Wie kann man bei Selbstentzug weniger leiden?

  • Hallo Ihr Lieben,

    entschuldigt bitte die Länge und ich hoffe, dass dieses hier richtig ist, aber ich würde gerne mal eure Meinung hören,
    bei mir ist es der dritte Tag, an dem ich versuche komplett ohne meine Schmerzmittel auszukommmen..und es ist wirklich nicht leicht, aber das dürfte ja bekannt sein.
    Seit ca. 2 Jahren nehme ich Oxycodon, von 10 mg 3 mal täglich bis zuletzt 40 mg 5 mal täglich in Verbindung mit Dolantin anfangs 2-3 mal täglich 10 Tropfen bis heute gesteigert auf 3-5 mal 25 Tropfen und manchmal auch weit mehr, in Verbindung mit Ibuflamm 800 mg nach Bedarf bzw 2-3 mal täglich durchgehend. Durch einen Schmerztherepeuten zusätzlich Pregabalin, 2 mal täglich mit momentan 300 mg, da ich die Betreuung abgebraichen habe, aber dazu später mehr.
    Teil 1:
    Natürlich wirken die morphinhaltigen Medikamente nach geraumer Zeit nicht mehr so, wie sie es sollten und um relativ schmerzfrei zu sein, müßte die Dosis weiter gesteigert werden, aber das will ich nicht mehr.
    Mal mehr oder weniger kurz meine Krankengeschichte, könnt ihr auch überspringen :winking_face:
    Seit der Jugend hatte ich Rückenprobleme, immer mal wieder Krankengymnastik bekommmen, ohne Erfolg. Habe dann viel Sport gemacht und das hat auch über Jahre die Schmerzen reduziert jedoch kam trotz sehr guter Muskulatur spätestens bei der Bundeswehr, KRK-Einheit Fallschirmjäger das jehe Ende. Alleine die Belastung durch das schwere Gepäck erbrachte mir einen 5-KG-Schein, wobei die Kleidung schon 2-3 KG wiegt und war damit natürlich da raus und an den Schreibtisch verbannt. Das Sitzen machte es aber nicht besser.
    Die Ausbildung im Büro habe ich mehr oder weniger überstanden und selten einen Arzt aufgesucht, doch dann im Anschluss waren mehrere Arbeitsplatzwechsel nötig, da die Rückenbeschwerden immer schlimmer wurden.
    Seit Anfang-Mitte 30 konnte ich nur noch sporalisch Arbeiten und habe mich mit 35 in die Obhut diverser Ärtze begeben.

    Und da ging es los: Der Anfang
    Orthopäde stellte fest, dass ein Bein länger als das andere ist, verordnete mir eine Einlage und spritzte mich bei meinen Besuchen (ca. 6 mal), aber es wurden nie feste Termine ausgemacht, da offene Sprechstunde. Da dieser Artz mehrere Praxen hatte, standen die Leute schon mindestens eine Stunde vor der Öffnung Schlange und ich konnte da schon nicht mehr lange stehen noch sitzen. Ich bekam eine erste Schmerztherapie, Cortisonspritzen in die Bandscheiben im Krankenhaus St. Anna in Herne... Chefartz seit 2 Tagen verschollen, Stationsartz aus einem fernen Land mit sehr schlechten Deutschkenntnissen stellte sich als angehender Arzt heraus und wurde auf dem Gang vor den Patientenzimmern dann vom stellv. Chefartz mal so richtig lang gemacht für seine mutmaßliche Selbstbeförderung und ich bin dann 3 Stunden nach den Spritzen auf eingenen Wunsch aus dem 3-Mann-Zimmer, welches mit 5 Betten belegt war, gegangen. Versucht eine Taxi zu bekommen, nachdem ich 3 Kilometer zum Bahnhof gelaufen war, vor der Klinik war keines zu bekommmen. Als das erste kam, nahm mich der Fahrer trotz Taxischein vom Krankenhaus nicht mit, da er zu wenig daran verdienen würde und zu lange auf sein Geld von den Krankenkassen warten müsse und so wartete ich weitere 45 Min, bis ich ein Taxi fand, welches mich die 25 KM bis nach Hause fuhr. Schalke speilte an dem Abend - war eine Erklärung^^

    1 Jahr lang bei einer Ärztin, die mir max. Tilidin verschrieb, was Null half.
    Wechsel zu einer Empfehlung, ein Hausarzt, der mich dann lediglich mit freien Schmerzmitteln auf Rezept versorgte und mich 9 Monate mit Akkupunktur behandelte. Wirkung war wieder Null und das sagte ich dann auch mal zu ihm und wollte eine andere Behandlung haben, doch er sagte, dass wäre das einzige, an dem er gut verdienen würde und ich wäre ja sowieso ein Simulant. Das erste mal, als ich einem Arzt eine knallen wollte.
    Nächster Hausarzt, bei dem ich heute noch sporalisch bin und über den ich auch recht problemlos an die o.g. Medikamente gekommen bin.
    Zwichendurch die Versuche über bildwandlergestützte Spritzen ....keine Ahnung wie das genau heißt, aber auch die brachten nichts und so kam ich zu einem Neurochirurgen.

