Seit ich Kind war wurde ich immer wieder mit Schmerzmitteln "zugepumpt" wegen diversen Erkrankungen und Operationen im Nieren und Bauchbereich. Ich hatte viele Operationen und schwere Zeiten, aber auch immer wieder Monate oder gar Jahre ohne große Probleme in denen ich mich erholen konnte. Nun geht es mir aber seit über einem Jahr fast durchgehend schlecht (Nierenkoliken alle paar Tage und dadurch allgemein schlechter körperlicher und kopfmäßiger Zustand). Gegen die Schmerzen habe ich Unmengen von Tramal bekommen (da ich leider auf viele andere, ungefährlichere Sachen allergisch reagiere), gegen die zunehmenden Depressionen habe ich versucht mit "Kopf hoch, es gibt schlimmeres" anzugehen - aber es ist eben frustrierend das man im Alltag nicht richtig "funktionieren" kann.
Ehe ich bemerkt und mir eingestanden habe dass ich ein "Suchtproblem" entwickelt habe ist fast ein Jahr vergangen in dem ich fast täglich Tramal genommen habe. Immer wenn ich ein/zwei Tage nichts genommen habe ging es mir schlecht und ich schob es auf die Nieren etc. anstatt auf die Idee zu kommen das es Entzugserscheinungen sein könnten. Mein Arzt sagte mir vorher das Tramal nicht süchtig machen kann.
Vor ca. 6 Wochen habe ich mir also das Problem eingestanden, mit meinem Mann und guten Freunden darüber gesprochen und mir einen guten Arzt gesucht mit dem ich reden kann. Dieser Arzt hat mir dringend dazu geraten das Medikament nicht aprupt abzusetzen sondern auszuschleichen. Anfangs habe ich dies auch getan, war aber leider zu ungeduldigt und habe scheinbar viel zu radikal die Dosis runter gesetzt (angefangen habe ich mit ca. 800-1000 mg täglich, bereits nach vier Wochen war ich bei Null). Entzugserscheinungen hatte ich schon während dem runterfahren, aber seit dem ich gar nichts mehr nehme (10 Tage heute) wird es von Tag zu Tag schlimmer. Grippeähnliche Sympthome wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Schweißausbrüche, und totale Unruhe und Zittrigkeit die schlaflose Nächte bringt.
Vom Kopf her bin ich Gott sei Dank sehr klar das ich durchhalten möchte weil ich mich auf eine tolle Zukunft mit meiner Familie freue. Aber ich fühle mich körperlich so schlecht das ich es kaum aushalte und ich Angst habe das das noch lange so geht.....
Hat jemand einen Tip für mich was ich tun kann um durchzustehen? Ich möchte aber keinesfalls irgendwelche andere Medikamente nehmen.
Manchmal ist es echt schwer.........