Imaginationsübungen

  • Einige können mit dem Begriff Imaginationsübung vermutlich etwas anfangen, entweder weil sie schon etwas darüber gehört haben, oder schon eigene Erfahrungen mit eben solchen machen konnten.

    Aber für alle, die mit dem Begriff nicht vertraut sind: Imaginationsübungen sind "Gedankenexperimente", die die menschliche Vorstellungskraft nutzen und die der Stabilisierung und Selbstberuhigung dienen. Sie kommen also u.a. in Panik- und Angstsituationen, bei Flash-Backs und anderen furchteinflößenden Situationen zur Anwendung.


    Und ich wollte euch fragen, mit welchen Imaginationsübungen ihr Erfahrungen habt?
    Vielleicht können wir die eine oder andere ja auch kurz beschreiben – vielleicht stoßen wir so ja auch auf uns noch unbekannte Übungen?!


    Liebe Grüße
    Fibra.

  • Ich hab neulich in der Thera eine gemacht. Da ging es darum in meinem Innern einen sicheren Ort zu finden, an den nur ich hinkann und sonst kein Mensch. Verstorbene, alte Seelen und so, ok, wenn ich das will, aber keine lebenden Menschen. War ein schönes gefühl, hat mir gut getan!

    Liebe Grüße
    rose

  • hm...
    ich hoffe ich habe das richtig verstanden.
    Einer meiner übung ist es mich in ein innern sichren ort züruck zu zihen.
    wo ich so zu sagen zauber kräfte habe und alles so gestallten kan wie ich möchte.
    Wo mir nichts passiern kann,
    und mir auch die leute dazu holen die ich da haben will.
    bei mir ist das meistens die selbe umgebung.
    Die ich im laufe der zeit noch ausgebaut und umgestallted habe.
    (alles naturlich nur in mein Pfantersy)

    meinst du das mit Imaginationsübungen?

    :wink:
    Conmon

  • Hallo!

    Ich habe auch schon Übungen gemacht in der Schule damals und in der Therapie.
    Eine Übung ist dazu da den Ist-Zustand wahrzunehmen. Den Körper bewusst zu spüren, die eigenen Gefühle zu spüren und wahrzunehmen und Gedanken zu bemerken.
    Allein schon durch die Achsamkeit soll der Körper langsam entspannen. Das haben wir früher einmal in der Woche in der Schule gemacht.

    Eine andere Übung ist wie schon mal erzählt wurde die Übung mit dem Inneren sicheren Ort.
    Mn erschafft sich einen inneren sicheren und angenehmen Ort , wo man sich wohl fühlt. Wohin man sich kontrolliert zurückziehen kann um schlechte Stimmungen und Phasen gut zu überstehen. Ich finde es nicht einfach so kontrolliert einen inneren Ort wahrzunehmen.
    Bei mir ist es ehr so, dass ich mich automatisch in schwierigen Situation zu so einem Ort flüchte und es mir schwer fällt allein wieder zurück in die Realität zu finden.

    Eine weitere Übung, die nicht schlecht ist, ist die Übung mit den Koffern. Man stellt sich vor auf dem weg nach Hause gibt es verschiedene Stationen wo Koffer sind.
    Der erste Koffer ist so groß, das das größte Problem was man derzeit hat darin Platz findet… in dem zweite Koffer findet das größte Problem aus der Vergangenheit Platz. In den dritten Koffer packt man seine größste Zukunftssorge. Kurz vor der Haustür der letzte Koffer in den man alles das tun kann was einen jetzt noch belastet.
    Das können jeweils Körperempfindungen sein, Begegnungen oder Gedanken aber auch Erinnerungen sein…. das ist eine gute Übung finde ich, das entlastet mich zumindest immer für eine gewisse Zeit. Ich weiß das ich dann immer mal für eine Zeitlang lasten wegtun kann um etwas ungehindert zu tun. Einmal die Sorgen aus dem Alltag sperren... aber nicht einfach.

