Tramal Entzug - ich hoffe ich halte durch!!!!

  • Seit ich Kind war wurde ich immer wieder mit Schmerzmitteln "zugepumpt" wegen diversen Erkrankungen und Operationen im Nieren und Bauchbereich. Ich hatte viele Operationen und schwere Zeiten, aber auch immer wieder Monate oder gar Jahre ohne große Probleme in denen ich mich erholen konnte. Nun geht es mir aber seit über einem Jahr fast durchgehend schlecht (Nierenkoliken alle paar Tage und dadurch allgemein schlechter körperlicher und kopfmäßiger Zustand). Gegen die Schmerzen habe ich Unmengen von Tramal bekommen (da ich leider auf viele andere, ungefährlichere Sachen allergisch reagiere), gegen die zunehmenden Depressionen habe ich versucht mit "Kopf hoch, es gibt schlimmeres" anzugehen - aber es ist eben frustrierend das man im Alltag nicht richtig "funktionieren" kann.
    Ehe ich bemerkt und mir eingestanden habe dass ich ein "Suchtproblem" entwickelt habe ist fast ein Jahr vergangen in dem ich fast täglich Tramal genommen habe. Immer wenn ich ein/zwei Tage nichts genommen habe ging es mir schlecht und ich schob es auf die Nieren etc. anstatt auf die Idee zu kommen das es Entzugserscheinungen sein könnten. Mein Arzt sagte mir vorher das Tramal nicht süchtig machen kann.
    Vor ca. 6 Wochen habe ich mir also das Problem eingestanden, mit meinem Mann und guten Freunden darüber gesprochen und mir einen guten Arzt gesucht mit dem ich reden kann. Dieser Arzt hat mir dringend dazu geraten das Medikament nicht aprupt abzusetzen sondern auszuschleichen. Anfangs habe ich dies auch getan, war aber leider zu ungeduldigt und habe scheinbar viel zu radikal die Dosis runter gesetzt (angefangen habe ich mit ca. 800-1000 mg täglich, bereits nach vier Wochen war ich bei Null). Entzugserscheinungen hatte ich schon während dem runterfahren, aber seit dem ich gar nichts mehr nehme (10 Tage heute) wird es von Tag zu Tag schlimmer. Grippeähnliche Sympthome wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Schweißausbrüche, und totale Unruhe und Zittrigkeit die schlaflose Nächte bringt.

    Vom Kopf her bin ich Gott sei Dank sehr klar das ich durchhalten möchte weil ich mich auf eine tolle Zukunft mit meiner Familie freue. Aber ich fühle mich körperlich so schlecht das ich es kaum aushalte und ich Angst habe das das noch lange so geht.....

    Hat jemand einen Tip für mich was ich tun kann um durchzustehen? Ich möchte aber keinesfalls irgendwelche andere Medikamente nehmen.

    Manchmal ist es echt schwer.........

  • Das mit dem radikalen absetzen kann ganz heftig nach hinten losgehen. Bei Medikamenten kann das einige Wochen dauern um die auszuschleichen. Wenn Du das so durchziehen willst wirst Du es schwer haben es mal eben so zu machen. Die Entzugserscheinungen sind normal bei dem was Du da tust. Empfehlen kann ich Dir da nur einen Besuch in einer Entzugsklinik in Deiner Umgebung. Ansonsten kannst Du nur versuchen Dich soweit wie moeglich abzulenken und Dich so auszupowern das Du abends todmuede ins Bett faellst. Vielleicht kann Dir auch ein Schmerztherapeut auf homoeopathischer Ebene helfen wenn Du nicht mit anderen Medikamenten arbeiten willst. Und bitte mit aerztlicher Beobachtung...Du betreibst ein ganz gefaehrliches Spiel mit diesem kalten Entzug.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Danke für deine Antwort Siegfried!
    So ganz kalt entziehe ich ja nicht, da ich die Dosis ja schon schrittweise reduziert habe - allerdings eben nicht wie empfohlen mind. eine Woche jeweils dazwischen gelassen sondern alle 1-3 Tage reduziert.
    Nun nehme ich seit 11 Tagen gar nichts mehr und möchte auf keinen Fall einen Schritt zurück. Das Tramal habe ich noch hier liegen aber es wiedert mich total an und ich habe überhaupt kein Bedürfnis es zu nehmen.
    Eine Klinik ist nicht drin da ich meine kleine Tochter betreuen muss (wir wohnen 700 km von Verwandschaft etc. entfernt seit kurzem). Außerdem glaube ich das ich eine Klinik zumindest Kopfmäßig nicht brauche. Aber einen Arzt habe ich an meiner Seite den ich Tag und Nacht kontaktieren kann.

