• Hallo, ich möchte mich für eine Alkoholentgiftung bzw. einen Entzug in eine Klinik begeben. Kann mir jemand sagen, wie so ein Entzug abläuft. Ich hab bischen Angst davor...

    Kriegt man da Ersatzmedikamente oder wie geht das? Ich hab schon öfter mal versucht, ohne Alkohol zu schlafen und war jedesmal schweißgebadet...

  • Hallo Frau Müller,

    ein sehr kluger und vernünftiger Entschluss! Ein Entzug ohne fachmännische Begleitung wäre gefährlich - kann u.U. sogar lebensbedrohlich werden. Die stationäre Entgiftung beträgt i.d.R. zwischen10 Tagen (minimum) 3 Wochen (maximum). Du bekommst (wenn nötig) während der gesamten Zeit medikamentöse Unterstützung.

    Die Entzugserscheinungen halten in der Regel 4 - 8 Tage an. Dann ist der Körper soweit entgiftet und der Spuk ist vorbei.

    Das Verlangen nach Alkohol, das danach aufgrund deiner psychischen Abhängigkeit sicher noch bleiben wird, ist das größere und längere Übel.

    Angst? Jo - typische Begleiterscheinung eines jeden nassen Alkis. Angst hatte ich damals auch, aber weniger vor der Entgiftung selbst, sondern vor dem, was danach kommt.

    Auf das Leben "danach" wirst du in der Entgiftung nämlich nicht, oder kaum vorbereitet.

    Ich bin raus - nicht lange ...und alle meine guten Vorsätze waren dahin!

    Deshalb solltest du dir auch für danach unbedingt noch Hilfe holen! Am besten schon in der Klinik drum kümmern, sonst geht es dir so wie mir bei meinen unzähligen Anläufen.


    Übrigens: Deine Einsicht zeigt mir als eingefleischten Alkoholiker aber wiederum, dass es mit Dir schon ziemlich weit ist. Kein Alki ergibt sich kampflos. Wie oft hast du es schon alleine versucht? Magst ein bisschen mehr erzählen?


    Gruß
    Dry

  • Hallo Frau Müller,

    Ersatzmedikamente bei einer Entgiftung werden bei Bedarf verabreicht. Auf Medikamente komplett verzichten geht oft nur wenn Du es so festlegst. Ich hab das bei mir medikamentenfrei gehalten weil ich da komplett raus wollte. Wie sieht es denn bei Dir aus mit der Vorstellung in Zukunft ganz ohne Alkoholgenuss zu leben? Oder soll die Entgiftung nur so etwas sein wie Windeln wechseln, frei nach Alkoholikererfahrung, einmal trockenlegen und dann weitermachen ? Die Entgiftung selbst wird Dir nur soviel bringen das Du koerperlich wieder einigermassen auf den Damm kommst. Damit ist das aber nicht getan. Was soll danach passieren ? Was bist Du bereit an Dir und Deinen Lebensumstaenden zu aendern um da ncht wieder reinzurutschen ? Hast Du Dir Gedanken ueber eine Entwoehnungstherapie gemacht oder meinst Du das bekommst Du alleine hin ? Ich bin jetzt 20 Monate trocken und habe das ohne Therapie gemacht, aber ehrlich, das kann ich nicht unbedingt empfehlen, das ist ungleich schwerer alle Aenderungen selbst zu finden und sich immer wieder gegen den Suchtteufel durchzusetzen. Da bekommst Du gar nichts geschenkt. Nimm Dir soviel Hilfe wie Du brauchst.

    LG Siegfried

  • Hallo, ich habe mal eine Frage: wie habt Ihr Eurem Umfeld erklärt, dass Ihr ein Alkoholproblem habt und wie haben die darauf reagiert. Ich habe es einigen Freunden erzählt, die reagieren alle super verständnisvoll und bewundern meinen Mut. Innerhalb meiner Familie fällt es mir deutlich schwerer...

  • Ich hab da fast nur gute Erfahrungen mit gemacht!
    Und wer's nicht gut aufgefasst hat, hatte entweder selber ein Problem damit - oder es war eh unwichtig, was der so denkt! :winking_face: LG.Ganesha

  • Hallo Frau Müller,

    ich bin damit sehr gut gefahren und habe auch viel Verständnis für die Situation erfahren.

    Deinen Freunden erzählst Du es, warum hast Du bei Deiner Familie Probleme damit ? Deiner Familie solltest DU in solchen Sachen uneingeschränktes Vertrauen schenken und mit offenen Karten spielen. Es ist eine Krankheit, tödlich wie Krebs wenn sie nicht behandelt wird. Und genau darum geht es doch,

    es ist eine Krankheit.

    Ehrlich gesagt, ich habe in meinem Leben nie soviel Unterstützung durch meine Familie erfahren wie nach dem "Geständnis meiner Alkoholprobleme".

    LG Siegfried

  • Achso, natürlich isses nicht wirklich angesagt, dies zum Beipiel in ne Bewerbung reinzuschrieben :winking_face: oder auch beim Einstellungsgespräch "aufzudrängen"!
    Ist ja eigentlich auch logisch!

    LG.Gane

  • Hallo Fr. Müller

    Alkoholismus habe ich jedem gesagt ( auch Menschen die das evtl. nicht umbedingt wissen wollten :face_with_tongue: ),ausser in meinem Geschäft.
    Da ich mit einer Depresion gleichzeitig zu tun hatte , habe ich zwar zugegeben , dass ich viel Alkohl getrunken habe ( jetzt kein Tropfen mehr ) aber mehr Schwerpunkt auf die Psyche.
    Ich gehe sehr offen mit dem um , jedoch bin ich logischerweise bisschen vorsichtig den Chef´s und Kollegen gegenüber.
    Es hat auch Vorteile, denn in meiner Familie und Freundeskreis wird mir kein Alkohl angeboten, .....manchmal/oft wird sogar gefragt ob ich ein Problem damit habe wenn sie selber Alkohl in meinem Beisein zusich nehmen. Ich würde also niemals in Versuchung kommen in der Gesellschaft zu Trinken....Es passen alle auf mich auf :smiling_face: :] :]

    LG Naskela

    Meine Familie habe ich sowieso damit kein Problem, denn mein Vater ist auch trockner Alki. Jedoch die Familie meines Mannes wird alles totgeschweigt.....ist ein MARKEL ...aber mir wird nix alkoholisches angeboten.

    Einmal editiert, zuletzt von Naskela (14. März 2013 um 09:19)

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