18 Jahre stoned...

  • Hallo,

    ich hab mir nun eingestanden, dass ich ohne Hilfe wohl alleine nicht aus meinem Loch rauskomme. Desshalb schreib ich mir das jetzt erstmal von der Seele, dann such ich mir am Montag Hilfe bei der Drogenberatung.

    Ich kiffe seit ich 14 bin täglich, weiß garnicht mehr wie es ist klar zu sein. Seit ca. 3 Jahren sauf ich dazu auch noch regelmäßig, das letzte Jahr immer bis zu Besinnungslosigkeit. Das letzte halbe Jahr fast täglich, so dass ich morgens sogar zitter...

    Morgens aufstehen, zwei, drei Tüten rauchen und dahinvegetieren. Lese dann den ganzen Tag irgenwelche Reiseberichte, obwohl ich eh nie Kohle zum Reisen haben werde. Liege 3-6 Stunden in der Badewanne und lese alte Bücher aufm Kindl. Mir ist alles so egal, empfinde alles als so sinnlos. Fühl mich wie der totale Versager. Abends wird dann wieder bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen (1-2 Flaschen Schnaps), damit man nicht so viel über sich und seine wertlose Zukunft nachdenken muss, welche ich eh nicht sehe. Hab keinerlei Ziele, weiß nicht was ich überhaupt mit mir anfangen will.

    Mittlerweile sind es oft zwei Tage Alkkoma. Freitag Abend angefangen zu saufen bis zum Filmriss und wenn ich wach geworden bin am Samstag irgendwann morgens , sofort Tüte, Schnaps weiterpennen... So das ich grad eben, zitternd am ganzen Körper, aufgestanden bin und diesen Bericht weitergeschrieben habe, welchen ich Freitag schon schreiben wollte.

    Mein Lebenslauf ist auch ein Witz, riesen Lücken, viele Arbeitgeber für kürzere Abschnitte. Kein Führerschein, da ich halt immer breit bin und mir dadurch alles so egal ist. MPU versaut, klar wenn man da breit hin geht.

    Bin mal wieder Arbeitslos, hab aber noch nicht eine Bewerbung geschrieben. Dafür denke ich ständig darüber nach mich aufzuhängen oder vor nen Zug zu schmeißen, hat ja eh alles keinen Sinn... Netten Baum ausgucken und hopp...

    Um nicht ständig diesen Gedanken nach zu hängen, hab ich angefangen lange Spaziergänge zu machen und öfter zu meinen Eltern zu gehen. Wollte auch schon mit ihnen drüber quasseln, trau mich aber nicht, weiß nicht wie ich das sagen soll... Jetzt ist auch noch mein Großvater mütterlicher Seits gestorben. Der war jahrelang schwerer Alki, Mutter hatte mit Ihm gebrochen. Und dann kommt der Sohnemann mit so einem Scheiß ums Eck... Ich fühl mich dasshalb richtig mies.

    Bin Donnerstag und Freitag an Der Beratungsstelle vorbei gegangen, hatte nicht den Mut rein zu gehen. Bin statt dessen wieder Kilometerweit durch die Gegend gelaufen. Hörbuch auf die Ohren, laufen und Versuchen an nichts zu denken und sich doch die ganze Zeit gedanklich selbst zerfleischen...

    Einem Frund habe ich mich am Donnerstag geöffnet und ihm erzält was Sache ist und wie es mir geht. Er meint ich soll stolz auf meinen Endschluss sein mir Hilfe zu suchen und es wäre gut das ich jetzt anfangen will mir Hilfe zu suchen. Aber ich fühl mich dabei so scheiße, grad meinen Eltern gegenüber.

    Am liebsten würde ich stationär Entgiften mit anschließender Langzeittherapie, sonst komm ich aus dem Loch wohl nicht raus. Aber wie? Und bekomm ich sowas überhaupt?


