Hallo Forum,
ich habe die Nutzerbidingungen gelesen, muss aber gestehen, dass ich mich noch sehr unsicher fühle da es das erste Mal ist, das ich mich überhaupt in einem Forum bewege.
Ich erhoffe mir, aus meinem Beitrag, ein klein wenig Druck loszuwerden und vielleicht sogar hilfreiche Kommentare zu erhalten.
Zu meiner Geschichte :
Ich bin seit 8,5 Jahren mit meinem Partner zusammen und mir war von Anfang an klar, dass er Cannabis konsumiert. Allerdings war ich mir der Folgen und Abhängigkeit nicht bewusst. Damals schon sagte er, dass es ihn nur mit Cannabis gibt oder gar nicht. Er rauchte täglich 2-3 Tüten. Trotzdem verliebten wir uns Hals über Kopf ineinander. Wir haben uns gegenseitig viel gegeben und waren stets füreinander da. Allerdings fingen die Probleme schnell an. Sobald ich anfing ein Gespräch, über kleine Probleme, zu suchen fing er schnell an sich aufzuregen, zu provozieren, zu demütigungen, beleidigen und uns letztendlich zu fetzen. Hinterher hat er sein Benehmen immer zu tiefst bereut und sich entschuldigt. Zum Anfang hatte ich noch die Möglichkeit mich hin und wieder mitzuteilen und Probleme zu bereden, wo er dann auch zugehört hatte. Dieses wurde jedoch immer seltener und der Stress dafür immer häufiger. Da wir uns ja nun auch kennen gelernt haben und wussten welche Knöpfe wir drücken mussten, um den Anderen weh zu tun und wir davon auch Gebrauch machten, wurde das ganze immer ungemütlicher. Also entschloss ich, nach ca 2 Jahren, dass es so nicht weiter gehen kann und stellt ihn vor die Wahl: Entweder mich oder Drogen! Er entschied sich für mich und wir suchten Beratungsstellen auf, wo er schließlich dann in eine Klinik kam, entziehen und anschließend 3 Monate Therapie durchführen sollte. Die Umstände jedoch waren bescheiden. Ich hätte ihn in der ganzen Zeit lediglich 3x besuchen dürfen. Als ich erfuhr, dass ich schwanger war, entschied er sich die Therapie abzubrechen, zumal diese Einrichtung auch nicht das Richtige war. Mein Partner beteuerte mir stets, dass er clean bleibt und sei. Die Ausraster und demütigenden Verletzungen aber ließen nicht nach, sondernd verschlimmerten sich. Ich bin daran sehr kaputt gegangen aber wir haben nicht aufgehört uns zu lieben!
Ich habe ihm vertraut und ging mit rosaroter Brille weiter durchs Leben. 5 Jahre hat er sein Konsum heimlich weitergeführt und nur durch Zufall habe ich davon erfahren. Er war immer sehr gerissen was das Verheimlichen angeht. Aber auch diesmal entschied er sich für die Familie und unterzog sich weitere Entzüge. Alle umsonst! Ee gab mir stets die Schuld an seinem Versagen, weil ich kein Verständnis für ihn hätte. Ich habe meine Brille natürlich längst abgelegt und erkannte die Anzeichen seines Konsumes. Jedes Mal wenn ich das ruhig ansprechen wollte, rastete er sofort aus, beleidigte mich, bestritt den Konsum,kränkte mich, verschwand für Tage zu seinen konsumierenden Nachbarn ohne das er auf meine Kontaktversuche reagiert hat. Ja meist hat er sich 1-2 Wochen nicht eingekriegt, war entweder aggro oder hat mich ignoriert.
Ich entschloss mich zu einer verherrende Entscheidung. Ich wollte das alles nicht mehr ertragen, habe mich geritzt und war sehr depressiv. Also ging ich zum Gericht und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Leider merkte ich schnell, dass ich daran noch viel mehr zerbrach als mein Leben mit ihn zu führen aber er wachte auf. Er ging den Schritt alleine und beantragte eine stationäre Therapie über 6 Monate und kämpfte das erste Mal wirklich um mich. Wir hoben die Verfügung auf und entschloss uns das gemeinsam durchzustehen. Allerdings hat unser Liebesleben natürlich sehr darunter gelitten. Ich habe eine Glocke über mich gestülpt und war nicht in der Lage ihm Nähe und Zuneigung zu geben. So kam es dann wie es kommen musste: Er betrog mich auf der Therapie. Das hat uns noch weiter zurück geworfen aber irgendwie haben wir entschieden es weiter miteinander zu schaffen. Nur war ich so verletzt und voller Wut. Es hat lange gedauert bis ich ihm das nicht mehr täglich vorgeworfen habe. Sein Fehltritt hat ihn fast zerstört und er wurde nach der Therapie sofort wieder Rückfällig. Davon berichtete er mir allerdings nichts und log mich nur an. Die Aggressionen waren schlimmer den je. Es gab eindeutige Beweise aber ich sollte ja immer froh sein das er nicht kiffen würde. Als ich dann einen Urintest aus der Apotheke mitbrachte, könnte er nicht mehr lügen. Es hat jedoch wieder Monate gedauert, bis ee die Therapie wieder begonnen hat. Derzeit hat er unser Geld geklaut und als ich den Hahn zudrehte, einfach Wertgegenstände verkauft. Also wieder vor die Wahl gestellt. Wieder für die Familie entscheiden. Jetzt ist er seit ca 3 Monaten auf Therapie und hatte bereits 3 Rückfällie und immer bin ich die Schildige weil ich angeblich kein Verständnis für ihn habe und misstrauisch bin was andere Frauen angeht. Einen ganzen Monat hatte er sich tierisch bemüht, ist nicht aggro geworden, wir haben entschlossen uns das zu geben was wir stets vernissten...Nähe! Es war richtig schön. Nur dann letzte Woche Freitag ging alles wieder von vorne los. Er war zu Hause und musste auf die Kids aufpassen weil ich Spätschicht hatte. Ich habe den Fehler gemacht ihn zu fragen ob er keine Andere hätte und als wir uns umarmten roch ich dezent den Geruch von Cannabis. Wir stritzen uns, denn er beteuerte nicht geraucht zu haben. Bzw. Er provozierte plötzlich Streit, mit allem bereits Geschilderten. Am Montag erfuhr ich das er Sonntag geraucht hat. Ich bin mir sicher, er hatte Freitag Cannabis gekauft und den Stress provoziert um einen "Grund" zu haben, kiffen zu können. Ich bin sehr verzweifelt. Verdammt, wir lieben uns doch! Bis heute hat er sich nicht einbekommen und so ignorieren wir uns mal wieder. So denke ich auch, dass wenn er immer einen Grund sucht, will er noch nicht wirklich clean werden. Ja er ist oft heulend zusammen gebrochen und hat gesagt das er so nicht sein will aber warum zieht er es nicht durch? Er spricht ständig von Schlafproblemen,innere Unruhe, Wut, wirre Gedanken usw. Jetzt hat er entschied, es geht stationär in die Verlängerung. Aber will er wirklich clean werden? Ich bin stark am überlegen, ob ich ihn das diesmal alleine durchstehen lasse und lediglich zu den Gesprächen mit der Therapeutin komme. So "treibe" ich ihn nicht in die Sucht, er kann ohne unsere Probleme im Nacken seine Therapie bestreiten und ich finde evt etwas Ruhe. Allerdings vermisse ich ihn jetzt schon und sorge mich, dass er das als in Stich lassen ansieht. Was würdet ihr mir raten?
Vielen Dank fürs "Zuhören"