Totale Spannung

  • Alles auf dem Sprung....sämtliche Muskeln in Alarmbereitschaft... das ist so fies.
    Mein Körper gibt die letzten Monate einfach keine Ruhe. Meine Muskeln wollen einfach nicht entspannen. Oder bin ich es ? Will mein Hirn einfach nicht die richtigen Signale senden ?
    Puh,... ich war heute wieder beim Arzt und habe Spritzen in den Nacken bekommen...ekelig... Wir haben auch ein bischen geredet und er meinte ich muß unbedingt die Körperspannung loswerden.
    Ich weiß es ja, aber ich kriege es gerade nicht hin. Sobald etwas nicht so läuft wie ich es mir wünsche...schwup...alle Muskeln auf Alarm gepolt.
    Dann muss ich mir alle 5 Min. sagen: " Loslassen".
    Weiß jemand ob Mensch das lernen kann ? Und gibt es vielleicht einen Tip dafür ?
    ich bin für jeden Tip dankbar.

  • Es gibt verschiedene Techniken zur Entspannung.
    Eine der bekanntesten ist wohl die progressive Muskelentspannung. Kannst mal hier schauen ---> http://www.progressivemuskelentspannung.com/
    Dort steht, was bewirkt werden soll und die Technik ist beschrieben. Aber selbst da gibt es verschiedene Variationen, CDs, Videos und sowas.
    Ich hab das auch schon mal gemacht. Man muss sich halt auf sowas einlassen können.

    Sonst kommt mir Sport in den Sinn.
    Mit Sport kann man Spannungen abbauen. Grad, wenn du wie du beschreibst immer in "Alarmbereitschaft" bist. Langer großer Spaziergang, Schwimmen, Fahrradfahren. Irgendetwas was dir auch Spass macht am besten.

    Stressreduktion wird dabei wohl entscheidend sein bei dir.
    Was sind die Ursachen, die dich so anspannen lassen? Kannst du diese beseitigen?

  • Ich kann dir da schon ziemlich gut nachfühlen. Ich kenne das selbst, diese permanente Anspannung der Muskulatur. Bei mir hat das glaube ich emotionale Ursachen. Vor allem negative Emotionen die ich nicht verarbeiten kann führen dazu dass ich mich so verspanne.
    Wenn ich mich z.B. ganz akut über etwas aufrege spanne ich auch meinen Körper an. Was da genau helfen könnte weis ich nicht. Soccer hat ja die wesentlichen Dinge schon genannt. Wenn ich spazieren gehe hilft mir das meistens. Nur muss ich mich dann schon beruhigt
    haben. Ansonsten, wenn ich total aggressiv durch die Gegend stapfe, hat das keine besonders große entspannende Wirkung.

    Wenn es dir möglich ist, dann versuch dich irgendwie abzulenken. Mache etwas dass dir Spaß macht, und deine Konzentration erfordert. Damit lenkst du dich von dem was dich so anspannt ab. Das ist natürlich nur ne ziemlich kurzweilige Lösung, und wird dein Problem nicht aus der Welt schaffen.

    Ansonsten ist denke ich das was Soccer im letzten Satz fragt die Devise. Geh den Ursachen für deine Anspannung, auf den Grund. Und diese ist sicherlich im emotionalen Bereich zu finden. Es ist zwar immer schön und leicht sich eine Spritze geben zu lassen. Aber wenn es keine körperliche
    Ursache dafür gibt, wie z.B. dass du dich verhoben hast, dann hat das auch keinen Sinn/nachhaltigen Nutzen. Das dieser andere Weg, seinen Emotionen auf den Grund zu gehen, ein schwerer und nicht besonders angenehmer ist, weisen einen Ärzte auch meisten nicht darauf hin.
    Darüber hinaus ist das auch ein erst im kommender Ansatz, der wenn man ihn mal genau durchdenkt, der einzig richtige ist.

    Was du davon hältst musst du selbst wissen. :winking_face: Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

    Achja, du sagst ja, dass das passiert sobald etwas nicht so läuft wie du es möchtest. Frag dich mal ob es etwas ganz großes gibt das schon lange nicht so läuft wie du es möchtest. Vielleicht stresst dich ja etwas schon sehr lange..?

    Einmal editiert, zuletzt von funkychina (26. April 2013 um 12:57)

  • Hallo Lady,
    danke für die schnelle Antwort. Leider kann ich die Ursache nicht so schnell beheben.
    Die PME habe ich auch schon mal "gelernt". Leider mache ich es zu wenig. Aber du hast recht.
    Ich werde mich wieder daran erinnern.
    LG Lucy

  • Hallo funkychina,
    auch dir lieben Dank für die schnelle Antwort. Ja, auch bei mir ist die Ursache Emotional. Und schon sehr lange, mal mehr mal weniger.
    Es ist gut nochmal daran erinnert zu werden die Ursache zu verändern und nicht nur die Symtome zu deckeln.
    Vielen Dank dafür. Also werde ich jetzt mal in mich gehen und eine Lösung suchen.
    Einen guten Tag wünsche ich

  • Na ich wünsche dir viel Erfolg beim Lösung finden. Manchmal ist es trotzdem nicht verkehrt die Symptome zu behandeln, damit man in Ruhe die Ursachen angehen kann. :winking_face:
    Ich wünsch dir dass du bald Besserung erfährst. Ich denke außerdem dass du wirklich mal schauen solltest ob es bei dir in der Nähe nicht einen Therapeuten gibt der
    Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung anbietet. Ich habe die PMR mal versucht im Alleingang zu lernen, und meine es wäre am besten wenn man sich
    so etwas beibringen lässt. Vielleicht zur Hilfe am Anfang noch ein Muskelrelaxon nehmen. Ich rate allerdings davon ab. Ist halt nicht mein Ding, das Pillenfressen.

