der Druck von damals kehrt zurück, was soll ich tun?

  • Hey Leute, ich bin neu hier und immoment in einer scheiß Situation, kurze Geschichte dazu: Ich bin jetzt 19, im alter von 15/16 hab ich damals angefangen mich zu schneiden, im Endeffekt wurde ich damals dann gegen mein willen in der Psychatrie eingewiesen (meine eltern wollten es, und anfangs war ich auch froh, drüber das meine Eltern mich nicht mehr jeden tag leiden sehen müssen) und wurde da gegen meinen willen mit Medikament zu gepumpt.
    Stück für Stück ging es mir besser, aber ehr aus dem Grund, das ich eine neue Ausbildungsstelle fand, und dort alle mich so akzeptierten wie ich bin, habe dann auch über 20kg abgenommen, mehr Selbsvertrauen bekommen, hatte zum erstenmal das Gefühl jemand zu sein, baute ein haufen soziale Kontakte auf (was ich vorher eigendlich nie hatte) und mir ging es immer besser. Ich fühlte mich Monate/Jahre lang gut, und verspürte keinen drang mehr mich zu verletzen. Oder konnte es immer irgendwie verdrängen.

    Nun läuft aber alles wieder schief, mein bester Freund (der einzigste mit dem ich teilweise reden konnte) hat eine Suizid versuch hinter sich und sitz nun in der geschlossen Psychatrie, ich hab mit allen nur noch stress, und verbocks mir einfach bei jedem, ich weiß nicht was ich falsch mache aber mir kommt es so vor, dass ich für jeden nur noch eine Last bin. Keiner versteht mich mehr, und ich mich selbst auch nicht, ich verspüre jeden Tag wieder den drang mich zu Schneiden, um da weiter zu machen, wo ich aufgehört habe, und es wird von Tag zu Tag schlimmer, ich seh auch wieder eine Art leer in mir, bei allem was ich mache, stell ich dir Frage wofür?

    Noch kann ich Das verlangen mich wieder zu schneiden, irgendwie kompensieren in dem z.B extem scharfe dinge esse, oder stunden lang durch die Nachtlaufe, bis ich unterkühlt bin. Ich merke aber einfach, das ich am kaputt gehen bin und meine Kraft weg ist, sobald ich aufstehe hab ich, bis ich schlafen gehen den inneren drang mich zu schneiden, ich weiß ich kann dem auch nicht mehr lange wieder stehen, ich brauch es wieder! Aber ich will es nicht, ich habe Angst davor, mich wieder kaputt zu machen, ich weiß nicht was ich machen soll??? ich glaube es ist das einzigste was mir immoment helfen kann :loudly_crying_face:

  • Guten Abend gonzo,
    und erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

    Hast du denn aktuell noch professionelle Unterstützung, und/oder medikamentöse?

    Wie war es denn damals, als sich dein Befinden besserte? War das noch in der Klinik oder danach?
    Der Hintergrund zu dieser Frage ist, dass mich weiterführend interessieren würde, ob du eher der Typ Mensch bist, dessen Befinden sich auf Grund von Verhaltensänderungen ändert, oder eher jemand, der Hintergrundwissen über sich etc. kennen muss um sich besser zu fühlen und dann auch wieder aktiver zu werden?
    Je nachdem, welcher Weg deiner ist - wie war es damals, und gibt's dabei vielleicht Dinge, die du heute wiederholen kannst?

    Mit dem Rest, den ich gerne noch sagen/schreiben möchte, warte ich mal auf deine Antwort. :1:

  • Immoment hab ich keine professionelle Unterstützung und nehme auch keine Medikamente und halte davon auch nicht viel... Ich seh es eigendlich nicht ein ein haufen Medikamente zu schlucken um in die "gesellschaftliche norm" zu passen, meiner Meinung muss es ein anderen Weg dafür geben (ich hab ihn allerdings noch nicht gefunden).

    Angefangen hat meiner besserung damals Kurz nach dem Klinik aufenthalt. Die Zeit in der Klinik war damals für mich eigendlich die schlimmste, weg aus meinem gewohnten Umfeld usw. Ich hab mich da garnicht wohl gefühlt!!! Danach war ich noch eine Zeitlang in einer Art Tagesklinik, hab mich dabei deutlich wohler gefühlt, wie 24 Stunden "gefangen" und überwacht zu werden. Die wirkliche besserung kam aber auch erst später, wann das genau war und was der Auslöser war kann ich nicht sagen. Wobei es meiner Meinung, ungefähr bei beginn meiner ausbildung war (ca. 4monate nach meinem Klinik aufenthalt)... Warum es immoment wieder Berg ab geht, weiß ich auch nicht :frowning_face: wirkliche Gründe dafür finde ich nicht, ich hab nur das gefühl alles falsch zu machen ...

  • Hm.. das beste ist tatsächlich bei sowas sich rauszulassen, wie du hier schon angefangen hast!
    Also wenn du keinen zum reden hast lass hier besser alles raus anstatt es in dich reinzufressen.
    Alles ist immer nur ne Phase, glaube mir :winking_face:

    Das scheiss Bergab gehen.. Ja mann, der Fluch unserer Generation!

