Benzo-Entzug steht bevor, 10 Jahre Einnahme

  • Nein, nein, so meinte ich das auch nicht mit den 2 Jahren...
    Das wir ein Leben lang kämpfen müssen mit dem SUCHTDRUCK, und sicher auch mit den ganzen Charaktereigenschaften und den vorherigen Problemen, Ängsten, zweifeln und co. das ist mir klar. Mir geht es hier um den REINEN Entzug. Wenn ich von Leuten lese die nach 2 Jahren noch zittern und schwitzen, kaum sehen können, Blutdruckkrisen und den größten affen haben, (all sowas ließt man ja) DANN würde ich es wohl nicht aushalten. Gut, würden solche Zustände häufiger mal kommen dann ist das auch ok, aber jeden Tag damit kämpfen :confused_face: :frowning_face: .. Solange es "nur" das Problem (und das ist sicher nicht leicht genug) ist mit der Sucht zu kämpfen dann stelle ich mich dem gerne, aber wie gesagt das Andere das man so ließt, Jahrelang täglich nur ein Leben zu führen wie vor den Hunden, das ist nicht mein Ziel. Und damit wäre ich sicher eine noch schlechtere Mutter als eine die Pillen einwirft, aber so will ich nicht denken. Ich will ja davon weg ganz ganz klar, aber ich möchte das der Spuk irgendwann ein Ende hat, was das Körperliche betrifft und natürlich auch das krasseste Psychische. Sollten mal ein, zwei Tage oder mehrere kommen in denen ich mich wieder richtig mies fühle auch ok, ein Mensch muss ja auch mal eine schwere Grippe durchmachen, aber ich möchte eben nicht das es im Leben ab dem Entzug nur noch so weiter geht. Und da erhoffe ich mir eben positive Meldungen und natürlich auch selbst das es einfach so positiv wird. 2 Jahre sind ja trotzdem hoch angesetzt, aber da wünscht man sich doch eine allgemeine Besserung der Symptome... und wenn dem nicht so wäre könnte ich ja gar nicht schwanger werden :frowning_face: ich denke kaum das eine schwangere so einen schweren Zustand aushält, daher kann ich nur hoffen und beten das es nicht so wird.
    Ach man, es ist schon schwer darüber nachzudenken. Aber ich will und ich muss. So kann es nicht weitergehen. Kein leben lang. Aber anders auch nicht... Ich wünsche mir kein perfektes Leben, nur ein erträgliches, das ich mit einer leichten "Behinderung" trotzdem noch meistern kann und vielleicht hin und wieder etwas glücklich bin. Ich denke den ganzen Tag an nichts anderes, Panik, Panik, und nochmals Panik. Ich muss immer planen, alles schon im vorraus wissen, etwas Kontrolle über alles haben, denke negativ, zermürbe mir den Kopf über das was kommt. Das macht es natürlich noch um einiges schwerer. Und da muss ich eben alleine durch, denn vorher behandelt mich ja auch keiner. Für eine Therapie muss ich Clean sein. Und meine Hoffnung ist natürlich auch, wenn ich Clean bin noch eine Therapie zu schaffen :eyes: wie man sieht bei mir dreht sich alles im Kreis. Ich bin sehr gespannt wie die Realität in ein paar Monaten dann aussehen wird, vielleicht kann ich darüber lachen, vielleicht denke ich was mache ich da nur.

    Liebe Grüße und eine gute Nacht

  • Guten Morgen.

    Was ich auch noch fragen wollte, fangen die richtig schlimmen E-Erscheinungen denn WIRKLICH erst bei 0 AN? Wenn man die Entgiftung einigermaßen gut übersteht, wird es nach 0 wirklich nochmal schlimmer von der Symptomatik? Müsste man nicht während der Entgiftung schon das Maß seines Entzuges spüren? Ich finde das sehr schade denn meine Entgiftungen liefen bis auf die große Angst und Nervosität immer einigermaßen mild, und auch da wird einem ja schon einiges weggenommen, da müsste man doch wissen wie es einem ungefähr gehen wird? Oder kommt dann echt nochmal ein großer Schlag ins Gesicht?! Wie lange hält der dann ungefähr an? und ist die Entwöhnungssymptomatik dann wieder auf dem Niveau wie unter der Entgiftung? Dann wäre es ja auch wieder Humaner..

