Ist das schon sucht

  • " Oh, ich hab Kopfschmerzen" Pille rein, "Oh, mein Knie tut weh" Und die nächste Pille.
    Vorab. Ich weiß durch meinen Beruf was ich mir und meinem Körper damit antue, aber kann trotzdem nicht aufhören.
    Eigentlich kam ich nach einer Weile ohne diese Schmerzmittel gar nicht mehr klar, bzw, bildete mir ein, ich hätte ohne diese Mittel schmerzen.
    Seitdem muss alles an Schmerzmitteln herhalten was stark ist. Mittlerweile bekomme ich auch von meinem Arzt Mirtazapin wegen meiner Einschlafstörung.
    Wenn ich ehrlich bin ist das schon seit einem Jahr so. Seit Juli aber schlucke ich täglich zwischen 14-20 Tabletten. Manchmal huste ich sogar Blut, aber das ist mir egal.
    Solange dieser Zustand des betäubt seins da ist. Mittlerweile bin ich 21 und kann ohne diesen Scheiß nicht mehr.
    Habe mal versucht einfach nichts von dem zu schlucken, aber da macht mein Körper nicht mehr mit. Ohne das wird mir schwindelig, mir zittern die Beine und ich werde richtig wütend. Klar wäre ein Aufenthalt in einer Klinik das beste, aber ich
    habe davor solch eine Angst, das ist unglaublich.
    Ich weiß zwar nicht was ich mir von dem Text nun erhoffe, aber endlich ist es mal raus..

  • Hey,


    eigentlich beantwortest du dir deine Frage "Ist das schon Sucht" mit deinem Post schon seht gut selber.
    Spätestens mit dem Satz zum Thema Klinik :winking_face:

    Das man davor Angst hat ist völlig normal, ich glaube das geht jedem so.

    Die Frage ist, willst du ohne Tabletten einwerfen leben? Wenn die Antwort ja ist, dann gibt es vor dem Weg in die Klinik mit anschliessendem Aufenthalt ja noch einige kleine Schritte, die vorher kommen und vielleicht auch ein bisschen Angst nehmen.

    Mit dem Hausarzt sprechen, oder zu einer Beratungsstelle gehen und so weiter... sicher ist das auch kein schönes Gefühl, aber weniger angst machend als "Ich muss jetzt sofort in die Klinik und muss dann auch noch dort bleiben.." :smiling_face:

    Wäre sowas nicht ein möglicher Schritt für den Anfang für dich?

    Lieben Gruß

  • Natürlich will ich damit aufhören.
    Aber ich habe einfach angst, das wenn meine Mum bemerkt das ich in einer Klinik bin, mich gar nicht mehr als Tochter ansieht. Wir haben jetzt schon ein sehr schwieriges Verhältnis.
    Und damit würde ich ja ihr Bild der vorzeige Familie zerstören..

  • Zitat von Nimnu

    Und damit würde ich ja ihr Bild der vorzeige Familie zerstören..

    Das kenne ich sehr gut! Kann es gut nachvollziehen.

    Das ist immer leicht gesagt, ich weiss, aber in dem Fall solltest du trotzdem an dich, an deine Gesundheit und dein Leben samt Zukunft denken.
    Ich hänge gerade in einer sehr ähnlichen Zwickmühle, daher das "leichter gesagt als getan" :winking_face:

    Vielleicht würde man es sogar hinbekommen das deine Mutter, wenn du es eben nicht willst, das auch einfach nicht mitbekommt fürs erste, wenn du dann einen Stationären Aufenthalt planen würdest.
    Geht natürlich schwer, solltest du noch bei ihr wohnen.

    Andererseits könnte es auch eine Möglichkeit sein, ein grosser Schritt natürlich, das Verhältnis zu bessern oder zumindest neutraler zu gestalten wenn einfach "Klartext" gesprochen wird. Könnte dir ja auch für die Zukunft das Leben leichter machen, wenn du nicht immer das Bild der Vorzeigefamilie stützen musst.
    Ich stelle mir in solchen Momenten oft die Frage "was kann denn noch schlimmer werden zwischen uns?"

    Aber um mal vorne anzufangen, den ganz zum Arzt oder zu einer Beratungsstelle, den muss deine Mutter ja wirklich nicht mitbekommen, deswegen war das eine Idee, mit dem aufhören anzufangen.

  • Hmm..
    Finde das Schade, eigentlich sollte eine Mutter doch hinter einem stehen.
    Hab gestern schon mit dem Gedanken gespielt einfach mal zur Klinik zu fahren, weil ich so runter mit den nerven war und in dem Moment echt angst hatte, das irgendwas passiert :neutral_face:
    Aber natürlich habe ich dann wieder einen Rückzieher gemacht.

  • Du hast recht. Eigentlich sollten Eltern hinter einem stehen, leider tun sie das eben, aus welchen Gründen auch immer, nicht immer.

    Das was du beschreibst, zittern etc. hört sich gut nach entzugserscheinungen an, aber Blut husten sollte definitiv in Behandlung gehören.
    Einfach zu einer Klinik hinfahren geht sicher auch,
    Oft haben spezielle Beratungsstellen oder auch der Hausarzt aber gute Adressen an die man sich schnell und sicher wenden kann.

    Welcher Weg deiner wird, kannst nur du entscheiden. Klar scheint ja aber zu sein, das du auf die Hilfe deiner Mutter zumindest vorerst nicht zählen kannst, so liest sich das zumindest.

    Das ist total Besch..., aber ist wohl leider im Moment einfach so.
    Vielleicht ist dieser Zustand auch nicht ganz unbeteiligt an deiner jetzigen Situation.
    Solche Eltern Kind Dinge belasten nunmal auch sehr.
    Ich kenne das selber nur zu gut.