    Mit diesen drei Übungen habe ich bisher Erfahrungen gemacht.

    Liebe Grüße Tijuana

  • *Therad hervorkram* *dankend zu Fibra rüberblickt*

    Ich wollte mal fragen, ob ihr Tipps habt, sich diese Dinge besser vorzustellen???


    Ich muss solche Dinge nämlich jetzt oft machen, weil meine Thera mir diese als Aufgabe gibt. Es hilft mir sehr, aber ich habe manchmal Schwierigkeit mir das vorzustellen.

    Liebe Grüße

    Julia

  • Als ich stationär in einer Klinik war, hatte ich Musiktherapie, wo wir zweimal solche Imaginationsübungen (wusste gar nicht, dass die so heißen :winking_face: ) gemacht haben.

    Die eine war die Übung zum "inneren sicheren Ort", die andere ein "innerer Übergang". Die Übungen haben immer damit begonnen, dass wir eine Treppe runtergestiegen sind, in uns selbst sozusagen, immer weiter und weiter. Unten angekommen war dann eine Landschaft, die unsere Probleme waren. Ängste, Einsamkeit... bei mir die Depressionen. Die Landschaft war deshalb auch ganz kahl und farblos. Wir sollten durch dieses Gebiet gehen, bis wir schließlich zu einem Übergang kamen. Bei den meisten war das eine Brücke. Ein Übergang in eine andere, gesunde Welt, frei von all den Sorgen und Problemen, die wir momentan hatten. Diese Landschaft war natürlich fröhlich, voller Farben und viel schöner als die andere. Als wir dort hinüber gegangen sind, haben wir uns noch einmal umgedreht, haben die alte und die neue Landschaft betrachtet, bis wir schließlich ganz rüber zur neuen gegangen sind. Wichtig ist auch, dass wir dort unsere Gefühle wahrgenommen haben. Keine Probleme, einfach nur Freiheit...
    Nachdem wir eine Weile in dieser Landschaft waren, kamen wir wieder zu einer Treppe, die wir hinaufstiegen, zurück zur Realität.

    @Tijuana:
    Ich kann mir zwar nicht so ganz vorstellen, wie es ist, nicht mehr zurück zur Realität zu finden, weil ich dieses Problem nicht kenne, aber vielleicht hilft dir ja so eine Treppe, die man immer am Anfang der Übung hinabsteigt und am Ende wieder rauf geht, um zur Realität zurück zu kommen?

    @JuliaRona:
    Vielleicht kannst du die ersten Übungen zusammen mit deiner Therapeutin machen, dann fällt es dir alleine vielleicht leichter, dir diese Sachen vorzustellen?
    Ansonsten muss halt die Athmosphäre stimmen. Du brauchst Ruhe und Geduld dafür. Wir haben uns immer Decken genommen, uns auf den Boden (auf den Rücken) gelegt und die Augen geschlossen. Der Musiktherapeut hat dann auf so einer Art Harfe gespielt und dazu langsam gesprochen, dass wir jetzt eine Treppe hinabsteigen usw. Das hilft, um erst mal zur Ruhe zu kommen, und in sich selbst abzutauchen.
    Du kannst bei deinen Übungen ja auch leise eine ruhige Musik spielen lassen.
    Am Ende der Übungen haben wir unser Erlebtes in einem Bild gemalt. Vielleicht hilft dir das auch, um deine Eindrücke festzuhalten und beim nächsten Mal leichter zu diesem inneren Ort zurückzufinden?
    Ansonsten setze dich nicht unter Druck, denn sonst klappt es bestimmt nicht!


    Liebe Grüße,
    schwerelose

  • Hallo ihr Lieben!

    Danke für Deine Antwort schwerelose! Ich habe letztens mit Fibra über dieses Thema gechattet und dabei wurde mir klar, dass diese Übungen, die ich mache für mich sehr persönlich sind und es mir deshalb schwer fällt darüber zu schreiben oder zu reden.

