Bin so langsam am Ende

  • Hallo an alle im Forum,

    mit ca. 14 Jahren bekam unser Sohn grosse Probleme. Er flüchtete sich in eine Depression, verweigerte komplett die Schule, jeglichen sozialen Kontakt und fing an, den Computer zu seinem besten Freund zu erklären. Auf unser Drängen ging er dann irgendwann zur einer ambulanten Therapie, bei der auch wir ab und zu eingebunden waren.

    Doch leider konnten die Probleme dadurch nicht gelöst werden, er kapselte sich immer mehr ab, wurde zusehend agressiv, vor allem dann, wenn man ihn nicht so an den Computer liess, wie er wollte.
    Er wechselte auch mehrfach die Schule, kam aber nirgendwo klar, schwänzte immer öfter und verweigerte dann komplett den Besuch.

    Erst nach langem Hin- und Her stimmte das Jugendamt einer Kostenübernahme für die von seinem Therapeuten empfohlene Unterbringung in einer Einrichtung für Jugendliche mit Problemen zu.
    Auch dort kam es immer wieder zu Konflikten mit Erziehern, meist wenn es darum ging, seinen Computerkonsum auf ein vernünftiges Maß zu beschränken. Er wechselte wieder mehrmals die Schule, bis er dann irgendwann in einer wirklich Fuss fassen konnte.

    Letzes Jahr Anfang März, er war bereits älter als 18 Jahre, überwarf er sich mit seinen Erziehern dermaßen, daß er anschliessend auf eigene Faust das Wohnheim verliess. Eine Woche lang wusste keiner wo er war. Dann knickte sein Zimmergenosse ein und gab seinen Aufenthaltsort preis.

    Wir hatten damals direkt von seinem Verschwinden ab versucht ihn telefonisch zu erreichen, doch keine Chance. Erst nach besagter Woche entschloss er sich, auf einen Anruf zu antworten und wir hatten wieder Kontakt zu ihm.

    Er wohnte von seiner Flucht an bei einem Mann, den er wohl mal irgendwo kennengelernt hatte, und bei dem er sich immer darüber beschwerte, wie schlimm es in diesem Wohnheim sein soll.
    Wir haben diesen Mann mittlerweile kennen gelernt, er ist auch ganz nett, doch das Problem ist, daß dieser ein Problem mit Gewinnspiel-Sucht hat. Jeder ist dem anderen sein Teufel und die Wohnung sieht aus wie Sau. Einen sexuellen Hintergrund gibt es nach Aussage unseres Sohnes nicht.

    Da unser Sohn nach Verlassen des Wohnheimes seine Psychotherapie und seine Lehre geschmissen hatte, ging es ihm immer körperlich und psychisch immer schlechter. Er lebte von Hartz V und zockte von morgen bis abends am Computer. Essen war immer unwichtiger und er verlor immer mehr an Gewicht.

    Irgendwann landete er mit Zittern und Taubheit in verschiedenen Extremitäten in einer Klinik. Diagnose: erheblicher Schlafentzug. Neurologischer Befund war negativ. Er bekam gute Ratschläge und wurde entlassen. Sein Verhalten hat er darauf hin aber nicht geändert.

    Bei unserem letzten Besuch in seiner Wohnung haben wir ihm ganz klar gesagt, was wir sehen. Er bräuche eine stationäre Therapie und wir wären bereit, ihm dabei zu helfen, doch er müsse den 1. Schritt tun. Natürlich hielt er nicht viel von dem, was wir sagten, redete alles schön etc. Wir sagten ihm, daß wir, für den Fall, daß er sich dafür entscheiden sollte, natürlich für ihn da wären.

    Es vergingen ca. 3 Wochen und wir riefen jede Woche mal an, um zu erfahren, ob er denn schon einen Termin beim Arzt gemacht hätte. Nach der 3. Woche meldete er sich von selbst und bat darum, daß wir ihn zum Arzt begleiten. Er hatte schon seit geraumer Zeit Angst davor, sich mit seinem extremen Untergewicht in der Öffentlichkeit zu zeigen.

