• Hallo erstmal an alle!

    Ich hoffe ich habe hiermit den richtigen Teil des Forums erwischt um mein Problem zu beschreiben. Es wirkt leider noch etwas mehr als Drogen mit hinein.


    Wo am besten anfangen.....

    Zuerst hatte ich in diesem Forum nur ein wenig herum gelesen. Einfach nur um mal zu schauen ob es Leute gibt die vielleicht ähnliche Probleme haben und wie diese damit umgehen. Übrigens scheint das Forum nicht aaallzu gut besucht zu sein - ist das generell so, oder herrscht die Inaktivität nur momentan so?
    Nun, offensichtlich hab ich mich ja nun doch entschlossen mich anzumelden und mal ein wenig drauf los zu labern. Vielleicht ist es ja irgendwie hilfreich mal ein paar objektive Meinungen dazu zu bekommen.

    Meine Drogenkarriere hat schon recht früh angefangen. Das erste mal geraucht hab ich... so mit 8. Mit Alkohol kam ich das erste Mal mit 10 in Berührung und hab rumprobiert. Das war auch sehr einfach, da meine Eltern damals selbst gerne und oft mal einen gebechert haben.
    Ich fand es interessant. Aber von Sucht konnte man da noch nicht sprechen.
    Drogen im allgemeinen fand ich sehr interessant in den darauffolgenden Jahren. Habe mir damals sehr viele Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen um über Wirkung und Eigenschaften zu erfahren.
    Als ich etwa 13 war kam ich dann mit der Punkszene in Kontakt. Ab dann war es kein Problem mehr selbst mal was auszutesten. Getrunken hab ich damals am Wochenende, immer mal hin u wieder. Nie viel. Mal ein paar Amphetamine ausprobiert, mal gekifft... Irgendwann ist mir dann H in die Hände gefallen und das ganze ist recht schnell eskaliert. Meine Schullaufbahn war die reinste Achterbahnfahrt. Ich war wohl was man Musterschüler nennen konnte. Dann ging es aber sehr schnell sehr steil bergab. Als ich mit 15 dann auch körperlich abhängig war hab ich die Reißleine gezogen. Hatte damals zwar schon nen Termin für Entgiftung und anschließende Therapie - aber mit ziemlicher Wartezeit. Ich wollte kein Leben als Junkie und hab mir von einem meiner Dealer Subutex organisiert und mich damit selbst über das härteste des Entzugs gebracht. In die Therapie, inkl. betreutes Wohnheim bin ich dann aber trotzdem gegangen. Dachte, es könne ja nicht schaden mal ein bisschen Abstand von allem zu gewinnen.
    Der Abstand war mir dann allerdings doch zu groß und ich bin von dort abgehauen. Hab es irgendwie geschafft meine Eltern zu überreden wieder bei ihnen zu wohnen und meine Schule zu ende zu machen.

    Das mit der Schule hat auch wunderbar geklappt. Ich hab H seit dem kein einziges Mal mehr angerührt.
    Es gab danach noch ein paar Eskapaden mit E's, LSD und Amphetaminen. Aber das war dann doch nur eine recht kurze Phase und als ich dann mit meinem Studium anfing hab ich das auch alles sein lassen.
    Während des Studiums lief alles ganz super. Ich konnte mir einen Freundeskreis aufbauen mit Leuten die ab und zu mal ein bisschen kiffen und am Wochenende was trinken. Aber sonst halt viele andere Interessen haben.
    Meine Eltern waren richtig stolz, dass aus mir ja nun doch noch was wird. Stolz ist mittlerweile in hohe Erwartungen umgeschlagen.
    Ich hab mir nicht gerade das einfachste Studienfach ausgesucht und bin auch sehr romantisch an die Wahl herangegangen, ohne wirklich eine Ahnung zu haben ob es das ist was ich wirklich will. Aber es war ein wunderbares Mittel um meine Familie zufrieden zu stellen.
    Jetzt sind alle zufrieden - bis auf ich.
    Eigtl bin ich ein extrem kreativer und belesener Mensch. Aber momentan muss ich mich extrem dazu aufraffen meinen Kram zu erledigen und produktiv zu sein.
    Hinzu kommt auch noch, dass ich momentan keine Vorlesungen mehr habe und mir meine Zeit für die Lernerei selbst einteilen muss und, im gegensatz zu den letzten 3 Jahren des Studiums, sehr viel Freizeit habe. Seit dem habe ich hin und wieder Panitattacken, Probleme beim Einschlafen und Angstzustände.
    Da meine Freunde auch größtenteils Studenten sind passiert es hin und wieder mal, dass wir nicht wirklich zwischen Werktags und Wochenende unterscheiden um einen heben zu gehen.
    Seit etwa einem halbem Jahr trinke ich auch innerhalb der Woche alleine zuhause ~3 Bier oder mal ne Flasche Wein. Immer nur abends. Dort überwältigen mich die negativen Gedanken am meisten.
    Momentan bin ich nicht in Therapie. ICh hatte damals, kurz nach meinem Entzug ein paar Sitzungen mit einer Therapeutin, mit der ich aber nicht wirklich klar kam und es dann abgebrochen habe.
    Vor einer Woche hatte ich endlich einen Termin bei meinem Arzt bekommen, nach 5 Wochen Wartezeit, um mir eine Überweisung zu einem Sexualtherapeuten geben zu lassen. (Die Vermutung ist Nahe, dass dort der Ursprung für die meisten meiner Probleme liegt.) Dort jedenfalls wurde mir gesagt, dass sie mir da nicht weiter helfen kann und ich selbst nach einem Therapeuten suchen muss um mit diesem direkt einen Termin auszuhandeln. Dort liegt die Wartezeit wieder bei einigen Monaten....
    Ich bin mir momentan recht unsicher, was tatsächlich mit mir los ist. Ob ich nun Suchtkrank bin oder ob dies eigentlich nur ein Sympthom ist.
    Bewusst bin ich mir vollkommen das mein momentanes selbstzerstörerisches Verhalten nicht gut ist. Nur die Übergangszeit ist momentan sehr schwer erträglich.
    Gestern habe ich mich, nach ca 6 Jahren, das erste mal wieder geritzt.
    Zwischendurch hatte ich auch versucht aufs Kiffen umzusteigen um etwas besser einschlafen zu können. Vertrage das Zeug aber nicht mehr und bekomme dabei ziemliche Paranoia.

