Depressionen und Kinder...

  • Hm, ich bin ja nicht ganz allein auf weiter Flur mit Kids hier im Forum.

    Deshalb möchte ich mal was loswerden.

    Ich plage mich ja schon länger mit Depressionen rum. Und ich hab nun mal Kinder. Kinder die wahrscheinlich darunter leiden.
    Wer würde nicht leiden wenn die Hauptbezugsperson nur ihre Ruhe möcht oder null Interesse hat?

    Ich finde es total schwierig mein Bedürfnis nach Ruhe und Abgeschiedenheit und der Lebhaftigkeit und der Bedürfnisse der Kinder gerecht zu werden.

    Für mich ist es sehr anstrengend ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, andererseits denk ich das es gut so ist, da man sich nicht ganz einbuddeln kann.

    Also der Kernpunkt ist (warum ich dieses überhaupt schreibe) ich fühl mich erstens verdammt unzulänglich und zweitens auch ein wenig schuldig, nicht so zu sein, wie sie mich bräuchten.

    Wie geht der eine oder andere damit um? Oder wie geht es Kindern depressiver Eltern? Wie wird das wohl empfunden?

    lg

    desty

  • Meine Mutter war lange Zeit zum Teil schwer Depressiv, lag Wochenlang fast nur im Bett und hat geweint.

    Als Kind merkt man das, ob man es will oder nicht. Und es ist schwer und sehr belastend. Gerade, weil ein Kind sowas nicht versteht. Warum ist die Mama so traurig? Am Ende gibt es sich selbst die Schuld daran und wird selber unglücklich. Das glaube ich ist nicht zu selten, es ist nur viel zu selten, dass die Kinder es zeigen. Wichtigster Schritt wäre es, dem Kind zu erklären, WARUM man so traurig ist und das so, dass das Kind es auch versteht. Mama ist eben krank...

    Mir hatte es keiner erklärt. Aber ich war auch schon alt genug, um zu verstehen, woher das kommt und dass es nicht meine Schuld war, dass es ihr so schlecht ging. Ich wusste nur, dass ich es nicht ändern konnte, und wenn dann wusste ich nicht wie. Und das war der Grund, warum ICH mich zu der Zeit mindestens genauso schlecht gefühlt hab.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte, hatte nur noch Angst etwas falsch zu machen, hab stattdessen funktioniert wie eine Maschine und die glückliche Welt vorzuspielen, damit ich nicht auch noch zu einem der vielen Gründe werde, dass es ihr schlecht geht. Ich hab vor ihr alles verheimlicht, was ihr Sorgen machen könnte. Ich glaube, so tun es viele Kinder und viele Eltern nehmen es viel zu bereitwillig an, um sich die Arbeit zu ersparen...

    Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte ihr gezeigt, wie schlecht es MIR damit geht. Auch wenn sie so krank war, hatte ich durchaus auch noch das Recht, dass es mir eben auch schlecht geht.
    Außerdem, vielleicht wäre das ja ein Ansporn für sie gewesen, etwas zu tun. Man weiß es nicht. Aber hätte ich nicht alles für sie übernommen (z.B. Hausarbeit), hätte sie wenigstens etwas aktiv bleiben müssen und das finde ich heute immernoch einen wichtigen Schritt, um aus der Depression raus zu kommen. Wenigstens eine gewisse Aktivität beibehalten, weil sonst ist es ganz vorbei.

    Als Betroffene Tochter kann ich den Müttern nur sagen... aktiv bleiben, Therapie machen und die Kinder niemals aus den Augen verlieren.


    Grüße
    Mamono

  • Meine Mutter hatte mehrer Depressive Episoden in der Zeit als ich so zwischen 6 und 10 Jahre alt war. Außlöser war damals das mein Papa im Koma lag und meine Mutter war zu gar nix fähig nicht dazu meinen Papa zu besuchen keine Gespräche mit den Arzt nicht den Haushalt sie hat nix gemacht.War in der Zeit auch lange in der Klinik und ich stand mit allem allein da. Hätte Entscheidungen treffen müssen die ich nie hätte treffen können. Meine Oma war in der Zeit der einzige Mensch der mir geholfen hat und der für mich da war. Ich hab in dieser Zeit im Wohnzimmer geschlafen damit ich das Telefon hören konnte mein kleiner Bruder hat gemacht was er wollte und ich war nur überfordert mit all dem.
    Als mein Papa in der Reha war ist sie einmal mit mir hingefahren damit wir seine Wäsche abholen konnten sie war nicht in der Lage mit meinem Papa zu reden.
    als er wieder zu Hause war ging es meiner Mutter wieder besser aber danach war ich ein frack hab nur noch funktioniert und gemacht und getan war ein Kampf gegen Windmühlen für ein Kind nicht zu bewältigen.
    Ich hab echt Angst das ich schwanger werden könnte denn ich denke ich wär nie in der Lage für ein Kind da zu sein und ich bewundere jeden hier der das einigermaßen auf die Reihe bekommt.
    Ich mache meine Mutter keine Vorwürfe das sie nicht da war aber ich hab keine Emotionale Verbindung zu meiner Mutter und zu meinem Vater auch nicht und ich denke das ist heute ein großes Problem für mich
    Hätt mir oft gewünscht mit ihr mal reden zu können aber ich hab mich irgenwann ja gar nicht mehr getraut sie nimmt heut noch starke Beruhigungsmittel und ist auch heute nicht für mich da wenn ich sie bräuchte.


    Wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und hoffe sehr dir nicht allzusehr den mut genommen zu haben. Ein Kind schafft das nur die frage zu welchem Preis leider und wie gesagt ich hätte Angst große Angst denn ich denke nicht das ich für ein Kind da sein könnte nicht im mom.

    Ganz lieben Gruß
    Hexe

  • Danke euch beiden

    Also ich versuche im Moment die Kinder es nicht all zu sehr merken zu lassen. Die Große muß mir auch nichts abnehmen oder so. Dann bleibt es eher liegen. Das Wohl der beiden liegt mir schon sehr am Herzen und ich finde ich kann meine Verantwortung ja nicht an ein Kind abgeben.

    Und es der Großen erklären? Ich weiß nicht. Sie hat schon genug mitgemacht und leidet eh schon an Verlustängsten. Wenn ich mich hinlege oder mich zu nichts aufraffen kann, schieb ich Kopfweh vor oder ähnliches.

    Hm, sie ist allerdings sehr verschlossen. Redet nicht über sich und was sie bewegt. Nicht mal wenn ich geziehlt nachfrage. Ob das echt damit zusammen hängt?

    Und was eben sehr fehlt, sind nette gemeinsame Erlebnisse. Ich denke die wären wichtig. Aber das geht irgendwie nicht :frowning_face:

    Die Kleine wird es noch nicht so mitbekommen hoffe ich.

    Ja, zum heutigen Zeitpunkt würde ich auch keine Kids wollen. Aber als ich sie bekam war noch alles okay.

    Ich versuche eben das was geht. Und hab nun einen Theraplatz, hoffe das es was bringt.

    lg
    desty

  • Guten Tag destiny,

    dieses Thema zwischen dem Verhältniss Mutter Kind ist so ne Sache.
    Ich kann nur ERlebnissen anderer berichten.
    Denn ich habe keine Erfahrungen in dieser hinisch tgemacht und muss sagen, dass ich auch sehr froh bin.

    Nun, ich persönlich bin der Meinung, das die Bidnung besonders zwischen Mutter un Kind ziemlich eng ist.
    Ich glaube, dass Kinder viel mehr mitbekommen, als man denkt. Es ist schwer, bestimmte Dinge zu verheimlichen ohne das was durchdrängt. Und wenn das Kind nur allein den Verdacht haben könnte, mit ihrer Mutter stimmt was nicht.
    Sich aber nicht traut was zu sagen, sondern es einfach hinnimmt.
    Ich habe lange gebraucht, bekomme es heute nichtmal richtig hin meine Mum zu fragen, wenn sie nicht gut drauf ist.
    Und ich merke sogar am Telefon wenn was nicht stimmt.
    Ich kann nicht sagen, woran ich das erkenne, aber ich merke es einfach.

    Ich denke wirklich es ist schwer ne Depression vor Kindern "versteckt" zu halten.
    Du merkst doch bestimmt auch, wenn was mit deinen Kindern nicht stimmt, ohne das sie was sagen, oder?

    Ich habe Erfahrungen bei meiner Tante gemacht.
    Die starke Depressionen hatte/immernoch hat. Ich weiß nicht in wie fern sie offen mit der KRankheit umgegangen ist. Ich weiß nicht ob meine Tante wenigstens versucht hat, die Depression zu verstecken.
    Ichkenn bloß die Veränderung der Kleinen.
    Sie haben sich verändert. Haben für ihre Mutter gelogen. Haben alles mitbekommen und haben sich verschlossen...

