selbsterkenntnis ist (wohl) der erste Weg zur Besserung; aber was nun?

  • Nun ja, ich glaube ich hab ein "Speed" Problem...
    Viell. kurz etwas zu meiner Person, ich in 30, habe einen akademischen Abschluß & etwa seit 11 Jahren "dabei". Dabei sein heist, mal mehr mal weniger regelmäßiger Konsum von XTC, Speed, LSD und Koks.
    Die damaligen wilden Jahre, Anfang 20, hab ich schon längst hinter mir gelassen, damit mein ich die Zeiten in denen ich Tage und Nächte lang alles mögliche in mich hinein geschoben hab, -> hauptsache es hat gescheit geprallt. Bin dann eher zu gepflegtem Konsum übergegangen, -so ma dann und wann was mit Freunden konsumieren-. War damit auch ganz zufrieden, da es sich immer in gemäßigten/geregelten Bahnen bewegte. Suchtverlangen hatte ich nie...
    Seit nem 1/2 Jahr, ich bin job-technisch in`ne neue Stadt gezogen, und habe damit durch einen Bekannten stetigen Zugriff auf Amphetamine, quais ein Anruf genügt. So kommt es, daß ich nun eigentlich ziemlich regelmäßig "was ziehe", mal zum weggehen, ma weil mich die Arbeit ankotzt, ma einfach nur aus langeweile. Schön Bierchen trinken, Zigaretten rauchen und neben bei was ziehen... Am nächsten Tag (der Konsum beschränkt sich leider schon lang nicht mehr nur aufs we) stehe ich dann meist total verprellert in der Arbeit und das ganze kotzt mich selber an. Doch kaum sind zwei Tage vergangen, drängt sich mir der Gedanke auf doch wieda was ziehen zu wollen. Mal bin ich stark, mal nicht (meist eher nicht). Ich spüre demnach also richtig die psychische Abhängigkeit, die ich früher absolut NICHT kannte! Sooo, aber was nun tun dagegen? Vielleicht sollte ich noch erwähnen, das ich mich nicht desto trotz nicht gehen lasse, will heißen, ich gehe (egal wie verprellert ich auch bin) jeden Tag in die Arbeit, pflege meine sozialen (drogenfreien) Kontakte und treibe Sport etc.

  • Hallo zuckaaa,

    Erst einmal finde ich es sehr sehr gut, dass du erkannt hast, dass da was gewaltig schief läuft und dass du mitten in der Abhängigkeit bist! :smiling_face: Damit hast du wirklich den ersten Schritt gemacht. Wie der zweite nun aussieht, musst du selbst entscheiden. Willst du wirklich von dem Zeug weg? Wenn ja, hast du die Willenskraft, dich alleine davon zu lösen, sprich auch den kompletten Bekanntenkreis, der damit zusammenhängt, zu meiden? Wenn du dir da auch nur ein wenig unsicher bist, würde ich dir raten, dir professionelle Hilfe zu holen, bei einem Therapeuten oder einer Drogensuchtberatungsstelle!

    Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter! Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

    Liebe Grüße
    rose

    P.S. Übrigens: Herzlich Willkommen! :winking_face:

  • Hey Rose,
    vielen Dank für deine Antwort. Nun ja, es klingt wahrscheilich ziemlich utopisch zu sagen, dass man gerne wieder auf das -dann und wann Konsumlevel- zurück kehren möchte, nein?
    Ganz aufhören (so richtig und dann nie wieder...), hm??? Komische Vorstellung, aba am besten wäre das wohl. Meine Willenskraft geht momentan gen 0, dass habe ich ja die letzten Wochen gemerkt. Das es in der Arbeit momentan ned so gut läuft (was allerdings nix mit meinem Konsum zu tum hat, sondern auf einen tyranischen Chef zurückzuführen is), trägt nu nicht unbedingt förderlich zu der Gesamtsituation bei.
    Professionelle Hilfe (das ich da ma hin kommen würd, hätt ich nie gedacht), *hm* ich weiß nicht ob ich da richtig aufgehoben bin. Ich stell mir unter Drogenberatungsstellen eine "verstaubte, veralterte Institution" vor, Sozialpädagogen oda Psychologen mit streng gebundenem Dutt am Kopp, die dir dann erzählen, "Drogen machen dein leben kaputt, sind nicht gut f. dich" (dis weiß ich ja selber ;)... Wahrscheinlich lieg ich da falsch, nein?
    Heute fühl ich mich übrigens sehr gut, aba schließlich ist ja auch noch nicht Abend, zu Abends setzt dann meist das Suchtverlangen (ich wundere mich grad selbst über mich, wie einfach es mir doch grade fällt, dieses Wort zu schreiben) ein, zumal das letzte Mal 2 Tage her is. Werde mir aba Mühe geben :smiling_face:
    lg

  • Hallo zuckaaa,

    ich musste ja ehrlich gesagt etwas schmunzeln, als ich Deine Vorstellung von der Drobse gelesen habe :grinning_squinting_face:

    Ich kann Dich beruhigen...es ist dort ganz anders :winking_face: Du wirst dort so angenommen und akzeptiert, wie Du bist und Dir wird nichts eingeredet, was Du nicht möchtest.