    Gruß Jörg (31)

    Einmal editiert, zuletzt von poldi (16. Februar 2014 um 09:31)

  • Er meint ich soll stolz auf meinen Endschluss sein mir Hilfe zu suchen und es wäre gut das ich jetzt anfangen will mir Hilfe zu suchen. Aber ich fühl mich dabei so scheiße, grad meinen Eltern gegenüber.


    ich denk, viel beschissener ist es wohl für Eltern, weiterhin zusehen zu müssen, oder auch zu erahnen, wie das Kind jeden Tag im Elend einfach weitermacht.....sie können schließlich nix dagegen tun.
    DU schon:-)


    Am liebsten würde ich stationär Entgiften mit anschließender Langzeittherapie, sonst komm ich aus dem Loch wohl nicht raus. Aber wie? Und bekomm ich sowas überhaupt?


    logisch!
    wenn du arbeitslos gemeldet bist, hast du KV und RV und dann stellst du einen Antrag über die Drogenberatungsstelle, die dir dabei helfen und bekommst ne Kostenzusage für die Therapie und die vorangehende Entgiftung.
    außer es wäre deine fünfte Therapie oder so....ich glaub, irgendwann ist da dann mal rum mit Zusage

    :top: Guter Weg, gute Entscheidung!....einfach ists sicherlich nicht, aber einfach besser!!!!
    und vor allem, der Beste Weg, sich nach und nach nicht mehr Scheiße zu fühlen:-)
    Gruß
    doggy

  • Lese dann den ganzen Tag irgenwelche Reiseberichte, obwohl ich eh nie Kohle zum Reisen haben werde.

    1 Pulle Schnaps pro Tag (ungefähr) = 5€ x 365 = 1825€
    n Fuffi Gras in der Woche = 50€ x 52 = 2600€
    -----------------------------------------------------------
    = 4425€

    Nenn es ne naive Rechnung, aber ist genauso naiv einfach weiter liegen zu bleiben und so weiter zu machen.
    Geld fürs Reisen ist da :winking_face:

    Ich denke dadurch dass du dich a) Entschlossen hast was zu ändern und b) schon damit angefangen, in dem du dich nem Freund geöffnet hast, hast du schon viel bewirkt.
    Erwarte nicht das es shnell geht und innerhalb eines halben Jahres alles wieder gut wird, nach jahrelangem leben mit Drogen geht das nicht so schnell. Und lass dich nicht entmutigen wenn der erste Therapeut nen Lappen ist, oder die Behandlung am Anfang nicht so wie du denkst.
    Eine Entwöhnung braucht, Zeit, Zeit, Zeit!

    Gruss

    Meld dich wenn du spezielle Fragen hast ruhig!

  • Hallo Doggy, hallo Quezen,

    ich denk, viel beschissener ist es wohl für Eltern, weiterhin zusehen zu müssen, oder auch zu erahnen, wie das Kind jeden Tag im Elend einfach weitermacht.....sie können schließlich nix dagegen tun.

    DU schon:-)

    damit wirst du wohl recht haben, und denken können Sie es sich leider auch. Aber durch meinen grade verstorbenen Großvater hab ich da noch mehr bedenken Ihnen aus der Idee eine gewißheit zu machen. Ham die doch echt nicht verdient...

    wenn du arbeitslos gemeldet bist, hast du KV und RV und dann stellst du einen Antrag über die Drogenberatungsstelle, die dir dabei helfen und bekommst ne Kostenzusage für die Therapie und die vorangehende Entgiftung.

    außer es wäre deine fünfte Therapie oder so....ich glaub, irgendwann ist da dann mal rum mit Zusage

    Bin zwar schon arbeitslos gemeldet, hab aber den Antrag für die Kohle noch nicht abgeben können, da mein ehemaliger Arbeitgeber die Verdienstbescheinigung noch nicht ausgefüllt hat. War damals (+10J.) vom Gericht mal verurteilt worden zu ner ambulanten Therapie, die hab
    ich aber total schleifen lassen und hab die eh nicht ernst genommen.
    Damals wollte ich noch kiffen und so ``leben´´.

    Erwarte nicht das es shnell geht und innerhalb eines halben Jahres alles wieder gut wird, nach jahrelangem leben mit Drogen geht das nicht so schnell. Und lass dich nicht entmutigen wenn der erste Therapeut nen Lappen ist, oder die Behandlung am Anfang nicht so wie du denkst.