    Mein Problem sind einfach die Entzugserscheinungen und wie du schon schreibst mache ich genau dass - ich lenke mich ab! Vom Job habe ich eine 8 wöchige Auszeit genommen (ich bin selbständig da geht das) und ich gehe viel in der Natur mit meinem Hund spazieren, mache Frühjahrsputz und treffe mich mit Freunden. Hauptsächlich am Abend wenn der Körper zur Ruhe kommt, wird es dann aber heftig mit Unruhe, Kribbeln, Gliederschmerzen etc. so dass ich nur ganz schwer einschlafen kann. Ich versuche es dann mit Meditation und speziellen Atemtechniken und ab und zu funktioniert es.

    Homoeophatische Hilfe wäre toll, leider kenn ich mich da nicht aus - könnten Rescue Notfalltropfen in extrem schlechten Stunden helfen???

  • Hallo Yve1978,

    ich finde es sehr gut, dass du es anpackts. Siegfried hat Recht, gerade Entzug von Tabletten kann sich ewig hinziehen. Es kann dir heute gutgehen und am nächsten Tag ist alles beim alten. Bei deinem langen Gebrauch, kann sich der entzug tatsächlich über Wochen hinziehen.

    Ich würde auch eine Klinik empfehlen. Es gibt Entzugsstationen, bei denen du Kinder mitnehmen kannst. Jedoch kommt es auf das Alter des Kindes an.

    Ob du mit den Notfalltropfen die schlechten Stunden überbrücken kannst, weiss ich nicht. Es gilt es auszuprobieren. Ich habe auch gerne zu Baldrian gegriffen, während meiner Entzüge. Es machte mich immer ein wenig ruhiger. Doch habe ich mich nicht an die Dosierungsempfehlung gehalten, da dies einfach zu wenig gewesen wäre.

    Gute Erfahrungen habe ich mit Atosil gemacht, dies wird auch auf Entgiftungsstationen gegeben. Ist aber wieder ein Medikamt, jedoch keines das abhängig macht. Es nimmt die Unruhe etwas.

    Gute Zeit und Ohren steif halten.

    LG Taddl

  • Was Du auf alle Faelle machen solltest ist viel Wasser trinken damit Du die Niere unterstuetzt. Dieses leidgeplagte Organ entgiftet Deinen Koerper. Hilf ihr dabei mit drei bis vier Liter Wasser am Tag, bestens geeignet in Zimmertemperatur. Um vielleicht etwas Ruhe abends reinzubekommen trinke ueber den Tag verteilt ein paar Tassen Schlaf- und Nerventee. Bei mir hat das damit ganz gut funktioniert aber gut ich hatte mit einem anderen Entzug zu tun. Ein Versuch kann ja nicht schaden.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Dankeschön für eure tollen Tips!!!

    Baldrian könnte ich mal ausprobieren. Schlaf und Nerventee ist sicher auch einen Versuch wert.
    Meine Tochter ist "schon" 8, also zu alt um sie in die Klinik mit zu nehmen und ich mein Mann kann derzeit unmöglich frei nehmen, da ich derzeit keinerlei Einkommen habe weil ich erstmal an mich denken muss.