    Das Ende:
    Der Neurochirurg machte das, was er konnte, empfohlen von meinem letzten Arzt, ich bekameine perkutane Laser-Diskus-Dekompression. Das war Anfang 2015 und hat 4-6 Wochen Linderung gebracht, aber danach alles beim Alten. Also wurde der Vorgang dann im August 2015 wiederholt und da wurde wohl sehr gründlich gearbeitet und der S1 Nerv, verlaufend ins linke Bein rasiert. Folge: ab dem Knie Taubheitsgefühl in der Wade mit starken Nervenschmerzen, kompletter Taubheit des linken Fußes halbseitig außen und trotzdem starker Schmerzen im Fuß. Das Bein konnte ich nicht durchstrecken vor Schmerzen. Mittlerweile auch durch neurologische Untersuchung bestätigt.
    Seit Mitte 2014 kann ich kaum 10 Minuten stehen oder sitzen und kann auch meist nur mit Wärmezufuhr durch eine Heizdecke relativ schmerzlindernd liegen, seit dem 2. Eingriff auch nur noch mit Unterarmstütze mehr als 30 Meter gehen, aber auch dann kaum 100 Meter.
    Ach ja der Schmerztherapeut, da ich 2 Tage Brechdurchfall hatte, vllt von den Medis bei der Umstellung, konnte ich das Pregabalin zu Beginn mal nicht bei mir behalten und das sagte ich ihm auch und er schnautzte mich übelst an, und meinte : wenn ich das nicht machen wollen würde, dann könnten wir das auch gleich lassen. Nachdem dann der Folgetermin dann 2 mal schriftlich und einmal telefonisch verschoben wurde und ich bei der Anfahrt im Stau stand und mich natürlich telefonisch meldete und meinte, das es 10 Minuten später werden könnte, sagte man mir: ne, dann solle ich doch irgendwann einen neuen Termin machen, der Doktor wolle ja auch mal nach Hause, da ich der letzte Termin sei. Ich habe dann die Beziehung abgebrochen.

    geht gleich weiter....

  • Teil 2

    Kurze Zwischennachricht: Nach 15 Jahren Beziehung meinte meine Lebensgefährtin lieber was Neues haben zu wollen und ich mußte mir eine Wohnung suchen mit diversen Auswirkungen. 24.gif

    2. Schmerztherapeut: Überdehnte dann erstmal in der körperlichen Untersuchung mein Bein, ich sagte ihm vorher, dass ich das nicht könne und starke Schmerzen habe und er meinte dann nur nachdem ich aufschreien mußte vor Schmerzen: ach geht doch! Für die neue Medikation müsse ich nun wöchendlich kommen und ich meinte, dass ich es nicht gewährleisten könne, da ich keine Fahrgelegenheit habe. Öffendliche Verkehrsmittel kamen bei den Schmerzen nicht mehr in Frage. Ich nahm an, dass ich Krankenfahrten bekommen könnte, jedoch scheinbar nicht.
    Die Aussage des Arztes war: Das sind doch nur ein paar Kilometer, die können Sie doch Laufen und sonst machen Sie halt ein Paarmal halt, Sie haben doch nichts zu tun und sitzen nur den ganzen Tag zu Hause. Das zweite mal, wo ich gerne einen Arzt geschlagen hätte....bin aber natürlich recht wortlos gegangen und natürlich nicht wieder hin.

    3. Schmerztherapeut, vor 2 Wochen: Er erklärte mir garnichts, stellte mir nur private Fragen, die ich mehr oder weniger beantwortete, sagte mir nichts zu der Behandlung und drückte mir nur diverse Zettel in die Hand, auf denen diverse Behandlungsverfahren standen, welche ich aber alle schon probiert hatte.

