Hallo,
ich wende mich an dieses Forum, weil ich momentan nicht weiß, wie lange ich noch so weiter machen kann.
Ich habe jetzt schon seit einigen Jahren Depressionen. Ich weiß auch gar nicht mehr wann genau das angefangen hat, aber ich war noch ziemlich jung. Alles was ich weiß ist, dass ich schon immer ziemlich unzufrieden mit mir und meinem Leben war.
Ich glaube der Auslöser war, dass ich immer mal wieder gemobbt wurde.
Das ist heute natürlich nicht mehr der Fall, daher verstehe ich nicht so ganz, warum ich mich überhaupt noch so schlecht fühle.
Ich weiß auch gar nicht so richtig wo ich anfangen soll..
Ich habe vor ca. zwei Jahren eine Ausbildung als PTA (Pharmazeutisch technische Assistentin) angefangen. Es handelt sich dabei um eine zweijährige schulische Ausbildung, auf die ein sechs-monatiges Praktikum in einer Apotheke folgt, in welchem ich mich auch gerade befinde.
Anfangs war ich sehr glücklich mit dieser Entscheidung.
Ich dachte, es wäre ein Neuanfang für mich. Doch der Stress und die Depression war zu viel für mich. Ich fühlte mich wirklich nicht gut und habe mich auch ständig mit meiner Mutter gestritten. Ein Hauptthema für sie war das SVV, das ihr (logischer Weise) gar nicht gefiel.
Ich fühlte mich ständig von ihr angegriffen und missverstanden. Außerdem war ich mit der Situation Zuhause ziemlich unzufrieden. Hinzu kamen die Depressionen und der Schulstress. Es schaukelte sich alles ziemlich hoch.
Anfang des Jahres hatte ich dann Geburtstag. An diesem Abend lief so ziemlich alles schief, das schief gehen kann. Es kam zum Streit. Ich weiß den Grund auch gar nicht mehr. Ich habe ihn nach diesem Abend verdrängt.
Jedenfalls bin ich weg gelaufen und ich wollte mich und andere Menschen verletzen. Letzten Endes konnten mich Freunde beruhigen und ich habe an dem Abend nicht Zuhause geschlafen.
Schon am nächsten Tag stand mein Entschluss fest: Ich wollte mich umbringen.
Ein paar Tage später habe ich meinen Plan dann auch durchgeführt. Allerdings hat es nicht funktioniert und ich wurde nach einem Tag Aufenthalt auf der Intenivstation in die Psychiatrie eingewiesen.
Ich blieb allerdings nur 4 Wochen da, weil ich die Möglichkeit einer Therapie vor Ort hatte und die Ärzte mich als stabil einstuften.
Ich bekam dort die Diagnose Borderline. Außerdem befand ich mich in einer schweren depressiven Phase, die sich allerdings später besserte. Ich habe auch angefangen Antidepressiva zu nehmen. Die habe ich allerdings während meiner Therapie abgesetzt, da es mir gut ging. Dann habe ich auch die Therapie beendet.
Da habe ich mit dem Lügen angefangen.
Anfangs ging es mir wirklich besser. Das kam daher, dass dieser ganze Druck weg war. Ich wollte anfangs mit der Ausbildung aufhören, da ich diese als zu anstrengend empfand. Meine Mutter und meine Lehrer haben mich allerdings dazu überredet es weiterhin zu versuchen und ich dachte mir, dass ein geregelter Tagesablauf nicht schlecht sein kann. Allerdings habe ich mir keinen Druck wegen schlechter Noten gemacht, da ich davon ausging, dass sowieso niemand erwartet, dass ich gute Noten schreiben würde. Immerhin habe ich für vier Wochen gefehlt.
Ich denke, das war der Grund, warum ich mich besser fühlte.
Es lief alles relativ gut. Die Noten waren nicht allzu schlecht. Daher kam der Druck auch wieder. Ich stand dann mehrmals kurz davor abzubrechen, weil es mir wieder sehr schlecht ging. Allerdings hat das niemand akzeptiert. Es hieß immer, dass ich nur noch ein bisschen durchhalten muss und es nach der Ausbildung besser wird.
Die Endprüfungen waren schlimm. Das war die schlimmste Zeit, seit langem. Ich habe kaum geschlafen, kaum gegessen und ich dachte, ich werde verrückt. Ich habe irgendwann sogar angefangen Stimmen zu hören. Ich habe auch wieder angefangen mich selbst zu verletzen.
Jetzt bin ich in dem Praktikum und es wird alles immer schlimmer. In der Apotheke fühle ich mich zwar einigermaßen wohl, doch das ist alles viel zu anstrengend. In der Woche bin ich den ganzen Tag arbeiten. Ich arbeite Vollzeit. Dadurch verdränge ich alles. Ich stehe ständig unter Stress und habe Angst etwas falsch zu machen. Abends falle ich direkt ins Bett.
Am Wochenende holt mich dann alles wieder ein. Ich habe das Gefühl, die Probleme, die ich vorher hatte kommen jetzt doppelt so stark. Ich habe zeitweise das Gefühl, ich verliere den Verstand, bin vollkommen hysterisch und unruhig. Und im nächsten Moment fühle ich mich einfach nur leer und emotionslos. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht mehr länger aushalte.
Ich habe auch wieder darüber nachgedacht eine Therapie zu machen, aber dafür habe ich gar keine Zeit. Bin ja die ganze Woche über arbeiten.
Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist, aber es tat gut, sich das alles mal von der Seele zu schreiben.