    Eine Entwöhnung braucht, Zeit, Zeit, Zeit!

    Das erwarte ich auch nicht. Das es Zeit brauchen wird ist mir klar geworden, auch dass ich es nicht alleine schaffe, leider. Aber danke für deinen Zuspruch.

    Meld dich wenn du spezielle Fragen hast ruhig!

    Da hätte ich allerdings direkt eine. Wie wird es ablaufen bei der Drogenberatung? Da hab ich irgendwie bammel vor...

    `` Hallo ich bin der Jörg und mir geht´s Scheiße.´´ ??? Komm mir dabei so blöd vor...


    Dank und Gruß,
    Jörg

  • Vor der Beratung brauchst du keine Angst haben. :winking_face:
    Die behandeln da einen wie einen Mensch, der Hilfe sucht, also nicht abfällig oder irgendwas. Du bist krank, hast das erkannt und suchst dir daher Hilfe wie bei jeder Krankheit auch. So sagte man das mir damals.
    Im Erstgespräch klärt man dann meistens so die aktuelle Lage, also wie gehts dir zur Zeit und was stellst du dir jetzt vor.
    Dann schaut man was man tun kann und die helfen dir auch bei ner Kliniksuche und Therapieanträgen.

    Am bsten ist es einfach, wenn du ehrlich zu dir und den Mitarbeitern der Drogenberatung bist, dann brauchst du davor auch kein Bammel haben.

  • Wie Soccerlady schon sagte, es wird vor allem um dich gehen.
    Sei dort konsequent und denk nicht "oh nein das kann ich doch nicht sagen und eigentlich gehts mir doch nicht so schlecht" oder ähnliches.
    Die Therapeuten sind da um dir zu helfen.
    Im Erstgespräch wird erst einmal versucht festzustellen wo die Probleme sind und wie es dir geht etc.
    Bleib da einfach ruhig und freu dich das sich was ändert Mann! :winking_face:

    Was mir grad noch eingefallen ist:
    Sag auch ruhig was du erwartest und wie du behandelt werden willst. Mir geht es zb immer total auf die Klötze wenn da 10x drumrum geredet wird, also ist meine erst Aussage bei sowas immer das derjenige der mit mir redet direkt sein soll. Hilft dem Helfenden auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Quzen (16. Februar 2014 um 16:05)

  • Hey,

    Danke für eure Antworten und die positiven Zusprüche.

    und denk nicht "oh nein das kann ich doch nicht sagen und eigentlich gehts mir doch nicht so schlecht" oder ähnliches.

    Genau das ist grad mein Problem. Eigentlich ist es ja nur `` nen bisschen Kiff und Alk´´, andere Leute die dort Hilfe suchen haben oft schlimmerees durchlebt. Was ich nie durchleben mag... Komm mir echt blöd und nichtig vor... So nichtswürdig. Erst war kiffen immer toll, nun ein Problem? Kann mir das eigentlich selbst nicht erklären. Aber kann irgendwie die Realität und die damit verbundenen Notwendigkeiten nicht händeln...

    Wenn mich morgen vormittag wieder der Mut verlassen sollte, bzw ich einfach wieder zu feige bin, wird mich der Freund bei dem ich mich auskotzte nachmittags begleiten. Ich will es ändern, am liebsten alles ändern. ( Falls du mal drüber stolperst, DANKE CHRIS! )

    Heute war ich wieder ewig draussen um nicht zuhause zu versumpfen. ~ Sechs Stunden durch Aue und Wald, trotzdem sitz ich jetzt wieder breit und blau alleine daheim. War wieder n der Ecke von meinen Eltern vorbei gekommen, drüber nachgedacht endlich mit ihnen zu reden, mich mehr zu öffnen, nicht immer alles zu leugnen, doch ich kann es einfach nicht.