    Wasser trinke ich täglich mind. 5 Liter, schon seit Kindertagen um ständige Nierensteinabgänge zu unterstützen - derzeit habe ich ca. 20 Nierensteine, im letzten Jahr ca. 10 verloren doch sie bilden sich immer nach und in ganz Europa findet sich keinen Arzt der das versteht bei mir. Daher bin ich ja zu meinem Schmerzmittelproblem gekommen.

    Ich hab mich heute voll ausgepowert - habe 3 Insektenhotels gebaut, bin mit dem Hund gelaufen etc. und ich hoffe ich kann heute Abend schlafen........

  • Hi,

    Bei Baldrian sollteste die Tablettenform nehmen, in den Tropfen ist Alkohol drinne.
    Kann einen bei einem Entzug schon wieder gierig machen, da es Suchtmechanismen weckt - und in dem Fall auf Verlagerung setzt.
    Ansonsten machste ja alles schon prima:
    Auszeit, viel trinken, ablenken & auspowern.

    Was du brauchst, ist Zeit und Geduld.
    Leider ist es halt nicht nur mit dem körperlichen Entzug getan, sondern es dauert bis sich die Biochemie im Körper erholt.
    Aber mit der nötigen Sturheit wird das wieder...

    Ich habe ewig Pulver gezogen & hätte es selber nie geglaubt, das ich nochmal so viel Freude am Leben haben kann.

    LG.Ganesha

  • Hi Ganesha,
    danke für den Tip mit den Baldriantabletten, da hätt ich sicher nicht drauf geschaut. Gott sei Dank habe ich mit Alkohol überhaupt nix am Hut, bin sogar nach zwei Schluck Sekt bei einem so unangenehmen körperlichen Gefühl das ich es lasse. Aber klar ich muss mir jetzt immer wieder klar machen das sich da in meinem Körper und Kopf auch Suchtmechanismen gebildet haben und muss aufpassen bei allem.

    Es macht mir Mut das du schreibst das du wieder Freude am Leben hast, denn genau das ist mein Ziel!!! Wir haben so viel durchgemacht die letzten 10 Jahre, gesundheitlich, finanziell etc. und jetzt sieht alles sooooo gut aus für die Zukunft, wir wollen nächstes Jahr Haus bauen etc. Mein Mann und meine Tochter sind Engel und da wird mich doch jetzt so eine "blöde Sucht" nicht aus der Bahn werfen - das lassen wir nicht zu!

    Die letzte Nacht konnte ich sogar relativ gut schlafen, die Unruhe scheint langsam etwas nachzulassen jetzt wo ich fast zwei Wochen clean bin. Dafür bringt mich das Kopfweh um, aber bei dem tollen Wetter geht es ab an die frische Luft und das wird sicher etwas helfen.

    Liebe Grüße
    Yve

  • Vielleicht habt ihr ja Tiger Balsam oder Pfefferminzöl im Haus?
    Schläfen massieren damit (bloß nix in die Augen kriegen) & dann in die Natur.
    Das hilft.
    Ist übrigens auch gut gegen die Körperverspannungen, die man anfangs 'so gerne' hat.
    Einfach mal gut einreiben (lassen) und dann für 30 - 60 min gut eingepackt im Bett verschwinden...

    Euch nen schönen Tag - LG.Gane

  • :fr: freut mich, scheint zu passen!

    *fg* jaja, ich staune da immer wieder:
    wenn wir beim clean werden/bleiben auch nur ein kleinen Teil der Energie & Kreativität einsetzen, die wir beim konsumieren aufbrachten,
    dann kommen wir ganz schön weit! :gi:

    LG.Gane

  • Zitat von ganesha;237703

    f
    wenn wir beim clean werden/bleiben auch nur ein kleinen Teil der Energie & Kreativität einsetzen, die wir beim konsumieren aufbrachten,
    dann kommen wir ganz schön weit! :gi:
    LG.Gane

    Wie Recht du doch hast :r:

    Taddl

  • Du solltest nun das Wetter nutzen, wenn ich aus dem Fenster schau - Sonne, warm ...

