Freund mit merkwürdiger Sucht (Hamamelis)

  • Hallo, liebe Leute!

    Ich weiß jetzt selber nicht, wie ich das anfangen soll: meine beste Freundin, die ich seit dem Sandkastenalter kenne trinkt unheimlich viel Tee in den letzten Monaten. Das klingt bestimmt irgendwie komisch für euch, aber lasst mich das einmal genauer beschreiben. Wenn ich bei ihr zu Besuch bin, dann trinkt sie gerne an einem Abend 5-6 Tassen Tee! Früher haben wir gemeinsam am Wochenende Sekt getrunken, jetzt trinkt sie nur noch diesen komischen Tee - es geht sogar soweit, dass sie ihn mit zu mir nimmt und sich ihn in meiner Küche zubereitet. Am Anfang dachte ich, dass ihr der Tee einfach nur schmeckt bis ich mich mal nach dem Namen erkundigte. Sie sagte er hieße "Hamamelis" -  :face_with_rolling_eyes:

    Den Namen habe ich zuvor noch nie gehört, also habe ich mal ein wenig im Internet gesucht und folgenden Ausschnitt gefunden: "Hauptsächlich setzt man die Hamamelis bei Hautentzündungen ein, sie wirkt beruhigend, entzündungshemmend und blutstillend. Vorwiegend setzt man sie zur äußerlichen Anwendung ein oder man kann zur innerlichen Anwendung Hamamelistee trinken." - Quelle: http://hamamelis.org/

    Nachdem ich diesen Satz gelesen habe, ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Ist meine Freundin süchtig nach diesem Tee? Das klingt sogar für mich noch so unfassbar, dass man nach Tee süchtig sein kann. Besteht die Möglichkeit hierzu überhaupt? Hat da eventuell jemand selbst mit Erfahrungen gemacht oder einen Bekannten? Tee ist zwar gesund, aber so ein Überkonsum muss doch auch irgendwelche Folgen haben.

    Bitte helft mir. Danke

  • Hi,

    bei Hamamelis würde ich mir eigentlich erst einmal keine großen Sorgen machen. Klar, süchtig kann man letztlich nach allem Möglichem und Unmöglichem sein. Dennoch... die (schwache) Wirksamkeit von Hamamelis kommt durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen zustande. Die finden sich in so ziemlich allen Tees, sind z.B. auch der Grund, warum schwarze Teesorten bei längerer Ziehzeit als beruhigend gelten. Weißte, eine behandlungsbedürftige Sucht kommt irgendwo immer mit persönlichem Leidensdruck, Eigenschädigung oder erheblichen Einschränkungen in der Lebensführung einher. Solange nichts davon vorliegt, finde ich persönlich suchtartiges Verhalten nicht weiter bedenklich. Na, besser als Sekt ist Hamamelistee allemal, und meiner Einschätzung nach, kann sie sich davon für's Erste nichts weiter als eine ordentliche Magenverstimmung holen. :winking_face:

    LG
    WbD

  • Puh schwer zu sagen, ich kenn mich da ehrlich gesagt nicht so wirklich aus, da ich selbst kein Teetrinker bin. Aber ich will trotzdem mal ein paar Zeilen dazu schreiben.

    Prinzipiell heißt es ja immer, dass es okay ist, wenn man seinen täglichen Flüssigkeitsbedarf vorrangig mit Tee abdeckt. Es sollte aber nach Möglichkeit nicht dauerhaft die gleiche Sorte sein, weil es bei manchen Inhaltsstoffen in großen Mengen eben doch ungesund sein kann, siehe Leberschädigungen etc. Also lieber immer mal den Tee wechseln, zumindest aber was Anderes dazu trinken.
    Heißt also, die 5 oder 6 Tassen wären theoretisch ansich noch nicht so schlimm.

    Hast du sie denn schon mal auf ihren Teekonsum angesprochen?
    Möglicherweise trinkt sie genau diesen Tee ja, weil sie eine bestimmte Wirkung erzielen möchte? Nach dem, was ich grad so ergoogeln konnte, scheint der Tee ja auch bei Durchfallerkrankungen und Ähnlichem empfohlen zu werden - vielleicht hat sie dahingehend irgendwelche Probleme und versucht die mit einem homöopathischen Mittel zu bekämpfen?
    Ich schätze mal, dass es, wenn sie den Tee dauerhaft trinkt, vielleicht auch problematisch sein könnte, wenn sie wieder damit aufhört, weil sich ihr Körper an die Unterstützung gewöhnt hat?!
    Und ja, auch die beruhigende Wirkung - insofern die bei ihr wirklich eintritt - kann natürlich abhängig machen - zum einen körperlich, aber eben auch psychisch. Unser Kopf bzw. Suchtgedächtnis macht uns ja nach einer gewissen Einnahmezeit gerne vor, dass es ohne das Suchtmittel nicht mehr geht.

    ... Keine Ahnung, ob dir das jetzt irgendwie weiterhilft...
    Ich fänd's auf jeden Fall wichtig, dass du mal mit ihr drüber redest. Vielleicht ist ihr gar nicht unbedingt bewusst, warum sie genau diesen Tee trinkt?
    Es kommt natürlich auch immer drauf an, ob sie das Gefühl hat, dass ihr Teebedürfnis sie einschränkt oder irgendwie belastet. Vielleicht macht sie das ja auch nur aus Geschmacksgründen?
    Dann könnte sie ja auch mal ein paar Wochen einen anderen Tee trinken - und wenn er ihr dann lediglich aus geschmacklicher Sicht fehlt, dann sollte es noch okay sein.

    Einmal editiert, zuletzt von .fibra. (30. April 2013 um 10:37)

  • Also pauschal sollte man sagen dass man es auch mit "milden" Heilkräutern durchaus übertreiben kann, bzw. deren übermäßige Anwendung auch nicht unbedingt zu nem gewünschten Effekt führt.
    Außerdem sollte man Heilkräuter so wieso nicht übermäßig trinken. Täglich mehrere Liter davon, auf längere Zeit sind definitiv nicht angebracht. Es sei denn das ist so gedacht und wird nur für einen
    gewissen Zeitraum betrieben. Sollte sie den Tee trinken weil er ihr so gut schmeckt, dann würde ich ihr raten doch eher alle 2-3 Tage mal ne Kanne davon zu trinken.

    Ich finds allerdings seltsam dass du dir bei so was wie einem Tee sorgen um deine Freundin machst. Auch wenn man es mit Tees nicht übertreiben sollte, sind die Auswirkungen von übermäßigem Konsum
    kaum irgendwie in einer weise Schädlich dass du dir Sorgen machen müsstest.

    :wink:

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