    Wie auch nach jahrelangen Lügen, Lügen die noch frisch sind? `` Klar hab ich mich beworben, Schweißscheine kann ich auch erneuern...´´ Aber nichts getan, jahrelang nichts getan und trotzdem immer gesagt ``Alles OK, wird schon, dauert halt...´´

    Es ist einfach grad ne blödes tiefes Loch aus dem ich nicht rauskomme. Und wenn ich mal über mein Leben nachdenke, muss ich mir eingestehen, dass ich es endlich ädern muss. Jedoch finde ich mich in meinen / diesen Alltag einfach nicht ein, nicht zurecht, und kann mir keine wirklichen Pläne vorstellen oder gar verwirklichen.

    Dazu kommen in letzter Zeit verstärkte suizidale Gedanken. Diese trag ich schon lange mit mir rum, quasi als Versicherung. Nach dem Motto, wenns zu schlimm wird, häng dich weg. Bist ja eh nicht wert, wirst es eh zu nichts bringen... Nette stille Orte im Wald erscheinen mir mittlerweile als nette Ruhestätte, Gleise als akzeptabele Alternative... Diese Gedanken hab ich seit ich 13 / 14 war. Mit 14 hatte ich auch erste Alkvergiftung inkl. Intensivstation und Magen auspumpen. Seit dieser Zeit bin ich echt recht selbstzerstörerisch unterwegs.

    Mit 15 zu ersten mal feiern gewesen. Poison Düsseldorf. War ne tolle Zeit bis 19. Dann hab ich den Chemoscheiß seien gelassen, also regelmäßig. Zwischndurch immer mal wieder. Meist aber nur noch lange LSD-Meskalin-Psyloscibin-Auszeiten. Bewegt halt. Aber meine Probleme hab ich, denke ich, nur mit Alk und Kiff.

    Beim schreiben gerate ich grad wieder ins heulen. Fiese Gedanke sind das, doch sie sind in letzter Zeit sehr häufig. Wieder ist auch übertrieben, konnte lange Zeit garnicht weinen, dass klappt erst seit ein paar Wochen wieder, manchmal, aber es tut zwischendurch echt gut.

    Zuletzt noch zwei Fragen: Wie seht Ihr es, wenn sich `` son kleiner Kiffer, der säuft ´´ Hilfe sucht? Fühl mich dabei immer noch ziehmlich scheiße.

    Und: Wie waren Eure ersten Erfahrungen bei der Beratungsstelle? Damals hab ich drüber gelacht und das absolut nicht ernst genommen. Heute erhoffe ich mir besser Behandelt zu werden, wie ich es damal mit den, bestimmt bemühten, Leuten getan habe...

    Sorry da sich euch so zutexte, aber mir war grad nach schreiben / antworten.


    Danke für eure Anteilnahme / euren Zuspruch und eure Antworten!

    LG Jörg

  • was mir da grad beim lesen einfällt....

    wenn einer dauernd heißhunger hat auf Gummibärchen, speziell von diesen aber enorm zunimmt....da sagt man ja sicherlich auch nicht
    der hat ein Problem mit Gummibärchen....
    sondern der hat ein Problem mit seinem Stoffwechsel.

    also so seh ichs zumindest bei mir....das eigentliche Problem bin ICH innendrin mit meiner Sucht...und mit Sucht mein ich nicht direkt den Konsum, von was auch immer, sondern das, was mich dazu bringt überhaupt zu konsumieren, drauf hängenzubleiben, drin stecken zubleiben.

    Alkohol und kiffen sind bei dir Mittel zum Zweck....und um den dreht sich das Ganze....der Zweck.
    das mußt du selbst herausfinden, was der ist

    Jedoch finde ich mich in meinen / diesen Alltag einfach nicht ein, nicht zurecht, und kann mir keine wirklichen Pläne vorstellen oder gar verwirklichen.