    Klar ist es schwer vor allem mit seinen Kindern über sowas zu reden. (Ich kann es nur vermuten, ...) Ich perösnlich tu mir mit jedem schwer, über bestimmte Dinge zu reden.
    Und wenn ich mir vorstelle, ich müsst emit meinen Kindern (wenn ich welche hätte) über Depressionen reden, dann wäre das ein sehr komsiches Gefühl. Denn ich würde eine Vorbildsfunktion sein wollen...
    Klar kann man das auch mit Depressionen, aber das sind jetzt nu rmeine Gedankengänge.

    Wie alt ist dein deine Älteste?

    Ich denke teilweise auch vielleicht sollte man mit ihr drüber sprechen.
    Denn ich bin mir unsicher ob man sowas wirklich versteckt halten kann,.. und was dann schlimmer wäre.
    Wirklich offen dazu zustehen, oder es zu vertuscheln, bzw zu verbergen und die Kinder in der Unsicherheit lassen, ob alles in Ordnung sit.

    Das ist wirklcih eine schwere Situation.

    Aber du hast geschrieben, dass du einen Theraplatz hast.
    Das ist toll.
    Vielleicht kannst du dort das Thema, wenn du soweit bist ansprechen... oder vielleicht einen für dich guten Weg finden, mit der Sache umzugehen...


    Ich hab einfach mal meine Gedankengänger aufgeschrieben, weil es mir wichtig erschien!

    Liebe Grüße und viel KRaft!
    Zyna

  • Hi Zyna

    Meine Große wird jetzt 10. Und ja, ich denke auch das sie was mitbekommt. Eventuell zieht sie auch vergleiche zwischen anderen Müttern und mir. Ich weiß es nicht.

    In meiner Vorstellung erscheint es mir unmöglich mit ihr darüber zu reden. Ich möchte sie schützen und nicht belasten. Aber klar, ich weiß ja nicht was für Gedanken sie sich so macht. Und ob ich ihre Sorgen nicht zerstreuen könnte wenn ich mit ihr rede. Auch mit der Vorbildfunktion hast du recht. Wer möchte nicht als Mutter ein gutes Vorbild geben?

    Ich bin ziemlich sicher das sie mich niemals fragen wird was los ist. Vielleicht wenn sie mal älter ist.

    Aber das dann mal bei der Thera anzusprechen ist ne gute Idee.

    Zur Zeit hab ich jedenfalls mal wieder das Gefühl als Mutter komplett zu versagen...

    lg

    desty

  • Hi desty!

    Ich seh das wie alive, du beschützt sie nicht indem du ihr alles verschweigst, sondern indem du ihr versuchst zu erklären was mit dir los ist.
    Natürlich ist das nicht einfach, aber das sind Dinge die gemacht werden sollten ja meistens nicht..

    Ich hab zwar selbst keine Kinder, aber meine kleinen Schwestern (die größere ist jetzt 11, also ungefähr im Alter von deiner Großen).. und ich hab die Erfahrung gemacht dass es ihr besser geht, wenn ich ihr erkläre wieso ich so abwesend und desintressiert bin.. ich hab sie mir mal geschnappt, mich mit ihr auf den Balkon gesetzt und ihr erklärt dass es mir eben oft nicht gut geht und dass ich deswegen des öfteren ein ziemlicher Kotzbrocken war, aber dass das eben nicht an ihr lag, sondern an der Krankheit.. ich hatte mir dann auch angewöhnt ihr immer wenn was schief gelaufen ist zwischen uns, sobald ich wieder in der Lage dazu war, zu erklären wieso ich in der jeweiligen Situation so unangebracht reagiert hab.. und seitdem haben wir ein viel engeres Verhältnis.
    Natürlich ist es ein Unterschied ob es die Schwester oder die Tochter ist.. aber ich wollte damit nur ein Erlebnis schildern, wo sich Ehrlichkeit auszahlt hat.. die Kleinen kriegen viel mehr mit als man denkt (weiß ich von mir selbst auch noch) und ihnen alles zu verschweigen macht die Sache nur schlimmer, weil sie so immer die Unsicherheit im Kopf haben, ob es nicht doch an ihnen liegt, zumindest ist das meine eigene Erfahrung die ich mit meinen Eltern gemacht hab.

    Aber setz dich auch nicht zu sehr unter Druck, schau einfach dass du die Kindern nicht aus den Augen verlierst und mit ein wenig Geduld und Mut kriegst du das schon hin dass du dich wieder in deiner Mutterrolle gut aufgehoben fühlst :smiling_face:

    liebe Grüße
    deady

  • Hm, so wie ich alle eure Beiträge lese, seit ihr der Meinung ich sollte mit offenen Karten spielen...?
    Das kann ich (aus verschiedensten Gründen nicht).
    Aber ich könnte ihr zumindest sagen das es absolut nichts mit ihr zu tun hat, wenn ich mal mies drauf bin.
    Ich denke das krieg ich hin.

