Sucht meines Ehemannes ???

  • Hallo zusammen,

    vielleicht bin ich falsch hier, aber ich schreibe einfach mal

    lange habe ich gedacht, so wie es ist , ist es normal, aber mir wird von Tag zu Tag bewußter, daß es das nicht ist .

    Vor knapp 10 Jahren lernte ich meinen Mann kennen.
    In der anfänglichen Phase des Verliebtseins genoßen wir jeden Moment miteinander und intensiv. Bis heute hat er mir nie gesagt, daß er mich liebt.

    Wie bekamen 3 gemeinsame Kinder.

    Ob ich es anfangs nicht wahr genommen habe, weiß ich nicht. Aber er spielt PC / Onlinespiele, auf die er zeitlich angewiesen ist , d.h. z.B. um 19:30 Uhr muß er an den PC, morgens nach dem Aufstehen beginnt es schon, weiter geht es auf seiner Arbeit, wo er die Möglichkeit dazu hat, den PC laufen zu lassen.

    Was mich schon sehr belastet, da er nicht immer OFF ist , was PC angeht und die Kids mitunter nicht immer wahrgenommen werden.

    Neben dem PC ist Sport eine weitere Sache , die man aber als Hobby sehen kann.

    Und er verlangt, meiner Meinung nach , übermäßig viel nach Sex. d.h. mind 1 x am Tag, dazu kommen Pornos, die er sich in meiner Abwesenheit am PC reinzieht, ich vermute , er mastubiert häufig.
    Hat mehrere eMail Konten, und Facebookaccounts, in denen auch eindeutige Kontakte.

    Über all diese Dinge darf ich mit niemandem reden, er verbietet es mir.
    Auch hat er eigentlich keine außerfamiliären Kontakte.

    Selber empfinde ich mich nur noch als " Lustobjekt " für ihn, bei jeder Gelegenheit, auch vor den Kindern, begrapscht er mich . Wenn er Nachts um 2 Uhr Lust hat, dann weckt er mich eben !
    Einfach mal gemeinsam auf der Couch liegen, das ist nicht möglich.

    Gespräche darüber sind nicht möglich, da ja alles in Ordnung ist .

    Wenn ich mal nicht möchte, dann sieht er es als Abweisung und nimmt es persönlich, spricht mind. 1 Tag nicht mit mir.

    Sein Vater ist Nikotin- , Spiel- und Alkoholabhängig.

    Es macht mich echt fertig, ich habe ihn mal sehr geliebt.


    Ich Danke Euch fürs Lesen

    viele Grüße

    Mimiline

  • Hi,

    also als erstes fäält mir auf "10 Jahre zusammen und noch nie gesagt ich liebe dich" das finde ich schon hart... und du scheinst es ja auch zu vermissen oder? Sonst würdest du das ja nicht so schreiben.

    Ich denke 1x am Tag Sex wollen wäre ja noch OK, Pornos schauen und Masturbieren allein sehe ich auch noch nicht als Problematisch, auch in einer Beziehung nicht.. .. das Problem sehe ich eher in dem einfordern. Wenn er dich weckt, egal wie spät es ist, immer nur nähe sucht wenn es um irgendwas sexuelles geht und so weiter... das tut dir (ganz offensichtlich) nicht gut.
    Wenn du den Sex mal ablehnst, aus welche Gründen auch immer, und er dich dann wirklich 1 tag ignoriert... das finde ich sehr dubios. Das sieht für mich schon sehr nach unter Druck setzen aus, irgendwas will er ja damit erreichen wenn er dich auf diese weise "bestraft" für etwas was du gar nicht gemacht hast.

    Ich denke wenn DU darunter leidest, musst du (erstrecht nach 10 Jahren) auf dich schauen.

    Egal ob nun eine Online-spiel-sucht oder eine Sex-sucht oder was auch immer besteht oder nicht besteht, helfen kann nur der betroffene sich selber, das ist immer der erste Schritt.... wenn er nicht darüber reden will,kein Problem sieht, nicht sieht das er dir wehtut mit seinem verhalten usw.... dann kannst du ihm effektiv zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht helfen. Du solltest einfach auf dich schauen, was tut dir (und in deinem fall den Kindern!!) gut.

    Es ist sicher nicht sinnvoll, weder für dich noch für die Kinder, wenn du - weil du ihn mal geliebt hast - einfach weiter mitspielst und tust als wäre alles OK.
    Es ist sicher nach so vielen Jahren eine harte Sache. Schlussendlich musst leider du die Entscheidung darüber treffen, was du für deine Zukunft tun möchtest. Er wird dann auf seine art auf deine Entscheidung, egal wie sie ausfällt reagieren und dann kann man sehen ob er mit dir den Weg gehen will oder nicht.

    Liebe Grüße

  • Hallo Mimiline,
    du hast mein vollstes Mitgefühl für deine Situation und meine Bewunderung, dass du es so klar erkannt hast.

    Deine Gefühle die du dabei empfindest sind die reine Wahrheit, lass sie dir nicht als „sie wären falsch“ ausreden.
    Auch ich bin in einer Familie aufgewachsen mit Suchtcharakter und deren Auswirkungen auf die ganze Familie.
    Ich habe lange gebraucht um zu begreifen, dass für einen Süchtigen die Sucht und deren Beschaffung an erst Stelle steht.

