Video: Online-Spielsucht (Englisch)

  • Hi Leute,

    da ja auch Online-Spielsucht ein weit verbreitetes Thema sind, ich persönlich so meine lieben Erfahrungen mit der Thematik gemacht habe, will ich euch das folgende Video nicht vorenthalten.

    Der Titel ist "In Real Life". Es ist schön und liebevoll durch einen Betroffenen erstellt. Leider ist es in Englisch, aber für Viele ist das ja kein Problem.

    [video=youtube;jrKjNwejhfg]http://www.youtube.com/watch?feature=…p;v=jrKjNwejhfg[/video]

    Klar habe ich auch Word of Warcraft gespielt, damit aber nie so ein rechtes Problem entwickelt. Bei mir war es mehr das gute alte CounterStrike über viele Jahre hinweg. Die Entscheidung, damit aufzuhören, habe ich allerdings nicht bewusst getroffen. Irgendwann verlor ich einfach die Lust.

    Erfahrungen? Meinungen?

    LG
    WbD

  • Ich war mal nen halbes Jahr - ganz am Anfang - bei 'Second Life' dabei...
    Hab dann aber schnell gemerkt, das sowas für nen Suchtbegabten () wie mich NIX ist & seitdem halte ich mich aus der Scene total raus.

    LG.Gane

  • Hallo,

    für mich ist das Thema ja gerade aktuell.
    Ja, ich bin auch hier suchtgefährdet. Deshalb hab ich immer nur die ziemlich "langweiligen" Spiele gespielt; Sachen bei denen ich nicht nötig bin.

    Aber das hilft alles nichts. Es bleibt die Flucht in eine andere Welt.

    Im Moment spiele ich gerade nicht. Hab meinen Catan-Account gekündigt und spiele darum auch kein Basis - genug gespielt.
    Davor war es keine Online-Spiele, sondern nur PC-Spiele, aber auch da war und ist es der Flucht-Aspekt.

    Flucht vor der Welt und eine scheinbare Kontrolle über die umgebenden Vorgänge - beim Spiel kann ich steuern, ob und wie es den Gestalten geht. Und mein Hirn fühlt sich dann tatsächlich gut, wenn ich - was weiß ich 100% zufriedene Gäste in meinem Programm habe.
    Und dabei ist es so erbärmlich. Das ist alles gar nicht wahr. Es ist ein Programm, von Programmierern geschrieben, und das Interessante liegt nur darin, hinter die Mechanismen zu kommen und so "das Spiel zu knacken" - dann entsteht das Gefühl des "Verstehens" und Mensch ist glücklich, einfach weil uns der Wunsch nach "Verstehen wollen" innewohnt.

    Ich könnt kotzen. Alle diese Dinge, die sind mir so klar, und dennoch bin ich anfällig wie doof. Immer dieses "Heile Welt" spielen (das sind so meine Spiele gewesen) - Ablenkung und Heile Welt.

    Und dann merk ich nicht, daß es eigentlich viel spannendere Dinge gibt und nicht nur spannendere, sondern vielleicht auch wichtigere?!

    Brot und Spiele und ich bin ein zufriedenes Mitmensch. Janz schön unbewußt!

    Da hab ich nun vielleicht gerade etwas wirr geschrieben, aber das bitte ich zu verzeihen, ich bin einfach sehr aufgeregt bei dem Thema. Aufgeregt, wütend und auch enttäuscht von mir. Ich finds so peinlich, Stunden über Stunden mit der Kiste hier zu verbringen und mich damit auch noch gut zu fühlen.

    Ich mein, viele Sachen sind Spiel und Ablenkung, und das ist auch in Ordnung, dafür sind wir Menschen, aber muss es denn so plump sein?

    "Oh - ich hab ein Solitair gewonnen - ich fühl mich gut! Ich bin gut!" :70: ......das ist doch voll albern und doof!

    LG Wolke

  • @gane
    Second Life? Hast du dafür Geld ausgegeben? Mir persönlich war das ja gar nichts. Hehe.