    Ich war jahrelang in der Drogenberatung (als Klient) und habe mich da total wohl und vor allem verstanden gefühlt.

    Ich würde an Deiner Stelle mal hingehen...ganz unverbindlich natürlich....und Dir von dem Ganzen selbst ein Bild machen.

    LG

    schell

    PS: Ich bin selbst suchtkrank :winking_face:

  • Hi Zuckaaa,

    vielleicht täusche ich mich, aber ich habe aus Deinem Beitrag zunächst Ambivalenz rausgehört. Einerseits beschreibst Du den Gedanken "irgendwie isses ein bisschen viel geworden wieder", andererseits setzt Du dagegen, dass Du Dich nicht gehen lässt, soziale Kontakte pflegst, Sport treibst und Deinem Beruf ungehindert nachgehst. Da frag ich mich natürlich, wieso willst Du überhaupt aufhören, wenn Du keine Nachteile in Deinem Leben spürst?

    Ich denke, erst wenn Du Dir die Frage beantworten kannst und tatsächlich für Dich relevante Gründe findest, wirst Du Dich auch mit dem Gedanken auseinandersetzen können, nichts mehr zu nehmen.

    Ich hoff natürlich sehr für Dich, dass Du Gründe findest. Leider gaukelt einem der Kopf ja immer wieder mal vor, man könne ohne große Konsequenzen so weitermachen. Ich hab das leider erst kapiert, als mir die Konsequenzen täglich "ins Gesicht gesprungen" sind. :winking_face:

    Viel Glück und Kraft und liebe Grüße :smiling_face:

    Minun

  • Hi Minun,
    eine interessante Fragestellung. Ich denke, möglicherweis hab ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt bzw. war rhetorische Wortgewandheit noch nie sonderlich meine Stärke. Nachteile spüre ich natürlich, wie gesagt, nach einer (ich nenns ma) "abendlichen PEP-Attacke" und dem damit verbundenen Alkohol- und Nikotin-Konsum, fühle ich mich am nächsten Tag freilich imma beschißen, tod und ausgelaugt. Ich geh zwar der regelmäßigen Arbeit nach, möchte aba bezweifeln an solchen Tagen genauso viel leisten zu können, wie an "normalen" Tagen. Ebenso ist es mit dem Sport, durch den "Genuß" bin ich sicherlich nicht mehr ganz so fit, und räume mir deswegen immer öfters Pausen und leichtere Trainingseinheiten ein. Meine Konzentrationsfähigkeit lässt natürlich auch einiges zu Wünschen übrig, außerdem bin ich ziemlich ungeduldig geworden und zudem leicht reizbar.
    Damit:
    das ich mich nicht desto trotz nicht gehen lasse, will heißen, ich gehe (egal wie verprellert ich auch bin) jeden Tag in die Arbeit, pflege meine sozialen (drogenfreien) Kontakte und treibe Sport etc. wollte ich eigentlicht nur zum Ausdruck bringen, dass ich meine (vermeintliche) Sucht ziemlich gut verbergen kann bzw. nicht abgestürzt bin. Keiner meiner Freunde (vom Konsumkreis ma abgesehen), Kollegen, Familienmitglieder würde(n) mich mit Drogen in Verbindung bringen, dass is ja das paradoxe...
    Lieben Gruß

  • Zitat

    Original stammt von zuckaaa, heute, 15:20 Uhr
    Keiner meiner Freunde (vom Konsumkreis ma abgesehen), Kollegen, Familienmitglieder würde(n) mich mit Drogen in Verbindung bringen, dass is ja das paradoxe...

    damit bist du nicht alleine, bei mir wissen es auch nur paar "Auserwählten".
    Konsum von harten Drogen öffentlich zuzugeben ist in unsere Gesellschaft ein sozialer Suizid, gut das es anonyme Möglichkeit bei I-Net gibt

  • @ Gia, da hast du wohl recht
    ich hab mir das jetza alles noch`a`mal übaerlegt, insbesondere auch das mit der Drogenberatung. Habe mich diesbezüglich heute mal im Net schlau gemacht, was in meiner Stadt so angeboten wird, fand die website jedoch schon nicht besonders einladen, zumal sich alles wohl anscheinend eher um Heroin & Co. dreht. Außerdem scheut es mich ein bißchen irgendwo öffentlich damit hin zu gehen...
    Na ja, wie auch imma, werde die Sache (wie schon so oft die Wochen davor) auf eigene Faust versuchen. Hab erst mal alle Verabredungen gekappt, die mit Alkohol (was trinken gehen, feiern etc.) zu tun haben, der Alk ist zwar nicht das Problem, aba umso mehr ich getrunken hab um so mehr Bock bekomm ich auf das andere Zeug... Außerdem bin ich nächste Woche dick verplant, zudem flieg ich Do. nach Hause zu meiner family und zu meinem Freund :smiling_face:
    Ma gucken!!!! Viele Grüße

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!