    vordergründig sicherlich zu beantworten mit "...weil ich mich jeden Tag wegdröhne".
    so einfach ist Sucht abernunmal nicht:-)

    du läßt die Gummibärchen weg....und?....das Probelm mit dem Stoffwechsel bleibt und du stellst fest, daß dir dasselbe bei Milchschnitten passiert.
    kein Arzt würde da sagen, also hören sie mal....das ist ja vollkommen nichtig, unwichtige Gummibärchen und Milchschnitten, also bitte...Kleinkram....behelligen sie mich nicht damit, lassen sie das Zeug einfach weg und gut ist!
    er untersucht ja dann auch den Stoffwechsel, weil er genau weiß, daß die Gewichtszunahme auch mit anderen Lebensmittlen vorkommen kann und das Probleme mit dem Stoffwechsel auch andere Schäden verursachen kann

    (muß ich jetzt dazu schreiben, daß ich kein Arzt bin und keine Ahnung habe, was ein gestörter Stoffwechsel für Auswirkungen hat :confused_face:
    daß es eines meiner morgentlichen, bescheuerten hinkenden Vergleichsbeispiele ist und du ja gar kein Stoffwechselproblem hast!!!)

    damit wollt ich eigentlich nur ausdrücken, daß es so auch auf der Drogenberatung ist, da die sich mit akkuter Sucht schon auskennen
    komm halt runter von dem Denken

    Eigentlich ist es ja nur `` nen bisschen Kiff und Alk´´, andere Leute die dort Hilfe suchen haben oft schlimmerees durchlebt.


    also sorry....gib nix schlimmeres, wie sich Bäume im Wald auszusuchen, die groß genug sind und bei Bahngleisen zu überlegen, in welcher Position man sich am Besten drauflegt!!!!!!!!!!!!!!! :wall:

    geh einfach hin mit oder ohne Freund, mach einen kurzen Überflug über die Anfänge und schildere einfach deinen Tagesablauf zur Zeit :12: :winking_face_with_tongue:
    und überlaß die Bewertung des Ganzen erstmal den Fachleuten
    Gruß
    doggy und viel Erfolg, Mut, Kraft und Audauer:-)

  • geh einfach hin mit oder ohne Freund, mach einen kurzen Überflug über die Anfänge und schildere einfach deinen Tagesablauf zur Zeit :12: :winking_face_with_tongue:

    und überlaß die Bewertung des Ganzen erstmal den Fachleuten

    Gruß

    doggy und viel Erfolg, Mut, Kraft und Audauer:-)


    Hallo Doggy,

    Danke für deinen Zuspruch. Aber das mit den geh einfach ist leider nicht so einfach. Die haben von 9-12:30 Uhr auf, ich bin seit neu Uhr eigentlich fertig zum loslaufen, sind auch nur 5 oder 600 Meter, aber ich weiß echt nicht wie ich das anfangen soll. Schuhe hab ich an, Jacke schon zweimal wieder ausgezogen... Hasse mich grad für meine blöde Feigheit.

    Komm mir halt echt bescheuert vor, weiß nicht wie ich das Gespräch überhaut eröffnen soll...

    Feige Grüße,
    Jörg

  • ich hoff ja, du bist derweil jetzt losmarschiert........ :confused_face:
    logisch...dieses "einfach loslaufen und tun", klar ist vieles nicht einfach so einfach....aber die Betonung liegt hier
    eher im "sich mal in Gang" setzen
    wie, wo das Gespräch hinführt, was es bringt, kommt später....

    und wenn dir das ne Hilfe ist, klar...du kannst auch sagen, "ich weiß nicht wie ich das Gespräch eröffnen soll"

    Fakt ist, wenn du was ändern willst an deiner Situation, mußt du dich in Gang setzen.
    mit Feigheit würd ich das ganze eh nicht betiteln....es ist im Grunde der normale Zweifel, den jeden überkommt, wenn er in eine
    neue, unbekannte Situation reingeht, von der sogar noch stark anznehmen ist, daß sich dann tatsächlich was änderen wird, man aber nicht
    weiß, was und wie und überhaupt...

    mir hilft dann oft, daß ich mir vor Augen halte, daß es nicht schlechter sein kann, wie das was ich grad habe oder tue
    Gruß
    doggy

  • ich hoff ja, du bist derweil jetzt losmarschiert........ :confused_face:


