Hallo noch unbekannte Forengemeinde,
ich bin 43 Jahre alt, war 16 Jahre lang "Druff". Klassisch Politox. Seit 10 Jahren bin ich nun von illegalen Drogen clean. 5 Jahre davon völlig abstinet.
Dann kam das Jahr 2008: zuerst starb ganz plötzlich mein Schwiegervater, ADS-Diagnose und viel Stress mit der Grundschule meiner kleinen Tochter, ich stand kurz vor meiner Abschlussprüfung (Bürokauffrau), Interferontherapie musste abgebrochen werden (Non-Responster) und als Tüpfelchen auf dem I bekam mein Vater die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs -OP nicht mehr möglich.
Ab dem Zeitpunkt der Diagnose meines Vaters und das Wissen, dass wir nur noch auf den Tod warten können, versagte ich. Meine Cleanmechanismen griffen nicht mehr, ich begann wieder zu trinken, besser gesagt wir begannen wieder zu trinken. Mein Lebensgefährte ist ebenfalls ein cleaner Junkie. Wir tranken viel zu viel, dazu kam dann noch ab und zu Diazepam und viel Stress im Suff. Geschrei ect. ich muss euch da wahrscheinlich nix erzählen. Ich begann eine Kriseninterfensionstherapie, mein Vater starb und es wurde besser. Nach und nach bekamen wir die Situation einigermassen in den Griff.
Jedoch ist es momentan noch immer so, dass ich immer nach der Arbeit oder abends am Wochenende die Finger nicht vom Alkohl lassen kann. Es endet nicht mehr im völligen Besäufnis, doch die Situation macht mich unzufrieden. Ich spüre wieviel Zeit mir mein Schwips raubt. Habe dann keinen Bock mehr was zu machen usw. Gestern habe ich 3 Chantre und 1 Jägermeister getrunken, heute habe ich schlechtes Gewissen und jeden morgen wenn ich aufwache sage ich mir: Heute Net. Ich schaffe momentan dieses Schritt nicht. Jeden Tag gebe ich meiner Sucht nach und bin völlig stinkig auf mich.
Ich möchte dies Forum für meine Selbstreflektion nutzen und wollte ein Forum in dem auch Depression ein Thema ist. Ich nehme seit 6 Monaten ein Antidepressiva ein. Auch das entspannt die Situation ein wenig.
So ich denke des passt erstmal. Würde mich über Rückmeldung freuen.
LG Taddl