Trotz Hilfe keine Lust mehr..

  • Hallo...
    bin schon ewig hier angemeldet, habe aber lange nichts geschrieben..
    nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Seit fast 20 Jahren bekomme ich in irgendeiner Form therapeutische "Hilfe", konnte vieles umsetzen usw.. doch meine traumatischen Klamotten lassen mich immer wieder an denselben Punkt kommen und ich fühle mich allein damit.
    Vorgestern war ich zum ersten Mal an dem Punkt, wo ich eine halbe Stunde nichts anderes mehr gesehen habe als die Lösung allem ein Ende zu bereiten. Ich fühle mich gequält, jeden Tag. Habe ständige Rückfälle mit Essen und SVV als einzigen Ausweg, das Ganze überhaupt noch auszuhalten.
    Bin in einer guten festen Beziehung. Das lässt mich noch mehr verzweifeln..denn selbst das hilft nicht.

    Kann es das gewesen sein? Irgendwo in mir schlummert noch ein Funken Licht, wie wohl in jedem Menschen, der noch atmet.. aber ich habe Angst, dass die nächste halbe Stunde kommen könnte, wo mich nichts mehr interessiert.

    Gibt es noch Hoffnungen?

  • Hoffnung gibt es immer! Die gibt es erst nicht mehr, wenn du komplett aufgegeben und dir dein Leben genommen hast. So lange dir das nicht gelingt, gibt es weiter Hoffnung!

    20Jahre Thberapie ist eine verdammt lange Zeit... Manchmal stoßen auch Therapeuten an ihre Grenzen und manches ist in dem Sinne vielleicht auch nicht therapierbar.
    Ich weiß ja nicht, wie genau sich deine traumatischen Erinnerungen äußern, was da passiert ist und wie es dir heutzutage genau zu schaffen macht. Aber vielleicht ist es irgendwann auch mal ein Weg, einen Punkt zu setzen, zu sagen: Was war war und fertig!? Und mit der Situation wie sie jetzt und heute ist so gut leben wie es geht?!

    Ich weiß nicht, wie dein Weg aussiehst, aussehen könnte. Aber die Hoffnung, liebe Hermine, die Hoffnung ist immer da!!! :smiling_face:

  • Liebe gelberose..
    danke für deine Aufmerksamkeit..
    das ist genau der Punkt, den du getroffen hast, ich hasse mich dafür, dass ich es nicht schaffe, das Erlebte hinter mir zu lassen; einen Punkt zu setzen. Ich weiß es wäre der richtige Weg; aber ich scheine auf diesem Gebiet unfähig zu sein.. die meisten wenden sich von mir ab; genau deswegen; weil sie denken, ich könnte doch endlich mal leben..und ich es aber nicht hinbekomme.

    Dann werd ich wohl keinen anderen Weg finden, als den, den ich eh schon gehe. Und beten, dass es nicht schief geht. Es gibt Punkte, wo man glaubt, dass die Kraft einfach ganz am Ende ist.
    Das kennen wahrscheinlich viele Menschen..

  • Hallo Hermine
    Deine Worte kommen mir so bekannt vor.
    Nicht, daß ich seit zwanzig Jahren Therapie mache, sondern Dein Bericht über die dunkelheit der Seele.
    An solch einem Punkt war ich auch mal, habe mich total von der Aussenwelt isoliert und mich in meiner verdunkelten Wohnung verschanzt habe. "Gerettet" wurde ich durch einen längeren Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik, in der ich auch zur Zeit eine Traumatherapie mache.
    Hast Du so etwas auch schon durch? Wenn nicht, wäre das vielleicht auch ein weg für Dich?
    Liebe Grüße
    dunge

  • Hallo zusammen, Hallo Hermine,

    Ich kann dich gut verstehen.
    Ich kann gut nachvollziehen was du schreibst, gerade dieses, das viele sich abwenden und/oder sagen du könntest doch "einfach" leben. Genau diese Szenerien kenne ich auch.
    Oft Denk ich mir: Mensch "eigentlich" geht's dir doch gut, festen Partner mit dem du sehr glücklich bist etc, du könntest doch "einfach" glücklich oder zumindest zufrieden sein und das sein lassen was mal war. Aber eben das funktioniert leider nicht so einfach. Ich denke auch oft, es kann doch nicht so schwer sein, Ich muss doch bloß aufhören mich selbst zu verletzen z.B., aber auch das geht nicht so einfach. Das sind so Dinge die man wohl etwas schmerzlich bewusst gemacht bekommt.
    Mir hat's schon ein wenig geholfen hier zu schreiben und zu lesen, das ich nicht alleine bin. Das habe ich mir nämlich oft eingeredet.
    Vielleicht hilft es dir ja auch -wenigstens ein bisschen- zu wissen, du bist nicht alleine mit solchen Gedanken, das bist du nämlich nicht :). Und wie Rose schon schrieb, Hoffnung gibt es immer. Ich finde du solltest es als positiv anerkennen, das du (wie du ja selbst getippt hast) noch immer ein Licht in dir trägst, denn das ist gut so!

    Ich Wünsche dir einen schönen Abend und liebe grüsse,
    die Pixeldiebin

  • Hey, vielen Dank für eure Beiträge!!!
    PixelDiebin: Ja, genau, ich möchte nicht mehr alleine sein..
    dunge: Eine richtige Traumatherapie habe ich noch nicht gemacht; trotz der vielen Hilfe..

    Alles triggert mich nur noch an, selbst die "harmlosesten" Dinge und ich bin das erste Mal in meinem Leben genau dabei, mich völlig zu verschanzen. Alles abzudichten..und eigentlich würde ich am liebsten nur noch schreien; oder eben, wie oben schon gesagt, alles beenden. Ich bin schon leidensfähig, aber alles hat seine Grenzen.
    Versuche für heute, so tun als ob...
    So tun, als ob ich jetzt einfach gern ins Bett gehe und noch einen Kinderfilm schaue (denn die sind relativ ungefährlich)- dann sind wieder ein paar Stunden "geschafft".. keine Ahnung ob das klappt, aber ich bin froh, dass das Licht in mir wieder dieses Forum aufgerufen hat, denn aus dem Haus gehen geht kaum.
    Und danke nochmal!!

    :fp: Hermine

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