    Ab da zog er übergangsweise bei uns ein, damit er mit uns zusammen Termine festlegen und wahrnehmen konnte.

    Nach einer Odyssee landeten wir endlich bei einem Psychotherapeuten, der bescheinigte, daß er dringend eine Therapie machen müsse. Er riet zu einer stationären oder einem Aufenthalt in einer Tagesklinik. Als das Gespräch auf die Tagesklinik kam, sprang unser Sohn direkt darauf an. Er meinte, das wäre ja, als würde er eine Ausbildung machen.

    Unserer Meinung ist der eigentliche Grund der, daß er dann danach wie gewohnt seinem Computerspiel nachgehen kann. Ausserdem sind wir skeptisch, was die Einhaltung der Zeiten der Tagesklinik angeht. Er soll jeden Morgen um 8 Uhr da sein und dann geht das Ganze bis 17 Uhr. Was wir bisher gesehen ist, daß er auch Termine, die zwischen 10 Uhr 30 und 11 Uhr 30 oder auch später angesiedelt waren, nicht einhält, weil er es nicht schafft, wach zu werden bzw. zu bleiben.

    Nach einigen Wochen Wartezeit wäre am letzten Donnerstag nun das Vorgespräch in der Tagesklinik gewesen. Unser Sohn käme dort bequem mit dem Bus hin, trotzdem hat er 1 Tag vorher seinen Opa gefragt, der aber keine Zeit hatte. Also doch mit dem Bus.

    Ich hatte mich dazu entschlossen, ihm nicht bei der Anfahrt zur Tagesklinik zu helfen, da ich es wichtig fand, daß er seine Bereitschaft zu dieser Therapie zeigen soll. Aus dem Termin wurde nichts, da er sich die falsche Abfahrtszeit notiert hatte und der Bus bereits weg war, als er dort ankam. Da bereits kurz danach der nächste Termin war, konnte auch nichts geschoben werden.

    Als ich nach Hause kam, meinte er, wann sein neuer Termin sei. Ich sagte ihm, daß er sich bitte selbst darum kümmern soll. Am folgenden Tag konnte er auch keinen neuen Termin vereinbaren, da er angeblich die Telefonnummer nicht gefunden hätte. Auf die Idee, mich anzurufen, sei er nicht gekommen.

    Die Stimmung ist zur Zeit denkbar schlecht, da wir ihm für die nicht erledigte Aufgabe (Termin verpasst) bis auf weiteres den Internetzugang gesperrt haben.

    Die Sache reibt mich und meinen Mann auf, an eine gute Beziehung ist momentan nicht denken. Zumal mein Mann oft die Inkonsequenz in Person ist und oft Sachen, die wir bezüglich Computernutzung unseres Sohnes besprochen haben, entweder garnicht oder nicht wie besprochen von ihm umgesetzt werden.

    Hab meinem Mann schon öfter mit Auszug gedroht, weil er sich nicht an die Absprachen hält und ich das Gefühl habe, alleine mit allem zu sein. Ich bin froh, daß ich noch meine wöchentliche Therapiesitzung habe, doch trotzdem habe ich das Gefühl, mich langsam aufzulösen.

    Keine Ahnung, wann unser Sohn den nächsten Termin haben wird. Sollte das nix werden, wollen wir ihn vor die Wahl stellen: Entweder eine stationäre Therapie (Termin hätte er im Juni) oder Rückgang in seine Wohnung. Sollte er sich dafür entscheiden, nun doch keine Therapie mehr zu wollen, werden wir uns nicht mehr darum kümmern, bis es ihm wirklich ernst damit ist.

    Das wird schwer für Ihn, denn er hat bereits diverse Problem mit dem Jobcenter, weil die die Zahlungen eingestellt haben. Ausserdem hat er seine Wohnung zum 30.06. gekündigt, weil er sich hier in unserer Nähe eine Wohnung suchen wollte.

    Kann sein, daß also noch finanzielle Forderungen auf uns zukommen werden. Müssen wir denn Unterhalt zahlen, wenn er eine Therapie verweigert? Wir haben keine Ahnung.

