• Hallo,
    mein Freund ist heroinabhängig und seit kurzer Zeit in stationärer Therapie. Ich bin darüber natürlich sehr glücklich, nur hat er sich sehr verändert und ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll und suche daher nach jemanden, der mir diesbezüglich helfen kann! Ich möchte nichts falsch machen und ich möchte ihm auf keinen Fall zusätzlichen Druck und Probleme machen, nur merke ich, dass es mir immer schlechter geht und das ich einfach nicht mehr weiß was ich tun und sagen soll.

    Danke, Manuela

  • Hey,

    Wie genau gehts dir denn?
    Fühlst du dich unsicher weil er sich durch die Therapie verändert hat? Wenn ja wie?
    Oder vermisst du ihn weil er weg ist?

    Grundsätzlich ist es immer schwer wenn sich der Partner ändert, jedoch find ichs super dass er den Schritt geht. Geduld und Vertrauen sind jetzt wohl gefragt!
    Mach dir einfach nicht zuviele Gedanken und versuch eigenständig zu bleiben, denk dran dass du ihm vermutlich auch eine grosse Stütze bist :winking_face:

    Grüsse

  • Hi,
    klar vermisse ich ihn weil er weg ist, aber das ist nicht das größte Problem, da er ohnehin vorher nur etwas über einem Monat zu Hause war, da er aus der Haft kam - also daran, dass er nicht da ist, bin ich eigentlich schon gewöhnt! Es ist jetzt eigentlich sogar schon besser geworden, denn wir telefonieren mehrfach täglich und ich besuche ihn einmal pro Woche. Was schwer für mich ist, ist dass ich ihn noch nicht einmal mehr in den Arm nehmen kann, küssen ist für ihn auch kaum möglich...er sagt, dass er zu viel fühlt. Ich weiß nicht, er ist ja jetzt auch erst 3 Wochen in der Therapie, vorher 4 Wochen Entgiftung, vielleicht ist es noch der Entzug oder er muss sich erst an normale Gefühle gewöhnen - keine Ahnung. Ja, und dann ist er dauernd völlig aggressiv, will am liebsten alle Menschen umbringen, er hasst sich selbst und die ganze Welt. Dauernd telefoniere ich stundenlang mit ihm und versuche ihn zu beruhigen und ich muss immer ruhig bleiben, obwohl vieles was er sagt mich wütend macht. Ich weiß auch nicht, denke ich bin völlig überfordert und verunsichert!

    Manuela

  • Kann ich verstehen!

    Wie bei vielen anderen Drogen natürlich auch, bei einem Entzug muss er sich tatsächlich erstmal wieder an Gefühle gewöhnen, an die Signale die einem der Körper liefert, also ersteinmal an die Signale an sich, Gefühle etc. ohne dass sie abgedämpft werden und natürlich daran dass der Körper ihm sagt das ihm was fehlt, nämlich das H.
    Seine Hirnchemie ist noch völlig durcheinander, das braucht viel viel Zeit!
    Das er oft mit dir telefoniert ist ein gutes Zeichen auf das du setzen solltest, du bist ihm wichtig!

    Bei meinem Cannabisentzug war mir meine Freundin damals auch die Stütze die ich brauchte um den Absprung zu schaffen.
    Der Vorteil war, dass ich schon wusste wie ich reagieren würde zu welcher Zeit, ich ihr also sagen konnte "Bis Tag 10 ist alles gut, dann bis Tag 40 ist alles scheisse und die Welt ist schlecht und ich hasse alle und ab dann ist alles Neuland!"
    Sie hat in der Zeit zu mir gehalten und es ausgehalten. Heute reiben wir uns natürlich auch wenns sein muss, aber damals hat mir das dasein von ihr viel gegeben :winking_face:

    Du siehst also, Geduld ist der Schlüssel.
    Was wichtig ist, ist dass du an dich denkst. Tu dir was gutes, lass dich nicht zu sehr runter ziehen, geh in die Saune, koch dir was gutes.. sowas halt.
    Eine Freundin die weiss woran sie ist und ihn stützen kann wird er aufjedenfall zu schätzen wissen.

    Gruss

  • Hallo Manuela!

    Ich denke, du solltest das alles nicht all zu sorgend sehen.
    Überleg mal, dein Freund ist grad mal so kurze Zeit in Therapie und lernt nun wie ein Leben ohne Drogen funktionieren soll, wie es ist seine eigenen Gefühle aushalten zu müssen, dazu noch den Suchtdruck aushalten müssen und sich immer wieder beherrschen müssen nicht abzubrechen und zu konsumieren. Sowas ist kein Spaziergang und ich denke, dass diese Wut anfangs normal ist.
    Er wird viel mit sich und seiner Vergangenheit zu tun haben und wenn man sich alles so rückblickend anschaut, dann kann sowas frustrierend sein.

    Zitat

    Dauernd telefoniere ich stundenlang mit ihm und versuche ihn zu
    beruhigen und ich muss immer ruhig bleiben, obwohl vieles was er sagt
    mich wütend macht. Ich weiß auch nicht, denke ich bin völlig überfordert
    und verunsichert!

    Wieso sagst du ihm das nicht mal?
    Du musst ihn ja nur weil er jetzt clean werden will nicht gleich in Watte packen und alles ertragen müssen?!
    Klar, ist es schwierig, aber ich perönlich denke halt, dass man sich auch nicht alles gefallen lassen muss.
    Wie wärs vielleicht mal damit, dass du dir eine Beratungsstelle für Angehörige raussuchst und dort mal mit Profis redest wie du am besten mit deinem Freund umgehen kannst?

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