    Wünsche dir ne Portion mut! :smiling_face:

  • Mein Dad steht eigentlich immer hinter mir, aber der ist momentan im Ausland. Also bin ich mit ihr allein, leider.
    Ich war schon bei meiner Ärztin und wollte ihr das schildern, hab dann aber doch wieder einen Rückzieher gemacht und noch im Wartezimmer hab ich mir irgendwas ausgedacht.
    Selbst wenn ich meiner Mutter das erzählen würde, würde sie nur sagen " Kind, du bist doch alt genug, mach was du willst" das war schon immer so.
    Wahrscheinlich würde sie mich sogar rausschmeißen :grinning_squinting_face:

  • du hast im grunde 2 optionen:

    1. langsam sterben.
    2. die vorzeige famlie zerstören


    ich würde mal deine werte überdenken..

  • irgendwie weiß ich gerade gar nicht was ich sagen soll.

    BRauchst du auch nicht gross :winking_face:

    Ich würde aber trotzdem in die selbe Richtung gehen wie Paul.
    Familie ist auch nicht mehr als Familie. Du bist nun Anfang 20 und erwachsen und kannst frei verfügen was du tust. Sprich, wenn du Hilfe brauchst finde ich persönlich bist du auch berechtigt dir sie zu holen. Zumal ja niemand was davon mitbekommen muss, ist ja schliesslich deine Sache.

    Gruss

  • Ihr habt ja recht. Ich fahre morgen mal zu einer Klinik, hatte eben dort angerufen.
    Die meinten ich soll lieber mal vorbeikommen bevor noch schlimmeres passiert.

    Liebe grüße, Julia.

  • Worte waren hart, aber ich hielt sie für angebracht.

    Finde gut dass du in die Klinik fährst.

    Ich habe auch gedacht so eine "heile-Welt-Familie" zu haben.
    Als ich dann ausgepackt hab und kapituliert habe, weil es mir richtig dreckig ging, haben zum Glück alle zu mir gestanden.
    Aber was dann im Nachhinein alles rausgekommen ist an Markeln an der "heilen Welt" und Fehler von allen anderen Familienmitgliedern.
    Es kam mir halt immer nur so "heile Welt"-mäßig vor, weil meine Eltern mich auch vor allen Wahrheiten beschützt haben.

    Wenn du dann die Augen öffnest und dir auffällt, dass niemand perfekt ist, sondern alle Menschen Fehler machen, hat deine eigene Krankheit auch nicht mehr so die Bedeutung für die "Vorzeigefamilie"

  • Hm, vielleicht habe ich so was mal gebraucht.
    Hab mich dann eben mal mit meiner Mum an einen Tisch gesetzt, und versucht ihr das mit den Tabletten klar zu machen. Saß sie doch tatsächlich da, hat mich angegrinst und gemeint ich soll mich nicht so anstellen und sie mit meinen "Problemchen" in Ruhe lassen. Irgendwie ist da bei mir n Schalter umgesprungen und ich bin komplett ausgerastet. Da ist mir dann auch das mit meinem gescheiterten Suizid Versuch rausgerutscht. Aufjedenfall habe ich nun mein Kram zusammen gepackt und bin wieder in meine eigene Wohnung gefahren. Nun schei.. ich auch mal auf dieses "heile Welt" getue.
    Und sowas schimpft sich Mutter. :face_with_open_mouth:
    Hoffentlich läuft das mit der Klinik alles rund morgen, wäre wenigstens etwas!

  • das ist traurig wie deine mutter reagiert hat..
    aber es tut doch gut, alles auszupacken und endlich man selbst zu sein :smiling_face: oder?
    du merkst ja welchen Druck diese "heile Welt"-scheiße auf dich ausübt.

    wenn ich darüber nachdenke..
    ich muss wahrscheinlich nochmal meinen vater verprügeln, bevor ich meinen frieden mit meinen eltern habe.
    der arsch traut sich noch zuviel.
    ich weiß er kann nichts dafür, wie er sich verhält, weil er halt einfach egomane ist und immer war.
    Aber ich kann seine Art nicht mehr ab. Der Arsch bekommt auf die Fresse. :smiling_face:

  • Ich habe meiner Mum viel zugetraut, aber das war echt heftig.
    Tat wirklich mal gut, dass des alles raus ist.
    Und nein, hau ihn nicht. Das bringt doch eh nichts :frowning_face:

  • Beitrag von Nimnu. (1. November 2015 um 16:06)

    Dieser Beitrag wurde gelöscht, Informationen über den Löschvorgang sind nicht verfügbar.
  • Und, wie war das Gespräch in der Klinik? :smiling_face: kannst ja mal berichten wenn du magst.
    Und find ich gut, das du dich mit deiner Mutter hingesetzt hast. Auch wenns natürlich Schoners gibt.

    Lg

  • Ich bin nicht hingefahren, hatte Angst. Blöd, ich weiß..
    Das mit meiner Mutter hat sich nun endgültig erledigt. Sie will unter diesen Umständen nicht mehr mit mir reden, haha :grinning_squinting_face:

  • vorzeige mama, die ihr kind verstößt :grinning_squinting_face: wie billig... das soll sie mal ihren freundinnen erzählen beim kaffeklatsch.
    die is einfach nur arm.

    lass ihr zeit. geh deinen weg. und wenn sie es in ein paar jahren nicht alles akzpetiert hat, dann scheiß auf sie.
    aber die meisten mütter erinnern sich irgendwann, dass sie ihre kinder lieben.

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