    Vielleicht weiss da jemand Rat.

    Tut mir leid, daß der Eintrag so lange geworden ist, doch ich musste mir das einfach mal von der Seele reden. Meine Therapeutin war 2 Wochen in Urlaub und in der Zeit ist viel passiert.

  • Hallo superwoman,

    zu lange gibt es nicht, also keine Bange :smiling_face:

    Was mir als erstes aufgefallen ist, man flüchtet nicht einfach so in eine Depression, deine Wortwahl hat mich da etwas überrascht.
    Wenn er sich wohin geflüchtet hat, dann eher in die Spielsucht, da könnte man das so sagen.
    Dieser Weg ist selbst gewählt, das kann man bei einer Depression keinesfalls so sagen ...

    Was ich aber sehr gut finde, dass du scheinbar sehr konsequent sein kannst und mehr als dass kannst du mit deinem volljährigen Sohn eh nicht machen, als klare Regeln vorzugeben und danach zu handeln.
    Warum du aber deinem Mann drohst, das verstehe ich nicht ganz. Ok, vielleicht ist er nicht so stark wie du, Süchtige können aber auch sehr viel erwirken, weil se genau wissen wie man z.B. den Papa anpacken muss :face_with_tongue:
    Meines Erachtens würde eine Trennung alles noch viel schlimmer machen, nicht n ur für euch, auch für euren Sohn.
    Natürlich steht hier nichts, in wie weit es da andere Gründe gibt, aber wenn es mit der Krankheit eures Sohnes zusammen hängt, dann ist es nicht der optimale Weg.

    Noch paar Worte zu deinem Sohn ...
    Ein gewisser Druck ist bei Süchtigen nötig, doch wird der erste sinnvoll ankommen, wenn euer Sohn sich den selbst macht.
    Natürlich verstehe ich eure/deine Sorgen, trotzdem kannst du dich auf den Kopf stellen - wenn er nicht mag (und das bedeutet ja oft nicht können, sich nichts zutrauen), wird nichts passieren.

    Ich sehe nur einen Weg, man muss ihm sagen, wenn er will, dann wird er unterstützt.
    So lange er nichts verändern will, soll er wo anders sein, sonst macht es die Familie auch noch kaputt.
    Wenn er auf der Straße steht, vielleicht überlegt er dann ... vielleicht ...
    Und ja, ihr seid aktuell Unterhaltspflichtig, das darf aber mit der ganzen Situation nichts zu tun haben und auch kein Ansatzpunkt sein.

    Alles andere ist sein Problem, wer sich nicht um die ARGE kümmert, der hat eben keine Kohle.

    Übrigens hab ich auch 2 Kinder und ich weiß wie schwer das ist :winking_face:

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    ich habe es einfach so gesagt, wie ich es damals empfunden habe. Ob er wirklich eine Depression hatte, wissen wir garnicht. Er ging halt einfach nicht mehr vor die Tür und hat auch sonst so ziemlich alles verweigert.

    Das mit der Flucht ins Spiel steht fest. Ach ja, da hätte ich noch ne Frage: der Therapeute meinte, man könne das bei ihm nicht "Sucht" nennen, da eine Sucht bestehende Strukturen zerstören würde, die unser Sohn seiner Meinung nach vorher nicht gehabt hätte. Sein Verhalten ist aber aber unserer Meinung das eines Süchtigen. Wie ist das denn nun zu verstehen?

    Daß mein Mann so inkonsequent ist, macht mir deshalb zu schaffen, weil ich finde, daß er und ich in der Situation zusammen stehen sollten. Wenn wir unserem Sohn schon Regeln vorgeben, dann sollten wir uns auch beide daran halten und die versprochenen Konsequenzen folgen lassen, wenn unser Sohn sich nicht daran hält. Ich habe schon oft genug erlebt, was andernfalls passiert. Mein Mann war schon oft enttäuscht, weil unser Sohn dann trotzdem frech und unverschämt zu ihm war, obwohl er keine Grenzen gesetzt bzw. keine Konsequenzen von Papa zu spüren bekam. Aus der Enttäuschung heraus hat er dann meist total überzogen reagiert, womit unser Sohn dann erst recht nicht klar kam. Die dadurch aufgekommenen Spannungen haben dann auch mich bzw. unsere Beziehung stark belastet.

