Entzug von Codein gelungen, von Benzos noch nicht

  • Hallo zusammen,
    ich bin nicht ganz neu hier im Forum, es ist aber schon Jahre her, dass ich mal geschrieben habe.
    Und es hat auch ebenso Jahre gedauert bis ich mich in eine EntzugsKlinik getraut habe.

    Vorher hatte ich Kontakt mit einem Arzt dieser Klinik, der sich bereit erklärte, mich aufgrund meiner damaligen Ablehnung einer stationären Therapie, ambulant ab zu dosieren.

    Ich war sehr lange höchstdosis abhängig von Codein (ja, das gibt's noch) und in den letzten drei bis vier Jahren sind noch benzos und wahre Unmengen an Zopiclon dazu gekommen.
    Das ist nach einem für mich traumatisierenden, fürchterlichem Entzugsversuch in einer Klinik, wo die Ärzte überhaupt keine Ahnung hatten, wo es dreckig war, die sanitären Anlagen ekelhaft und nur auf dem Gang und das Geld an allen Ecken fehlte.
    Ich war die einzige Abhängige. Alle anderen hatten psychiatrische Probleme.
    Dort bin ich nach einem sehr heftigem Vorfall nach einer Woche abgehauen.
    Danach durfte ich erleben, was Traumatisierung bedeutet.
    Es hat lange gedauert bis ich mich erholt und auch wieder arbeitsfähig war.
    Allerdings habe ich mich mit steigernden Dosierungen des Codeins, Zopiclons und neu: Benzos "stabilisiert"
    Das habe ich vier Jahre durchgehalten und bin dann aufgrund meiner Sucht gekündigt worden.

    Eigentlich wollte ich nie nie nie wieder in eine Klinik.
    Der Arzt, mit dem ich dann Kontakt hatte, musste schon schlucken, als er meine Dosierungen sah.
    Er bat mich für ein paar Tage in die Klinik (zur Umstellung und Überwachung wegen potenzieller KrampfAnfälle).

    Aus den "paar Tagen" wurden mehrere Wochen.............
    Zum einen, weil sich die Umstellung bei mir so schwierig gestaltete, zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob die nicht auch darauf spekuliert haben, dass ich bleibe.

    Die klinik war sauber, sehr, sehr gut organisiert und sämtliche Ärzte hatten Ahnung. War halt eine richtig und gute EntzugsKlinik.
    Darüber schreibe ich evtl. Noch gesondert, wenns interessiert.

    Nun, ich bin in vier Wochen von ca.1000mg codein pro Tag runter gefahren worden - ohne Subutex, was auch mal angedacht war.

    Es ist raus und ich wundere mich. Es war und ist nicht schön, aber es ist irgendwie aushaltbar.
    Gleichzeitig wurden allerdings auch die benzos runter gefahren und das war die Situation, die nicht mehr zum aushalten war.
    Katastrophal.
    Nach längerer Quälerei dann ein Gespräch mit dem Arzt: die benzos wurden wieder hoch gefahren und ich muss sie jetzt ganz langsam ambulant runter fahren.

    Jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt:
    Ich bin jetzt seit Sonntag zu hause. Meinen benzoPlan einzuhalten, habe ich bis gestern geschafft und zwar mit weniger als angesetzt.
    Noch schwelt in mir der CodeinEntzug, der wird durch die benzos leicht gedeckelt.
    Ich habe versucht, mich abzulenken, raus zu gehen, mich mit meiner einzigen Freundin zu treffen, die übrig geblieben ist.
    Mich müde zu laufen, um die SchlafStörungen zu bekämpfen.

    Es tat sich gut an.

    Bis gestern. Ich wohne übergangsweise bei meinen sehr alten Eltern und gestern hat es so was von geknallt zwischen meiner Mutter und mir: sie hat Sachen geschmissen, Stühle umgetreten und geheult, dass man es oben, wohin ich geflüchtet bin, hören konnte.
    Heulen, fast schreien. Anderthalb Stunden lang.

    Jetzt hänge ich hier fest in meinem kleinen Zimmer.
    Habe gestern und heute morgen schon meinen Plan verletzt und noch Lorazepam genommen.
    Das darf ich nicht!
    Was für ein Mist.

    Ich habe, wenn überhaupt, die kraft auf zu stehen, spazieren zu gehen und den Entzug auszuhalten.
    Psychospiele gehen jetzt gar nicht.

    Ich werde heute mal Pensionen anrufen und fragen, wieviel das kostet, wenn man sich vier bis fünf Monate einquartiert. Wenn sie das überhaupt machen.
    Dann MUSS ich Auto fahren, obwohl ich das nicht darf.

