Hey,
ich war jetzt mal bei meinem Hausarzt mit sucht therapeutischer Zusatzqualifikation
Ich hab ihm gesagt, ich hab in einem Jahr Selbsthilfegruppe immer noch nicht raus gefunden warum ich süchtig geworden bin.

Da sagt er zu mir:

Zitat

"Das ist ganz einfach. Das liegt in der Natur des Menschen. Wenn wir Babys sind und es geht uns schlecht - steckt man uns einen Schnuller in den Mund zur Beruhigung.
Wir werden darauf getrimmt, etwas von Außen zuzuführen um Befriedigung zu erhalten.
Weiter sind wir naturgemäß immer auf der Suche nach 2 Polen, Extremen: Einmal die Entspannung, Ruhe, Innere Frieden, Gedankenfreiheit und auf der anderen Seite Ekstase, Action, Erlebnisse.
Wir versuchen ständig diese 2 Pole zu erreichen und wenn Drogen bei uns dies bewirken - passt das wie die Faust aufs Auge und wir werden süchtig um unseren Drang zu den 2 Polen zu befriedigen."

Was denkt ihr darüber? Ist das die Erklärung für Sucht?

Mich hat dieses "ja das ist doch vollkommen klar, das ist folgendermaßen" irgendwie verwirrt
Der Kerl ist auch eher ein Esoteriker. Es gibt viele unwissenschaftliche Therapien bei ihm.

Aber mir ist schon öfter der Spruch "Sucht kommt von Suchen" untergekommen.
Und dadurch klang seine Erklärung schon logisch für mich.
Ich halte mich nur gerne an "Traue denen die die Wahrheit suchen, nicht denen die meinen sie gefunden zu haben"

Mir sind auch Studien bekannt, die belegten, dass Heroin-abhängige schon von Kind an eine Gehirnstruktur haben, welche die Sucht begünstigten.
Oder auch eine ähnliche Studie zu Straftätern, welche Unterschiede im Gehirn dieser zu anderen Menschen festgestellt haben.

Gibt es überhaupt einen Konsens unter Suchtforschern, warum manche Menschen süchtig werden?