    ICh bin mir nicht sicher ob wirklich ein ernsthaftes Problem vorliegt, oder ob es einfach nur eine schwierige Phase auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist.

  • Zitat

    Übrigens scheint das Forum nicht aaallzu gut besucht zu sein - ist das generell so, oder herrscht die Inaktivität nur momentan so?

    Liegt auch immer viel an der Jahreszeit und den Monaten. Meistens ist es jetzt um diese Zeit bisschen stiller im Forum. Aber sonst gibt es genug Leute, die besändig und treu bleiben. :winking_face:

    Nun zu dir...
    Ich frage mich, was du beim Sexualtherapeuten wolltest? Ich seh zu den Problemen keinen Bezug in Hinsicht auf Sexualprobleme?
    Mir kommt es eher so vor als wenn du unglücklich mit deinem Studium bist und die Erwartungen deiner Eltern auf jeden Fall erfüllen willst? Machst du dir selbst Druck? Wenn ja, dann wundern mich deine Symptome nicht.
    Ich studiere selber. Da zweifelt jeder mal und mir ging es im 2. Semester auch so. Übernommen, zu viel Druck und schon kann man bissel abstürzen.

    Du solltest mal schauen, dass du dich ein wenig um dich kümmerst. Tu dir mal was gutes und versuch den Stress und die Spannungen abzubauen.
    Was ist mit Sport? Irgendwas für dich dabei, was Ablenkung bringen kann?

  • Hi Soccerlady und danke für deine Antwort.

    Ich war mir nicht sicher, ob ich da näher drauf eingehen soll oder nicht.
    Sexualtherapeut deshalb weil ich mich schon immer unwohl in meinem Körper gefühlt habe und allem was mein Geschlecht so mit sich bringt. Ich zeige so ziemlich alle Sympthome von Transsexualität. (bin mir nicht sicher, wie weit das Wissen darum so verbreitet ist. Ich finde es kurzgefasst doof einen weiblichen Körper zu haben und mich dementsprechend in vielen Situationen verhalten zu müssen.)

    Klar will ich die Erwartungen meiner Eltern erfüllen. Das bin ich denen halt auch einfach schuldig nach allem was ich denen damals für 'nen Terror bereitet habe.
    Und ich will das Studium natürlich auch selbst packen. Außerdem hab ich es bis hierhin geschafft, obwohl es sehr sehr hart war. Es wäre töricht da jetzt abzubrechen, wo ich nur noch paar Module nachholen muss und meine Thesis schreiben.

    Sport mache ich, ja. Generell 2mal pro Woche ins Fitnesstudio und einmal pro Woche Mannschaftssport. Nur die letzten 2 Wochen nicht aufgrund einer Verletzung.
    Sonst habe ich auch recht viele Mögichkeiten mich abzulenken. Ich sitze eigtl nie so herum ohne irgendwas zu machen. Auch wenn ich mir abends einen trinke bin ich dann immer noch produktiv.

  • Ah, das kommt mir dann doch sinnig vor.
    Transsexualität ist mir bekannt. Habe selbst im Bekanntenkreis 2 Leute, die gerade bei einer Geschlechtsangleichung dabei sind. :winking_face:

    Hast du denn mit Jemanden Vertrauen mal über das Problem gesprochen? Dass du dich unwohl fühlst in deiner Haut? Eltern, Freunde?

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass Transsexuelle zu Drogen greifen, weil sie sich unwohl und zufrieden fühlen und so sehr unter Druck stehen sich nicht outen zu können, dass viele oft keinen Ausweg sehen außer Drogen halt. Ist ja alles auch nicht so einfach. Erstmal muss man selber klar kommen und sich selbst definieren und herausfinden, fühle ich mich mehr als Frau oder als Mann oder irgendwas dazwischen? Und wie möchte ich leben? Wie reagiert mein Umfeld darauf? Was sagen meine Eltern?

    Schau, dass du dir einen Arzt suchst, der Erfahrung mit Transsexualität hat. Vielleicht wäre ja auch eine Gruppe sinnvoll für dich?

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