Hey Leute.
Da ich langsam echt nicht mehr weiter weiß und mich momentan in der wohl schwierigsten Phase meines Lebens befinde, wende ich mich nun an euch. Ich bin 20 Jahre jung, arbeitslos und demnächst wohl auch noch obdachlos.
Das ganze Schlammasel hat wohl mit ca. 16 Jahren angefangen. Man hat sich halt nix dabei gedacht und angefangen mit Drogen zu experimentieren. Das fast täglich und irgendwann ging es halt nicht mehr ohne. Es kam dazu, dass ich Depressionen bekam, früh Antidepressiva schluckte, die Schule verkackte, die erste Große Liebe verlor und eigentlich alles schief ging, was man sich so vorstellen kann.
Mit den Drogen hab ich es dann langsamer angehen lassen und habe versucht die Mittlere Reife auf einer Berufsschule (Dauer: 2 Jahre) nachzuholen. Das klappte im ersten Jahr auch relativ gut. Ich war zwar währrend der Herbstferien dieses Schuljahres 1x aufgrund einer akuten Drogenpsychose 8 Tage in der geschlossenen Psychatrie, aber das hat mich nicht davon abgehalten am Ende des Jahres noch mit Abstand Klassenbester zu sein.
Das zweite Jahr lief nicht so "toll". Meine Fehltage haben sich zunehmends gehäuft und das hat schlussendlich dazu geführt, dass ich von der Schule verwiesen wurde. Mir war es aber irgendwie egal und ich war darüber einfach froh. Endlich nicht mehr diesen Konversationen und Ängsten vor was auch immer ausgesetzt. In den letzten Wochen, in denen ich zur Schule gegangen bin konnte ich nichtmals mehr auf den Schulhof gehen. Ich bin rausgelaufen, vom Schulgelände runter und hab mich i-wo alleine hingesetzt. Ich bin jeglichem sozialen Kontakt aus dem Weg gegangen und habe mich sogar bei besten Freunden nicht mehr blicken lassen... Auf dem Weg Heim sind mir dann meistens die Tränen gelaufen. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Früher so ausgeglichen, offen und selbstbewusst und dann das...
Inzwischen ist schon fast ein Jahr vergangen und ich habe den Drogen den Rücken gekehrt. Ich trinke inzwischen zwar oft, und nehme ab und zu Phenibut, aber ohne das wäre ich wohl schon längst völlig daran kaputt gegangen. Ich kann keine Termine mehr wahrnehmen, nein, sogar das Einkäufen fällt mir schon schwer. Jeglicher Kontakt zu Menschen lässt meinen Kopf verrückt spielen, ich werde nervös und schwitze übertrieben... Mit diesem Zustand kann ich einfach nicht leben, aber genauso schwer fällt es mir mit irgendwem darüber zu sprechen. Wenn ich versuche mein Leiden zu beschreiben, dann können die meisten das absolut nicht nachvollziehen. Auch gerade deswegen, weil sie mich so überhaupt nicht kennen...
In ein paar Wochen ziehen meine Eltern um, und es ist ausgeschlossen, dass ich mit kann. Es ist einfach schon soviel geschehen und das sie umziehen müssen(!), liegt nicht zuletzt an mir. Ich will eigentlich auch nicht noch mehr Kummer bereiten, als ich es bis jetzt schon getan habe... Ich stehe demnächst also auf der Straße und ohne einen Job ist es fast unmöglich eine Wohnung zu bekommen, bzw. diese überhaupt finanzieren. Ich denke immer öfter daran mich umzubringen, würde es aber wahrscheinlich nie tun, da ich mich nicht traue und es auch den Leuten um mich herum nicht antun möchte...
Ich wurde vom Jobcenter zu einem Projekt zugeteilt und hatte vorgestern einen Termin dort. Sie helfen halt bei der Jobsuche und würden mir auch helfen eine Unterbleibe zu finden. Ich bin dort aber allerdings nicht erschienen und wurde da jetzt sicherlich rausgeschmissen und das Kindergeld gestrichen. Ich weiß, dass sie mir nur helfen wollen, aber ich schaff es verdammt nochmal nicht dahin zugehen, geschweige denn irgendwas in meinem Leben wahrzunehmen. Einfach wegen meiner Angst vor allem, meinen Schweißausbrüchen, diesem Gezitter... Mein Leben ist dadurch die reinste Hölle geworden. Ich habe an nichts mehr Spaß und schaffe es nicht nach vorne zu sehen...
Wie kann oder soll es weitergehen? Ich weiß es nicht mehr...
Liebe Grüße
und danke an alle, die sich die Zeit nehmen und versuchen zu helfen.
kopfgewitter