    Es ist wichtig natürliches Licht zu tanken, gerade nach so einer Hammeraktion wie Entzug, auf was sehr stolz sein kannst :smiling_face:
    Nun gilt es sich vor depressiven Episoden und ähnlichem zu schützen und das geht sehr gut mit viel frischer Luft und viel Tageslicht.
    Mag sich doof anhören, doch kann das oft mehr bewirken als so manche Medis ...

    Sport machst ja schon, ich hoffe du findest auch Zeit nur für DICH!
    Oft meint man ja man hat alles auf einem Schlag aufzuholen, auch mit der Familie :winking_face:
    Aber man selbst darf sich dabei nicht vergessen und wirklich ganz fest auch was nur für sich einplanen - ne halbe Stunde lesen, einem Hobby ungestört nachgehen, egal was ...

    Es wird sicher noch ne Zeit dauern bis du wirklich ganz raus bist was diese körperlichen Symptome angeht.
    Was aber tust für deinen Geist, die Seele oder Psyche?
    Machst du was therapeutisch?
    Vielleicht ne SHG? Eventuell sogar eine bei uns hier? :winking_face:

    LG Franz

  • Hallo Franz,
    danke für deine Zeilen, die helfen sehr, genau wie alles lesen und schreiben hier! Genau wie die Sonne die einzig für mich zu scheinen scheint um mir Kraft zu schicken :smiling_face:

    Heute ist der 14. Tag ohne alles und ich glaube so langsam wird die Unruhe, das Zittern und Kribbeln weniger, ich kann sogar besser einschlafen. Dafür nehmen die Verspannungen und Kopfschmerzen zu :frowning_face:

    Du fragst was ich für mich tue? An mich denke ich grundsätzlich immer viel zu wenig, aber dafür achtet mein Mann umso mehr darauf. Er macht mir Badewanne mit Kerzenlicht und Musik, massiert die schmerzenden Glieder und nimmt mir jeglichen Streß mit Haushalt und Co ab. Eine Therapie mache ich nicht, aber ich muss sagen das mein Mann ausgebildeter ROMPC Trainer ist ("Beziehungsorientierte, meridianbasierte Psychotherapie, Beratung und Begleitung"), er gibt Seminare und Einzelcoatchings und ist somit mein eigener Therapeut. Und wenn es Sachen gibt über die ich mit ihm nicht sprechen kann weil er nicht den nötigen Abstand hat dann gehe ich zu unserem direkten Nachbarn, seinem Chef, der tolle Bücher schreibt und so lese ich gerade von ihm das Buch "Neue Wege zum Ich" und das hilft mir sehr!

    Als ich mich meinem Suchtproblem stellte und mir dessen richtig bewusst wurde, habe ich versucht eine Suchtberatung oder ähnliches zu finden - das gelang mir leider nicht, dafür wäre mein Problem "zu Klein" wurde mir schon am Erstgespräch am Telefon gesagt.

    Lieber Franz: Was ist eine SHG? Meinst du eine Selbsthilfegruppe?????

  • Jepp, Selbsthilfegruppe :smiling_face:

    Hätte ich doch fast schon schimpfen wollen, aber hab erst brav zu Ende gelesen :grinning_squinting_face:
    Mann, Therapeut, geht nicht :winking_face:
    Aber das hast ja selbst entkräftet und so muss ich sagen, bist gut versorgt.

    In dem Fall wäre aber eine SHG wirklich nicht verkehrt, schau dir halt mal unsere Beschreibung dazu an ==> Benutzergruppen bei SuS
    Wenn dir eine reale Gruppe lieber ist, auch da können wir dich bei der Suche unterstützen ...

