• Die Leere in mir breitet sich aus.
    Bin gefangen in meinem Haus.
    Angst macht sich in meinem Herzen breit.
    Der Himmel scheint mir heute so weit.
    Gefühle haben sich alle versteckt,
    Hab einen Stern am Himmel entdeckt
    Er ist so nah und doch so fern,
    habe den Stern wirklich sehr gern.
    Ein neuer Tag bricht langsam an,
    Die Sonne schaltet das Licht hier an.
    Kann den Stern nicht mehr sehen
    Hilft auch kein betteln und flehen.
    Die Leere breitet sich wieder aus.
    Bin wieder gefangen, in meinem Haus.

  • Gräulicher Nebel umgibt ihr Herz,
    aus ihren Augen strahlt nur der Schmerz.
    Das Lenkrad starr und kalt in der Hand.
    Der tote Blick fixiert auf die Wand.
    Die Räder drehen ein letztes Mal,
    für immer vorbei die ewige Qual.

  • Er lief den schwarzen Weg entlang. Ich hätte den Umweg nehmen sollen, redete er sich ein. Der Umweg wäre hell gewesen. Und die Büsche, die Büsche die andauernd raschelten, die hätte es auch nicht gegeben. Er spürte das sie ihm auf den Fersen waren. Er Zwang sich nicht nach hinten zu sehen. Sie waren da. Direkt hinter ihm. Er hörte ihre Schritte, die Umhänge, die auf dem Boden schliffen. Sie kamen näher. Er versuchte schneller zu laufen, aber die Qualen der letzten Zeit ließen seine Beine stolpern. Er hörte sie nun schon neben sich. Sein letzter Lebenswille begann zu erlischen. Wieder wäre er fast gestolpert. Er spürte ihren modrigen Atem im Nacken. Wenige Meter später spürte er eine kalte, feuchte Hand an der Schulter. Sie riss ihn zu Boden. Hilflos, wie ein Käfer auf dem Rücken, zappelte er um frei zu kommen. Doch nun waren es schon zu viele vermummte Gestalten und er hatte keine Kraft mehr. Sie packten ihn grob an den Hand- und Fußgelenken und trugen ihn zurück. Den ganzen Weg den er gerannt war. Er verlor die Besinnung, wurde aber jäh wieder wach, als er zu Boden geworfen wurde. Die Knochen schienen allesamt gebrochen. Nun beugte sich eine der Gestalten zu ihm hinunter. Der modrige Atem raubte ihm fast die Sinne. Die kalten Augen sprühten vor Wut. Die Augen waren das letzte was er sah, bevor er durch einen heftigen Tritt in die Magengegend wieder bewusstlos wurde. Er wusste nicht wie lange er ohne Besinnung gewesen war, als er aufwachte musste er die Augen einige Male schließen und wieder öffnen bis er begriff das er in einem pechschwarzen Raum lag. Vorsichtig versuchte er Beine und Arme zu bewegen. Es gelang ihm nicht. Der Schmerz, der ihn bei jeder Bewegung durchfuhr, war unbeschreiblich. Er spürte etwas hartes unter seiner Hand. Als die Schmerzen etwas nachließen tastete er den Gegenstand ab. Er konnte zuerst nicht begreifen, was er da in der Hand hielt. Doch nach und nach wurde ihm die grausame Wahrheit bewusst. Das war ein Knochen. Ein Knochen von einer menschlichen Hand. Nun wusste er was sie mit den anderen gemacht hatten und nun begriff er was hier so bestialisch stank. Die Leichen, die Leichen der anderen. Der süße Duft der Verwesung. Der Gestank übermannte ihn. Es ist das Ende. Das Ende der Erlösung von dem ihm gepredigt worden war. Die Buße zur Vergebung der Sünden.

  • Dunkelheit schwimmt in ihrem Blick,
    die Schlinge fest um ihr Genick.
    Ein kurzer Stoß durchzuckt ihr Bein,
    durchs Fenster dringt der Abendschein.
    Der Körper pendelt hin und her,
    die Augen sind nun tot und leer.

  • Will schreien doch mein Mund bleibt stumm,
    Will weinen doch mein Auge bleibt trocken,
    Will schlafen doch mein Körper bleibt wach,
    Will lieben doch mein Herz bleibt kalt,
    Will leben doch meine Seele bleibt tot.

  • Rote Tränen auf meinem Arm,
    sind schon lange nicht mehr warm.
    Das Gesicht zur Maske erstarrt,
    Gefühle alle schon lange verscharrt.
    Leben scheint so weit entfernt,
    habe es schon lange verlernt.
    Hoffnung stirbt jeden Tag ein Stück,
    gibt es überhaupt noch ein Weg zurück?

  • Für meinen Geschmack kommt das Wort "Lange" zu oft vor. Drei mal in einem solch kurzen Gedicht? Das liest sich nicht gut. Und, ja, "Rote Tränen" klingt abgedroschen. Findet man in fast jedem zweiten Gedicht wieder. Eigentlich ist es schade, weil es ein recht hübsches Bild ergibt. Aber wo bleibt das neue?

    Ansonsten ist es recht schön. Depressiv, aber schön zu lesen.

  • Danke für das Feedback!
    Ja, mit dem letzten bin ich auch nicht ganz so zufrieden, hab mir lang überlegt ob ichs überhaupt hier reinsetzen soll. War ein spontan-Werk, da hab ich garnich auf den Stil geachtet :winking_face:

    lg dead_virus

  • eins meiner ersten Gedichte, vorhin per Zufall gefunden.
    was den Stil angeht muss ich wohl erwähnen dass ich da so um die 12/13 gewesen sein muss als das entstanden ist :winking_face:

    Der Ozean des Lebens

    Ich schwimme hier im Ozean des Lebens
    und suche Lande - doch vergebens.
    Hier in diesem dunklen Blau,
    einem tiefen Becken Tau.

    Viele sind schon unterg'angen
    und die Flut bracht' sie von dannen.
    Nun schwimme ich hier ganz allein,
    und's Wasser wimmelt hier von Haien;
    diese wollen aus Instinkt
    mein Leben das am Faden winkt.

    Doch plötzlich da ist alles still,
    nur meine Stimme jubelt schrill
    Land ist dort drüben -
    kann ich mich nicht selbst belügen.

    Doch, der Gott ist mir nicht g'willt
    und ein Getier aus Tiefen quillt.
    Es zieht mich hinab aus dem Reich des Lebens
    und ich bin fort - du suchst vergebens.

  • ähnlicher Stil, ungefähr zur gleichen Zeit wie das vorige entstanden

    Der Wald des Lebens

    Ich bin ein Baum im Wald des Lebens
    und suche Freunde - doch vergebens.
    Wer will schon einen alten Baum,
    alles schlimmer als ein Traum.
    Bald ist mein Leben ausgelebt,
    ein junger Baum an meiner Stelle steht.
    Mein Leben ist kurz,
    Pflanzen- Fällen -Sturz-
    Keiner merkt mein Ende,
    kein Leben mehr von mir sende.
    Nur Vögel werden weinen um mich,
    doch dann sehen sie dich.
    Sie fliegen zu dir und setzen sich hin -
    wie egal ich jetzt schon bin.
    Ihr werdet schon sehen,
    ich werde bald gehen.
    Kein Abschiedsgruß wird kommen,
    wer hätte ihn denn auch vernommen?
    Seht, was ihr ohne mich macht,
    habt ihr das bedacht?

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