    Meiner Meinung bringt es nichts, immer nur der "gute Papa" sein zu wollen. Das bringt einem weder mehr Respekt noch mehr Liebe. Ich habe erfahren, daß Kinder vernünftige Grenzen brauchen und auch suchen, dafür lieben Sie einen nicht weniger.

    Das mit dem Unterhalt muss ich noch mal genauer wissen: Muss ich mein Kind finanziell unterstützen, wenn es eine Therapie verweigert und es sich dadurch auch keine Möglichkeit schafft, jemals eine Ausbildung zu beginnen und abzuschliessen? So wie es aussieht, wird die ARGE wohl nicht mehr zahlen.

    Versteh mich richtig: Wir wollen unseren Sohn unterstützen, aber nicht in der Art, daß wir seine Sucht finanzieren. Wenn er von uns Geld bekäme und bräuchte sonst nichts zu tun, dann wäre für ihn erst recht kein Anreiz mehr da, etwas zu ändern.

    Gruss
    Andrea

  • Danke Paul, ich glaube genau das hat nun eine Hilfesuchende Mutter gebraucht!


    Andrea, so eine merkwürdige Aussage kenne ich von Therapeuten nicht, ich wundere mich auch etwas, dass der hellseherisch die Zukunft deutet - was dein Sohn nun vor hat.
    Letztlich spielt das aber auch keine Rolle, eine Therapie ist auch bei missbräuchlichem Spielverhalten angezeigt.

    Was deinen Mann angeht, da hast du natürlich recht, Kinder brauchen klare Linien.
    Wenn die aber bisher eher nicht bestanden haben, dann sollte man mit dem Therapeuten zusammen überlegen, ob nun eine so strenge Hand "nachgeholt" werden sollte.
    Geht doch zusammen zur Suchtberatung, führt dort Elterngespräche und sucht euch zusammen eine SHG - bei Bedarf könnt ihr euch gerne an uns wenden, wenn wir bei der Suche helfen sollen.

    Deine Bedenken verstehe ich ja gut, aber ich habe z.B. mit 28 auch noch mal eine Ausbildung gemacht :winking_face:
    Meines Erachtens bringt es jetzt nichts so weit nach vorne zu schauen, aktuell kann man nur Tag für Tag denken und hoffen.

    Wegen dem Unterhalt nur so viel, da muss man den konkreten Fall von einem Profi ansehen lassen!
    Zwangstherapie gibt es nicht, demnach fällt meines Erachtens auch der Unterhalt nicht weg ...
    Natürlich kann man deinen Einwand verstehen, aber wenn man unterhaltspflichtig ist, dann könnte man auch die andere Seite sehen - ihr sichert den Lebensunterhalt!
    Große Sprünge kann der eh nicht machen, für Drogen reicht es auch nicht, zum spielen braucht er einen PC und Netzanbindung und das zählt meines Erachtens nicht zur Unterhaltspflicht :winking_face:

    Nochmal, aktuell kann man nichts machen, daher ist eure wichtigste Aufgabe euch und eure Ehe zu retten.
    Wenn denn dann mal Einsicht beim Sohn kommen sollte, dann könnt ihr zusammen helfen - genau das braucht er dann auch, euch beide!