    Und ein "zu kleines Problem" gibt es nicht, so eine Beratungsstelle sollte man schließen, wenn die keinen Bock mehr haben :ee:

    LG Franz

  • Zitat


    Und ein "zu kleines Problem" gibt es nicht, so eine Beratungsstelle sollte man schließen, wenn die keinen Bock mehr haben :ee:


    Sauerei aber auch!
    Geben die dann gleich noch Tipps zum Konsum?
    "Jetzt nehmen Sie mal 4 Wochen Heroin & dann kommen Sie wieder, dann schau'n wir mal!" :ce: :gt:

    *kopfschüttel* - aber ey: 14 Tage sind schon prima; jetzt nicht leichtsinnig werden & weiter geht's !!! :j: LG.Gane

  • ...na klasse...ein zu kleines Problem fuer die Suchtberatung....echt die duerften fuer ihre Arbeit bei "dicken Fischen" kein Geld bekommen damit sie mal wieder auf den Teppich kommen...

    ...es ist DEIN Problem und fuer Dich scheint es RIESENGROSS zu sein, das alleine zaehlt...deren Vorstellungen sind absolut nebensaechlich...es geht naemlich nur um DEINE GESUNDHEIT und nicht um deren Geldbeutel (denen ist es vielleicht zu klein weil sie zu wenig dran erwirtschaften)


    ...tritt denen auf die Fuesse, dafuer sind die schliesslich da....oder lass von Deinem Arzt da anrufen...das wirkt manchmal Wunder...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Oh ihr könnt aber wütend werden über solche "Praktiken" wie bei den Suchtberatungen (es waren zwei) - ich bin da leider einfach sofort eingeschüchtert und ducke mich weg. Ich sollte lernen nicht mehr alles mit mir machen zu lassen!!!

    Heute Vormittag bin ich irgendwie müde, enttäuscht, wütend und frustriert - liege auf dem Sofa und lese mich durchs Internet und gehe im Kopf meine letzten 20 Jahre als "Schmerzmittelpatient" mal ernsthaft und ehrlich durch.

    Als erstes das Thema was ich immer wieder von Ärzten gehört habe - "das macht nicht abhängig"! Gestern musste ich erfahren dass mein Arzt (wir kennen uns auch privat) hinter meinem Rücken "gelästert" und behauptet hat das Tramal überhaupt nicht abhängig machen kann und ich mir also alles nur einbilden würde..... WARUM hat er dann vor ein paar Wochen als ich mit ihm das erste Mal drüber sprach gesagt ich solle vorsichtig und langsam ausschleichen um den Entzug nicht so zu spüren?