    LG

  • Die schlimmsten Entzugserscheinungen wirst Du wahrscheinlich wie die meisten haben waehrend das Medikament ausgeschlichen wird also waehrend der Entgiftung. Dann bekommt der Koerper ja auf Grund der Dosisreduktion immer weniger Suchtstoff. Irgendwann bist Du dann bei 0 weil es nichts mehr gibt und dann musst Du eine gewisse Zeit ohne Medikation auskommen und die erste Zeit ist dann sicher nicht die leichteste. Was bei 0 schlimm sein wird ist Dein Kopfkino weil Du weisst das Du nichts mehr bekommst. Dann schiebst Du schon ein gewisses Mass an Panik aber das gehoert dazu, da musst Du durch.

    Nach der Entgiftung wirst Du Wege finden muessen Deine Probleme ohne Suchtstoff zu loesen bzw. ertraeglich zu machen. Und wenn Du da keine Wege findest mit denen Du leben kannst, dann wird Dir jedesmal der Suchtteufel mit voller Breitseite ins Gesicht springen und Dir zufluestern....komm, nimm mich,mit mir ist das alles einfacher....und dem musst Du widerstehen koennen. Das wird nicht einfach aber auch da musst Du durch und das ist bei den ersten Verlockungen fuer mich sehr schwer gewesen. Aber es geht, Du musst dann konsequent beim Nein bleiben und wenn Du meinst das schafft Du nicht, dann schliess Dich ein und schmeiss den Schluessel aus dem Fenster (macht nur Sinn ab der 3. Etage).

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Guten Abend PanikHasi

    Freilich, die Entgiftung ist wahrlich kein Zuckerschlecken und braucht eben seine Zeit, bei mir waren es 8 Wochen. Und nein, nach der Entgiftung wird es nicht schlimmer von
    der Symptomatik her, so hab´ ich es jedenfalls empfunden. Was bleibt ist die psychische Aufarbeitung der Problematik weshalb vor 10 Jahren der Griff zur Pille nötig war.
    Du wirst dich weiterhin deinen Ängsten, Sorgen und Situationen stellen müssen und das eben ohne Tablette. Ist nicht immer sooo einfach. Hast du dir schon Gedanken über
    eine Verhaltenstherapie gemacht ?

    Wünsch´ dir alles Gute und viel Erfolg,

    Solaner

  • Mensch, ich habe einfach keine Ahnung wie man hier zitiert. :angry_face: :14:

    also erstmal danke fürs erneute Panik-nehmen. Ich muss mich einfach immer wieder aufs Neue vergewissern. Eben weil es diesmal mein Ziel ist durchzuhalten. Trotz allem brauche ich da immer wieder einen Mut-Anstupser.

    Also wegen der Verhaltenstherapie, Jain. Ich will eine machen, finde bis jetzt aber 1. keinen freien Therapieplatz (das ist wirklich so, ich weiß gar nicht mehr wo ich denn anrufen soll) 2. habe ich die Angst das ich nach dem Entzug gar nicht fähig bin zu einer Therapie zu gehen, weil ja dann wieder das menschenvermeidende Verhalten auftreten wird :12: und ich irgendwie hoffe mich da selbst therapieren zu können bis ich mich doch zu einer Therapie überwinden kann, oder ich lasse mich danach einfach für ein paar Wochen in eine Psychiatrie einweisen. Da bin ich dann und muss nirgends hin weil ich ja schon da bin.


    Solaner, was du schreibst -> "Und nein, nach der Entgiftung wird es nicht schlimmer vonder Symptomatik her, so hab´ ich es jedenfalls empfunden." so wünsche ich mir das. Ich frage mich nur wieso es verdammt nochmal immer anders dargestellt wird. Da ist doch klar das jeder den Mut verliert :frowning_face: Darf ich fragen ob du auch von Benzos und -wie lange abhängig warst?