    Hallo,

    ja ich war grad da. War zwar echt komisch, aber ich hab den Anfang getan. Erst hab sich der nette Herr vorgestellt, mich dann gefragt was mich zu Ihm fürt. Kurz erzählt warum ich da bin (Alk / Kiff / sonstiges was birnt ). Dann hat er mich gefragt was ich mir vorstelle. Entgiften, Therapie oder beides. Beides meinte ich. Wir denn über die Konsummengen und die Zeit, also seit wann, gesprochen. Entgiften und Therapie würde mit einer Wartezeit von etwa 2-8 Wochen sein, Schock. 8 Wochen? Dann hat er in der Klinik angefufen und ich kann schon am 27.2. hin.... Das ganze hat mit hin und zurücklaufen keine halbe Stunde gedauert.

    Sitz jetzt grad hier und bin am heulen, teils aus Erleichterung, teils aus Angst. Angst vor dem was jetzt kommt. Wie sag ich es den Eltern? Der 27.2. is toll, das ist schön zeitnah. Aber bekomm ich bis dahin alles soweit auf die Kette das ich auch gehen kann? ALG1 Antrag is noch nicht durch, Hausarzt suchen für ne Einweisung. Wieder einer den man um HIlfe bitten muss, obwohl man noch nie da war...

    Alles recht wirr grad, in meiner Birne... Aber ich war da und es bewegt sich jetzt was, is ja schon mal was...

    Gruß,
    Jörg

  • Hey,

    klingt doch Top!
    Mach dir nicht zuviele Gedanken, du hast dich seit langem endlich mal um dich gekümmert, nun heissts durchhalten bis zum 27. :winking_face:

    Schreibste einfach hier wenn du was aufm Herzen hast!

    Gruss

  • Mach dir nicht zuviele Gedanken, du hast dich seit langem endlich mal um dich gekümmert, nun heissts durchhalten bis zum 27. :winking_face:

    Schreibste einfach hier wenn du was aufm Herzen hast!

    Hallo,

    Danke für eure netten Worte und die damit gegebene Unterstützung. Ich mag mal auf das Angebot zurück kommen.

    Von dem Gespräch hatte ich mir eigendlich mehr erhofft, aber ich hätte auch nicht vor der Mittagspause da aufkreuzen sollen. Aber das hingehen war echt nicht einfach. Recht kühl das alles. Nett zugehört für die wichtigsten Dinge, Termin für die Entgiftung klar gemacht, Ende. Jetzt heißt es da hin zu gehen und hinterher, weil mit mehr Wartezeit verbunden, die Therapie anstreben. Wozu ich wieder zu der Beratungsstelle muss. Kein Ding, die Aufnahme war nett, doch auch sio Kalt, dass ich mich nicht wirklich wohl fühle, nicht wirklich Ernst genommen, Verstanden...Aber wie soll ich die Zwischenzeit überstehen? Das kommt mir grad arg blöd vor. Sitz dann ja wieder allein mit meinen Gedanken zuhause. Und das ist nicht grad förderlich.

    Der Wunsch was zu verändern ist nun nach Jahren der Betäubung gekommen, doch die Aussicht auf ne Zukunft noch so sehr trüb.

    Hab ja eh kaum ein Selbstwert Empfinden, wie soll ich dann nüchtern alleine klar kommen? Kann mir das so garnicht vorstellen und denke direkt wieder an ein Ende, wäre ja ersteinmal einfacher... Auch diese Empfindungen muss ich mal verstehen und bekämpfen. NIe gedacht das ich mal 30 werde, dieses Jahr werde ich 32. Nichts erreicht. Klar, nie wirklich was angestrebt, immer den `` Fluchtgedanken Suizid´´im Kopf. Denk da auch sehr häufig drüber nach...

    Nach dem ich heute endlich mal was getan habe, wollte ich auch meinen Eltern sagen was Sache ist, bin aber wieder dran vorbei geradelt. 60 km Fragezeichen in der Birne.

    Aber sie kennen meinen Lebenslauf besser als sonst wer, warum verstecke ich mich? Wovor hab ich Angst? Kann ich noch im Ansehen fallen? Wohl kaum...