    Seit 20 Jahren bekomme ich von tausend verschiedenen Ärzten Tilidin, Codein, Valoron und jetzt Tramal immer wieder verschrieben und immer wird gesagt es wäre "unbedenklich" weil ich es ja nur gegen die Schmerzen nehme und Entzugserscheinungen gibt es nicht. Gut früher habe ich darüber nie nachgedacht, habe nach OPs wochenlang was genommen (oder im Krankenhaus per Tropf etc. bekommen) und wenn es mir besser ging einfach aufgehört und oft monate, sogar manchmal ein Jahr und länger nichts genommen. Ich habe mir keine Namen von Medikamenten gemerkt und nichts hinterfragt. Erst jetzt wo ich mich intensiv mit dem Thema auseinander setze und viele Erfahrungsberichte lese glaube ich dass ich über die Jahre immer tiefer Abhängigkeiten gebildet habe :frowning_face: Ich lese von Tilidin und denke mir "Mensch davon hast du doch auch schon x Flaschen gelehrt", genau wie bei Codein etc. Ehrlich gesagt habe ich mit voranschreitender Zeit immer mit Medikamenten angefangen wenn ich akut krank war und aufgehört hab ich immer öfter erst wenn das Medikament alle war und die Ärzte nichts nach verschrieben (manchmal erst Monate nach OP oder so). Und noch ehrlicher muss ich eingestehen das ich wenn der Nierenarzt eben sagte, zur Zeit ist nix nötig, dann hab ich es mir eben vom Hausarzt verschreiben lassen etc. Und wenn ich etwas hatte dann habe ich es gerade in den letzten Jahren auch schnell alle gemacht - teilweise ohne richtigen Grund, einfach um mich schmerzfrei und gut zu fühlen. WIE kann man so dumm sein und dabei nicht selber merken das man ein Problem hat? Erst jetzt wird mir klar dass all diese Medikamente ähnlich sind, und Suchtpotenzial haben - ob bewusst oder unbewusst habe ich das immer verdrängt und ignoriert und Ärzte nie hinterfragt.
    Vor ein paar Wochen erst habe ich gemerkt dass ich süchtig zu sein scheine von Tramal und nun wird mir klar dass es einfach nur das erste Mal ist dass ich etwas sehr lange Zeit in immer höheren Dosen genommen habe und dadurch wenn ich mal nix nahm gemerkt habe das was nicht stimmt und das Thema "Sucht" wirklich hochkam. Seither kämpfe ich mich tapfer durch und nun höre ich hintenherum vom Arzt, ich soll mich nicht so haben, eine Sucht kann das nicht sein und somit auch kein Entzug!? Ich bin verwirrt und wütend!!!

    Seit Stunden lese ich mich durch Erfahrungsberichte und erkenne mich immer wieder - das leugnen, schönreden, das ich brauch es doch nur gegen die Schmerzen, das Unruhegefühl wenn ein Medikament alle wird - nachrechnen wann ich Nachschub brauche......
    Ich weiß nicht was ich schreiben soll, es ist so wirr in meinem Kopf. Was soll ich glauben, habe ich ein Suchtproblem oder nicht???? Habe ich Entzugserscheinungen seit ich gar nichts mehr nehme oder spinne ich? Und ich Dumme dachte im Kopf bin ich klar - Pustekuchen!

    Sicher bin ich nur dass ich nie wieder irgendeinen Arzt sehen will - erst werden einem die Schmerzen nicht geglaubt (man simuliert ja nur!!! bis sich herausstellt ein Nierenstein hängt im Harnleiter fest und staut die Niere so das der Urin aussieht wie Kaffee - NotOP kurz vorm Exitus der Niere. Gleiche Geschichte das man angeblich doch gar keine Schmerzen hat obwohl man aus dem Fenster springen möchte und einem wird erst geglaubt als der Tumor im Bauch geplatzt ist und der Bauchraum schon komplett vereitert und entzündet war - und wieder springt man von der Klinge und kein Arzt gesteht Fehler ein). Ich hasse Ärzte!!!!
    Sicher auch dass ich keine Tablette oder Tropfen jemals wieder anrühren möchte. Aber wie zur Hölle halte ich durch wenn die nächste schmerzhafte Krankheit, Nierenkolik oder sonstiges kommt? Werde ich einmal irgendein Medikament nehmen und sofort wieder von vorn beginnen?

    Bis heute früh ging es mir doch so gut, warum kommen jetzt diese Überlegungen, die Wut und die Angst.............
    Gott sei Dank muss ich jetzt meine Tochter von der Schule holen und kann nicht in Selbsmittleid versunken hier liegen bleiben.

    Danke fürs zuhören!!!

  • Hi Yve,

    Zitat von Yve1978;237900

    Oh ihr könnt aber wütend werden über solche "Praktiken" wie bei den Suchtberatungen (es waren zwei) - ich bin da leider einfach sofort eingeschüchtert und ducke mich weg. Ich sollte lernen nicht mehr alles mit mir machen zu lassen!!!