    LG Franz

  • Hallo Superwoman,

    Ich habe mir ihren Text durchgelesen und muss sagen das ich mich teils in ihrem Text wieder erkenne.
    Ich habe selber so etwas durch gemacht nicht in diesem ausmaß aber ich habe nur für denn PC gelebt.
    Bei mir hatte es hintergründe das ich mich in die Online Welt zurückgezogen habe wie z.B Umzug mit ca. 12 Jahren und dadurch hatte ich meine Freunde verloren.
    Habe kein Anschluss in der neuen Schule gefunden da sich schon teils Kliken gebildet haben.
    Wurde teils gemobbt und Fertig gemacht umso mehr habe ich mich zurückgezogen.
    Der Vorteil am Online Spielen ist einfach, dort sind alle gleich das heißt es interessiert keinen wie man aussieht oder wie man sich von aussen gibt. Da zählt nur der Charakter, und die meisten die man dort trifft ergeht es genauso also Gleichgesinnte.
    Umso mehr er abgenommen hat desto unwohlter fühlt diese Person sich, und umso mehr zieht man sich zurück weil es unangenehm ist so auf die Straße zu gehen.

    Wie sieht es mit Freunden aus?

    LG Sven

    P.S: Meiner Meinung nach macht das Spielen weniger Süchtig als das zusammen sein mit Gleichgesinnten.
    Da man ja mit anderen Leuten spielt und redet wie z.B über Teamspeak.

    Einmal editiert, zuletzt von united1987 (13. April 2013 um 00:07)

  • Es verleichter denn Kontakt mit Menschen das hat nix mit oberflächlich zu tun, da sind alle Menschen gleich.
    Umso unwohlter er sich fühlt desto mehr wird er sich zurückziehen so war es bei mir.
    Was meine Lösung des Problems war: Hobbys wie aussen Aktivitäten, selbstbewusstheit training.
    Fragt ihn mal was er sich evt. vorstellen kann sei es bunny jumping oder nur ein Klettergarten.
    Wo er sich frei entfallten kann. Frisuer schick machen, nett anziehen.
    Ich hatte Probleme mit meinen Zähnen da ich eine Phobie hatte wollte und konnte nicht lächeln oder mich mit anderen Leuten unterhalten da ich mich dafür geschämt habe.

    Einfach sein selbstbewusstsein stärken da gibt es viele möglichkeiten die auch Spaß machen können.
    Wenn er Ego-Shooter spielt kann man ihn evt auch überzeugen mal Paintball spielen zu gehen oder ähnliches.
    Und durch Hobbys und aussen Aktivitäten lernt man auch mit anderen Menschen wieder umzugehen.

    MfG Sven :winking_face:

  • Hallo united 1987,

    hört sich alles gut an, was Du sagst. Allerdings müsste er sich dafür erst einmal nach draussen und unter Leute begeben.

    Wenn er sich schon mal aufrappeln kann, dann für einen 10minüt. Spaziergang und den dann möglichst, wenn nicht mehr so viele Leute unterwegs sind - also abends spät. Nach 10 Minuten drängt er dann nach Hause, weil er sich unwohl fühlt.

    Heute hat er uns mitgeteilt, daß er die Therapie in der Tagesklinik doch nicht machen wird (Vorgespräch wäre heute mittag gewesen) sondern direkt in die stationäre möchte. Das Vorgespräch hierfür ist schon am Freitag dieser Woche.

    Die Tagesklinik hätte bedeutet, daß er jeden Tag dafür sorgen muss, dort pünktlich um 8 Uhr morgens zu erscheinen. Er scheint nun selbst gemerkt zu haben, daß er dazu momentan noch nicht in der Lage ist. Das haben alle Termine, die er morgens gehabt hätte und immer verschlafen hat (10 Uhr, 11 Uhr) bereits gezeigt.

    Nun hoffen wir, daß er den Mut hat, die stationäre Therapie zu beginnen.

    Ansonsten werden wir das tun, was wir uns schon vorgenommen hatten. Wir werden ihn zurück in seine Wohnung bringen und keine weiteren Schritte unternehmen.

    Das wird uns sicherlich nicht leicht fallen, doch wir können ihm nur helfen, wenn er das auch wirklich will.

    Ach ja, da wäre noch etwas: Sagt Euch Riot Games etwas? Unser Sohn scheint sehr viel Geld dort zu investieren.

