• Hey ihr lieben,
    gestern hab ich mit meine Dad telefoniert und es war so erschreckendm, das ich jetzt nicht weiß was ich machen soll.

    Aber von Anfang an.
    Mein Dad hat schon immer Alkohol getrunken. Und seit der Scheidung meiner Eltern wird es immer mehr. Meine Mutter hat mein Dad jahrelang betrogen. Dann kam es halt zu Scheidung. Nun muss mein Dad auch noch für meine Mutter zahlen. Ich glaub das macht ihn fertig...ne.. Ich weiß das es ihn fertig macht..
    Naja.. und oft wenn ich ihn mal anrufe, merk ich das es betrunken ist. Das auch Mitten am Tag. Oder ich wecke ihn oft. Mittags schläft er oft schon.

    Diese Woche wollte er mich eigendlich besuchen kommen. Gestern hab ich ihn angerufen und er sagte, das er sich die lange Autofahrt nicht zutraut (sind 400 km). Und er sagte das es ihm gesundheitlich nicht so gut geht. Hab gefragt was ihm fehlt. Nach zögern hat er gesagt, dass es Nachts immer Schweißausbrüche hat und Gesichter und Stimmen sieht/hört.
    Ich mach mir echt Sorgen um ihm.
    Hab dann gleich meine Schwester angerufen um zu fragen ob sie das wusste das es ihm nicht gut geht. Sie wusste davon. ich hab zu ihr gesagt, das wir ihm helfen müssen, das wir einfach mal mit ihm reden müssen. Sie meinte, das sie es nicht macht. Mich nervt das voll. Warum will die denn zu zuschauen???
    Ich liebe mei Dad und dann müssten wir doch für ihn da sein.
    Wir wissen von seinem Problem aber tun nix. Ich kann doch nicht einfach zuschaun, wie er immer mehr abrutscht.
    Ich will das nächte mal wenn ich zuhause bin mit ihm reden.
    Ich will einfach sagen, das ich(wir) für ihn da bin(sind).

    Ist es nicht besser wenn man das Thema mal anspricht? Ich möchte ihn einfach sagen, das ich ihn liebe und ich Angst um ihn hab.

    Vieleicht kann jemand das dazu schreiben. Wie ich mich verhalten soll.

    Ich weiß echt nicht weiter. :frowning_face:

  • Hi liebe Brina

    Oh ja, unbedingt.

    Es brennt Dir sowas von auf der Seele, dann lass es raus, wenn Du ihn nochmal siehst. Rede mit ihm, zeige ihm, dass Du da bist und wie lieb Du ihn hast und das es Dir wichtig ist, dass er sich Hilfe holt.

    Professionelle Hilfe.

    Ich hoffe sehr er nimmt es an. Kann er so etwas annehmen?

    Hat er schon Schritte unternommen von seiner Sucht loszukommen?

    Ganz egal was Deine Schwester dazu sagt, ich finde es mehr wie richtig, wenn Du´s ansprichst.

    Vielleicht kannst Du Dich schon mal im Vorfeld bissl schlau machen was es dort, wo er lebt, an Möglichkeiten gibt. Beratungsstellen etc. Um ihm dann schon mal zu signalisieren, Du hast Dir Mühe und Gedanken gemacht diesbezüglich und so.

    Hmm, er muss es natürlich wollen, ganz klar. :frowning_face:

    Vielleicht hilft es ja, wenn DU als seine Tochter ihm da einen Schubser in diese Richtung gibst.

    Ein Entzug wäre natürlich das Allerbeste, ne Entgiftung und nachhaltiger Betreuung durch einen Spezialisten. Weißt Du ganz sicher alles, klar.

    Hm, ich wünsche Dir und Deinem Dad ganz viel Glück und Kraft und alles erdenklich Gute.

    Leben

  • Ich hab einfach Angst vor dem Gepräch, aber ich glaub es lässt dich nicht aufschieben. Hoffe er ist dann ist "sauer". Also das er nich irgendwie ertappt fühlt oder so.
    Ich denke er nimmt es nicht so an. Er war schon immer so. Manchmal redet man gegen ne Wand. Und bei dem großen Problem wird nich besser.
    Er selbst hat nix unternommen, gegen die Sucht.

