11 Jahre ohne ...ich habe gekämpft und habe verloren

  • Hi ihr da draussen ,

    hab mich gerade bei euch angemeldet bin also Neu hier bei euch . Ich hab es 11 Jahre geschafft ohne ,nun bin ich wieder mitten drin und komm nicht mehr von los ..jeden Abend aufs Neue in Gedanken den ganzen Tag an den Abend ...bis das dass sie Laufen die Roten Tränen ...

    Jemannd da zum Austauschen ???

    Liebe Grüsse

    Niro

  • Ich selber habe zwar keine Erfahrung mit SSV, aber dennoch interessiert mich das.

    Wie hast du es denn die letzten 11 Jahre geschafft ohne?
    Gabs einen Auslöser dafür, dass du wieder angefangen hast?
    Wie schauts mit Therapie aus? Schon überlegt, ob das für dich in Frage kommt?

    Ein paar kleine Fragen. :winking_face: Hoffe, überrumpel dich nicht zu sehr damit.

  • Hi Niro,

    erstmal willkommen hier =)

    Leide selber an SVV schon viele Jahre mal mehr mal weniger und kämpfe gerade wieder sehr "akut" dagegen... aber 11 Jahre ist wow *find* Respekt!
    das ist eine echt lange zeit ohne, deswegen wäre auch meine erste Frage gewesen ob es einen Auslöser ö.ä. gab das es wieder zu SVV kam?! Vielleicht magst mal erzählen.
    Was die Gedanken angeht... das von Tag zu Tag "retten", Schneidedruck und all dies..... ich denke ich kann das gut verstehen... so als selber betroffene Person.

    Liebe Grüße
    Diebin

  • Hallo,

    nun warum es wieder angefangen hat... die Lebenssituation würde ich sagen , das ich einfach nicht klar komme momentan . Erinnerungen an früher .... wie ich es 11 Jahre ohne geschaft habe ,nun die Gedanken kammen immer ...oft ich habe immer selbst gegen angekämpft ,es hat 11 Jahre geklappt bis vor 2 Wochen , frag nicht wie jetzt mein Arm aussieht .Ja klar ich habe da schon drüber nachgedacht auch schon gehandelt ,die Antwort war von dem Doc, tut uns Leid wir haben keine Termine und die Warteliste ist geschlossen . Baut auf wenn man schon diesen Schritt geht und HIlfe will . Ich habe momentan Angst das ich zu weit gehe :loudly_crying_face:

    lg

  • Keine Angst ich frag nicht wie dein Arm aussieht... die Frage stelle ich mir selber schon oft genug.
    Ja das ist wirklich besch....eiden von dem Arzt.. leider ist es nicht der einzige. Ich habe mit Ärzten bzw Therapeuten/Psychologen schon mehr als einmal solc eine Erfahrung gemacht.
    Hast du denn irgendjemanden der dir wichtig ist zum reden oder auch nur zum da sein? Das hilf ja so manches mal wenigstens ein weilchen.
    Auch wenn dir das jetzt nichts bringt und ich selber weiss wie doof sich das anhört, ich finde auf die 11 Jahre, sei es auch ein Kampf gewesen, kannst du stolz sein.

    Deine Angst zu weit zu gehen kann ich nachvollziehen. Einfach weil ich sie auch habe so manches mal.
    Vielleicht sollten wir uns gegenseitig sagen "nicht aufgeben" :winking_face: *Ironie aus*

    Ist es eine Option nach ner anderen anlaufstelle zu suchen?

    Lg
    Diebin

  • Ich weiss nicht, diese 11 Jahre sind wie weg geblasen , ja ich habe gekämpft aber fakt ist einfach ich habe verloren und das Blut gewonnen . Ich fühle mich momentan total mies ,lasse mich hängen , mir ist das alles bewusst , auch das ich am Boden bin . Ja ich geh Morgen früh zum Hausdoc, vielleicht doch erst mal Medikamente ??? Ich weiss noch nicht .

    Jeden Abend,das verrückte ich warte jetzt schon drauf und ich weiss was nachher wieder ist . Dieser Druck ist momentan nicht zum aushalten ..Heftig echt.

    Wie ist es bei dir?? Kannst Du Stark sein ? Wie lange begleitet es Dein Leben ??? Diese Roten Tränen ?

  • Ach ja Reden ..... Versteht mich einer ??? Wirklilch ??? Der es nicht selbst kennt ??

