Hallo,
ich suche seit Wochen einen Ort, wo ich mit jemanden sprechen kann, der mir vielleicht helfen, oder mich zumindest verstehen kann.
Ich bin 45, mein Mann 52, wir haben 2 Kinder und sind seit 22 Jahren verheiratet.
Vor kurzem ist mir klar geworden, dass mein Mann sexsüchtig ist. Ich glaube, ich muss erst mal ganz von vorne beginnen:
Vor 3 Monaten habe ich herausgefunden, dass mein Mann seit 1 1/2 Jahren eine Affaire hat, Zuerst hat er alles geleugnet und ziemlich aggressiv reagiert. In den ersten Jahren unserer Ehe hatte er schon 3 Affairen und immer wenn ich ihn konfronterte hat er mir vorgeworfen mir alles einzubilden. Damals hatte ich nie wirklich was nachweisen können und habe es so hingenommen. Diesmal konnte ich mithilfe der modernen Technik dann doch noch mal alle SMSn aus dem Handy wiederherstellen und habe ihre ganzen Nachrichten lesen können. Sie (seine Freundin) hat auch einen Freund und sie haben sich immer nur zum Sex getroffen. Bei meinen Recherchen habe ich dann auch noch festgestellt, dass sie nicht die einzige ist. In den letzten 6 Monaten (das ist die Zeit, die ich auf dem Handy nachverfolgen konnte) hatte er noch mit mindestens 10 Prostituierten Kontakt.
Für mich brach eine Welt zusammen. In den ersten Wochen kam ich gar nicht mehr aus dem Bett; konnte weder essen noch arbeiten... Ich fand außerdem heraus, dass er die Damen (immer wenn ich mal mit den Kids verreist war) in unser Haus nahm. Ganz am Anfang hatten wir einen großen Streit und er zog für eine Woche in ein Hotel. Er rief mich jeden Tag an und heulte und flehte um Verzeihung. Und dann fand ich heraus, dass er direkt nach jedem Anruf noch eine Prostituierte ins Hotel holte.
Als ich über Weihnachten mit den Kindern zu meiner Mutter fuhr, rief er auch wieder seine Freundin an und erzählte ihr, dass wir die Scheidungspapiere eingereicht hätten; dabei hatte er mir kurz davor eine lange Mail geschrieben, in der er mir beteuerte, wie sehr er mich braucht und liebt...
Anfang Januar habe ich ihn dann gebeten auszuziehen, was er auch machte.
EIne weitere wichtige Information ist vielleicht noch, dass er schon immer pornosüchtig war/ ist. Das fing schon vor 23 Jahren an, damals waren das noch die großen Videokassetten, die man nicht so leicht bekam, jetzt hat er eine Kabelkarte, mit drei vollzeit Pornokanälen. Ich weiß, dass er jeden Morgen extra früh aufsteht, um seine Pornos zu schauen und habe nichts gesagt, weil ich mir dachte, dass er es einfach braucht und es eh nichts bringt, wenn ich deswegen viel Stress mache. Vielleicht war das ein Fehler?
So langsam fing ich aber an alles zusammen zu tun kam zum Ergebnis, dass irgendwann die Pornos nicht mehr ausreichten und er einfach mehr brauchte. (dabei war unser Sexleben ganz gut, selbst wenn wir uns stritten, lief es im Bett immer gut).
Ich drohte ihm, den Kontakt zu ihm komplett abzubrechen, wenn er nicht zu einem Psychologen gehen würde; was er dann auch tat. Er bestand darauf, dass ich ihn das erste Mal begleite und bei der ersten Sitzung, versuchte er dann alles zu verharmlosen, (er war nur einmal bei einer Prostituierten; er braucht die FIlme, wenn wir Stress in der Beziehung haben ...) und ich wurde als diejenige dargestellt, die an allem Schuld ist. Irgendwann platzte mir der Kragen und ich erzählte meine Version. Der Psychologe stellte ihm sehr direkte Fragen und er konnte sich irgendwann nicht mehr rausreden. Der P meinte am Ende seiner Sitzung, dass er Sexsüchtig sei, aber eine Therapie nichts bringen würde, wenn er sich seinem Problem nicht stellt.
Mir wird jetzt erst klar, wie sehr er mich in den letzten Jahren manipuliert hat; er hat irgendwann zugegeben, dass er auch durchgehend immer Affairen hatte und die Prostituierten erst in den letzten Jahren aufsucht.
Er versichert mir die ganze Zeit, dass er mich auf keinen Fall verlieren möchte; seine Familie braucht etc. gleichzeitig sucht er aber immer wieder den Kontakt zu dieser anderen Frau (wir benutzen die gleiche iCloud, deswegen kann ich die Whatsapp Nachrichten lesen) und trifft sich auch immer wieder mit ihr.
Ich bin total am Ende und weiß nicht mehr weiter... Er möchte eine Therapie starten, aber nur wenn ich ihm dabei helfe und verspreche zu bleiben. Ich kann nicht mehr weiter enttäuscht werden und kann ihm einfach nicht mehr vertrauen.
Hat jemand was ähnliches durchgemacht? Kann man Sexsucht heilen? Wie soll ich mich verhalten? Ich weiß nur, dass ich ihm gerne helfen möchte, auch wegen der Kinder. Kann mir aber nicht mehr vorstellen, dass ich das noch lange mitmachen kann.
Viele Grüße
D