Es soll erst gar nicht anfangen ): SVV

  • Hallo,

    ich erstelle auch mal ein Thema, damit ihr mehr über mich erfahren könnt. Hoffe, ich mache das jetzt richtig und hatte auch den richtigen Button angeklickt.

    Mein Problem ist, dass ich mich letzte Woche das erste Mal geritzt habe. :frowning_face: Ich hatte schon öfters mal den Gedanken gehabt, aber diesen immer wieder verdrängt. Ich hatte Angst davor oder mich nicht getraut. Nur letzte Woche nicht, da war dieser Gedanke plötzlich wieder da und ohne groß weiter zu denken, war es auch schon geschehen. An dem Tag ist bzw war eigentlich nichts großartiges passiert. Aber seit längerer Zeit begleiten mich einige negative Dinge in meinem Leben. Diese jetzt aber alle gleichzeitig zu beschreiben, würde wahrscheinlich den Rahmen der Seite sprängen.

    Ich hab jetzt nur Riesen Angst davor, dass ich es wieder mache. Denn als ich es getan hatte, fühlte ich mich besser, irgendwie freier. Also wäre einiges an Last von mir abgefallen. Wie schon in meiner Vorstellung beschrieben, war ich am Abend sogar ein wenig stolz darauf, dass ich es getan hatte. Und selbst heute Morgen, als ich mich umgezogen hatte und die Wunden sah, lächelte ich innerlich. Im nachhinein fragte ich mich nur, was denn mit mir bloß los ist... :wall:

  • Hallo Cookie,

    ich muss aus meiner Erfahrung sagen, dass das sich-danach-gut-fühlen leider normal. Das geht vielen oder den meisten so - Und wenn's das nicht gäbe, dann würden sich vermutlich auch Viele gar nicht selbst verletzen.
    Wir haben ja alle irgendwie einen ganz kleinen positiven Effekt davon, oder zumindest bilden wir ihn uns ein und überbewerten einzelne Sekunden, in denen wir uns danach gut fühlen als sehr viel intensiver und besser, als sie eigentlich - objektiv für nicht-SVV'ler gesehen - eigentlich sind.

    Zumindest bist du damit - und auch mit dem Lächeln am nächsten Tag - weiß Gott nicht alleine. Da musst du also erstmal keine Sorge haben, dass wir dich für verrückt halten oder so. :winking_face:


    Hast du ne Idee, was du alternativ machen könntest, wenn "es" dich das nächste Mal "überkommt"?
    Bei vielen funktioniert es, wenn sie sich ablenken, was anderes machen, oder quasi auf Ersatzhandlungen zurückgreifen.

  • Hallo Fibra,

    danke für deine Antwort.
    Dass finde ich ja gerade an so einem Forum gut. Man ist mit seinen Probleme nicht alleine. Es gibt Leute die einem verstehen und auch in etwa nachvollziehen können, wie es einem geht. Außenstehende können das bestimmt nicht so gut...

    Was ich alternativ machen könnte? Ich weiß es gar nicht, habe auch noch nicht darüber nachgedacht, weil es noch so neu für mich ist. Ich weiß auch noch gar nicht so richtig wie ich damit umgesehen soll. Bin zur Zeit total verwirrt.

    Dazu kommen leider auch noch andere Probleme beziehungsweise Sachen, die mich sehr beschäftigen beziehungsweise fast krank machen. :frowning_face: Seit fast über einem halben Jahr, dreht sich bei mir nur noch alles um das Thema Essen. 24 Stunden am Tag denke ich nur ans Essen oder nicht Essen, an Kalorienzählen, Wiegen. Daran, dass ich nicht zu viel Essen darf, dass ich abnehmen muss und Sport machen muss. Das macht mich natürlich auch schon sehr fertig. Und jetzt noch die Sache mit der SSV :frowning_face: Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Und ich traue mich nicht, es jemandem zu erzählen. Es gibt in meinem Umfeld auch leider kaum jemanden, mit dem ich darüber sprechen kann bzw ist dann auch die Angst groß, dass ich nicht verstanden werde.