    Mist. Mist.Mist.

    Jetzt werde ich runter gehen, mir einen Kaffee machen.
    Dann werde ich ihr begegnen. Habe sie schon gehört.

    Langes Posting.

    Vielleicht mags ja jemand lesen und sogar drauf antworten!?!?!?
    Darüber würde ich mich freuen!

    Pingala

  • Hey,

    Das ist ja ne ganz ordentliche Geschcichte, vor allem mit der ersten Klinik..Mist!
    Aber nun gut, was zaehlt ist nunmal jetzt.

    Das Tavor solltest du schnell wieder auf das vorgesehene Maß reduzieren, das Zeug ist einfach der Teufel, aber das wirst du wissen. Ich frag mich, wie die dich bei der Konsumgeschichte ambulant entgiften wollen?? Warst du dagegen? Das fiel mir als erstes auf.
    Und klar ist es wichtig, jettz alle anderen psychischen Stressfaktoren zu beseitigen, du hast gerade mit nem harten Entzug zu kaempfen, da brauchst du das mit deiner Mutter wie Fusspilz. Der Schritt mit der Pension ist nicht so schlecht.

    Würde dir empfehlen, auch wenn es ein paar Wochen laenger dauert, die angesetzt Menge Benzos die im Plan ist zu nehmen, minimiert Stress, und dich vll unter Leute zu begeben, auch wenns nur SHGen sind.

    Ansonsten viel Erfolg beim spazieren, ist so toll grad draussen :winking_face:

    lg

  • Wieso keine eigene Wohnung?
    Pension auf Dauer ist doch auch nicht das Wahre?

    Benzoentzug ist hart, manche sagen, der schlimmste Entzug überhaupt. Du solltest wie Quzen schrieb, zusehen, dass du jeglichen Stress von außen ausschaltest, denn sowas gefahrdet massiv deinen Erfolg.

  • Hallo,

    ich möchte Dir etwas Mut zu sprechen. Ich habe vor 5 Monaten von Benzos entzogen! Es war und ist wirklich nicht einfach! Teilweise habe ich heute noch körperliche Beschwerden, aber mittlerweile haben sie sich etwas gebessert. Ich bin fast wieder ein fröhlicher Mensch.
    Stress in dieser Phase ist wirklich nicht gut. Lohnt es sich mit Deiner Mutter ein Gespräch zu suchen? Ich denke im Entzug solltest Du nicht unbedingt allein sein. Versuch Dich wieder auf Deinen Weg den Du Dir geplant hast -zu konzentrieren. Sicherlich ist es nicht gut gewesen von Deinem Medi-Plan abzukommen, aber es ist jetzt nun mal passiert. Aber Du wirst nicht ohne Grund in die Entzugsklinik gegangen sein, ich vermute Du willst clean leben! Mach weiter, all die Quälerei und der Ärger lösen sich auf. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Alles Gute! LG

  • Glückwunsch, ein Teil ist ja nun geschafft :smiling_face:

    Warum bist du eigentlich bei deinen Eltern?
    Wundere mich ein wenig, warum nach der Klinik nicht eine andere Möglichkeit gesucht wurde - also z.B. betreutes Wohnen, WG oder so ...

    Was den Absetzplan angeht, ein Ausrutscher kann passieren, also am letzten Punkt ansetzen und weiter machen!

  • Hallo Du,
    fühl mich Dir ganz verbunden - bin jetzt gerade seit zwei Wochen Tramalfrei (kenne Codein aber auch) und habe lange gebraucht, da ich bei 1000mg täglich war. Allerdings leide ich auch unter einer Diazepamabhängigkeit und bin jetzt dabei die nächsten Schritte anzugehen. Und ich weiß, wie stark so Reize antriggern mehr zu nehmen, bei mir ist es dann eher der Stress mit dem Exmann oder mein ebenfalls (nicht mehr abhängiger) Lebensgefährte. Hab alles ambulant bis jetzt gemacht, mein Lebensgefährte war dagegen in der Villa, bei mir geht das wegen der Kinder nicht.
    Ich bin jetzt in Psychotherapie und wir arbeiten gerade an Skills, um genau in solchen Situationen nicht zu mehr zu greifen....Ich habe mich eh schon von 80mg Dia runtergearbeitet und ich weiß, jedes Viertel ist eine Qual...
    Spazierengehen mit der Freundin ist super und reden! Nicht verkriechen....
    Warum darfst Du nicht Auto fahren? Ich habe das ärztlich abklären lassen, ich darf, nur im Falle eines Unfalls wäre es kompliziert. Aber bei mir haben sie vor Jahren eher ein Drama um mein Antidepressiva gemacht, obwohl ich es schon Jahre nahm - musste dreimal zum Tüv Süd....
    Aber da haben alle schon Recht, Stress weghalten, soweit es geht. Und wenn Du mit Deiner Mutter nicht reden kannst, dann ist Abstand vielleicht echt das Beste, wenn es für Dich finanzierbar ist.