    Mein Onkel war auch abhänig. Aber er hat einen Entzug gemacht und er trinkt er absolut gar nix mehr. Aber mein Onkel ist glücklich verheiratet. Ich denke das hat ihm sehr geholfen.

    Ist echt schwierig.

  • Und genau da wirds schwierig, vor allem für dich.
    Solang er das nicht einsieht und du wie du schreibst gegen eine Wand redest, wirst du auch als Tochter nicht viel ausrichten können.

    Klar, so ein Gespräch ist nicht einfach und geht nicht einfach so von der Hand. Du solltest dir vorher überlegen wie du das Thema ansprichst und vielleicht keine Vorwürfe machen, sondern ihm klipp und klar sagen, dass du dir Sorgen machst und ihm gerne helfen möchtest- vorausgesetzt er lässt es zu.

    Ansonsten wirds echt schwierig.

    Ich würde nur versuchen an deiner Stelle persönlich das Gespräch zu suchen, denn am Telefon find ich persönlich auch schwierig, weil da kann man sich schnell verdrücken, indem man auflegt.

  • Ja, persönlich muss es sein. Deswegen hab ich am Telefon gar nix groß dazu gesagt.
    Wen alles klappt fahr ich morgen früh.

    Mein Dad hat ja gesagt, das er Stimmen hört und irgendwelche Gesichter sieht. Kann das denn vom Alkohol kommen? Bestimmt oder?

  • Alles Gute für morgen liebe Brina! :smiling_face:
    Ich finde es gut, wenn Du es ansprichst. Für Dich, für Deine Seele, dann bist Du es "los" in gewisser Weise, weil Du nicht geschwiegen hast. Richtig "los" bist Du es dadurch natürlich leider nicht.

    Alles Liebe
    Malina

  • Hey.
    War voll im Streß. Deswegen hab ich nicht geantwortet.
    Aber nun.
    Ja ich hab mit meinem Dad geredet.

    Also ich war zuhause und er hat mir einen Befund gezeigt von seinem Betriebsarzt. Die hab da ein Blutbild usw gemacht. Naja und er Befund sah nicht so gut aus. Die Leberwerte waren nicht im Normalbereicht. Und sein HB Wert isr ganz niedrig. Was unter anderen daran liegt das es so wenig isst. Habs ihm dann gesagt was das heißt. Und der Arzt hat noch draufgeschriben, das vom übermäßigem Alkoholkonsum abgeraten wir. Habs ihm vorgelesen. Und hab gesagt, das ich mir Sorgen mach. Aber es hat ihn irgendwie nich interessiert. Oder er wollte es einfach nicht hören. Mein Dad hat nix dazu gesagt. Und paar Minuten später hat er ein anderes Thema angesprochen. Und damit wars gut. Wollte es dan nicht nochmal ansprechen.
    Das ist einfach Mist. Wenn wir das nächste mal da sind, will ich nochmal mit ihm reden. Auf dem Befund stand auch drauf, das es zum Hausarzt gehen soll zur Kontrolle. WIll ihn fragen ob er jetzt mal da war. Kann das ja nicht so stehen lassen.
    ich hab echt Angst um ihn :frowning_face:
    Aber wenn er das nicht will, wird er wohl nie was ändern. Aber ich versuch so gut es geht für ihn da zu sein. Vieleicht merkt er es ja, das ich mit Sorgen mach.

  • Hey,

    weiss nicht genau wie ihr zueinander steht und wie deine Möglichkeiten sind.

    Oftmals schafft man sich, gerade in einer Sucht auch seine eigene Welt und vor allem seine eigenen Schranken.
    Kannst du ihn eventuell ab und zu daraus reissen?
    Also zum Beispiel einfach mal ins Autopacken und irgendwo hinfahren spazieren?
    (Oder ähnliches), einfach ne gute Zeit haben?

    Eventuell zu naiv, aber das käme mir in den Sinn

    Gruss

  • Ja, das wäre am besten.
    Das Problem ist, das ich zu weit weg wohn. Das geht also leider nicht.
    Das is echt mist.
    Ich hab keine Ahnung was ich machen kann, außer mit ihm zu reden.