  • Grundsätzlich sind Medikamente meiner Meinung nach meistens als Unterstützung gedacht und nicht um jemanden an das anzupassen, was Andere meinen, das normal sei.
    Sondern sie sind dazu da, dir zu helfen und deinen Leidensdruck zu lindern - nicht mehr, und nicht weniger.
    Aber kann gut sein, dass das Einstellungsfrage ist. :winking_face: Sieht wahrscheinlich jeder anders. :21:

    Gegen das Verletzungsverlangen an sich, weiß ich leider auch nicht viel. Außer Ablenkungen halt und Alternativen, die ihn vielleicht ein wenig kompensieren.
    Bei mir hat in der Aufhör-Phase mal die Verzögerungstaktik funktioniert. Also sich in dem Moment, wo es am schlimmsten ist, zu denken "ja, in ner halben Stunde dann" und diese halbe Stunde abzuwarten, es ggfs. nochmal ne halbe Stunde rauszuschieben - solange, bis das Verlangen dann von selbst weniger wurde. Zwischendurch halt Ablenkung.
    Zugegeben, ich hab's zwar auf "in fünf Minuten, nach der (nächsten) Zigarette" verschoben, statt auf in 30 Minuten, aber hat trotzdem geklappt, Verletzungen sind ausgeblieben - auch wenn Rauchen keine besonders gute Alternative ist.
    Und drüber zu schreiben und zu reden hat mir auch geholfen.

    Kommt dein Schneideverlangen von dem Leeregefühl?
    Ist ja oft so, dass man quasi, weil man sich leer/taub fühlt, verletzen will um dieses Empfinden abzustellen.

  • woher das Verlangen kommt mich zu verletzen? ich weiß es nicht wirklich, aber ja das gefühl von Leere und Sinnlosigkeit hab ich immoment sehr extrem, eigendlich ununterbrochen. Naja was glaub eines meiner größten Probleme ist das ich einfach nicht abschalten kann, ich grübel von morgens bis abends wegen irgendetwas rum, komm dann von dem gedanke nicht mehr weg, bis es mich komplett runtergezogen hat. Und naja bei mir ist auch ein problem das ich teilweise totale aussetzer hab, alles ist in ordnung (mehr oder weniger) und von der einen auf die andere Sekunde bin ich total aufgelöst und am Ende... und das sind dann meistens immer nur ganz kleine dinge die mich dazu bringen z.B so sachen wie wenn ich nicht gleich mein geldbeutel finde und ich 2min durch die Wohnung laufen muss, sowas reicht mir manchmal schon, oder es kommt grad ein lied im Radio was mir nicht passt...

    Und war haut bei meim besten Kumpel in der psychatrie, scheiße nochmal war das ein stich ins Herz ihn so zu sehen :frowning_face:

  • Hey gonzo,

    ich kenne das Gefühl wenn einen Kleinigkeiten die schief gehen, völlig aus der Bahn werfen können. Du schreibst schon ganz richtig, du hast das Gefühl, keiner versteht dich mehr und du selbst verstehst dich auch nicht mehr. Das wird wohl der Knackpunkt sein-wenn du dich selbst nicht verstehst, wie soll dich da jemand anderes verstehen können?

    Ich bin auch der Meinung, dass Tabletten eher unterstützen und nicht dazu sein sollten jemanden in irgendein Schema zu pressen. Letzten Endes soll man diese Tabletten ja nur vorrübergehend nehmen und sobald du stabilisiert bist, kannst du sie ja auch wieder absetzen.

    Ich finde es gut, dass du Skills benutzt um dich nicht selbst verletzen zu müssen-aber das die SVV das einzige is, was dir im Moment helfen kann solltest du nicht denken. Was mir bei derartigen Gedankenspiralen immer hilft ist, die Gedanken aufzuschreiben. Manchmal gelingt es mir dadurch, die Gedankenflut zu stoppen bevor sie als Lawine über mich hereinbricht und mich völlig unter sich begräbt. Aber es wäre gut, wenn du dir zumindest bei einem PSychologen professionelle Hilfe holst-manchmal hilft es, wenn diese/deine Gedanken mal von einer "unparteiischen" Seite beleuchtet werden.

    Kämpfe weiter dagegen an, es lohnt sich! Auch ich hab immer mal wieder mit dem Drang zu kämpfen-nur habe ich durch Dissoziationen leider nicht immer die Wahl...

    Liebe Grüße
    Conny

  • sorry, das ich jetzt erst antworte... ich hab ziehmlich viel scheiße gebaut, bin einfach durchgedreht :frowning_face: und war wieder paar Tage (22 um genau zu sein)in der Hölle (einer klinik), dank Richterlichen beschluss und hab wieder gemerkt, das ich da einfach falsch bin... Ich kann sowas nicht, wenn man mich die ganze Zeit überwacht und einschränkt, ich komm damit nicht klar, jede sekunde ist ne Qual für mich...

    Naja, ich glaub ich hab den Vogel jetzt komplett abgeschossen, ich habg das Gefühl das mein Chef mich los werden will... und das obwohl meine Ausbildung das einzigste ist was mir Spaß macht und mir Kraft gibt... ich binmit meim Chef auch immer fair umgegangen, und er wusste von Anfang an wie ich drauf bin... glaub trozdem dass, er ich mich los haben will :loudly_crying_face: ich hab Angst alles zu verlieren was mich am leben hält...

    Ich weiß immoment nicht wie es weiter gehen soll... ich will weg, einfach weg von hier...

  • Da bleibt nur eines Gonzo, sprich mit deinem Chef!
    Nur so kannst das klären und dabei nochmal untermauern, wie wichtig dein Job ist und wie gerne du den hast.

    Wenn ich deinen ersten Beitrag aber lese, dann kann ich nur empfehlen, dass du dich in professionelle Hänge begibst.
    Was ist mit der Tagesklinik, wäre das nicht eine Option?
    Oder eine WG, betreutes Wohenen ... ??

    LG Franz

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