    Sorry, dass ich euch so zutexte, aber das schreiben tut echt gut. Konnte vorhin nur loslaufen, weil ich meinen Text mehrfach gelesen hab, und mir echt blöd vor kam bi diesem Selbstbetrug... Auch der Zuspruch von Euch ist mir grad ne große Stütze. Hab immer gedacht das ja alles nicht so schlimm ist und ich mit meinem Scheiß mal Klar kommen muss. Das bisschen Kiff und Alk, macht ja jeder. Aber nicht jeder versumpft dabei so. Das hab ich nun verstanden. Das mieserabele Gefühl mir und allen anderen gegenüber bleibt aber. Hab ich doch jedem mir nahestehendem Menschen ständig was vor gemacht und sehr oft belogen. ``Klar, alles gut. Wird werden..´´

    Mal schauen was und wie was wird. Scheiß Schwebezustand...

    Danke für Eure Anteilnahme und eure Antworten, sorry den langen, Flerhaften Text. ( Breit )

    LG,
    Jörg

  • Sorry, ich nochmal...
    Kann mir wer den Ablauf eine Entgiftung schildern? Werd ich einfach ``trocken gelegt´´ und muss dann zusehen wie ich klar komm? ( Da würd ich durchdrehen, brauch wohl ne ``ruihgstellung´´...! Kennt wer das Camillus in Duisburg? Was erwartet mic hnun da?

    Dank und gRuß,
    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von poldi (17. Februar 2014 um 22:49)

  • Ich nochmal.

    Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit. Hab echt keinen Plan, keine Idee wie ich es meinen Eltern beibringen soll. Meine arme Mutter, gard den alten unter der Erde und nun das... Wieder so eine herbe Endtäuschung. Mein 10 J älterer Bruder hatte auch mal nen Problem mit dem sch... Alk. Ähnliches alter wie ich, er war mitte, ende zwanzig. Da hab ich noch jeden Tag x Gramm verkifft und das als ``bessere Alternative´´ empfunden und aktiv erklärt... Aber Verdrengung und Sucht sind wohl das, was sie sind...

    Diese selbstzweifel sind grad scheiße, da kommen Gedanken auf, welche ich nich haben mag...

    Grad 4mg Tavor, jetzt nen weiteren Schnaps, und dann hoffen recht schnell ein zu schlfen, und lang zu schlafen, wach heist aktiv nachdenken. Das muss ich, will und kann es aber noch nicht... :wall: :8:

    Danke fürs lesen,

    LG Jörg

  • du kannst einerseits den Drogenberater nochmal interwieven, was er so an Optionen für die "Zwischenzeit" nach der Entgiftung auf Lager hat...

    ....die auf ner Entgiftung sind meist auch recht firm dadrin, hatte auch schon erlebt, daß während der Entgiftung Kostenzusage UND Therapieplatz erwirkt wurden
    aber vielleicht haben die ja auch was zur "Zwischenzeit" zu sagen...

    und du kannst dir eigene Optionen überlegen....darunter würde mir beispielsweise einfallen (ist mir auch schon:-)...Duisburg ist groß
    da kannst du dir höchstwahrscheinlich den Tag vollstopfen mit "Gruppen"....Selbsthilfegruppen, Meetings...
    also ich will hier keine Werbung machen, und ich bin echt der letzte Mensch auf Erden der freiwillig eine Gruppe betritt:-))), wenn mein Ziel allerdings ist, trocken und clean zu bleiben....nunja, hilft nix....dann setz ich mich halt da rein...
    hauptsächlich gehts ja dadrum, erstens eine ungefähre Tagesstruktur zu bekommen und so eine Art Anker, so nenn ich das immer...und es geht dadrum eine gewisse Zeit damit zu überbrücken...
    außerdem bei "soviel Gruppe" ist immer was dabei, was DIR helfen könnte...bzw. eben auch was dich davon abhält, wieder zuzulangen.


    klar, das ist alles keine Garantie um aufzuhören, oder clean zu bleiben....die gibts nicht:-)
    für DICH find ich den 27.ten gut....
    klar sind die optimalwege: Entgiftung und dann übergangslos rüber in die Therapie

    nunja....das Leben ist nunmal keine "Optimalweg" :winking_face:
    Gruß
    doggy

