Depressionen? Was sollte man tun?

  • Hallo ihr Lieben :smiling_face:

    Ich bräuchte mal einen Rat von euch.

    Eine Freundin von mir, bereitet mir und ihrer Mutter zur Zeit Sorgen.

    Verhalten:
    Sie ist sehr Lustlos dem Leben gegenüber zur Zeit. Sie geht ihren Hobbys nicht mehr nach, hat keine Lust rauszugehen oder etwas zu unternehmen. Sie weist auch alle ihre Freunde und Familie nur noch ab, will keinen Kontakt mit denen. Auch möchte sie mit niemanden reden. Sie zieht sich den ganzen Tag in ihren Zimmer zurück was sie zusätzlich noch ununterbrochen abdunkelt. Sie ist den ganzen Tag nur im Internet und macht sonst überhaupt nichts (es ist aber keine Sucht vorhanden). Sie ist in letzter Zeit sehr schnell genervt, gereizt und agressiv wenn ich mit ihr reden möchte. Sie möchte von allen in ruhe gelassen werden, da wir alle übertreiben da es ihr gut geht :frowning_face:
    Sie leidet seit einer Weile nun auch an Schlafstörungen, sie schläft teilweise 2 tage am Stück gar nicht und wenn sie dann mal schläft dann nur für 2-3 Stunden. Wenn man ihr etwas erzählt ist es ihr gleichgültig, sie sagt "ist mir egal" oder "interessiert mich nicht".

    evtl Hintergründe:
    Sei lernte ihren Ex-Freund im Internet kennen (ca Dezember 2011). Da er damals Liebeskummer hatte, blieb sie teilweise Nächte für ihn wach um für ihn da zu sein. Sie schlief in der Zeit ebenfals kaum. Die beiden sahen sich nur am Wochenende. (Sie wohnten nicht in der gleichen Stadt)
    Irgendwann zog sie dann zu ihm, wo sie feststellte dass er sich geändert hat. Er kontrollierte sie ständig (Handy, Telefonate, Gespräche, ...); er wollte ihren kontakt zu ihrer Familie verhindern; er fing an sie zu bedrohen; er sperrte sie teilweise Nachts ein (damit sie nicht abhauen konnte); es war teilweise auch sexueller Missbrauch im Spiel.
    Irgendwann zog sie dann mit Hilfe ihrer Familie heimlich bei ihm aus (während er arbeiten war). Danach drohte er ihr weiterhin übers Internet.
    Als sie dann erstmal wieder bei ihren Eltern wohnte kam ein weiterer tragischer Vorfall dazu. Ihre Tante verschwand auf einmal Spurlos. Nach 12 Tagen wurde sie dann gefunden und es stellte sich raus dass sie Suizid begangen hat.

    Ich merke dass sie sich immer mehr zurückzieht und sich hängen lässt. Ich habe das Gefühl dass sie alles verdrängt oder nicht wahrhaben will und es deswegen abstreitet und meint dass es ihr gut geht. Ich denke auch, dass sie teilweise Angst hat und sie äußerte mit gegenüber auch schon, dass sie keinen Sinn mehr im Leben sieht.
    Was kann man denn tun um ihr zu helfen? Sie lässt ja leider keinen an sich ran, und auch Hilfe von aussen was ich ihr Anbot und riet (Psychologe o.ä) blockt sie ab und wird dann auch agressiv da sie es für schwachsinn hält.
    Wir können sie doch nicht so lassen???
    Was kann man tun?

    Wir haben auch versucht sie erstmal in ruhe zulassen und ihr Zeit zu geben, dadurch verschlechterte sich die Lage auch.

    Ich bin euch sehr für eure Tipps und Ratschläge Dankbar

  • Hallo Knuddelchen,

    das Problem ist: Du kannst nur jemandem helfen, der diese Hilfe auch annimmt. Und deine Freundin nimmt augenscheinlich keine Hilfe an, da gibt es nicht viel, was du/ihr tun kannst/könnt.

    Du kannst nur für sie da sein. Ihr immer wieder anbieten, dass du für sie da bist, dass sie immer mit dir reden kann, wenn sie das Bedürfnis danach hat. Hartnäckig bleiben. Immer und immer wieder versuchen, sie aus der Reserve zu locken, egal wie stark sie dich/euch abweist. Sag ihr immer wieder, dass du sie magst, dass du dir Sorgen machst, auch wenn ihrer Ansicht nach dazu kein Grund besteht.

    Viel Glück!

  • Hallo gelberose.
    Danke für die Antwort und die Tipps. Das machen wir ja schon seit längerem, aber die Situation ändert nichts.
    Kann man nicht jemanden zwingen zu einem Psychologen zu gehen? oder eine Einweisung?

  • Zwingen kannst du keinen.
    Eine Einweisung geschieht nur dann, wenn sie durch ihr Verhalten sich oder andere gefährdet. Sprich, wenn sie konkrete Äußerungen macht sich etwas antuen zu wollen. Da gibt es dann noch die psychologischen Notdienst.
    Vorher kann man da leider nur von außen zuschauen.

  • Knuddelchen, hier wurde es ja schon erwähnt, dass der erste Schritt für die Hilfe nich von euch kommen kann, sondern von deiner Freundin kommen muss.
    Diese Tatsache ist ziemlich hart und ich kann nachempfinden wie es sein mag, eben nur daneben zu stehen und "nichts tun" zu können.
    Aber ihr unternehmt schon ne Menge, auch wenn es nicht gleich zu einem Ergebnis führen mag.
    Ihr seid für sie da, bietet ihr Hilfe an. Selbstverständlich? Finde ich nicht.
    Denn das ist es, was Betroffene brauchen. Versuch ihr zu vermitteln, dass es vielleicht im Moment eine schei** Situation ist, du aber trotzdem nicht von Ihrer Seite weichst. Nach dem Trubel in der letzten Zeit ist ein Durchhänger verständlich. Zeig ihr dass es für einen Moment in Ordnung war: sich zurück zu ziehen, es aber wieder aufwärts gehen muss. Gib Hinweise, dass es anders werden kann, aber Sie muss den Schritt gehen.

    Ich kenne beide Seiten sehr gut. Vor einiger Zeit konnte stieß gutes Zureden auf taube Ohren. Inzwsichen gab es Fälle, bei denen ich wie du, daneben stehen musste. Und obwohl ich verschiedene Gefühlszustände kenne, waren mir die Hände gebunden.
    Ein Patentrezept gibt es leider nicht. Da kommt es auch auf Person und Situation drauf an.

    Wichtig ist, sei achtsam. Dränge nicht, aber habe ein Auge auf sie. Und wenn du merkst, wie SoccerLady sagte, dass eine Selbstgefährdung zunimmt, unternimm etwas.

    Hast du dich in deiner Umgebung schoneinmal umgehört, ob es mögliche Anlaufstellen für Angehörige gibt?
    Die können dir evtl. auch nochmal Tipps geben und haben möglicherweise auch Kontakte zu Therapieadressen (für einen späteren Zeitpunkt)

    Ich hoffe, nein... ich wünsche dir Geduld, mit dem Tempo deiner Freundin mithalten zu können!
    Grüße, Zyna

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