    Liebe Grüße, PanikHasi

  • Und, ich weiß diese Frage scheint jetzt furchtbar und ich möchte sie eigentlich auch nicht stellen müssen, aber ich hoffe ihr versteht das ein Suchthirn eben auch mal in DIESE Richtung denkt :o
    SOLLTE der Entzug fehlschlagen. . . wird mir dann für immer verwehrt sein Mutter zu werden? Oder könnte man auf niedrig Dosis.. ihr wisst schon :thinking_face: *schlechtes Gewissen hab* wäre das wirklich SO giftig für das ungeborene? Mensch, ich habe fast Angst das ihr mir dazu gar nichts sagen könnt/dürft/wollt. Bitte verurteilt mich nicht für diesen Gedanken. So ist ja nicht mein Plan.

  • Guten Abend PanikHasi

    Klar darfst du fragen. Hab´ um die 15 Jahre regelmäßig TAFIL genommen, in meiner dunkelsten Zeit übermäßig und die Folgen waren natürlich nicht so toll. Der Einstieg war
    wohl ähnlich wie bei dir, Unsicherheit und überstarke Nervosität in bestimmten Situationen. Nach der ersten Einnahme dachte ich, super, die Angst verflog wie Nebel im
    Morgengrauen und die ersehnte Selbstsicherheit war plötzlich da. Ja, das war der Einstieg. Konnte natürlich nicht gut gehen und es ging auch nicht gut.

    Muss erwähnen das ich Alkoholiker bin, zur damaligen Zeit voll drauf uns so hatte ich plötzlich ein zweites Problem an der Backe. Zurück zu den Benzos, PanikHasi, halte dir
    immer vor Augen, es ist machbar, es ist vielleicht kein leichter Weg, aber es ist machbar. Zudem hast du ein schönes Ziel vor Augen und das gibt dir bestimmt
    zusätzliche Kraft. Ich denke oft an meinen Sohn, als er noch klein war und es sind schöne Erinnerungen und geben mir oft die nötige Energie....

    Alles Gute,

    Solaner

  • Hallo PanikHasi,

    kurz gesagt, wenn Du nicht den Absprung aus der Abhaengigkeit schaffst dann wuerde ich Dir empfehlen Dir eine Schwangerschaft sehr sorgfaeltig zu ueberlegen. Es muss nicht sein das der Foetus geschaedigt wird wenn Du weiterhin Dein Suchtmittel konsumierst. Aber es besteht logischerweise die Gefahr einer Schaedigung, schliesslich wird der Foetus mit Deinem Blut genaehrt und dieses Blut transportiert die Substanzen Deines Suchtmittels. Das kann durchaus dazu fuehren das Dein Kind Dir die Ohren vollschreit bis zum geht nicht mehr und Du nichts dagegen machen kannst. Es schreit dann nur den Schmerz seines Entzuges raus den Du mit Deiner Sucht waehrend der Schwangerschaft provoziert hast. Ich kann mir nicht vorstellen das irgendein Kind freiwillig so geboren werden moechte.

    Gut, letztendlich kommt es ja auf das Medikament ein welches Du einwirfst. Es gibt ja nun auch Benzos die "angeblich" keine Stoerungen bei einer Schwangerschaft verursachen wenn sie so eingenommen werden wie sie eingenommen werden duerfen. Sprich bei bestimmten Krankheitsbildern und das auch nur sehr kurzzeitig. Also bei dauerndem Gebrauch (auch bei ein bischen Dauerkonsum) sind Schaedigugen eher ein ganz normales Resultat. Der Entzug den das Kind dann bereits am ersten Tage seines Lebens bestreiten musst den hast Du dann verursacht.

    Aber warum versuchst Du ueberhaupt darueber nachzudenken ob da nicht ein bischen Sucht geht ??? Vergiss es, es gibt kein bischen Sucht. Es gibt ja uch kein bischen schwanger. Entweder bleibst Du suechtig, dann solltest Du Dir das sehr genau ueberlegen mit der Schwangerschaft. Es bleibt immer Deine Entscheidung. Oder Du sagst Dir ganz klar : "ICH WILL EIN KIND und DAS KIND ist WICHTIGER als die Benzos.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Solaner, vielen dank für deine offenheit und ein großes lob an dich, ich habe großen respekt vor dir, wie vor allen die nach so langer zeit den benzos adieu gesagt haben. Na mit dem Einstieg haben wir wohl wirklich große Ähnlichkeiten. Ich dachte mir damals ich habe mein Heilmittel gefunden. So ein Mist, hätte ich nur gewusst das man seinen Charakter, sein ICH nicht heilen kann sondern akzeptieren muss. Dann würde mir jetzt vieles erspart bleiben.