    Und was ich auch sehr gut finde, es hinterher ( wenn mal was schief lief) ihr zu erklären das ich was falsch gemacht hab und nicht sie.

    Ich werde es versuchen und auch mit der Thera darüber sprechen.

    Danke

    desty

  • Liebe Desty,..

    ich kann teilweise gut nachvollziehen, dass du es nicht offen sagen willst.
    Aber ich denke deine Lösung so wie du sie aufgeschrieben hast ist ein guter Weg.
    So hast du deinen Raum, indem du dich nich ganz offenbaren musst und deine Tochter hängt nicht völlig in der Luft.

    Ich denke, dass ist wirklich ein guter Mittelweg!

    Das wollte ich nur noch eben loswerden! ( :smiling_face: )
    Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft in dieser Sache!

    Liebe Grüße
    Zyna

  • Hallo destiny!

    Ich ruder nun schon seit einigen Tagen um Dein Thema drum herum und schreibe nun auch mal was dazu. Ich bin damit aufgewachsen, dass meine Mutter, teilweise schwere, Depressionen hatte. Das ganze wurde mir und meinem vier Jahre älteren Bruder aber total verheimlicht. Als ich in der Grundschule war und meine Mutter eine Entziehungskur gemacht hat, weil sie nebenbei noch Probleme mit Alkohol hat/te wurden irgendwelche komischen Gründe vorgeschoben, so dass es des öfteren darin endete, dass ich dachte ich sei schuld. Da reichten die kleinsten Bemerkungen aus. Wenn mein Vater dann zum Beispiel irgendwas gesagt hat wie, dass meine Mutter mit der Situation nicht glücklich ist, oder so was. Ich habe die Schuld sofort bei mir gesucht.
    Ich habe erst Jahre später rausgefunden, was wirklich mit meiner Mutter nicht stimmte und ich glaube ich wäre froh gewesen, wenn die damals mit offenen Karten gespielt hätten. Ich hätte einfach viele Dinge besser verstanden die passiert sind. Ich habe mein Leben praktisch komplett nach meiner Mutter gerichtet. Nie Besuch mit heim genommen und immer viel weg von zu Hause gewesen, weil mir das irgendwie so richtig erschien.
    Es ist so schwer Dir einen Rat zu geben… Wenn Du sagst, dass Du nicht mit offenen Karten spielen kannst, aber wenigstens versuchen möchtest problematische Situationen im Nachhinein mit ihr zu klären finde ich das sehr gut. Ich glaube das ist der richtige Weg und vielleicht kannst Du in Deiner Thera noch weitere Lösungen finden, wie Du mit der Sache umgehen kannst. Du darfst nur nie denken, dass Deine Kinder nix mitkriegen, weil dem ist leider nicht so…

    LG
    dawn

  • Hi dawn

    Das hab ich mittlerweile eingesehen, das sie, ob ich will oder nicht, viel mitkriegen.
    Die ganz schlimme Phase ist ja glücklicherweise vorbei. Aber auch das mit dem Alkohol, sie wird viel, viel mitbekommen haben. :O
    Die Entgiftung hab ich ihr als Kur verkauft...

    Also, sie hat schon immer ne Erklärung bekommen, die so am Rande der Wahrheit war...Wir haben, mein Ex ebenso, immer was Körperliches vorgeschoben und da kann sie ja eigentlich nicht die schuld bei sich suchen.
    Aber so wie du es beschreibst war es hier,glücklicherweise, nicht.
    Auch als es mir richtig mies ging, durfte( und hat sie auch) immer Freunde mitbringen.
    Aber auch das gereizte und genervte Verhalten von mir, war gegenüber einem Kind (das ja nix dafür kann) sehr unfair.

    Nun ja, es geht ja nun aufwärts. Ich hoffe ich mach es in Zukunft besser.

    desty

  • Meine Mutter ist Depressiv, aber es ist besser geworden seit dem sie einmal die Woche zu einer Psychologin geht. Aber früher hat sie mir auch die Schuld dafür gegeben das sie "Klapsenreif" wär und so Sachen. Früher hab ich sie auch gefragt ob sie mit mir irgendwas macht, aber dann kamen immer nur so dumme Ausreden. Aber jetzt ist es halt besser. Aber machen trotzdem nich viel miteinander.
    Nur so nebenbei... Yoga wäre gegen Depressionen gut. Macht meine Mutter..

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