Alkoholiker- THC als ersatz?

  • Liebes team von suis,

    ich hab ein problem dass 1000de auf der ganzen welt haben: ICH LIEBE EINEN ALKOHOLKRANKEN MANN.
    Mein problem ist, dass er trotz den bekannten symptomen sehr vernünftig ist. D.h. ER bittet mich immer jemand anderen für mich zu finden., weil er nicht gut für mich ist! ER sagt, ich darf nicht mit ihm zusammensein, weil ich unglücklich werde mit ihm. Wir haben seit 8 mon. eine affaire... also sex und liebevolle zuneigung, aber wir leben getrennt.
    Wenn wir uns sehen ist er sehr bemüht gepflegt, frisch rasiert usw. er hält auch sein haus sehr sehr sauber und kümmert sich um seine kinder ( ist seit 11 jahren geschieden und lebt seitdem alleine), aber er sagt er kann keine normale beziehung mit mir haben(obwohl ich weiss, dass er mich sehr gerne will ), weil er viel zu lange alleine lebt und weil er sagt er ist es nicht wert ihn gerne zu haben, weil er ein säufer ist. Er hat mir schon sooft geraten sei gescheit, kümmere dich nicht um mich ich bin es nicht wert! Allein, ich habe mich in ihn sehr verliebt, weil er ein total liebevoller und kluger mensch ist.( hat ein mag.studium)
    Hat immer erinnerungslücken nach den rauschzuständen und ab und zu auch selbstmordsehnsüchte und bittet mich um verzeihung was er zu mir gesagt hat in diesem zustand..dabei wird er oft ausfällig und unflätig, aber verspricht mir auch sachen, die ich mir wünschen würde. Danach sagt er ich dürfe nie etwas glauben was er im suff verzapft... er schämt sich auch immer sehr dafür.
    Dass er trinkt hat er mir bei unsrem ersten treffen erzählt ..gleich die ganze wahrheit dass er dann nicht mehr gehen und stehen kann, darum reden wir dann selten, das fällt im schwer, wir schreiben(sms,skype), das bekommt er gut hin, inhaltlich sehr niveauvoll, allerdings ein starker drang zu sexuellem inhalt...
    Er hat mir letztens gesagt, er würde gerne aufhören aber nicht mit herkömmlichen medikamenten, sondern mit thc präparaten, er weiss aber nicht ob es dass gibt eine klinik oder einrichtung die das dazu verwendet...
    Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass er es ernst meint mit aufhören, aber wie kann ich ihm helfen? Ich erwähne es übrigens nie vor ihm, dass er aufhören soll, oder dass ich ihm helfen will... dass muss er tun. Ich sage ihm nur, dass ich ihn sehr liebhab und an ihn glaube...

    danke liebes team fürs "zuhören"
    freue mich auf feedbacks
    Rosalie

  • Hi Rosali,


    über deine Einstellung zu seiner Sucht will ich mich erstmal noch nicht äußern - da kommen bestimmt noch andere, die das etwas einfühlsamer machen als ich!:gi:

    Aber:

    Zitat

    Er hat mir letztens gesagt, er würde gerne aufhören aber nicht mit herkömmlichen medikamenten, sondern mit thc vbglossarlink.gif  präparaten, er weiss aber nicht ob es dass gibt eine klinik oder einrichtung die das dazu verwendet...

    ...wenn er das wirklich zu dir gesagt hat, dann meint er es nicht ernst!

    Ich sag dir auch warum: Weil man a) keine Bedingungen mehr stellt, wenn man wirklich aufhören will!

    b) es keinen vernünftigen Grund gibt, warum er nicht mit herkömmlichen Medis entziehen will!

    und c) es JEDEM Alkoholiker - so auch ihm - klar sein müsste, dass der Wechsel vom Alk auf Thc vom Regen in die Traufe....also, einer Suchtverlagerung gleichkäme...und kein Arzt der Welt da mitspielt!


    DANN...kann er lieber gleich weitersaufen, weil er seine Besorgungen dafür nicht ins Illegale verlegen muss.


    Gruß
    Dry

  • Servus Rosa,

    ja wo die Liebe nur immer hin fällt, nicht :winking_face:

    Als erstes mal eine Sache an dich, bitte stell dir diese Frage ernsthaft und beantworte dir das auch ganz ehrlich - kann es sein dass du dich grade wegen "Mann mit seinem Problemen" zu ihm hingezogen fühlst?
    Vielleicht wunderst du dich über diese Frage, doch glaub mir, das kommt immer wieder mal vor ...

    Dann frag ich mich noch, warum eigentlich verlangst du keine Abstinenz?
    Natürlich muss er die meisten Schritte gehen, wenn es auch für viele etwas einfacher ist, wenn man da einen helfenden Partner hast.
    Doch kannst du doch mit dem jetzigen Stand der Dinge nicht ernsthaft eine Beziehung in Erwägung ziehen!

    Zitat

    Hat immer erinnerungslücken nach den rauschzuständen und ab und zu auch selbstmordsehnsüchte und bittet mich um verzeihung was er zu mir gesagt hat in diesem zustand..dabei wird er oft ausfällig und unflätig, aber verspricht mir auch sachen, die ich mir wünschen würde. Danach sagt er ich dürfe nie etwas glauben was er im suff verzapft... er schämt sich auch immer sehr dafür.