  • Keine Ahnung was Riot Games ist. Aber ich kann nur sagen, dass die meisten Spiele in denen man Geld loswerden kann, so konzipiert sind, dass man sich dadurch Erfolge und "Anerkennung" erkauft. Man muss sie dann quasi nicht mehr erspielen. Es gibt auch Konzepte
    in denen das eigene virtuelle Ego dadurch zu etwas besonderem wird. Zumindest kann man in diesen Konzepten durch Geld Dinge erreichen die durch normales Spielen nicht möglich sind. In meinen Augen ne verdammt miese Marketingstrategie die
    mit der Psyche der Spieler spielt. Habe so was noch nie gut geheißen. Aber funktionieren tut das für die Betreiber prima.

    Naja, vielleicht ist das ja auch was ganz anderes. :winking_face:

    Hier mal ein link zu nem Testbericht von dem Spiel das er da spielt und für was er Geld ausgibt. Vorletzter Abschnitt beschreibt für was man in diesem Spiel Geld ausgeben kann.

    Leser-Rezension zu League of Legends
    Free to play? Pay to win? Dota abklatsche?

    Ach und was mir da auch noch einfällt. Abschalten statt Abdriften. Ein Buch dass meine Mutter sich mal besorgt hatte.
    Ich denke vielleicht kannste das deinem Sohn ja mal besorgen wenn er sich in Therapie begibt. Oder aber auch dir selbst, damit du deinen Sohn besser verstehst.

    4 Mal editiert, zuletzt von funkychina (26. April 2013 um 18:37)

  • Hallo funkychina,

    das Buch ist ne gute Idee. Das werde ich mir vielleicht zulegen.

    Unser Sohn wird damit wohl erst mal nix anfangen können, denn er ist ja zur Zeit noch der Meinung, daß sein Spielen "bloss ein Hobby ist und wir wie immer überreagieren".

    Ist mir aber egal, wenn es mir und meinem Mann hilft, dann ist das Geld gut investiert.

    Was die stationäre Therapie angeht, dann gibt es positives: Unser Sohon hat letzte Woche mit seinem Vater das Vorgespräch wahrgenommen. Das einzig Schlechte ist nur, daß man uns gesagt hat, daß es wohl noch 4 - 8 Wochen Wartezeit geben wird, bis er einen Platz hat.

    Wir haben nun nochmal einen Termin bei seinem Psychologen gemacht, vielleicht kann er ja dafür sorgen, daß wir nicht so lange auf einen Platz warten müssen. Schliesslich belastet die Situation, so wie sie gerade ist, die ganze Familie.

    Drückt uns die Daumen!

  • Wartezeiten sind ärgerlich, aber ich meine es ist unwahrscheinlich, dass die über den Psychologen verkürzt werden könnte (wenn er nicht in der Klinik selbst arbeitet ;)).

    4-8 Wochen halte ich sogar für eine ganz gute Ausgangslage, oft gehts um gleiche Anzahl von Monaten.
    Zudem hat das auch was gutes, geht er dann wirklich auch nach der eingehaltenen Wartezeit zur Klinik, dann zeigt es auch dass er es wirklich will.

    Wöchentliches anrufen untermauert das auch, springt wer ab, berücksichtigt man manchmal schon auch sehr motivierte Patienten.
    Aber das muss er selbst erledigen, nicht ihr als Eltern!

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    hat sich bewahrheitet, was du gesagt hast. Der Psychologe konnte uns nicht helfen.

    4 - 8 Wochen fühlt sich halt so lange an, weil ich so fertig bin und nur noch so wenig Kraft habe.
    Dann werden wir mal mit unserem Sohn reden. Ist auch wichtig, weil wir in der dritten Juniwoche in Urlaub fahren und wir ihn dann gerne in Klinik wissen würden.

    Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, daß ich bis dahin nicht auf der Strecke bleibe. Nächste Woche fahre ich ohne meinen Mann für 3 Tage an den Kaiserstuhl (Männe spielt Tennis). Wandern, die Seele baumeln lassen, abend schön in der Straussi essen, mich mit netten Menschen treffen. Freu mich wie Bolle darauf!

    Danke für alles und an alle, die mir bisher geholfen haben.

    Gruss
    Andrea

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