  • Ja das ist wahrscheinlich echt mist!!
    Bedränge ihn nicht zu sehr, auch wenn es dir vielleicht weh tut.
    Ich meine damit dass du am besten nicht bei jedem Gespräch sagst wie schlecht es dir dabei geht und ihm und der Welt, sondern dass du normal mit ihm redest und fragst wies ihm geht, über den Alltag und so weiter. So wird er wissen dass er auf die bauen kann. Nach einer Zeit kannst du ja vielleicht mal sagen dass du infomaterial und eine Adresse für eine Suchtberatung oder ähnliches schicken wirst und das er sich das ja mal angucken könne.
    Desto mehr er sich gezwungen fühlt, desto mehr Trotz wird er aufbauen.

    Sone Sucht ist halt für beide Seiten verdammt anstrengend!
    Wie gesagt, auch wenn es dich Überwindung kostet, bleib ruhig und denk dran dass das auch deinem Vater zugute kommt :winking_face:

    lg

    3 Mal editiert, zuletzt von Quzen (22. November 2013 um 21:54)

  • Hi Brina,

    mehr wie darauf hinweisen wie Du die Sache siehst wirst Du kaum machen können. Für Dich selbst klare Grenzen schaffen und ansonsten wirst Du im Moment wohl nur mit ihm reden können. Solange wie er selbst daran nichts ändern will und sich selbst nicht eingestehen kann das er ein Alkoholproblem hat wirst Du Dir aber dabei vorkommen wie Don Quichote bei seinem Kampf gegen die Windmühlen.

    Zeig ihm das er Dir wichtig ist und das Du ihn bei seinem Weg aus der Abhängigkeit unterstützt aber mache ihm auch klar das Du die Sucht nicht unterstützen wirst. Das ist immer einfacher gesagt wie getan, ich kenne ja selbst beide Seiten...die des Süchtigen aber auch die Seite von dem der unterstützen will...kein einfaches Ding. Pass auf Dich auf dabei das es Dich nicht zerreibt.

    Viele Grüsse:

    Siegfried

  • Wollt nochmal hier schreiben..

    es hat sich nichts geändert, im Gegenteil. Alles ist irgendwie viel schlimmer. Meine Schwester und ich haben meinem Dad immer wieder gesagt, das wir da sind und ihm helfen wollen usw. Aber es bringt einfach nichts. Er sagt immer, das er kein Problem habe.
    Als ich ihn das letzte mal gesehen hab, war er frühs um 9 Uhr total betrunken. Ich hatte ein Tag vorher angerufen das ich an diesem Tag vorbeikomm. Es hatte das alles wieder vergessen, er war richtig erschrocken, als ich geklingelt habe. Er wusste nicht welcher Tag ist, geschweige denn die Uhrzeit. Ich habs ihm gesagt, aber paar Minuten später hat er es wieder vergessen. So ging das dann die ganze Zeit. Ich kann mich nicht mehr mit ihm unterhalten, weil er alles innerhalb Minuten vergisst. Unser Gespräch besteht darin, das ich ihm alles 10 mal erzähle. Er wusste auch nicht mehr das ich zB meine Prüfung bestanden hab :frowning_face: Selbst sowas vergisst er.
    Dieses Wochenende war ich wieder mal in Sachsen, aber hab meinen Dad nicht gesehen. Mir tut es so weh, ihn betrunken zu sehen. Ich kann das irgendwie nicht. Aber jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen..
    Es wird alles immer schwieriger.. Es macht mich so fertig.

  • Schlechtes Gewissen brauchst du nicht haben. Höchstens er irgendwann, wenn er nochmal einsehen sollte, dass er Alkoholiker ist.
    Kann dich da aber verstehen, ihn zu besuchen, würde ich an deiner Stelle auch weniger wollen, weil du weißt was dich erwartet und insgeheim weißt du, dass er dann wieder betrunken ist. Das könnte ich mir auch nicht geben.
    Es ist alles traurig, aber du solltest dir keine Vorwürfe machen oder nen schlechtes Gewissen haben.

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