    Siegfried, du hast ja vollkommen recht und genau das ist ja auch meine Einstellung. Daher denke ich mir ja auch der Entzug MUSS her. Mir kommen fast furchtbare tränen wenn ich das so lese, mit dem Entzug beim Kind :loudly_crying_face: Aber es sind eben Gedanken die einen süchtigen Menschen mal überkommen, was nicht heißt das ich es in die Realität umsetze, sonst wäre ich sicher schon geplant schwanger. Aber ich will ja ehrlich zu euch sein und da muss ich eben auch solche teuflischen suchti-Zweifel ansprechen. Sollte es aber WIRKLICH nie möglich sein, mensch dann werde ich ja niemals Mutter sein :loudly_crying_face:

    Frank vielen dank, aber ganz ehrlich, entweder ich habe mein Hirn echt schon zu vollgeballert oder ich brauch noch etwas das zu begreifen *schäm* :15: bin eigentlich ziemlich gut unterwegs mit dem PC, aber das will mir noch nicht ganz in den kopf gehen :wall:

  • Franz <== Z! :face_with_tongue:

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    Natürlich sollte man clean sein um eine sichere und weitgehend normale Schwangerschaft zu planen - es kann so oder so schon viel genug unvorhersehbares passieren.
    Wenn ein Kind vielleicht auch nicht die Basis für das clean werden sein sollte, die Basis muss man im Grunde ja immer selbst sein, so kann eine Schwangerschaft schon ein Grund sein :winking_face: (blickt man so einen superschlauen Spruch??)

    Aktuell solltest vielleicht auch versuchen den Kinderwunsch etwas hinten anzustellen.
    Es kommen ja nicht grade einfache Zeiten auf dich zu, es kann schief gehen und das könnte schon allein deswegen psychische Probleme für eine spätere Schwangerschaft mit sich bringen.
    Meiner Meinung ist der aktuelle Stand der Dinge - ich will clean werden, dann schaun ma mal wie es weiter geht :smiling_face:
    Damit meine ich nicht mal einen Rückfall (der leider ja immer mal vorkommt), vielmehr die Zeit, die du für dich brauchst um dich zu finden.
    Normal braucht es schon eine ausgiebige Entwöhnungszeit, doch dann steht man ja erst mal auf nicht mehr ganz so wackeligen Beinen.
    Bis man dann eine Schwangerschaft verkraftet, das wird sicher auch noch einige Zeit brauchen, das ist ja kein Pappenstiel für Körper und Geist ...

    Das alles soll dir aber nicht deinen Traum vermiesen oder gar in Frage stellen, aber ich finde man sollte einen Kinderwunsch nicht unter Druck aufüben - des Kindeswohls ...
    Ziele und Träume sind wichtig, keine Frage, doch muss man ehrlich sein, das Unterfangen Clean-Werden braucht viel Zeit, Geduld und Kraft!!

    LG Franz

  • Oh, entschuldigung, ich war gestern schon recht müde, FranZ natürlich :16: :o

    Ja da hast du recht, bei mir ist es wirklich ein großer "Druck" und das sollte nicht sein. Aber auch das hat seine Gründe und ist einfach sehr schwer da realistisch zu denken, daher war meine Frage ja auch ob man es einigermaßen realistisch sehen kann das bis Frühjahr nächsten Jahres der Zustand in dem Maße stabil ist um sich eine Schwangerschaft "zumuten" zu können.