  • Wenn du es deinen eltern nicht unbedingt erzählen willst dann brauchstes auch nicht.
    Geh jetzt circa seit einem Monat zu einem Psychotherapeuten, da war das Erstgespräch genauso, ich hab mich ziemlich verar*cht gefühlt und warum ich da jemals wieder hingehn würde.. Jetzt im Nachhinein kann ich nur sagen dass dieses erste Gespräch nur dazu dient festzustellen wo du bist, und glaub mir mal das wird sich noch ändern, genauso wie sich jetzt viele Dinge für dich zum guten ändern werden :winking_face:

    Ich kann nur sagen hab Vertrauen in die Zukunft!
    Wie dus schilderst gibt es doch nichts zu verlieren? Also freu dich mal Mann! ;D

    Übrigens für Gedankenspinnerei gibts hier ne wudnerbare Postfachsektion, da kannste halt alles so reinschmeissen was du willst, tut ganz gut!

    https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/postfach/

  • Wenn du es deinen eltern nicht unbedingt erzählen willst dann brauchstes auch nicht.
    Geh jetzt circa seit einem Monat zu einem Psychotherapeuten, da war das Erstgespräch genauso, ich hab mich ziemlich verar*cht gefühlt und warum ich da jemals wieder hingehn würde.. Jetzt im Nachhinein kann ich nur sagen dass dieses erste Gespräch nur dazu dient festzustellen wo du bist, und glaub mir mal das wird sich noch ändern, genauso wie sich jetzt viele Dinge für dich zum guten ändern werden :winking_face:

    Ich kann nur sagen hab Vertrauen in die Zukunft!
    Wie dus schilderst gibt es doch nichts zu verlieren? Also freu dich mal Mann! ;D

    Übrigens für Gedankenspinnerei gibts hier ne wudnerbare Postfachsektion, da kannste halt alles so reinschmeissen was du willst, tut ganz gut!

    https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/postfach/


    Hallo,

    ich wollte, und habe, meinen Eltern von dem scheiß erzält. Erst war nur mein alter Herr da. Er meinte, dass er meinen Entschindungen ``prinzipiell gut findet. Die Probleme wären ja scho länger sichtbar...´´
    Meine arme Mom tut mir echt leid, Sie musste viele Rückschläge mit ihrem Alk-Abhängigen Vater/und meinem Bruder durchleiden...

    Ich kan und will ihr/ihnen soetwas nicht mehr antun, aber die alternartive die ich grad parat habe, wäre weg hängen. aber ich würde >Sie nur noch mer verletzen. Und wer kommt überhaupt fürs verbuddeln von nem Süchtel auf?<

    Selbstzweifel und Selbsthass sind scheiß Begleiter im alltag!!!! Naja, noch 7 Tage durchhatlen, dann wird die Veränderung in der Klinik eingeläutet...

    Muss nach 18 J. Nebel im Kopf mal wieder klar werden. Will und muss auch rausfinden, warum ich mich ständig so abschieße. Normal ist das ja nicht wirklich.. Mag, und mochte auch meinen Job noch nie, eventuell fang ich einfach nochmal was neues an...?

    Diesen Gedanken mal Raum geben ist neue Erfahrung. Nach dem ich nie gedacht hätte, dasss ich mal 30 werde, Sind die neuen Empfindungen komisch und neu. Selbst in meiner frühen Jugend hab ich dem / meinem Leben keinen wirklichen Wert beigemessen... Man is ja eh nix Wert... ( Scule, Ausbildung, Ackern und verrecken...)

  • Jo klingt doch ganz gut, mit 30 was neues anfangen!
    Meine Chefin meinte letztens, (Sie war vorher Diplom sozialirgendwas und hat halt Menschen betreut in allen Lebenslagen) dass es ihr Job war den Leuten zu sagen dass sie auch mit 50 noch das machen können was sie glücklich macht.
    Ist doch auch nicht mehr lange bis zum Aufenthalt oder?

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