    Meine Therapeutin gibt mir immer einen Einstieg. Aus der Realität in das "innere Bild" (wie sie es nennt) oder manchmal ergibt sich der Anfang auch aus dem, was ich in der Woche aufgeschrieben habe und was Julia (meine innere Freundin) mir geschrieben hat.

    Meine innere Freundin, die ich "Julia" genannt habe schreibt mir immer, wenn es mir nicht gut geht oder ich mit einer Situation nicht klar kommen. Ich schreibe mir dann sozusagen selbst in der 2. Person. Auch ich schreibe meiner inneren Freundin. Es ist so ähnlich, wie Tagebuch schreiben, nur das war bei mir oft sehr negativ. Was wir uns in der Woche geschrieben haben, lese ich dann meiner Therapeutin vor. Mit meiner inneren Freundin komme ich inzwischen ziemlich gut klar, manchmal kann ich es nur schwer akzeptieren, dass sie mir so sehr hilft.

    Meine zweite Aufgabe war es, mir einen Schutz aufzubauen. Meine Therapeutin hat mit mir überlegt, wie er aussehen soll, aus welchem Material er ist. Ich habe mich dann für Maschendrahtzaun entschieden. Dieser Zaun beschützt mich davor, dass Menschen, die ich nicht in meiner Nähe ertragen kann, nicht mehr so nah an mich herankommen. Aber es gibt auch liebe Menschen, die ich zulassen möchte und die durch die Maschen zu mir kommen können.

    Dann hatte ich die Aufgabe, mir einen inneren Ort zu erschaffen, an dem ich mich absolut wohl fühle. Daraus ist eine Lichtung mit einer schönen grünen Wiese mit Blumen geworden. Durch die Wiese fließt ein Bach und viele bunte Schmetterlinge flattern umher. Meine Lichtung ist umgeben von einem Wald, der verhindert, dass andere Menschen auf meine Lichtung kommen, weil ich alleine sein möchte. Ich sitze am Bach und schaue dem Wasser beim Fließen zu.

    Mein letztes Bild ist das von einem Lagerfeuer, zu dem mich meine innere Freundin eingeladen hat. Mit diesem Bild versuche ich schöne und gute Dinge für mich anzunehmen. Aber es fällt mich schwer die Wärme und die Helligkeit des Feuers zu ertragen. Julia, meine innere Freundin, unterstützt mich dabei, dieses akzeptieren zu lernen und nimmt mich in den Arm und hält mich fest, da mein Gefühl aufzustehen und unendlich weit wegzulaufen so stark ist, dass ich sonst danach handeln müsste. In diesem Bild dürfen auch andere Menschen bei uns und dem Feuer, der Wärme und dem Licht sein. Das ist für mich leichter zu akzeptieren, wenn ich nicht die einzige bin, die die Wärme und das Licht brauchen und bekommen.

    Diese Woche hatte ich auch als Therapieaufgabe meine Lichtung zu malen und das war wirklich gut!

    Liebe Grüße

    Julia

  • hey JuliaRona, da kann schon mal passieren. Oftmals tut es ein gut gemeintes

    *push*

    um deinen thread nochmals in den mittelpunkt der aufmerksamkeit zu rücken.
    nicht zu viel schreibarbeit, hat aber den gewünschten effekt ;).

    ich habe bisher erst einmal so etwas ähnliches wie imaginationsübungen probiert. dabei ging es darum, ein gefühl zu seinem körper aufzubauen unter dem aspekt der psychohygiene. das ganze lief darauf hinaus, gewissermaßen anfänglich zu lernen, durch seinen körper zu "atmen". in späteren phasen ging es darum, ganz bewusst wärme, kälte und andere empfindungen von selbst zu produzieren kraft der gedanken.
    es hat so ganz gut funktioniert, nur habe ich einfach den elan verloren dafür.
    das ganze ist wohl eher eine art Meditation, als ein inneres bild bzw. zufluchtsort. ich selbst besitze so etwas wie einen inneren ort nicht. zumindest nicht so, das ich mir bewußt einen eingerichtet habe so wie du jetzt.

