Seit 2 Wochen frei

  • Hallo ihr alle.
    Ich wollte euch meine Geschichte erzählen, die mir selbst ehrlich gesagt ein Rätsel ist.
    Vielleicht hat der ein oder andere eine Erklärung...
    Ich habe bis vor drei Wochen täglich Paracetamol comp (500mg Paracetamol, 30mg Codein) konsumiert.
    Seit vier Jahren, jeden einzelnen Tag, morgens, mittags und abends. Zu Hochzeiten vor zwei Jahren waren das 15 Stück am Tag verteilt auf eben diese drei Mal.
    In den letzten Monaten habe ich morgens drei genommen, mittags und abends fünf Stück, dann ging ich langsam runter, auf 3-4-4.
    Diese Sucht war die Hölle...ich habe mich vor Blutuntersuchungen gedrückt aus Angst, dass meine Leber ein Wrack ist.
    Dann im November der Tag der Wahrheit. Leberwerte waren gut, alle anderen Werte auch - was ich erstaunlich fand.
    Ich war beruhigt, nahm die Tabletten weiter, aber fühlte mich dennoch immer unwohler, allein mit der Tatsache, abhängig zu sein.
    Es stand eine für mich sehr, sehr wichtige, schöne Reise an auf die ich seit Jahren gehofft hatte und ich nahm mir vor, dieses Land nicht als Süchtige zu betreten, also reduzierte ich weiter, innerhalb weniger Tage auf 1-2-2, dann auf 1-1-1 und letztlich flog ich mit einer Tablette pro Tag ab und hatte noch vier im Gepäck.
    Ich nahm diese vier sporadisch, mal eine, mal keine und plötzlich war ich weg von dem Zeug, ohne Entzug (zumindest spürte ich nichts) und ohne Spektakel.
    Und ich hatte all die Jahre Angst, aufzuhören weil ich dachte, ich schaffe es nicht wegen der Entzugs-Symptome.
    Es geht mir gut...ich bin diesen Stress und die Angst los und fühle mich endlich wieder unabhängig, was wunderschön ist.
    Trotzdem frage ich mich - warum lief das so glatt?
    War es lediglich der "Auslöser"? Der berühmte Schalter, den es umgelegt hat?
    Danke für's Lesen...
    Viele Grüße!
    Lilian.

  • Hallo Lila

    Na, das liest sich für mich fast wie ein Phänomen. :smiling_face:

    Ich selber habe auch von PCM Comp entzogen. Alleine ging das eh nicht und war mir auch viel zu gefährlich. Ich hoffe alle die das lesen, begeben sich dennoch in Betreuung, durch einen Arzt oder einer Klinik, die einen beim Entzug begleitet. Denn es ist KEIN Zuckerschlecken von diesem Stoff zu entziehen, weiß ich es leider aus eigenen Erfahrungen. Gefährlich, wie gesagt, ist es noch dazu. Man weiß ja nie wie der Kreislauf mitspielt, ganz abgesehen von den Entzugssymptomen die eintreten, was mich bei Dir wirklich sehr wundert. Du schreibst so, als wäre alles ein Kinderspiel gewesen. :smiling_face: :ce:

    Du, ich weiß nicht wie das bei Dir funktionierte - freue mich aber für Dich mit, dass Du weg bist von dem Zeug.

    Jo, das mit der Angst vor den Blutwerten hatte ich ebenfalls.

    Liebe Grüße,

    Leben

  • Hallo Leben,
    völlig klar - nach Allem, was ich über die Abhängigkeit von Codein gelesen hatte (und einer frühren Erfahrung) habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet und eben deshalb all die Jahre nicht aufgehört.
    Vielleicht habe ich langsam genug "ausgeschlichen", vielleicht die Konstitution eines Pferdes (käme zumindest vom Gewicht her hin) - ich weiß es nicht.
    Ich hatte vor 15 Jahren einen Entzug von Dihydrocodein (ein Retard-Präparat das angeblich gar nicht süchtig machen kann...) und das war heftigst. Es ging auch nur mit Subutex.
    Die Erinnerung daran ließ mich zusätzlich schaudern. Aber ich brachte es nicht fertig, zu einem Arzt zu gehen und mir "die Blösse" zu geben, schon wieder eine Abhängigkeit entwickelt zu haben.
    Danke für deine Worte!

  • Hm, warum hast Du denn all die Schmerzmittel bekommen? Hast Du Schmerzen?

    Ja, da haste wohl wirklich Glück gehabt mit Deinem Entzug. :br: Dennoch ... unvernünftig war´s trotzdem. :fh: Hätte auch nach hinten losgehen können.

    Und wie schaut´s jetzt aus? Nimmste noch IRGENDWAS?

    Alles Liebe,

    Leben

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