    In jedem Satz könnte man schon erste Anzeichen von 'Co-Abhängigkeit erkennen!
    Er bittet dich um Verzeihung und alles ist wieder gut ...
    Er schämt sich und kann dich damit wieder erreichen ...

    Bedenke, ein Süchtiger ist mitunter ein Profischauspieler und weiß genau wie er sein Umfeld dazu bringt, die 'Sucht mitzutragen oder wenigstens weitgehend stillschweigend zu akzeptieren :winking_face:

    Aber nun zum Teil den du bestimmt lieber lesen magst :smiling_face:
    Jeder Süchtige kann seine 'Abhängigkeit besiegen!!

    Da hat nun dry schon einiges dazu geschrieben, das kann man klar so sagen - wenn ich das aufhören will, dann stell ich nicht im Vorfeld schon Bedingungen daran, wie das zu geschehen hat :face_with_tongue:

    Mich würde interessieren warum er zu 'Thc greifen will, hat er das begründet?
    Zum einen glaube ich täuscht er sich da gewaltig, 'Cannabis wird von der Wirkung nicht ausreichen, um einen Alkoholentzug easy über die Bühne zu bekommen.
    Suchtverlagerung wurde angesprochen!

    Um es kurz zu machen, er wird keine Klinik finden die sich auf so ein Abenteuer einlässt und 'Thc ist in Deutschland nicht medizinisch einsetzbar - bis auf ein paar wenige Ausnahmen und dazu gehört eine Entzugsbehandlung (und schon gar nicht von Alk) dazu.

    Meiner Meinung gibt es nur eine Möglichkeit, er begibt sich umgehend in eine Entzugsbehandlung und macht direkt im Anschluss eine langfristige Entwöhnungsbehandlung.
    Wenn da aber immer irgendwelche Ausreden kommen warum es nicht gestartet werden kann, dann muss man den aktuellen Willen anzweifeln.
    Will er es unbedingt, dann kann es in der Regel morgen oder innerhalb weniger Tage losgehen ...

    Was dich noch betrifft, es ist schön wenn du ihm unterstützen willst, doch akzeptiere keinesfalls erneute Ausfälle seinerseits!
    Mach ihm das klar, er kann durch seinen Konsum nicht alles entschuldigen und wenn er mit dir rechen möchte, dann darf nichts mehr vor fallen!
    Aber du musst natürlich auch demnach handeln, wird er wieder böse im Suff, dann geh und belass es am besten dabei ...

    Ich hoffe zudem, dass du wirklich selbst fest im Leben stehst, sonst solltest dir das nicht antun, ich glaube nämlich dir ist noch nicht so bewusst was das alles bedeutet :winking_face:

    LG Franz

  • Hallo Rosa,

    es ist schoen wenn Du Deinem Freund helfen willst aus seiner Sucht herauszukommen aber dafuer muss er aus seiner Sucht rauswollen. Und genau das sehe ich bei ihm nicht wenn er Alkohol gegen Thc eintauschen will um das saufen sein zu lassen. Er benutzt dann lediglich eine andere Droge um sich zu berauschen. Du musst Dir klar sein darueber das eine Sucht nicht heilbar ist, man kann sie nur zum Stillstand bringen aber einen Stillstand kann Dein Freund nicht erreichen wenn er das eine Suchtmittel (Alkohol) gegen ein anderes Suchtmittel (THC) eintauscht. Das bringt weniger wie gar nichts, das bringt eher die Gefahr das es sich dann zu einem Mischkonsum steigert weil das bischen Thc nicht ausreichen wird um einen milden Alkoholentzug hinzubekommen. Was soll dann das naechste Ausweichmittel sein ?

    Du selbst begibst Dich in Gefahr in die Co-Abhaengigkeit abzurutschen und wirst den "gelegentlichen" Genuss von Suchtmitteln tolerieren, wenn nicht sogar akzeptieren. Und genau an so einer Stelle braucht ein Suechtiger einen Nichtsuechtigen damit er frisch, frei, froehlich weiter konsumieren kann...er darf es ja dann meist sogar. Und sei mir jetzt nicht boese wenn ich das so sage...genau darauf scheint er von Anfang an hinzuarbeiten...er hat Dir von Anfang an gesagt das er trinkt, das Du ihm nicht alles glauben darfst was er im Suff macht usw.usw.usw....

    ...und Du hast bei der gesamten Situation uebersehen das ausser ihm noch jemand da ist...DU...wo bleibst eigentlich DU bei der ganzen Geschichte? Wie geht es Dir damit wenn er trinkt bzw. betrunken ist ? Denk da erst einmal an Dich bevor Du an eine Loesung seiner Probleme denkst.

    Es dreht sich alles nur um ihn und wenn er wirklich aufhoeren will dann gibt es nichts anderes als sich der Sache zu stellen und mit einer "bedingungslosen" Entgiftung anzufangen. Das bestenfalls stationaer in einer Suchtklinik - denn die wissen was zu tun ist.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

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