    Ich weiß der Entzug muss im Vordergrund stehen und natürlich auch wie es mir danach geht, eine total psychisch kranke Mutter geht ja im Prinzip genauso wenig wie eine auf Tabletten. Vielleicht bräuchte ich mehr Ansporn als nur die Sache mit dem Kind um nicht vollkommen in eine Richtung zu verzweifeln. Vorteile die mir der Entzug bringt, denn da sehe ich im Moment recht wenige (außer ein drogenfreies Kind) denn es geht mir mit den Tabletten ja nicht hundsmiserabel, ohne aber dann wohl sehr. . . Das Leben ist schwierig und mir kommt oft die Frage wieso ich es in diese Richtung gelenkt habe. Eine "Erfindung" alle Suchtkranken auf einen Schlag zu heilen wäre ja mal was. *Träumerei* :winking_face:

  • Was dir ein suchtfreies oder besser konsumfreies Leben alles beschert, das kannst wirklich erst raus finden wenn clean bist.
    Wenn andere Grunderkrankungen vorhanden sind, dann muss man auch die angehen, dass man eben weitgehend auf die Medikamente verzichten kann.

    Es ist aber auch klar, durch den Entzug wird nur die Suchterkrankung angegangen, die 'Ängste werden immer noch da sein und vermutlich in der Entwöhnungsphase sogar verstärkt auftreten.
    Daher meine ich, wirst du nicht um eine längere (Verhaltens)Therapie herum kommen und da zeigt sich schon, dass ein längerer Weg vor dir liegt.
    Mach also nicht den Fehler und lege dich auf das Frühjahr 2014 fest, wer weiß, vielleicht klappt das sogar schneller :smiling_face:
    Ob nun mit 31 oder 33 Jahren dürfte nicht die Rolle spiele - dein Kriterium war nicht erst mit 40 :face_with_tongue:

    Meines Erachtens wirst du besser voran kommen wenn du eben die Schwangerschaft mal ne Zeit auszuklammern versuchst, dass dies nicht einfach so geht ist natürlich klar.

    Glaub einfach an dich, erarbeite dir diesen Glauben und das Selbstbewusstsein. Du wirst sehen, wenn mal clean bist und erste Erfolge hinter dir hast, dann wirst dich auch mal selbst loben können und langsam aus diesem Strudel raus kommen.

    LG Franz

  • Ach man, heute ist ein furchtbarer Tag :frowning_face:

    Bin den ganzen Tag nur am weinen und weiß nicht wie und ob es weitergehen soll, habe solche Angst vor dem Entzug und dem Leben danach. Schon gestern fing es an das ich mir nicht vorstellen konnte wie das denn alles weitergehen soll und wie es danach aussehen soll, wie ich z.B. normale Arzttermine oder andere wichtige Termine wahrnehmen soll ohne die Tabletten, sogar ob ich dann jemals wieder zu einem Frisör kann :confused_face: Wie soll das denn aussehen wenn ich plötzlich zitternd und voller Angst und Panik beim altbekannten Friseur sitze und er nicht weiß was los ist. . . was sollen die Menschen über mich denken, Nachbarn, Verwandte, wie soll das ganze denn aussehen, soll ich mich denn dann isolieren? Es ist zum :kotz: dieses Gedankenkreisen.

    Leider (?) habe ich noch einen Arzt in meiner Sammlung gefunden. Ich habe ja den Drang die Dinger zu sammeln, habe schon einen Vorrat für "Kriegszeiten" oder eben einen Zustand wenn man plötzlich nein sagen würde, das ich mich noch selbst runterdosieren könnte bevor das Schlimmste eintritt.

    Zudem habe ich gestern einen Beitrag von einem Professor Joachim Körkel gesehen, zwar über die Alkoholsucht sprach, die ich aber vom Verhalten immer am ähnlichsten der Benzodiazepinsucht sehe. Er sprach von kontrolliertem Trinken, bzw. einer kontrollierten Sucht, meinte es wäre keinem Menschen zumutbar für immer Abstinent zu sein, vor allem da die Rückfallquote und die Ausmaße der psychischen Verfassung nach dem Entzug schlimmer wären als einem Menschen zu lernen konstant auf niedriger Dosis seine Abhängigkeit weiter leben zu dürfen. Es hätte bei vielen sogar die berufliche Situation und natürlich den Allgemeinzustand verbessert, die Depressionen wären zurückgegangen da der Suchtdruck und der allgemeine Druck abgefallen ist wenn man weiß man darf und man muss sich nicht sein Leben lang zusammenreißen und irgendwie leiden.