    obwohl solche dinge wie lagerfeuer möglicherweise den gleichen effekt haben wie bewußt vorgestellte wärme. ebenso die lichtung wie du sie beschreibst. ich finde deine bilder sehr schön. sie sind sehr persönlich und ich merke ihnen an, das du selbst sie dir eingerichtet hast.

    diese innere freundin, war sie schon vorher da oder ist sie erst mit diesen bildern entstanden?
    wonach genau suchst du noch? wie du schneller und besser an deine inneren bilder gelangen kannst? oder wie du die vorhandenen noch angenehmer für dich gestalten kannst?

    liebe grüße

    Marvin

  • Hallo Marvin!

    Vielen Dank für Deine Antwort!

    Meine innere Freundin, war die erste die ich erfundenen habe und in meinem letzten Bild habe ich ihr ja auch einen Platz gegeben und somit ihre Bedeutung durch das Bild für mich noch erweitert. Ein Teil von ihr ist also erst durch das Bild entstanden.

    Genau, ich suche noch nach Möglichkeiten, wie ich besser an meine inneren Bilder gelangen kann, weil ich es manchmal nicht schaffe an diese Orte zu gelangen und gleichzeitig weiß, dass sie mir sehr helfen könnten.

    Liebe Grüße

    Julia

  • wie gesagt, ich halte meditationstechniken, atemübungen und solcherlei dinge für durchaus geeignet, da sie dich gewissermaßen erden. damit kannst du vermutlich am besten einen kontakt zu dir selbst herstellen.
    zB könntest du erst für ein paar minuten -ich denke das ist ausreichend- eine bestimmt atemtechnik machen, um zur ruhe zu kommen und dann damit beginnen, dein inneres bild zu betreten.
    die atemtechnik wäre dann gewissermaßen eine vorstufe zu deinem bild.
    was eventuell auch unterstützend sein könnte, sind musik und bilder, die du mit dem inneren bild assoziierst. so das du deine wahrnehmung schon auf das kommend einstimmst.

    in welchen situationen versuchst du denn, zu deinen bildern zu gelangen. ist es nur in absolut ruhigen momenten oder auch wenn du in stress bist, um dann runterzukommen oder wenn wieder in versuchung bist, dir selbst wehzutun oder ähnliches? ich denke mal, auch davon hängt es ab, was du jeweils benutzen kannst.
    in ruhigen momenten kannst du sicher mit bedacht wählen, bei stress hingegen bliebe ja gar keine zeit dafür.

    liebe grüße

    marvin

  • Vielen Dank für Deine Antwort, Marvin!

    Ich glaube, ich werde in der nächsten Zeit mal Atemübungen ausprobieren und mir Entspannungsmusik kaufen. Das haben wir letztens in "Sport" gemacht und es wäre echt gut gewesen, wenn die anderen nicht da gewesen wären.

    Für Stresssituationen werde mich mir wohl so eine Art Plan machen, um damit dann danach handeln zu können. Und wenn es mir gut geht, brauche ich die Bilder nicht wirklich. Aber dann könnte ich ja, wie Du auch schon sagtest mit Bedacht wählen.

    Liebe Grüße

    Julia

  • klar, wenn andere dabei sind, und speziell im Unterricht, kannst du dich wohl nicht so gut darauf einlassen. aber ganz genau, das kannst du ja alleine nach holen.

    Einen Plan zu machen, klingt für mich auch sehr vernünftig. So das du nicht mehr denken musst, sondern nur noch handeln.
    Wenn du magst, kannst du mal beizeiten berichten, wie du damit zurecktkommst.

    lg Marvin

  • Hab ich eben in meinem Postfach drüber geschrieben *zum Vorbeikommen einlad*

    Liebe Grüße

    Julia

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