    Meine Beste Freundin ..es Belastet Sie ...also Reden , ne Lieber nicht .
    Mein Partner ist 5 wochen weg .... und hat sich geändert , er brauch mich nicht mehr so fühlt es sich an.....

  • genau diese Frage "versteht mich überhaupt einer .. der es nicht kennt" ohh ich kenne sie sooo gut. Und eigentlich bin ich zu 99% davon überzeugt das es keiner verstehen kann .. wirklich KANN der es nicht erlebt hat... so gern ich auch etwas anderes denken würde.

    Mich begleitet es nun ca 14/15 Jahre.... es war so ein Jahr recht vergessen... allerdings nur weil es mir so schlecht ging, das ich nichtmal mehr "schneiden" wollte sozusagen, also auch keine alternative.
    Ob ich stark bin? Tja... ich glaube ich bin eine starke Persönlichkeit oder würde es gerne sein.. aber was das SVV angeht bin ich meistens eher wie ein Junkie.. richtig "süchtig" danach an manch einem tag.... aber ich versuche natürlich stark zu sein was das angeht, was du ja wahrscheinlich auch kennst.

    Ich kann nur von mir sagen das ich weiss das reden hilft, wenn man denn jemanden passenden hat, aber das ich selber meistens überhaupt gar nicht gerne darüber rede.
    Das mit deinem Freund tut mir leid irgendwie... das ist hart wenn man so fühlt.

  • 11 Jahre - meinen Respekt! Ich bin jetzt 4 Jahre clean von H und habe auch 4 Jahre nicht mehr geschnitten. Ich denke schon immer wieder daran, was wäre wenn, wenn ich irgendwann rückfällig werden mit dem Einen oder Anderen oder gar Beidem. Und weißt du, auch wenn du jetzt das Gefühl hast du hast dir alles kaputt gemacht.. 11 Jahre sind 11 Jahre und die bleiben und sie haben dir gezeigt, dass du es kannst und das gut, ich meine 11 Jahre - was für eine Leistung trotz vielen Hoch und Tiefs. Die jetzt zu sagen, dass schaff ich nicht mehr, das gilt nicht mehr :smiling_face: einmal 11 Jahre geschafft also geht das auch wieder, auch wenns momentan nicht so scheint. Gefeit ist niemand von uns und das weiß ich auch und das ist mir vollstens bewusst, der nächste Tage könnte meiner sein. Und wenn es passiert, dann ist es total sch... aber das Leben geht weiter, 11 Jahre oder meine 4 Jahre sind deswegen nicht verloren, hey shit happens! Natürlich soll dass jetzt auch keine Ausrede sein um ständig rückfällig zu werden, aber ich habe gelernt, dass es sollte es je soweit kommen nicht ein Weltuntergang ist! Wichtig ist, sich sofort seinen Notfallplan zurecht zu legen und ich würde überlegen ob du nicht gleich eine Kriseninterventionsstelle aufsuchen willst. Ich hab das im Sommer gemacht nachdem ich ganz unerwartet in eine totale Krise gestürzt bin und es hat mir viel geholfen ohne Rückfall wieder rauszukommen.

    Nicht verzagen, aufgeben gibts nicht, für dass bist du eindeutig zu weit gekommen.

    Alles liebe,

    Future

  • Ersteinmal tut es gut zu wissen das ich nicht allein bin .

    Aber diese 11 jahre sind wie Luft :wall: meine Arm ist nicht mehr Sauber ..eine woche jeden Tag ,könnt ihr euch vorstellen wie er aussieht .Ich kann auf die 11 Jahre gar nicht stolz sein den ich hab es wieder gemacht . Ich weiss nicht mehr wie ich diesen Innerlichen Druck weg bekomme .

  • Nero, ersteinmal zu deinem Titel. "Gekämpft und verloren".
    Gekämpft, auf jeden Fall, und jeder Tag von den 11 Jahren ist ein Zeichen dafür.
    Verloren. Nein, auf keinen Fall.
    Diese Jahre sind nicht umsonst, sie sind weiterhin existent auch wenn du es momentan nicht so empfinden kannst.