  • Hallo Ihr,
    besser spät als nie.
    Ich habe mit Freude Eure Antworten gelesen.
    Durch die langlangjährige Sucht hatte ich niemanden mehr und plötzlich sind da Menschen.
    Auch wenn ich sonst sehr ordentlich bin, ich musste dauernd ein neues PassWort anfordern und habe auch das wieder verbaselt.
    Auch habe ich mein Leben nicht wirklich im Griff, so dass jetzt erst die Antwort folgt.
    Mein kleines Problem ist, das ich im sog. "öffentlichen Leben" ziemlich "exponiert" bin und somit relativ leicht erkannt werden könnte, wenn denn jemand hier nach mir sucht.
    Ich sehne mich totalstens nach einem Austausch.
    Jetzt, und zunehmend, wird mir deutlich, WAS Sucht für mich bedeutet und wie unglaublich schwer es ist, da raus zu kommen.
    Zumal, wenn man ein Engelchen und ein Teufelchen auf den Schultern hat.
    Ich habe mittlerweile mehrere Rückfälle gebaut.
    Wenn bei Medikamenten es nicht so so so lange dauern würde, bis man da raus ist.
    Ich schaffe es einerseits nur langsam und quäle mich eben über Monate mit der EntzugsSymptomatik herum bis dann das "EINMAL" kommt: einmal wieder wohlfühlen.
    Bitte.
    Das führt dann zum Rückfall.
    Ich muss raus, nach draußen in die Natur, das hilft auch, aber gerade jetzt im November plus massiver Schlafstörungen ist eine Unmenge von Zeit da.
    Mit" Stoff " wusste ich sie zu füllen, war sehr kreativ.
    Jetzt bin ich nur noch kaputt.
    Ich sehe kein Ende und sehne mich nach dem Codein.
    Das gibt mir eine Wohligkeit, Ruhe und Aufatmen.
    Der Entzug ist scheußlich. Ich muss aufpassen.
    Und auch die benzos sind noch sehr, sehr hoch dosiert.
    Ein Fass ohne Boden?
    Wie schafft ihr das?
    Pingala mit dank

  • Hey,
    keine Ahnung. Ich hab das gleiche Problem: EINMAL NOCH.
    Aber bei mir hat dieser Suchtdruck aufgehört... Es schmerzt nicht mehr es nicht zu nehmen.

    Man könnte dir jetzt Angst vor einem Rückfall aufbauen..
    Du weißt ja selbst, wenn du es EINMAL NOCH machst, dann wird es eh wieder RUND UM DIE UHR.
    Weil es einfach zu leicht ist: Gute Gefühle auf Knopfdruck.
    Aber du hast ja Gründe, dass du aufgehört hast und in diesem Sumpf wirst du wieder landen, wenn du einen Rückfall baust.

    Aber die meisten bauen trotz dieser Angst wieder einen Rückfall..
    Man muss oft genug in diese Abwärts Spiral eintauchen, damit man endlich und ganz akzeptiert, dass EINMAL NOCH immer den TOD bedeutet.

    Ich hab da mal ein schlaues Buch gelesen, die meinten, du sollst komplett kapitulieren.
    Halte dir keine Möglichkeit mehr offen, wieder zu konsumieren.
    Sondern komme wirklich an den Punkt wo du sagst "Ich bin ein Suchtmensch, egal welcher Konsum führt zu Sucht"

    Und dann schaffst du halt es zu lassen, und dann könnten wir hier über deine Probleme sprechen, die sich daraus ergeben.

    Wohligkeit erlebe ich wenn ich mit meiner Frau kuschel.
    Ruhe, wenn ich leise Musik höre und auf dem Sofa liege.
    Aufatmen, kann ich wenn ich etwas geschafft habe.


    Ach/ TIPP AM RANDE: Es sollten viel mehr Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, zugeben, dass sie ein Drogenproblem haben.
    Das bringt der Bewegung sehr viel.
    Und dir bringt es noch mehr Öffentlichkeit.
    Du könntest dafür kämpfen, dass das nichts schmutziges ist, sondern eine Krankheit wie wenn jemand Schnupfen hat.
    Wäre auch ein SINN für die triste Jahreszeit.

