Wie kann man jemandem helfen, wenn er sich nur selbst helfen kann ?

  • Hallo allerseits,
    ich hab einen Kumpel, der sich gerade richtig in die Sch**** reitet. Er ist 20 Jahre alt, hat mit 13 oder 14 angefangen zu kiffen und in den letzten 2-3 Jahren kamen noch etliche andere Sachen dazu. Ich selbst hab vor knapp zwei Jahren mit dem Kiffen aufgehört und bin seitdem komplett raus aus der Szene und allem was dazugehört, nichtmal Alkohol rühr ich noch an.

    Er war vor ein paar Monaten sogar in der Psychiatrie aber lebt im Moment wieder bei einem Kumpel, da er Probleme mit seinen Eltern hat. Was genau da abgelaufen ist, kann ich nicht sagen aber ich glaube da war Gewalt im Spiel. Meine Befürchtung ist jedenfalls, dass das nur schlimmer werden kann, wenn er nicht aufhört.

    Das hier ist wahrscheinlich der 10.000ste Post in der Richtung,aber was kann ich als sein Freund tun?

    Momentan bin ich in Neuseeland und kriege Situation nur von gemeinsamen Freunden geschildert.

    Vielen Dank schonmal :winking_face:

  • Servus Tolstoi,

    auch wenn es schon öfter mal gefragt wurde, ist so eine Frage nie zu oft!

    Aus der Ferne, weil vermutlich dein Freund nicht auch in Neuseeland verweilt, dürfte eine Einflussnahme nicht so einfach sein.
    Da bleibt vermutlich nur, den Kontakt aufrecht zu halten ...

    Und wie du schon vermutest und schreibst - letztlich kann er sich nur selbst helfen, indem er seine Lage verstehen lernt.
    Trotzdem ist es immer gut wenn man von einem Menschen "belehrt" wird, welcher sich schon auch bisserl auskennt.
    Zudem kannst du ja berichten, dass es auch sehr gut ohne 'kiffen geht ...

    Zuhören, verstehen lernen, für wen da sein - mehr bleibt dir nicht und ich finde das schon sehr viel :smiling_face:
    So nach und nach verlassen einen die Freunde und wenn es auch mit der Familie schon Stress gibt, dann bleibt einem ja nicht viel.

    Wie haltet ihr denn grade Kontakt?

    LG Franz

  • Hallo Franz,
    erstmal vielen Dank für die Antwort.
    im Moment "reden" wir hauptsächlich über Facebook, wobei das ganze nicht über ein paar Erzählungen zu Neuigkeiten hinausgeht. Bin aber ab März wieder in Deutschland und werd dann mal wieder mehr Zeit mit ihm verbringen und schauen, wie die Lage genau ist.

    Er hat schon viele Freunde, wobei ich aber keinen davon kenne, der keine Drogen nimmt, von daher erwarte ich von denen nicht, dass ihm da jemand helfen wird.

    Was du sagst, ist im Grunde genau, was ich gerne tun würde : Ihm genau klarmachen, dass er was ändern muss und am besten auch was. Wobei ich bei dem "was" und "wie" überfragt bin, ich glaube nicht, dass der Weg den ich gegangen bin für ihn funktioniert und außerdem kenn ich seine Probleme auch nicht genau.
    Aber ich könnte mich ja zumindest auf den ersten Punkt konzentrieren: Ihm zeigen, DASS etwas schief läuft. Ich denke tief in sich drinnen wissen die meisten Süchtigen, dass sie Probleme haben aber da man sich so schwer helfen kann, belügt man sich lieber selbst damit die Welt für einen wieder in Ordnung ist- das ist zumindest meine persönliche Erfahrung.
    Hast du Ideen, wie man da rangehen kann?

    Also wie gesagt, ich werd jetzt erstmal noch nichts groß unternehmen, das hat glaub ich keinen Sinn übers Internet.

    LG, Tolstoi

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!