    Wichtig ist meiner Meinung nach eins. Akzeptanz.
    Der erste und wichtigste Schritt, aber auch der schwerste.
    Nach vielen Jahren wieder einen Rückfall zu haben, ist nicht angenehm, aber ... es ist ok.
    Klingt abgedroschen, ja. Aber wenn du jetzt nicht selbst akzeptierst, wer dann.
    Das soll nicht heißen, ruh dich mit dieser Einstellung aus. Versuche einen Schritt zurückzugehen, innerliche Distanz zu schaffen, analysieren und dir selbst Verständnis entegegen zu bringen.
    "Dass ich nach 11 Jahren wieder zu altbewerten Mittel greife, habe ich nicht ewartet, aber es gab einen Auslöser dafür. Auch wenn ich ihn derzeit noch nciht ausfindig machen kann, geschah es nicht aus heiterem Himmel. Deshalb ist es kein Rückschritt, sondern eine Situation auf die ich eine Lösung finden werde...." (Als Beispiel)
    In einer Krise nicht einfach, deswegen ist der Schritt zu jemand Professionellen klasse.
    Erst wenn du selbst deinen jetzigen Standpunkt annehmen kannst, kannst du nach neuen Wegen schauen.

    Wichtig, finde ich ist, nun nicht zu sagen. 11 Jahre hingeworfen, dann sind die restlichen auch egal.
    Nein. Du hast es geschafft, und wirst es wieder schaffen. Dass es sich in einer Krise so anfühlt, als wenn es nie einen Ausweg gibt, kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Jede Situation ist anders, so ist nun wahrscheinlich der Weg wieder "raus" ein anderer.
    Vergleiche nicht, sondern handel.
    Überlege wie du Druck standhalten kannst. Versuche zu verschieben, morgen könntest du immernoch schneiden, wenn der Druck zu stark ist. Oder den Tag darauf.

    Was würde passieren, wenn du dem Durck nicht nachgehst?
    Hilft dir rausgehen, Sport oder das Niederschreiben von Gedanken?
    Wie hast du es vor 11 Jahren geschafft? Wenn durch Therapie, versuche dich an Methoden zurückzu erinnern.

    Sei einfühlsam mit dir selbst, denn nun brauchst du es am meisten. Sich selbst niederzumachen kostet nur unglaublich Energie.

    Ich wünsch dir viel Kraft in schweren Momenten.
    Zyna

  • 11 Jahre sind eine lange Zeit.

    Ich habe (einen winzigen Ausrutscher nicht mitgerechnet) 5 Jahre geschafft - musste aber die ganzen 5 Jahre immer ganz sicher sein das ich KLingen im Haus habe. Ziemlich strange, aber ohne - oder wenn ich sie mal nicht gefunden habe als ich nur gucken wollte, bin ich völligst durchgedreht.

    Hab jetzt leider wieder ein paar mal die Klinge angesetzt in den letzten Monaten. Keine Vergleiche wie früher, aber es ist passiert.
    Mh, ist bei dir nun was anderes wenn du wieder jeden Abend schneidest.
    Da wird nur Akzeptanz nicht reichen, gerade weil du auch sagst du hast Angst das du zuweit gehst.

    Ich für mich akzeptiere es einfach für mich so wie es ist, es ist in einem für mich akzeptablem Rahmen,

    ich weiß, nicht viel Hilfe, ich wollte damit nur zum Ausdruck birngen das du nicht der einzige bist der nach langer Cleanzeit doch wieder zur Klinge greift.

  • Ich möchte nur zwischendurch nochmal betonen - falls das Untergegangen sein sollte -
    Akzeptanz heißt nicht, dass es nunmal so ist und man nichts dagegen tun kann.
    Das hat dann eher was mit Resignation zu tun.

    Es geht einfach darum, dass wenn ich nun zu Hause sitze und mir stets denke: "Was mach ich nur? Warum? Bin ich blöd, nach so vielen Jahren?" (oder ähnlich)
    Ändert sich nichts, weil ich meine Gedanken und meine Energie in die negative Annahmen stecke.
    Ich stehe mir selbst im Weg, weil ich mir die Situation nicht zugestehen kann/will.
    Diese Selbstabwertung nimmt so wahnsinnig viel Energie und wirft mich nur n'Schritt weiter zurück.
    Denn diese kann genauso zu einem verstärkten Druck führen.

    Bei dem ersten Schritt, wie erwähnt die Akzeptanz, solls nicht bleiben und ich hoffe das wurde aus meinem obigen Beitrag deutlich.
    Aber eine gewisse Nachsicht mit sich, fördert den Mut und die Kraft einen weiteren Schritt zu gehen. Nämlich das aktive angehen der Problematik.

    Akzeptanz, nicht Resignation.

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