    Für mich waren das natürlich absolut wahre Worte und das wäre mein Wunsch, wäre nicht dann Kind und das wenn. Und die Möglichkeit. Ich denke nicht das jeder Arzt das für richtig hält und auch so sieht.

    Ich hoffe dieser Beitrag ist für trockene Alkoholiker kein Trigger! Ich will hier auf keinen Fall die Sucht verherrlichen. Nur einfach meine Gedanken und Gefühle mitteilen und natürlich auch diesen Beitrag des Dr. Körkels diskutieren.. Im Prinzip wäre es ja eine Erweiterung für alle Suchtkranken die keinen Ausweg mehr finden. . . So muss man ja auch denken, es gibt leider nicht nur die Positivfälle :frowning_face:

    LG

    Achja Frank und natürlich alle anderen, ich habe zumindest einen Fortschritt gemacht und einen Therapieplatz gefunden, trotz des Abusus... Nächste Woche gehe ich das erste mal hin.

  • Hi :smiling_face:

    Irgendwie habe ich das Gefühl, Du lässt Dir sooooooooo viele Hintertürchen offen und der richtig feste Wille des Entzuges ist nicht da. Ist nur ein Gefühl von mir. Kontrolliert? Wie willste das denn bitte machen? Kontrollierter Benzomissbrauch? Ähm sorry ... bin nur ehrlich - aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, bei einer Vorgeschichte wie die Deine, oder bei jedem anderen, der jahrelang hohe Mengen an Benzos genommen hat. Klar, ich kann mich irren, es ist nur meine Meinung. Gehe nur von MIR aus - kontrollierter Codein- oder Benzogebrauch würde ich NIE schaffen. Eine Packung hier und ich wäre wieder voll drin. Keine Ahnung was der Professor damit meint. :ce:

    Ich will Dir echt nicht auf die Füße treten oder sonst was - wollte Dir nur sagen was ich denke, denn Du fragst ja nach ner Diskussion über den Bericht des Prof. :winking_face: Also nach Meinungen oder so. :ce:

    Dass Du nen Theraplatz bekommen hast und hingehst ist doch schon mal toll. :smiling_face:

    Mach Dich nicht so fertig. :dc:

    Alles Liebe,

    Leben

  • Guten Abend PanikHasi

    Du solltest ein wenig gelassener an die Sache rangehen auch wenn das natürlich leicht gesagt ist. Du baust dadurch unnötige mentale Barrieren und glaubst die kommenden Monate
    seien nicht zu schaffen oder unüberwindlich. Dem ist nicht so, du wirst es ja erleben. Versuch dich abzulenken, lange Spaziergänge können manchmal Wunder wirken, ein Gang
    ins Kino vielleicht? Hauptsache den Kopf frei bekommen, ist nicht immer einfach, kenne es ja selbst zur Genüge. Das vom Professor gesagte kann ich nicht nachvollziehen, sorry.
    Ich wünsch´ dir Gelassenheit und den nötigen Mut....

    Viele Grüße

    Solaner

  • Zudem habe ich gestern einen Beitrag von einem Professor Joachim Körkel gesehen, zwar über die Alkoholsucht sprach, die ich aber vom Verhalten immer am ähnlichsten der Benzodiazepinsucht sehe. Er sprach von kontrolliertem Trinken, bzw. einer kontrollierten Sucht, meinte es wäre keinem Menschen zumutbar für immer Abstinent zu sein, vor allem da die Rückfallquote und die Ausmaße der psychischen Verfassung nach dem Entzug schlimmer wären als einem Menschen zu lernen konstant auf niedriger Dosis seine Abhängigkeit weiter leben zu dürfen.