    Ich hab die Schnautze voll und mache daher diesen Schritt. Ich kann nicht ins Krankenhaus, denn ich habe meine 10 jährige Hündin bei mir und muss diese versorgen, die auch nicht mehr die fitteste ist.
    Ich bin bei meiner neuen Wohung in der Hölle gelandet, obwohl ich mir diese zuvor zweimal angesehen hatte, sowie das Umfeld, aber das waren die Zeiten, an denen es ruhig war. Ich bin absolut kein Rassist, aber ich bin voll im Türkenviertel gelandet und das Negative kommt durch die Erfahrung und nicht irgendwelche Vorurteile, denn hier ist ab spätestens 13 Uhr nur noch Terror duch die Kids auf der Straße, die Schreien für spielen halten und das geht bei jedem Wetter so und bis terilweise 1 Uhr Nachts und dann drehen die Halbstarken mit Autoposen auf. Die Polizei interessiert es wenig.
    Ich will hier nur noch weg, aber ich habe nach den letzten Jahren mit ALG 2 und mitlerweile der dritten Prüfung auf eine Pflegestufe kein Geld mehr um einen Umzug bezahlen zu können und die Stadt lehnt da eine Unterstützung kategorisch ab. Die Wohnungssituation ist auch sehr schwierig aufgrund der Flüchtlingslage und ohne Geld (Genossenschaft etc.) bekommt man nichts und zumal nichts angemessenes.
    Meine Psychische Situation dürfte klar sein und ich habe mehr als einmal dumme Gedanken gehabt, aber solange mein Hund noch bei mir ist, wird das nicht passieren.
    Ein Besuch bei einem Psychater endete nach weniger als 5 Minuten, da er sich nicht verantwortlich sah und mir zu einem Psychotherapheuten rat, Wartezeit aktuell ca. 6 Monate....glaube dann brauche ich keinen mehr!

    Von 16 bis 35 habe ich Alkohol getrunken, gesteigert zuletzt 3 mal die Woche bis zu einer Kiste Bier am Abend, auch um die Schmerzen auszublenden. Die Beziehung hat natürlich darunter gelitten und ich habe nach einem Besuch in einer Entzugsklinik von einem auf den anderen Tag aufgehört und bis heute keinen Tropfen mehr getrunken, denn ich wollte unter keinen Umständen an dieser Gruppentherapie teilnehmen, ich komme einfach nicht sehr gut mit anderen Menschen im realen Leben klar.

    Bei 1,86 cm und mittlerweile noch 85 Kg, waren mal knapp über 100, gab es nie Beschwerden durch Übergewicht oder so, bis 30 habe ich ledgilich max 82 kg gewogen.

    Aber zu jetzt:
    Wie gesagt, 3 Tage rum, ich habe Schmerzen ohne Ende, versuche mit Rotlicht ein wenig Linderung zu erhalten, nehme nur noch das Pregabalin gegen die Krämpfe. Der Rücken, Lendenwirbel 1-5 sind die verursacher mit entsprechenden Ausstrahlungen ins Bein und die Schulterblätter und die anrückende Kälte läßt es nochmal 100 % schlimmer erscheinen.
    Schwitzen und Schüttelfrost, wenig Schlaf, aber mehrfach trotz Müdigkeit am Tag. Mein Hausarzt ist hilflos bei der Behandlung, daher beziehe ich ihn nicht weiter mit ein und habe mir sogar ein neues Rezept entsprechend o.g. besorgt und lege es mir weg, aber erstmal keine Nutzung solange es geht. Kopf dröhnt mit Schwindel....das gute nach Wochen extremer Probleme beim Stuhlgang und ich führe das hier mal nicht aus, klappt das zumindest wieder besser, denn max alle 5 Tage mal die Toilette zu benutzen und das nur unter großen Schmerzen, trotz Abführmitteln, ist einfach nur zum kotzen, wenn man das dem Arzt sagt, aber keine weitere Hilfe bekommt.

  • Kleines Update, war heute bei dem Hausarzt, bei dem ich seit ca. 4 Monaten bin. der hätte mir fast den Kopf abgerissem, da es sich auch noch rausgestellt hat, dass er Suchtexperte ist, was ich vorher nicht wußte...sagte er mir jedenfalls. Habe weiterhin bisher nihcts genommmen, aber bin nur noch fix und fertig, zumal jetzt eine Erkältung mich auch noch ausknockt.

    Der Kopf fühlt sich nur noch an als ob ich damit dreimal kräftig gegen die Wand gelaufen bin. Habe um runter zu kommen vom Doc MetoHexalSucc 23,75 mg bekommen, half auch erstmal zum einschlafen für ein Paar Stunden, aber kann auch einfach an der totalen Übermüdung gelegen haben.

