Hallo,
ich steh vor einem riesigen Problem. Eigentlich hatte ich mich total auf gestern gefreut, da mein lebensgefährte zurückgekommen ist. Er liegt zwar fast nur im Bett und ist noch sehr angeschlagen, aber wir haben uns alle gefreut.
Der Plan war, das ich mit dem reduzieren noch eine/zwei Wochen warte, bis es ihm besser geht. Und Montag nachmittag wollte ich zu meinem Arzt nach München. Tja und da hieß es auf einmal auf dem Ab -im Gegensatz zu Sonntag- das er bis 11.09. im Urlaub ist. Ich habe mir die Finger wund telefoniert, keine Chance.... Sein Vetreter ist die Notfallpraxis im Elisenhof und die schreiben Diazepam grundsätzlich nicht auf, teilweise kommen sie mit dem Sanka.... Für morgen habe ich noch, dann steh ich da....
Ist einer von euch aus München und weiß, wohin ich mich wenden könnte. Ich weiß, Namen gehen nicht, und die Clearingstelle hilft auch nicht, aber hat das mal jemand erlebt? Und wie ist er damit umgegangen??? Vor allem mit drei Kindern....
Er schafft es jetzt nicht und ich ab Donnerstag wahrscheinlich auch nicht wirklich....

Antwort: Wenn Sie es nicht aushalten, dann müssen Sie ins 12er Haus in Haar (dort besteht Aufnahmepflicht, ohne Wartezeiten und selbst hartgesottene Junkies scheuen diesen Entgiftungsplatz. Die Kinder können ja beim Lebensgefährten bleiben bzw. wenn der Vater dies bei den Großen nicht will (was er nicht will, er hetzt ja nur noch überall gegen uns, auch bei den Kindern), dann vorübergehend ins Heim, da er ja arbeitet und seine Eltern nicht ganz gesund sind.
Naja, es gibt auch keine Ärzteliste, jetzt hab ich über Kontakte, die ich nicht mehr haben wollte, die Namen von zwei Ärzten bekommen und werde dort mein Glück versuchen, denn ich kann ja jetzt wohl schlecht sechs Wochen in der Illegalität versumpfen (so wie heute) und noch alles riskieren.
Bin ziemlich fertig deswegen und auch wegen ein paar der Ärzte, welchen ich mein Problem geschildert habe. Es interessiert nicht, ich glaube, mittlerweile sind sie so überschwemmt von Süchtigen, das sie sich gar keine "Geschichten" mehr anhören wollen und gleich "Nein" sagen. Und ich habe ja selbst bei meinem Vater in seiner Praxis, wenn ich ausgeholfen habe, diese negativen Erfahrungen gemacht, Menschen, die eben Arzt für Arzt abklappern, immer mehr nehmen oder verkaufen und wenn der Arzt Pech hat, bekommt er noch einen Riesenärger. Aber trotzdem war und bin ich ziemlich fix und fertig und muss jetzt morgen eben wieder nach München - und mit dem Auto trau ich mich ja nicht (Autobahn und Stadt), allerdings gehts da auch nicht viel schneller, das heißt, fast der ganze Tag geht dafür drauf. Ich könnte heulen. Scheiß Sucht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und mein blöder Glaube, nie zu früh zum Arzt zu gehen, damit er sieht, das ich nicht mehr nehme, sondern wirklich runterdosiere bzw. stehen bleibe.
Und hier draußen schreibt Dir kein arzt mehr ein benzodiazepin auf. Eigentlich gut, aber für die, die es schon nehmen, ein Horror....

Stimmt. Ich kenne aber ein paar Leute, die im berüchtigten Zwölferhaus waren, bzw. kannte sie, mittlerweile habe ich keinen Kontakt mehr bzw. sind sie gestorben.
Ich habe das Glück gehabt, eine Ärztin in München zu finden, die mir einmalig aufgeschrieben hat und gemeint hat, mein jetziger Arzt sei bekannt für seine Krankheitstage und unangekündigten urlaube und es waren dort auch andere verzweifelte Leute. Jetzt werde ich wieder Kontakt zu meinen ehemaligen Psychiater/Neurologen aufnehmen, weil mich dieses hin- und her noch mehr reinstresst und ich wirklich "brav" bin, was meinen Noch-Konsum angeht. Und die Kinder meine Angst und Verzweiflung dann doch spüren, wenn ich in der Luft hänge. T. geht es schlecht, aber er will keinerlei Benzos anlangen, egal wie mies es ihm geht. Darüber bin ich stolz. Allerdings muss er jetzt auch erstmal auf ein "Ausweichmedikament" umsteigen, da er mit Tinitus, Sehstörungen, Schlafproblemen etc. zu kämpfen hat und sich nicht raustraut, was ihn fertig macht - er will der "Mann" sein, den ich gerade stehe... Auch wenn ich ihm sage, dass es ja noch umgekehrt kommt. Er soll Qutiapin bekommen. Ehrlich gesagt bin ich fast froh, wenn ich wieder in Fachhänden bin, am liebsten würde ich ja in die Nussbaumstraße - aber eine Woche wird zu kurz sein...

Genau das tue ich lieber Micha. Und wegen meiner Kinder kommt nur der "sanfte" Entzug in Frage. Zum Glück habe ich mich jetzt an das Neurozentrum Pasing -nach Aufsuchen einer Schmerzpraxis- gewandt und bin jetzt den vierten Tag Tramalfrei. Klar, mit Schwitzen, Frieren, Durchfall, aber erträglich! Und meine Psychotherapeutin, die auch in der Clearingstelle in München arbeitet, begleitet mich und meine ganzen Probleme dabei.
Es tut mir sehr leid, wenn Dir meine Heulerei auf die Nerven geht, die aus der Sorge kommt, mich nicht adäquat um meine Kinder kümmern zu können - etwas was bei mir trotz Sucht geklappt hat.

Ich weiß, hatte heute enormen Suchtdruck
Und jetzt gehts ja dann ans wirklich harte, die Benzos... Aber wo ein Wille, da auch ein Weg!!!!!
Und ich bin irre dankbar, dass ich dort gegen Ende Tropfenweise herunterdosiert werden kann, auch wenn ich es gleich weg haben will, aber je langsamer, so erfolgreicher, so heißt es...