    Ein Süchtiger ist Besessen von dem was er tut, du hast keine Chance.
    Lass dir von ihm nichts einreden, denn alles was er sagt dient nur den Zweck seine Sucht zu erhalten und zu decken,
    und er braucht dich dazu, also benutzt er dich, du hast das schon richtig erkannt.

    Aus ihm spricht die Sucht, nicht der Mann den du geliebt hast.
    Ich wünsche dir die Kraft es durch zustehen, den die hast du, denn nicht alle erkennen was du erkannt hast, die Sucht dahinter.
    Lg Roswitha

  • Was soll es denn da durchzustehen geben?
    Aus diesem Mann spricht nur er und der der er gerade ist, ich denke nicht dass es nur eine Phase ist, sondern es sich schon verfestigt hat, Die Situation ist wie sie ist, und warum sollte er auch was ändern wenn es alles so laeuft für ihn ohne grossen Widerstand?

    Entweder du unternimmst was und schützt dich selbst und die Kinder, oder das spiel geht so weiter bis der erste das zeitliche segnet.
    Da gibt es nichts zu beschönigen.

  • Danke für Eure Antworten !

    Quzen - was kann ich unternehmen, außer zu gehen ?

    Kann es helfen, ein Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen ?

    ja, es ist keine Phase, ich habe es lange verdrängt.

    Unsere Kinder sind zuhause geboren. Bei der Geburt des Jüngsten saß er tiefenentspannt am PC, bis der Hebamme der Kragen geplatzt ist .

    Wenn ich ihn konfrontiere, bekomme ich zu hören, meine Wahrnehmung sei verschoben !

    Dennoch habe ich Angst davor zu gehen, gerade wegen der Kinder.
    Habe das mit meinen, mittlerweile erwachsenen Kindern, bereits hinter mir, alleinerziehend zu sein. War ne harte Nummer .

    Finaziell bin ich völlig abhängig von ihm, dazu noch bei ihm angestellt.
    Jeden Kassenbeleg will er haben, Geld für mich habe ich keins. Einblick in die Finanzen aber auch nicht.

    Viele Grüße

  • Können dir deine erwachsenen Kinder nicht finanziell unter die Arme greifen?
    Es geht ja anscheinend nur um das finanzielle. Dein Mann hat ja eh weniger was mit den Kindern am Hut.

    Du weißt es gibt Frauenhäuser wo jeder hingehen kann in genau solchen Situationen.
    Auch um sich einfach mal beraten zu lassen.

  • Der gang zum Hausarzt kann und wird nicht ihm helfen, höchstens dir.

    Das du Angst hast ist doch ganz logisch :winking_face: zu gehen ist immer ein grosser Schritt.

    Finanziell un Beruflich würde es sicher nicht leicht werden, aber es gibt Möglichkeiten.
    Einen Job woanders suchen, einfach so für dich, ohne ihm zu erzählen das du suchst.
    Dann wärest du wenn du gehen willst, zumindest schonmal nicht ohne Job.

    Besser man macht sowas zur not auch mal "heimlich" als das du noch auf der Strasse sitzt, wenn er dich vor die Tür setzt (was sich ehrlich gesagt danach anhört als wäre er der typ dafür, wenn er jeden Kassenbeleg sehen will ...)

    Frauenhaus ist sicher auch eine Variante, wie Paul schon sagte, auch wenns nur zum beraten lassen ist.

    schlussendlich finde ich, was kannst du verlieren? Gibt es etwas was du verlieren oder vermissen würdest, wenn du nichtmehr bei deinem Mann wärest?
    Ich denke du kannst nur an Lebensqualität gewinnen.

    Lg

    Einmal editiert, zuletzt von PixelDiebin (24. September 2015 um 20:55)

  • Mit „durchzustehen“ meinte ich den Tatsachen ins Auge zu sehen das eine Lösung her muss.

    Es ist eine Tatsache, dass Handlungsbedarf angesagt ist, nämlich sich aus dieser Situation zu befreien.
    Es ist auch eine Tatsache dass dieser Mann nur an sich denkt.
    Es ist auch eine Tatsache dass du Entschuldigungen suchst zu bleiben, als nach Lösungen wie du wegkommst.

    Der Spruch, wegen den Kindern, dass hat auch meine Mutter gesagt und blieb bei dem Menschen,
    dem ich es dann zu verdanken habe, erst recht ein Trauma zubekommen.
    Es war ihre Entschuldigung bleiben zu können, und um keine Verantwortung übernehmen zu müssen.

    Ist dieser Mann ein Vorbild für deine Kinder?
    Wenn du schon leidest, wie ergeht es dann erst deinen Kindern.
    Haben sie Achtung vor dir, auch wenn sie sehen wie du von deinen Mann behandelt wirst?
    Oder schämen sie sich dafür.

    Aber eins ist auch klar, es gibt jede Menge Gefühle die man in solcher Situation aufzuarbeiten hat,
    und das meinte ich damit, dass es nicht einfach wird, sich denen zu stellen.

    Du hast es realisiert wie er ist, jetzt musst du es auch glauben und den Schmerz der Wahrheit ins Augen sehen, und eine Entscheidung treffen,
    und die kann dir niemand abnehmen.

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