    Wenn ich so bloede Aussagen von einem Professor hoere oder lese dann muss ich mich immer fragen ob der nicht selbst ein Suchtproblem hat ? :14:

    Du kannst es natuerlich versuchen aber ich denke mal das geht nicht. Ich habe es selbst versucht mit diesem kontrollierten trinken und das ging auch eine kurze Zeit lang gut. Aber auf Dauer war das nicht durchzustehen und die unangenehme Nebenwirkung kam dann wenn der erste Absturz erfolgte. Danach habe ich dann versucht die Menge Alkohol, die ich waehrend der kontrollierten Trinkphase nicht zu mir nahm nachzuholen. Wesentlich hoehere Trinkmengen entstanden, weitere Toleranzentwicklung nach oben. Am Ende brauchte ich morgens vor'm Fruehstueck 3 oder 4 Flaschen Bier um ueberhaupt erstmal funktionsfaehig zu werden. Der Spiegel der gehalten werden musste wurde immer hoeher. Ich kam mir noch nuechtern vor mit Blutwerten die einen normalen Menschen fast ins Grab gebracht haetten. Bei mir ist eines klar. Es geht nur abstinent oder volles Rohr. So'n bischen Sucht....unmoeglich....zumindest bei mir. Dir kann es mit Deinen Benzos ebenso ergehen. :face_with_tongue:

    Vor allem regt mich da auf was er in Sachen Zumutbarkeit von sich gibt. Ey, das ist das gleiche, wie wenn ich sagen wuerde, da nimm das Gift, aber schluck nicht alles auf einmal, bringe Dich schoen langsam und qualvoll um. Verdammt, sowas liegt doch alles in der eigenen Verantwortung sich selbst gegenueber und nicht bei irgendeiner Zumutbarkeit. Verantwortung fuer sich uebernehmen, das ist eh der einzige Weg um da raus zu kommen oder drin haengen zu bleiben !!

    :59: Welche Verantwortung willst Du fuer Dich uebernehmen ?

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Noch ein kleiner Nachtrag...das habe ich gerade glatt vergessen....

    ...das mit dem kontrollierten Trinken kann man vielleicht erreichen wenn man ziemlich frueh damit anfaengt und klare Grenzen zieht, aber nach jahrelangem Missbrauch ist es doch fast unmoeglich....

    Du kannst in diesem Fall das Suchthirn mit einem hungrigen Baby vergleichen. Beides schreit solange bis es "Futter" gibt. Viel Spass beim fuettern des Babies und herzliches Beileid beim fuettern des Suchthirns.

    LG Siegfried

  • Hallo PanikHasi,

    was mir beim Lesen deiner Beiträge auffällt:
    Du scheints dich im Vorfeld über den Verlauf des Entzuges ausgiebig zu INFORMIEREN - halte ich für wichtig & gut. DENN so weißt du, was in etwa auf dich zu kommen wird. Kannst Zusammenhänge erkennen; vorbeugend (Gegen)Maßnahmen einleiten & wirst von "Unvorhergesehenes" nicht so schnell aus der Bahn geworfen...
    ALLERDINGS finde ich, dass du eher deine ÄNGSTE SCHÜRRST bevor du dich überhaupt auf dem Weg begibst, als dich zu informieren... :ab:

    Angst scheint bei dir generell ein Problem zu sein. Vielleicht schaust du da für dich nochmal genauer hin & versuchst etwas mehr zu differenzieren, zwischen Informationen einholen & sich selbst zu ängstigen... Du konzentrierst dich sehr auf die ganzen negativen Auswirkungen & lässt das Positive völlig ausser Acht. Zudem denke ich, dass sich der Entzug bei jedem Menschen anders abspielt. Es gibt sicherlich auch die Erfahrungsberichte, bei denen der Entzug widererwarten einfacher verlief, als es sich der Betroffene vorgestellt hat. Vielleicht fällt es dir ja auch gar nicht SO schwer davon loszukommen wie du es dir im Vorfeld ausmalst..?! WISSEN wirst du es eh erst dann, wenn du den Schritt gehst. Sich den ganzen Tag nur vor Augen zu halten wie schwer es werden KÖNNTE, zerrt unheimlich an den Kräften, die du sicherlich für den STOP brauchen wirst! Lauge deine Kraftreserven nicht schon im Vorfeld "unnötig" aus... Zudem ist ein Entzug nicht nur kürperlich, sondern auch psychisch bedingt - wie Solaner schon schrieb; bist du aktiv dabei "mentale Barrieren aufzubauen"...