    Das mit dem komischen Essverhalten, oder kann man es schon gestört nennen? Das hab ich aber jemandem erzählt, meinem Freund. Er war schockiert und wollte mir helfen. Aber verstehen konnte er es nicht. Es ist jetzt bestimmt schon 1 Monat her, dass er es weiß und Hilfe sehe ich da keine von ihm. Irgendwie will ich auch keine Hilfe, deswegen bin ich jetzt auch nicht böse auf ihn oder ähnliches. Ich weiß nicht wie er geagieren wird oder macht, wenn er noch wüsste, was ich letzte Woche Abends alleine im Bad getan hab...

    Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Auf der einen Seite weiß ich, dass es nicht gut ist, dass es mir und meinem Körper nicht gut tut, aber dann gibt es da noch die andere Seite... :frowning_face:

  • Hi Cookie,

    ich denke, du musst zuerst rausfinden, was du willst und was nicht.
    Manchmal passiert es, dass, wenn man sich schon häufiger geschnitten hat, sich dieses Verhalten irgendwie verselbstständigt - und dass man es quasi machen muss, obwohl man es eigentlich gar nicht mehr will, aber eben nicht mehr anders kann. Wie eine 'Sucht, bei der du dein Verhalten nicht mehr so einfach kontrollieren kannst.
    Und oft ist es so, dass dieses Verlangen nach dem nächsten Schnitt anfangs noch nicht ganz so stark ist, und dass man sich dann noch "leichter" mit dem Kopf und dem eigenen Willen dagegen whren, dagegen ankämpfen kann.
    Aber es ist eben auch oft so, dass man das anfangs gar nicht möchte - weil einem das 'SVV ja einen positiven Effekt vormacht, der eigentlich ganz nett ist und den man eigentlich auch gerne wieder haben möchte und den man sich selbst nicht gerne versagen möchte.
    Und genau das ist auch das Gefährlich daran. Man denkt immer, dass man's vielleicht doch nicht unbedingt braucht und beim nächsten Mal einfach lassen kann - und schwupps, probiert man's und schon is's gleich gar nicht mehr so einfach, wie zuerst dachte.

    Es klingt vielleicht doof, wenn ich schreibe "überleg dir, ob du wirklich anfangen willst dich zu schneiden", aber ich meine damit eigentlich nur, dass du dir bewusst machen solltest, auf welch dünnes Eis du dich da begibst, und wie schnell das schiefgehen kann. Und dass ich denke, dass du jetzt - am Anfang - vielleicht noch eher die Chance hast Mittel und Wege zu finden, wie du es seinlassen kannst, dass das Nicht-Schneiden jetzt anfangs vielleicht noch einfacher umzusetzen ist, als vielleicht in ein paar Jahren, oder so.

    Schau mal in diesem Thema hier: Die Alternative zur SV - SKILLS
    Da haben wir hier ein paar Dinge aufgeschrieben, die uns immer geholfen uns nicht zu verletzen. Vielleicht ist ja etwas dabei, das dir auch helfen wird.


    Wie du mit deinen Schnitten umgehen sollst?
    Generell solltest du erstmal darauf achten, wie es den Schnitten und deiner Haut drumrum geht. Auf jeden Fall beobachten und die Haut richtig pflegen, damit sich nichts entzündet! Sollte es das doch, dann musst du damit unbedingt zum Arzt gehen! Ich weiß zwar nicht, wie tief deine Schnitte sind oder waren - Aber wenn die zum Beispiel nicht aufhören wollen zu bluten, dann auch unbedingt zum Arzt gehen! Denn dann muss das getackert oder genäht werden und so.. naja auf jeden Fall von einem Arzt angeschaut werden!