    Einmal editiert, zuletzt von paulkiffte (17. November 2015 um 11:27)

  • Oh, ich kann Deinen Suchtdruck nach Codein nachvollziehen - in den letzten Tagen war der Drang nach dem "wohligen" Tramal wieder sehr stark, wäre etwas dagewesen.... Ich war da fast glücklich, dass Du dies nicht so leicht verschrieben bekommst, und hier auf dem Land schon gar nicht, und auch auf der Straße nicht bekommst bzw. nur sehr schwer. Und ich mache mir nichts vor, es geht um Zeit auffüllen und die Geborgenheit, welche mir einfach schon seit meiner Kindheit gefehlt hat. Ich habe mir dann aber immer wieder den Entzug vor Augen gehalten, wie ätzend er war und wieviel mieser ich mich da gefühlt habe. Und bin rausgegangen, habe hier geschrieben und dann gings wieder. Vor allem habe ich danach zwei Wochen gebraucht, um wieder "fit" zu werden, ich war so müde, mich hat das Tramal immer wach gemacht. Der Suchtdruck nach mehr Benzos ist gar nicht so da, nur in Extremsituationen, sie geben mir nichts mehr, außer, dass ich keine Entzugssymptomatik habe. Aber ab Freitag gehts an die nächsten 2,5mg, wenns geht sogar 5mg. So haben wir das im Neurozentrum besprochen.
    Bist Du denn in psychtherapeutischer Betreuung, in welcher Du offen reden kannst?
    Mir hilft das Ziel, eine nicht mehr medikamentenabhängige Mutter zu sein. Und ja, gerade bei den Benzos ist es hart, dass es so ein Langer Weg ist, weil man sie nicht einfach von heute auf morgen weglassen kann. Ich habe Gedanken, dass ich das Dreckszeug am liebsten im Klo versenken will und dann bin ich hektisch am Zählen, wann ich wieder zu meiner Psychiaterin muss....

    Das mit dem Offen zugeben, puh, wenn ich das hier in meinem Ort machen würde, dann hätten meine Kinder keine Freunde mehr. Medikamentenabhängige werden mit Hardcorejunkies gleichgesetzt. Da gibst Du Dein Kind nicht hin und willst auch keinerlei Kontakt. Ein Arzt sagte mal, ich sei "abgestempelt" und das für lange, Mensch zweiter Klasse. Daher gibts hier auch keine NAs, erst in München, niemals würde sich hier eine Hausfrau oder jemand anderes "outen", obwohl es gerade bei den Frauen Gang und Gebe ist, Benzodiazepine zu nehmen (meine Psychotherapeutin arbeitet auch in der Suchtarbeit).
    Ich wünsch Dir viel Kraft, bleib bitte dran - wie gesagt, Rückfälle gehören dazu!!!Und aus ihnen lernst Du, um es das nächste Mal besser zu machen!!!!

  • Liebe Valeria,
    leider habe ich gerade die Kraft nicht, dir so ausführlich auf deine wunderDabare Antwort (da ist ein Mensch!!!)zu antworte.

    Nicht zuletzt. .weil mein Handy leider spinnt.

    Ja. Mensch.zweiter klasse.

    Nicht nur davon kann ich berichten.
    Es ist alles unsägliche schwer und ich bin tief dankbar über jede Antwort von euch.
    (Nicht nur ich) muss es schaffen.
    Sorry.. mehr geht gerade nicht.

    Später mehr.

    Pingala

  • Das Problem ist., dass ich komplett allein bin. Jeder Arzt lehnt mich ab. Psychologen sowieso und ich habe nur eine Freundin. .die sehr wenig Zeit hat und das auch nicht immer hören will bzw. Schlecht nachvollziehen kann.
    Bin von heute auf morgen raus aus meinem geliebten Beruf und meine Konzentration ist katastrophal.

    Komme ich da jemals raus unter diesen Umständen?