    Ja du solltest nicht alles mit dir machen lassen. Stimmt. Jedoch zu deinem Problem mit Suchtberatungsstellen wäre es hilfreich zu wissen, in welchem PLZ-Bereich du lebst, vielleicht kommt ja einer der User aus dem Raum und kann dir eine Beratungsstelle empfehlen. Die Antwort die du dort bekommen hast ist einfach unzureichend und völlig hirnrissig.


    Zitat von Yve1978;237900

    Als erstes das Thema was ich immer wieder von Ärzten gehört habe - "das macht nicht abhängig"! Gestern musste ich erfahren dass mein Arzt (wir kennen uns auch privat) hinter meinem Rücken "gelästert" und behauptet hat das Tramal überhaupt nicht abhängig machen kann und ich mir also alles nur einbilden würde..... WARUM hat er dann vor ein paar Wochen als ich mit ihm das erste Mal drüber sprach gesagt ich solle vorsichtig und langsam ausschleichen um den Entzug nicht so zu spüren?

    Seit 20 Jahren bekomme ich von tausend verschiedenen Ärzten Tilidin, Codein, Valoron und jetzt Tramal immer wieder verschrieben und immer wird gesagt es wäre "unbedenklich" weil ich es ja nur gegen die Schmerzen nehme und Entzugserscheinungen gibt es nicht.

    Alle diese Medikamente haben abhänigkeitspotenial. Auch unter der Betrachtung, dass du Schmerzpatient bist, muss der Arzt dich aufklären. Das ist echt ne Frechheit. Desweiteren würde ich dem Kurpfuscher die Freundschaft kündigen.

    Das Selbstmitleid kommt daher, weil du dich schuldig fühlst, nicht vorher nachgefragt zu haben. Brauchst du aber nicht, wenn der "Gott in Weiß" das sagt, wer würde schon zweifeln? Also nicht verzagen, sondern weiter Kopf hoch und weiter..........:r: Ist nicht mehr Rückgängig zu machen. Daraus lernen und abhacken.

    Liebe Grüße Taddl

  • Hi Taddl,

    ich komme aus Österreich, Raum Wien!

    Leider ist es ja nicht so das das der erste und der einzige Arzt ist der Mist erzählt, nicht aufklärt oder Schmerzen nicht glaubt bis es fast zu spät ist. Er ist nur der Arzt dem ich als erstes anvertraut habe das ich ein TramalProblem habe. Vorher hat er mich als Patientin nie behandelt weil er eigentlich keine "gewöhnlichen Patienten" sondern nur eine ganz bestimmte Berufsgruppe in ganz Europa behandelt für die er tätig ist.

    Die letzten 25 Jahre, also seit meiner Kindheit habe ich viele, viele, viele Ärzte und Kliniken durch (durch Umzüge etc.) und gute Erfahrungen habe ich nie gemacht. Schon als ich acht war ist meine Mutter mit mir auf dem Arm ins Krankenhaus gerannt weil ich vor Schmerzen nicht mehr laufen konnte - Diagnose: die Kleine hat nur keine Lust auf Schule!!!! Drei Tage später nachdem ich endlich mal einen Arzt vollgekotzt habe (im wahrsten Sinne des Wortes) wurde auf geringen Verdacht auf Blinddarmentzündung operiert - dabei festgestellt das mein Bauchfell schon total entzündet und vereitert war, Blutvergiftung etc......
    Und so zog sich das immer weiter, bei jedem Arzt, in jedem Spital bei jeder Krankheit und jetzt eben beim Medikamentenproblem!
    Es ist so frustrierend und mühsam und ich mag nicht mehr zu ständig neuen Ärzten gehen in der Hoffnung ernst genommen zu werden! Erst letzte Woche hab ich einen neuen Frauenarzt ausprobiert - 60 Sekunden für Abstrich, Ultraschall, "Gespräch" und Rezeptausschreibung - und dass bei meiner Vorgeschichte mit Tumor und jetzt mit Zyste und Schmerzen. :cs:

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