    Zu den Beitrag des Professors:
    Lief der Bericht im Fernsehn, kann das sein? Glaube, dass ich die letzten paar Minuten davon mitbekommen hab...
    Wenn es derselbe ist, reißt du die Aussagen allerdings ein bisschen aus dem Kontext, wie ich finde. Legst die Aussagen vlt zu deinen Gunsten aus...?!
    Es ging in den Bericht um Alkoholkranke, die ihre Sucht aus den verschiedensten Gründen nicht mehr in den Griff bekommen können. Da waren überwiegend 50-60 jährige, die den Ausstieg nicht mehr nehmen können. Sie wohnen in einer "Pflegeeinrichtung", zusammen in einer WG. Der "kontrollierte Konsum" wird vom Personal KONTROLLIERT. Die meisten von den Leuten dort, haben vorher ihre 3 Flaschen Korn am Tag getrunken; durch den geschützten Rahmen können sie wenigstens auf "nur" noch ein paar wenige Flaschen Bier reduziert WERDEN. Alleine hätten sie es so nicht umsetzen können - ein kleiner Gewinn; aber kein Ausstieg aus der Sucht...


    Ich wünsche dir mehr Zuversicht & weniger Ängste die dich begleiteten!
    Alles Gute, pamuk

    Einmal editiert, zuletzt von pamuk (10. Januar 2013 um 12:35)

  • Hallo.

    Ihr alle habt ja so recht. Es ist bei mir wirklich ein Verhalten von Hintertürchen offen lassen und auch immer wieder ein Suchen doch noch eine Alternative zu finden die es nicht gibt.
    Sicherlich hängt es mit meiner Angsterkrankung zusammen wie Pamuk schreibt.

    Trotz allem MÖCHTE ich aus dieser Sucht heraus, ganz. Das steht fest. Jedoch ist es bei mir schon im Vorfeld ein Kampf, da ich eben jeden Schritt planen muss. Wie ich schon geschrieben habe, wie soll ich in der laaangen Zeit das ganze mit Behörden, Terminen usw. klären? Vielleicht könnt ihr mir dazu ja noch was schreiben.

    Siegfried auch dir gebe ich recht und bewundere deine Einstellung. Da ich seit Jahren nicht mehr aufdosiere dachte ich mir es KÖNNTE klappen, auch wenn ich mich erwische das ich bei ganz wichtigen Terminen dann schon eine halbe Tablette mehr nehme. Aber wenn ich denke das ich dann halb runtergefahren bin, trotzdem leichte unwohlsymptomatik verspüre aber nicht davon los bin, sehe ich das mittlerweile auch als Schwachsinn. Im Prinzip würde ich mich wohl nur in einer Art Dauerentzug befinden :frowning_face: Gut das ich das hier angesprochen habe und meine Gedanken diskutieren konnte. Mit Meinungen anderer, vor allem welcher die sich mit der Sucht mehr als gut auskennen verändert sich die Denkweise wieder sehr schnell. Gut das es solche Foren gibt!

    Pamuk, du schreibst von den positiven Erfahrungsberichten die ich seit Monaten zu suchen versuche :frowning_face: und leider keinen einzigen finde. Das ist wohl auch ein Problem. auch bei den Ärzten, bei denen ich meine Angst äußere kommen mir eben die "harten" Aussagen entgegen wie schwer mein Leben dann verlaufen wird und das es die Mehrzahl eh nicht schafft. Sehr ermutigend :face_with_rolling_eyes: . Daher warte ich von hier vielleicht doch noch irgendetwas positiveres zu lesen, das war unter anderem auch ein Grund mich mal anzumelden, um zu hinterfragen ob es denn wirklich nur den Horror gibt. Ich lese ja auch viel von dieser Dr. Ashton, und wenn ich auch da dann von bis zu 36Monaten und schweren Symptomen lese, oder gar das es Erscheinungen gibt die nicht mehr verschwinden. Oh man.

    Ich danke euch das sich gleich so viele auf meinen Post von gestern gemeldet haben.

    LG

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