    Ich muss mich wohl fürchterlich. .in.den Hintern treten. Keine .Kraft.
    Jammer Jammer
    Pingala

  • Wenn Du willst, dann kommst Du raus! Und zwar auch für Dich - es gibt schöne Dinge im Leben, auch wenn sie momentan nicht zu sehen sind, auch für Dich!
    So wie ich es rauslese, bekommst Du Deine Medis eher nicht vom Arzt?!
    Ich und mein Lebensgefährte hatten auch wahnsinnig Probleme, einen zu finden. Über ConDrops kamen wir an einen Substitutionsarzt, leider der einzige hier, mit dem ich mich nach einem massiven Rückfall total überworfen hatte - und wir standen da. Über nicht so tolle Kontakte haben wir dann jemanden in München gefunden, allerdings schrieb er halt auf und begleitete nicht wirklich - mein Freund hat das so nicht geschafft, er ging dann auf eine stationäre Entgiftung, etwas, das bei mir eben wegen der Kinder und den Problemen mit meinem Exmann nicht ging. Magst Du nicht stationär entgiften, geht es nicht aus irgendwelchen Gründen? Ist mir einfach gekommen, weil ich es wohl gemacht hätte, wenn es gegangen wäre...
    Kein Psychiater wollte mich nehmen, kein Psychotherapeut, kein Arzt....Und als ich zu meinem ehemaligen Psychiater wollte (dort war ich vor Jahren wegen meiner Depression und meiner ehemaligen Bulimie), war er seit drei Tagen verstorben. Die Vertretung hat mir was zur "Überbrückung" aufgeschrieben...Und ich war wieder auf der Suche. Ich war dann in einem Schmerzzentrum und die haben mir meine Psychotherapeutin vermittelt, was erstmal super war. Sie hilft mir wirklich und ist auch die einzige, die jemand "Süchtigen" nahm - die anderen hatten aus diesem Grund immer abgelehnt.
    Und dann kam mir die Idee mit dem großen Neurozentrum, und da ich nur sagte, dass ich wieder unter Depressionen leide und mein Psychiater tot ist, bekam ich sofort einen Termin. Und dort habe ich gesagt, wie es halt ist, und hatte das große Glück, dass die Ärztin mich nahm und mittlerweile hab ich halt auch gezeigt, dass es mir ernst ist. Weg vom Tramal, an den Dosierungsplan gehalten und auch meinen Rückfall zugegeben.
    Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich schon oft enormen Suchtdruck habe mehr zu nehmen, allerdings kommt dann immer die "Ratio", die mir sagt, dass es meine Probleme nicht ändern wird und ich mich am nächsten Tag noch beschissener fühlen werde: Probleme noch da und dazu ein Rückfall....
    Ich habe meinen (momentanen sehr schwierigen Freund, sie sind zu schnell runtergegangen und er hat danch immer wieder getrunken, gekifft oder Tramal genommen, als es noch da war, allerdings hat er jetzt Doxepin bekommen und sich erstmal gefangen)Freund und meine Kinder und ein paar oberflächliche Kontakte zu anderen Müttern, ich habe keine Freundin mehr - seit der Trennung bzw. nachdem ich nur noch für meinen Vater da war...
    Ich passe nirgendwo dazu - naja, ehrlich gesagt habe ich Angst in Situationen mit vielen Menschen, kann nur zwei zu zwei Situationen aushalten, wenn überhaupt und auch nur kurz, eigentlich Richtung Sozialphobie...
    Warum hast Du Deine Arbeit nicht mehr? was machst du den ganzen Tag? Du kannst mir auch gerne mailen, wenn Du magst, manchmal dauert es bei mir, bis ich wieder an den Pc komme....
    Ich glaube, alleine das Du hier in diesem Forum bist, zeigt, dass Du aufhören willst!
    Sorry, für mein langes Schreiben, mag Dich nicht zulabbern oder so...
    Alles Liebe...Val

    Hab gerade was in einem alten beitrag von Dir gelesen, "was für den Rücken machen"....was hast Du da? Bei mir wars nämlich der Rücken bzw. das Schleppen und Hiefen von meinem fast 2m Vater, der mich kleinen Dummie (1,64) zu dem bescheidenen Tramal meiner verstorbenen Mutter (sie hatte Krebs) hat greifen lassen....Sollte zusätzlich noch Physiotherapie machen, aber momentan weiß ich nicht wann....

  • Hallo Pingala,

    leider ist es wirklich so, dass Sucht ein Stück einsam macht! Für Außenstehende ist es teilweise wirklich schwer zu verstehen.
    Aber man sollte sein Ziel nicht aus den Augen verlieren auch wenn es wirklich sehr schwer ist.
    Valeria hat es sehr schön geschrieben, ich vermute auch mit Deiner Anmeldung in diesem Forum -bist Du anscheinend bereit etwas zu ändern!
    Ich weiß jetzt nicht wie weit Du mit Deinem Entzug bist, aber es ist tatsächlich so: Irgendwann kommt der Tag, und dann ist plötzlich alles besser!

    LG
    aus NRW

    PS: @Valeria77 Du liest Dich positiv, es scheint Dir besser zu gehen!?

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