ertragen habe.

    Nun nähern wir uns seit ein paar Tagen wieder an, weil er mir wirklich gefehlt hat, weil ich ihn einfach immer noch liebe und doch noch nicht aufgeben möchte.

    Allerdings hat er mir klar und deutlich gesagt, dass er

    1) keine Therapie machen wird, weder eine Drogentherapie noch eine Paartherapie.

    2) in keinem Fall aufhören wird mit seinem Konsum, weil er dann unglücklich wäre.

    3) das Leiden im Falle einer Beendigung seiner Sucht wohlmöglich größer wäre als das Leiden, das eine Trennung auslösen würde.

    Nun habe ich eben die Wahl: Klarkommen oder gehen.

    Gehen ist für mich momentan keine Option, daher möchte ich Wege finden, wie ich klarkommen kann. Was ich tun kann, wie ich mein Handeln, Verhalten, Denken etc. steuern kann, dass wir einen gemeinsamen Weg finden.

    ich bin seit langer Zeit auf der Suche nach einer Beratungsstelle oder Gruppe. Die meisten, die ich angeschrieben habe, haben sich einfach gar nicht gemeldet. Bei der lokalen Drogenberatungsstelle arbeitet ein guter Bekannter von mir, da kann ich nicht hin. Bei Online-Beratungsstellen (ich habe zig ausprobiert) kam ich irgendwie nicht weiter.

    Nun bin ich auf dieses Forum gestossen und dachte, hier treffen Betroffene und Expertinnen zusammen, das könnte ein toller Weg sein, meinen Horizont zu erweitern.

    Ich bin gespannt und freue mich weiterhin auf Austausch hier.

  • Nun, wie könnte deiner Meinung ein "gemeinsamer" Weg aussehen?

    Natürlich verstehe ich, dass man wegen der Kids nicht einfach alles hinwerfen möchte.

    Dennoch steht der Schutz der Kinder im Vordergrund! Wie soll das denn in den nächsten Jahren aussehen?

    Ich bezweifle, dass langfristig eine Familie bestehen kann, wenn die Bedingungen allein von deinen 3 aufgezählten Punkten abhängt - grade Punkt 3!!

    Erster Schritt muss ja klar sein - kein Konsum im Heim!

    Du kannst gerne via PN deine Postleitzahl senden, dann können wir dir vielleicht weitere Beratungsstellen nennen.

  • Wenn ich wüsste, wie ein gemeinsamer Weg aussehen könnte, dann wäre ich ja nicht an diesem Punkt, an dem ich mich gerade befinde :winking_face:

    Es ist auch komischerweise nicht so, dass mich sein Konsum an sich stört. Kann er ja machen, ich finde Cannabis prinzipiell nicht schlimm.

    Vielmehr ist für mich persönlich problematisch, dass es so lebensbestimmend für ihn ist und unsere Beziehung und Zeit als Paar in meinen Augen darunter leidet.

    Das sieht er allerdings nicht so und betont, dass ich das nicht persönlich nehmen darf. Dass sein Konsum nichts mit mir zu tun hat.

    Nun vermute ich, dass ich für mich einen Weg finden muss, es genau so zu sehen. Es eben nicht persönlich zu nehmen, wenn er den Konsum mir vorzieht. Aber wie kann ich dahin kommen?

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