    Und ansonsten hoffe ich, dass dir bewusst ist, was du da getan hast. Du hast dir selbst eine Verletzung zugefügt, die du eigentlich - körperlich gesehen - nicht haben müsstest. Verstandsmäßig ist das nicht logisch und vor allem nicht gesund: Warum sollte man sich auch selbst wehtun. :winking_face:
    Aber ich finde es immer wichtig, dass man es akzeptiert. Ok, du hast dich verletzt, ja, aber du bist deswegen kein schlechter Mensch oder so. Es ist passiert, gekommen, wie es kommen sollte - und du bist in der Lage selbst zu entscheiden, wie es damit weitergehen soll. Ob deinen vier Schnitten noch weitere 4 oder 40 oder 400 folgen sollen, oder nicht. Sich das erste Mal zu schneiden ist sicher komisch und verwirrend, macht unsicher und auch 'Angst, aber diese Empfindungen sollten genauso Momente sein, wie der Impuls zum Messer/Klinge/etc. zu greifen. Jetzt, wo du bewusst drüber nachdenken kannst, brauchst du dir keine Vorwürfe machen! Es ist passiert, und war.
    Du solltest nicht ZU VIEL drüber nachdenken, wie es war - sondern lieber darüber, wie es künftig sein soll.

    Was denkst du denn, wie dein Freund reagieren würde, wenn du es ihm erzählen würdest? Welche Sorgen machst du dir da?


    Zum Thema 'Essstörung oder nicht - Ja, ich finde, es ist schon nicht mehr gesund, wenn du dich über Wochen nur noch auf diesem Weg mit dem Essen auseinandersetzt. Jeder - vornehmlich Frauen - denkt mal "ach, da hab ich ein Kilo zu viel" oder denkt auch mal "oh mein Gott, das hat so viele Kalorien", aber gesund ist - meiner Meinung nach - wenn man das ab und zu hat. Alles Andere ist für mich nicht mehr gesund - und wenn es deinen Tagesablauf bestimmt, dein Denken beherrscht, dich einschränkt etc. dann ist es für mein Empfinden ein Problem!
    Du schreibst, dein Freund hat dir da noch nicht wirklich geholfen bzw. du hast noch nichts davon generkt, dass er dir da helfen will. Was hast du dir denn gewünscht, das er tut?
    Redet ihr noch über dieses Thema miteinander?

  • Hallo Fibra,

    danke dir, ich schaue mir gerne die Skills an.

    Ich möchte jetzt nicht ganz im Detail die Schnitte beschreiben, aber so extrem schlimm, dass ich zum Arzt müsste sind sie nicht. Wenn, dann mache ich sie mir selbst im nachhinein noch schlimmer. Es kommt nämlich noch dazu, dass ich die blöde Angewohnheit habe, jeden nur so kleinen Hubbel, Makel, Wunde oder Pickelchen an mir aufzukratzen. Das fing bei mir schon in frühester Kindheit an. Hab auch bis Heute nichts extrem schlimmes darin gesehen. Unangenehm wird es dann nur wenn sich die betroffenen Stellen entzündet und es dann nicht ganz so schöne Narben gibt. Ganz schlimm ist es im Gesicht. Da traue ich mich manchmal gar nicht raus,so schlimm sieht das aus.

    Aber wie du beschrieben hast. ist z.B. diese Angewohnheit bei mir zu etwas geworden, was ich quasi machen muss. Obwohl ich es gar nicht mehr will, aber ich kann einfach nicht mehr anders. Es ist wirklich wie eine Sucht und auch schon zu so einer Art Gewohnheit geworden. Genau wie diese ganzen Gedanken, die sich nur ums Essen drehen, die bekomme ich auch nicht so einfach weg. Ich glaube, ich kann mich hier in einigen Themen einordnen, nicht nur in SSV :frowning_face:

    Wie mein Freund reagieren wird? Vielleicht schockiert, entsetzt, traurig und wird sich Riesen Sorgen und Gedanken um mich machen. Und ich bin jemand, der nicht will, dass sich die anderen Sorgen machen. Deswegen sage ich auch oft, dass es mir gut geht obwohl ich innerlich weine.

    Wir reden über das Thema gar nicht mehr. Nur die ersten Tage hatte er mich dann immer mal gefragt, wie viel und was ich gegessen hatte. Vielleicht fällt es ihm auch schwer mit mir darüber zu sprechen, weil er vielleicht selbst nicht weiß wie er damit umgehen soll....

  • Hallo Cookie!
    Dazu kann ich Dir nur eins sagen: Lass es.
    Du machst Dir damit nichts als Ärger für Dein ganzes weiteres Leben.
    Mehr kann man dazu, meiner Meinung nach, nicht sagen.
    Gruß,
    Rudolf

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