    Die Unterlagen vom Schmerztherapeuten hatte ich ihm mitgebracht und, da ich mir das garnicht zu Ende durchgelesen hatte, sagte ich ihm aber nicht, war ich um so krasser überrascht als er das nochmal laut vor laß, was dort neben dem Vordruck maschinell hinzugefügt wurde und mit Unterschrift zum Behandlungstermin mitgebracht werden sollte. Ich wäre über alles aufgeklärt worden und alle meine Fragen wären beantwortet worden und nur solche Lügen, wovon nichts zutraf. Da ich gegen den aber schon im Vorfeld geschossen hatte, blockte der Doc auch erstmal nur ab, weil es ja ein Kollege ist, allerdings auf die Nachfrage, warum ich diesen denn gewählt hatte und ich ihm sagte, dass es der einzige gewesen sei, der noch relativ kurzfristig einen Termin frei hatte entgegnete der Doc auch nur, dass ich mich dann mal fragen solle warum das so sei und dass er mich zu dem auf gar kenien Fall geschickt hätte....klare Aussage und für die muss ich ihm echt aller tiefst danken, denn das bestätigt, dass ich nicht, wie ich mir langsam schon selber einreden wollte, eine viel zu hohe Ablehnungsschwelle auf menschlicher und fachlicher Ebene gegen den einen oder anderen Fachidioten habe.

    Das Problem ist momentan einfach, die Kombi von Entzug, obwohl ich wirklich das Gefühl habe, dass es schon leicht besser wird, da die extremen Muskelschmerzen scheinbar nachlassen, und der Grippe und das macht mich fertig. Hab vorhin 2 Stunden heulend neben meiner Süßen vom Avatar gelegen und dachte nur, Du wärst jetzt wirklich besser in einem Krankenhaus aufgehoben, aber ich habe einfach niemanden für sie.

  • du musst echt ins KH!!! Gib deinen Hund zur Pflege ins Tierheim, die machen das für wenig Geld und du bekommst ihn danach zurück.
    Alleine deine ganzen Probleme und Krankheiten zu schaffen ist wohl eher schwer...

    Wurde selbst am Rücken 11x denerviert wegen den Schmerzen. Dann Tilidin, Fentanyl und nun Morphium.
    Irgendwann hat man da nur noch die Schnauze voll, wenn man alle 6 Stunden Tabletten nehmen muss.
    Dein Umfeld trägt auch nicht zur Gesundung bei. Lass dich doch von einem Freund unterstützen, oder hast du
    niemanden? Hund alleine ist etwas wenig, sorry! Kopf hoch! Geh ins H!!!!

  • Hat sich dann eh erstmal erledigt, denn nun bekommen ich von meinem Arzt Hydromorphon, da ich die Schmerzen bei Belastung und der Kälte nicht mehr ausgehalten habe.
    Bringt nur nichts das Zeug und so mußte ich zusätzlich wieder zu Dolantin greifen, das einzige was wirklich hilft. Mein Arzt sagt aber, er dürfe das mir nicht länger verschreiben, da es eigentlich nicht für die aktuelle Situation gedacht ist und er dafür in den Knast kommen würde....naja...., entweder findet er was, damit ich ein wenig schmerzfreier durch den Tag komme und auch mal meine Hausarbeiten machen kann, ohne danach stundenlang regenerieren zu müssen oder ich muß dann doch um einiges weiter fahren und zu meinem alten Hausarzt, der hatte da weniger Probleme mit.
    Einerseits wäre es echt toll gewesen davon weg zu sein, aber mit den Schmerzen leben und dauerhaft so eingeschränkt zu sein, kann nicht wirklich mein Ziel sein.
    Hatte ihn dann auch noch mal zu meinen Herz-"problem" aufgeklärt, ist in der Kindheit festgestellt worden und dann später nochmal, wonach ich eigentlich die Betablocker garnicht nehmen dürfte, daher hat er mir jetzt die doppelte Dosis zugeordnet ?!? Benzodiazepin wollte er mir als Einschlafhilfe nicht geben, da würde ich nur von einer in die andere Abhängigkeit rutschen, dass ich aber die Nächte durchmache und nicht zu Ruhe komme hat ihn dann nicht so beeindruckt mir gegebenenfalls anders zu helfen.

    Einmal editiert, zuletzt von dibasion (11. Oktober 2016 um 16:31)

  • da hat dein Doc voll recht! Mit Tavor und Co. wird es erst richtig schlimm. Nehme selbst Hydromorphin, anfangs 16mg jetzt bin ich auf 4mg runter. Wenn es dir nicht hilft, bist du nicht richtig eingestellt. Die Anfangsdosis muss so hoch sein, bis der Schmerz weg ist. Dann langsam runter bis die Grenze zum Wohlbefinden erreicht ist. Anders gehts nicht!

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