    Wolke
    Ich merke hier gerade, dass auch bei Online-Spielen, bzw. Games im Allgemeinen die Beweggründe zum Spielen ein wenig auseinandergehen. Prinzipiell teile ich deine Ansicht bezüglich des "Knackens der Mechanismen". Ganz klar ein Punkt, aber Einer, den ich gar nicht als sooo primitiv und stumpf erachte. Je nach Komplexität und Grundfreiheit des Spiels, kann dahinter eine gewisse Herausforderung stecken. Mal davon ganz abgesehen, gibt es auch da eine Menge Studien, die gewissen Online-Games einen enormen Lerneffekt nachsagen, z.B. hinsichtlich des Erfassens von Algorithmik und Dergleichen. Interessant fand ich sogar, dass viele intensive Online-Spieler einem nicht unerheblichen Teil ihrer nichtspielenden Altersgenossen sogar in Sachen sozialer Kompetenz überlegen sein sollen. :grinning_squinting_face:

    Bei mir war die Motivation zum Spielen ja eine gänzlich andere. CounterStrike ist ein etwas betagter Ego-Shooter, bei dem zwei Teams im Rahmen von Spielrunden gegeneinander antreten. Die Rundenzeit ist immer limitiert, die gespielten Karten waren in meinem Fall eigentlich immer die Gleichen. Wenn man das über Jahre betreibt, kommt da ein enormer Wiederholungseffekt rein. Im Prinzip immer und immer und immer wieder die gleichen Abläufe. Für mich hatte das etwas meditatives. Der ewig ratternde Hirnkasten war endlich einmal ruhig. Zu Zeiten in denen es auf absolute Leistungsfähigkeit ankam, habe ich sogar für das Spiel die Finger von den Drogen gelassen, bzw. lassen können. Freilich nicht vollständig, aber für einen Hardcore-Druffie sind ein, zwei freiwillig abstinente Tage ja auch schon etwas. :grinning_squinting_face:
    Auf der anderen Seite ganz klar Erfolgserlebnisse. Hinsichtlich meiner Spieleleistung war ich zeitweilig äußerst gut dabei und spielte für einen erfolgreichen Clan, war zeitweilig Squadleader des ersten Squads und damit für Taktik usw. zuständig. Vielleicht sollte man dazu sagen, dass CounterStrike immens fähigkeitenlastig war, und intensives Training erforderte, um ganz vorn mitspielen zu können. Nun, die Bezeichnung "eSports" ist da ganz zutreffend. Erfolge hatten letztlich den gleichen Effekt auf mich wie, nun sagen wir der Gewinn eines Fußballspiels.
    Ganz klar hat das nur rein virtuell Bedeutung und das auch nur im Umfeld der Spielergemeinde, aber anders gefragt: Ist das bei jeglichem Sport nicht auch der Fall? Klar könnte man nun wieder das Argument in den Raum stellen, dass ja Sport auch noch der Fitness zuträglich sei. Wie oben aber schon angedeutet, haben eben auch Online-Games ihre durchaus positiven Effekte: Räumliches Denken, Reaktionsgeschwindigkeit, die Fähigkeit schnelle Entscheidungen in absolut stressigen Situationen zu treffen, Taktik - nur um ein paar zu nennen.

    Letztlich kann ich meine "Spielsucht" auf drei Kernfaktoren herunterbrechen: Meditation, permanentes Verbessern der eigenen Spielleistung und zu guter letzt der langjährige Kontakt zu einer gleichbleibenden Gruppe Gleichgesinnter, die ich auch regelmäßig ein paar Mal jährlich RL traf, mit denen ich innig vertraut war, und die mir "wertvolleren" Kontakt bieten konnte, als dies mein Umfeld vermochte. Alles in allem sind für mich die Parallelen zu einem Sportverein augenfällig. Zumindest bilde ich mir das wenigstens ein.

    Klar spiele ich auch heute mal eine Runde. Vielleicht mal zwei Stunden, bevor ich die Lust verliere. Wenn Raum ist, kann ich mir auch schon einmal einen ganzen Nachmittag damit vertreiben. Dann ist aber auch wieder gut.

    Wie bin ich nun da raus gekommen? Keine Zeit mehr, Lust verloren, was meinen Spielkumpanen ebenso ging, einfach sein gelassen.
    Warum fällt das Vielen im Gegensatz so schwer? Ich bin da erst mit 19 reingerutscht, und hatte davor mit Spielen nicht viel am Hut, habe mich am Rechner immer mit anderen Sachen beschäftigt. Könnte mit ein Grund sein.
    Könnte ich heutzutage noch einmal reinrutschen? Och nö, ich glaube nicht. Ich bin in der Hinsicht glaube ich einfach gesättigt.
    Würde ich es noch einmal so machen, wenn ich wieder so alt wäre und in der gleichen Lebenssituation steckte? Aber klar doch.

    Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich diese Zeit noch heute ab und an vermisse. Ich habe das seinerzeit nicht als Zeitvergeudung betrachtet, und sehe das auch heute nicht so. Im Verhältnis zu meinen damaligen Altersgenossen habe ich letztlich nur auf zwei Sachen gänzlich verzichtet: Andauerndes (oft gelangweiltes) zusammen Rumgehänge inklusive den allfälligen Wochenendpartys und auf den Fernseher. Ich hatte täglich Freude, hatte stundenlang Spaß mit meinen Leuten und obendrein hat mich das Ganze außer Strom und der ohnehin notwendigen Internetverbindung keinen Cent gekostet.

    LG
    WbD

  • Zitat

    @gane
    Second Life? Hast du dafür Geld ausgegeben? Mir persönlich war das ja gar nichts. Hehe.


    Nein.Neverever Nie - ich gebe für Software/Spiele Online etc grundsätzlich kein Geld aus...
    Habe meine Phasen, in denen ich mal "Need for Speed" Online fahre...würde da aber nie Extras erwerben & hätte mich da auch nicht angemeldet, wenn es was kosten würde.
    Mit Ballerspielen habe ich es eh nimmer, wenn du 10 Jahre Kriegsdienst verweigert hast..... :j:

    Bin halt schon ein "Spielkind"& ich finde das auch ganz okay: IM BERÜHMTEN RAHMEN halt!!!
    Sehr wichtig...
    Das Spielkind bezieht sich bei mir dann aber auch auf Instrumente und so, also Kreativität an sich.


    Ich finde das Spielen an sich hat ja schon auch was kreatives; bissel checken, ob ich jetzt die 'normalen' Lösungswege gehe,
    oder ob ich irgendwelche Tricks finde (gibts ja fast immer).

    Jetzt hat mich gestern Malina mit den "Avatar Tiles" angesteckt...hab da gestern bestimmt 2h gedaddelt, aber nun ist auch erstmal wieder gut.
    Muß dann - Gott sei Dank - nimmer morgens gleich weitermachen, bzw habs gestern dann auch bleiben lassen und bin lieber lesen gegangen.

    Suchtpotential jede Menge - aber ich sehe da auch bissel ne Übungsbasis im 'bewußteren' Umgang mit der Sucht.
    Mit stofflichen Suchtmitteln kann ich da ja nimmer üben - der Zug ist definitiv abgefahren! :gi:

    Wenn ich nen richtig Schei*dreckstag habe, ist die Option, mich mal in nen Game fallen zu lassen, anstatt zu brüten, schon auch mal angenehm.

    LG.Gane (bissel vom Online Thema abgekommen, sry) :j:

  • Hallo Ihr,

    ja, stimmt, da scheint es wirklich ganz auf die unterschiedlichen Motive anzukommen.
    (und da sind es bei mir eben normalerweise diese wunderschönen netten Simulationen - thematisch völlig anders als Shooter-Spiele (?) oder jegliche Art schneller Spiele)

    Und daß das Spielen an sich was ziemlich Gesundes sein soll, das hab ich auch schon in ner Menge Berichten gesehen - ja mei - wie überall halt: Das Mass scheints zu machen!

    Wahrscheinlich ist einfach ausschlaggebend das Mass an Freude, daß man selber noch empfindet.

    LG Wolke

  • Hallo zusammen, auch für mich ist dieses Thema aktuell,
    Ich habe bis vor kurzen World of Warcraft gespielt, ich habe insgesamt 6 Monate gespielt.
    Nunja diese 6 Monate haben schon eine Menge bewirkt, ich bin nicht mehr mit meiner Freundin ins Bett, Hab den Job schleifen lassen und somit verloren,
    mein Sozialesumfeld ist komplett eingestürtzt, ich habe meinen Haushalt verkommen lassen uvm.
    Nunja jetzt seh ich das Resultat aus der Sache, meine Freundin zieht in eine eigene Wohnung, ich habe eine neue Ausbildung gefunden. Ich habe den Ausstieg aus der "Szene" geschafft, aber trozdem bin ich nicht geheilt, jetzt wo ich keine World of Warcraft mehr spiele, sitze ich vor meiner Konsole und spiele dort Stunden über Stunden.
    Gruß Dave

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