Jenke-Experiment

  • Hi Forenmitglieder

    Im Fernseh habe ich heute im RTL eine Sendung gesehen in dem ein Reporter Jenke von Wilmsdorff ein Selbstexperiment gemacht hat.
    Er hat einen Monat jeden Tag Alkohol getrunken ( 1 Promille level) um zu zeigen wie schnell man/frau abhängig wird und was für Folgen entstehen.
    Er selber wollte Aufmerksamkeit für dieses Thema ,vorallem wollte er auch durch dieses Experiment Jugendliche ansprechen bzw. wachrütteln.
    Der Versuch wurde wegen gesundheitlichen Gründen nach Wochen abgebrochen.
    Ich selber war emotional total aufgewühlt und konnte nicht verstehen wie dieser Mann sich in solch eine Gefahr bringen konnte ?! :winking_face_with_tongue:

    Hat einer von euch die Sendung gesehen. Oder im Nachhinein auf der RTL-Internetseite Ausschnitte gesehen ?

    Es würde mich intressieren wie ihr darüber denkt.

    Es grüßt euch eine sehr aufgewühlte :76: Naskela

  • Ich habs mir eben grad im Internet nochmal angeschaut, weil ich gestern Abend verhindert war als es kam.
    Ich hatte mich im Vorfeld auch ein wenig darüber informiert.
    Ich muss sagen, ich war auch erschrocken irgendwie und skeptisch. Aber er hat ja selber ehrlich alles im Nachhinein kommentiert. Sein Experiment ist ja sehr umstritten. Er kann wahrscheinlich froh sein, dass er das so "unbeschadet" überstanden hat.

    Aber ich finds gut, dass auch mal auf diese Art und Weise auf das Problem Alkohol aufmerksam gemacht hat und abschreckend war es für mich in irgendeiner Art und Weise auch, auch wenn ich mich schon sehr damit auseinandergesetzt habe. Man erkennt sich halt hier und da wieder...

    Hoffe, dass es viele Leute erreicht hat und diese mal darüber nachdenken.

  • Durch dieses Experiment auf das Thema Alkohol und seine Folgen aufmerksam zu machen finde ich persönlich gewagt aber auch gefährlich. Und wenn man dann noch davon ausgehen muß das hauptsächlich selbst Betroffene da mal genauer hingucken um eigene Erkenntnisse zu sammeln, dann macht das schon wieder weniger Sinn. Die, die ein Alkoholproblem haben und sich damit nicht auseinandersetzen wollen, die werden sich die Sendung nicht angesehen haben. Die, die man vor Alkohol warnen möchte, die wurden meiner Meinung nach nicht mit dieser Sendung erreicht. Die heutige Tagespresse wird neben den 4,25 Mio. Zuschauern von gestern noch einige erreichen aber die Selbstgefährdung erscheint mir da einfach zu hoch. Es besteht dann ja doch die Gefahr voll in die Sucht abzudriften. Ein gefährlicher Selbstversuch der vielleicht Sinn machen könnte wenn diese Doku z.Bsp. in der Schule Gegenstand des Unterrichts sein könnte. Das wird sicher nicht passieren. Und mit einem mal im TV da wird das auch ganz schnell verpuffen. Leider.

    Allerdings hat die Sache da auch noch einen Haken. Es dreht sich um das hineingleiten in eine Sucht innerhalb eines Monats. Die Wahrheit der Sucht wird damit nicht reflektiert. Es wird nicht vermittelt wie man lebt wenn das Suchtmittel der zentrale Lebensmittelpunkt ist dem sich alles andere unterzuordnen hat. Langzeitschäden sind nicht vorzeigbar an Hand eines einmonatigen Versuchs. Der Absturz im eigenen sozialen Umfeld, im Beruf usw.usw. kann gar nicht dargestellt werden. Folgeerkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Leberzirrhose oder Korsakowsyndrom...oder auch nur kleinere suchttypische Folgeerkrankungen....all das kann man mit diesem Selbstversuch nicht darstellen.

    Die Grundidee ist richtig, aber für Langzeitstudien nicht geeignet. Mehr wie der warnende Hinweis "so schnell kannst Du süchtig sein" kann nicht erstellt werden.

    LG Siegfried

  • Jo, ich hab das im Vorfeld auch gesehen, dachte kurz: Könnte interessant sein & sah dann, auf welchem Sender es kommt!
    Habs mir dann geschenkt, das zu schauen...

    Es gibt ne ähnliche Doku übrigens zum FastFood Konsum, die hatte ich mir mal angeschaut:
    http://www.filmspiegel.de/filme/filme.ph…lme.php?id=2281
    Ich kann dem nix abgewinnen: Die Fakten sind bekannt & wer noch klein bissel Kontakt zur Zielgruppe (Jugendliche) hat,
    der weiß, dass das für die meisten eher ne Lachplatte ist: Je betroffener, je mehr wird sich drüber lustig gemacht.

    Eine gutgemachte Dokumentation sich im Alltag einschleichende Sucht, womöglich noch mit kritischen Tönen zu den Hintergründen (Perspektivlosigkeit, Ängste, Streß und und und),
    würde kaum einen interessieren und ganz bestimmt nicht zu DER Uhrzeit auf SO einem Sender laufen!

    LG.Gane


  • Ich selber denke eine Doku von einer/einem Alkoholiker hätte evtl. mehr gebracht. :w: :x:

    ....ja klasse und dafür hätte man dann wieder einen aus dem unteren Bereich der sozialen Schicht genommen oder denkst Du das da irgendein "verantwortungsvoller alkoholkranker Arzt, Lehrer oder (Vorzeige-)Polizist" als Doku-Person genommen worden wäre....

    ....es ist immer noch viel zu wenig bewusst das Alkoholiker in allen Gesellschaftsschichten von

    Penner BIS Professor

    vorhanden sind

    LG Siegfried

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