  • Bist du denn überhaupt wegen der Ursachen in Behandlung???

    Ansonsten bleibt dir erstmal Symptombekämpfung.
    Und Sport ist nix für dich?

  • Hallo Lady,

    wegen der Behandlng: ja, ich bin schon seit längerem in Behandlung. Ganzheitlich und Medizinisch. Doch ich stelle fest, je unsicherer mein Leben wird desdo weniger hilft es. Gerade jetzt mache ich mich abhängig von anderen Menschen. Meine Einsamkeit überwältigt mich und ich flüchte mich ins "funktionieren". Dabei bleiben meine Wünsche und Sehnsüchte auf der Strecke. Beispiel: ich bin total gespalten was eine Partnerschaft angeht. Ich gehe kaputt an der Hoffnung auf ein gelingen. Aber ich wünsche es mir so. Also spannen sich alle Muskeln an und ich kann mich nur eingeschrenkt bewegen vor Schmerzen. Ich suche einen Weg daraus. Ich entscheide mich für einen "Cut". Also ich steige aus. Doch nur mit dem Verstand. Da mein Herz etwas anderes will leide ich. Keine Entspannung. Den "Herzschmerz" deckel ich mit Alk. Aber die Traurigkeit bleibt. Und Morgen wache ich mit einem schaalen Gefühl auf. Die Anspannung ist immer noch da. Ich gehe dann laufen. Das nimmt mir den Rest der Kraft. Danach bin ich erschöpft, schlafe oder lenke mich mit doofen Serien ab.( Ich bin leider was Gefühle angeht hypersensibel. In beiden Richtungen.)
    Was ich auch an Behandlungen mache: solange ich nicht den Weg zu mir finde wird es nichts. Davon bin ich überzeugt.
    Der Schmerz hält mich wach und so kann ich mich nicht total verlieren. Der Verstand läßt mich noch irgentwie funktionieren. Ich weiß vom Verstand das ich die Schmerzen in den Griff kriegen kann, doch gerade jetzt fehlt mir vom Bauch her die Zuversicht. Wenn die Beiden nicht zusammenarbeiten dann wird es schwer. Ich hoffe ich kann das einigermaßen klar erklären.
    Bin gerade nicht so gut drauf.

  • Hallo Lucy
    Ich finde, das hast Du sehr anschaulich dargestellt.
    Und ich muss Dir Recht geben, daß Du einen Weg finden solltest, wie Du Deine Empfindungen und Gefühle mit dem Körper in Einklang bringen kannst. Das ist natürlich nicht gerade leicht, aber es ist zu schaffen.
    Seit meiner Kindheit habe ich meinen Körper abgelehnt, ja richtig gehasst, weil der an mehreren Behinderungen leidet. Für mich war der Körper nur eine Hülle, die mir Schmerzen und Probleme bereitet.
    Seit drei Jahren ist das anders. Ich kann mittlerweile meinen Körper als Teil von mir akzeptieren. Klar, ich kann meinen Körper immer n och nicht so gut leiden, aber ich hasse nicht mehr, und das tut schon sehr gut.
    Dabei hat mir künstlerische Betätigung geholfen. Wenn ich male oder zeichne, vergesse ich alles um mich herum und gerate in einen fast meditativen Zustand.
    Vielleicht gibt es etwas, das Dir in ähnlicher Weise helfen kann?
    Gibt es etwas, was Du gern machst? Ein Hobby vielleicht?
    Ich kenne einige Leute, die solch einen Zustand bei Gitarrespielen oder stricken erreichen. Ein Freund von mir ist Bildhauer, und er beschreibt es so, daß er seine Gefühle an den Stein abgibt und so zu innerem Frieden kommt.
    Was Du machst, ist relativ egal, es muss Dir nur gut tun!

  • Hallo dunge,

    genau das suche ich gerade. Ich habe immer etwas "kreatives" gemacht, doch mein eigener Kritiker war so scharf das mir nichts genug war. Jetzt fange ich langsam mal wieder mit dem Schreiben und dem Malen an. Ohne eigene Erwartungen, einfach aus dem Bauch. Hat zwei Effekte: erstens gehen die Stunden schneller rum ( :winking_face: ) und zweitens komme ich wirklich ein bischen in die Ruhe.
    Im Hintergrund läuft dann ruhige Musik. Doch zur Zeit fällt mir das sehr schwer. Außer Traurigkeit und Leere ist da gerade nicht so viel. Und das will ich nicht auf Papier sehen.
    Aber gaaaaannnnnzzzzz hinten, da glimmt ein kleiner Schein. Ich glaube das ist die Hoffnung ( :top: ) und wenn die ein bischen mehr raum einnimmt, dann wird es bestimmt besser.
    In der Zwischenzeit lasse ich die Anspannung mal hier raus und merke das ihr mich echt unterstützt.
    Danke,danke... :3:

  • Hallo Luzy

    Zitat

    Außer Traurigkeit und Leere ist da gerade nicht so viel. Und das will ich nicht auf Papier sehen.


    Warum denn nicht?
    Meine besten Biolder sind in der Depression entstanden.
    Du musst ja nicht die Traurigkeit darstellen, es würde ja auch die Hoffnung als Motiv zur Verfügung stehen.
    Und das mit dem inneren Kritiker kenne ich sehr gut.
    Nur, was sagt Dein inerer Kritiker, wenn die eigenen Bilder in Ausstellungen landen und sogar verkauft werden?
    Irgendwer hat dann Unrecht!;)
    Und wer sagt, daß unsere Bilder schön werden müssen? Wenn ein Bild etwas aussagt oder aber einfach zur Beschäftigung und Beruhigung dient, dann ist das eine sinnvoll verbrachte Zeit

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