Hallo zusammen!
Heute auf der Arbeit bin ich auf etwas gestoßen, was mich noch ein wenig beschäftigt hat heute. Ich war mit in einer Therapiegruppe-Psychoedukative Gruppe bezgl. Depressionen. Da die eigentliche Ärztin, die das sonst immer macht Urlaub hatte, machte das unser Stationsarzt als Vertretung und es gab praktisch offene Fragen-/Themenrunde.
Am Ende der Gruppe wurde über Gefühle gesprochen, gestörtes Selbstbild und Helfersyndrom. Nach der Gruppe hat der Doc. eine Nachbesprechung mit mir gemacht, ob ich fragen habe und alles verstanden habe und so.
Dabei kamen wir auf die depressive Persönlichkeitsstruktur.
In dieser Verbindung kam auch das Helfersyndrom zur Sprache. Habe dazu einen Link, der das ein bisschen beschreiben.
Die depressive Persönlichkeit - Persönlichkeitspychologie - FOCUS Online - Nachrichten
Je länger wir also darüber sprachen, desto eindrucksvoller zeigte mir das Gespräch mit dem Doc., dass ich viele Anteile von diesen Charakteristika habe.
Aber dennoch wurde mir auch deutlich klar gemacht, dass Menschen mit einer depressiven Persönlichkeitsstruktur nicht gezwungen an einer Depression auch wirklich erkranken müssen in ihrem Leben. Natürlich ist das eine nicht so gute Voraussetzung und das Risiko ist deutlich höher, aber nicht zwingend so.
Viele Ärzte leiden wohl auch unter dieser Persönlichkeitsstruktur. Das Selbstbild ist gestört, man ist abhängig von Anderen und deren Anerkennung, versucht dieses zu erreichen durch helfen und ackern und klammert sich oft an Beziehungen. Fällt die Anerkennung mal flach und wird nicht gegeben, wird der Jenige sich schnell neue Beziehungen suchen, in der er genug Anerkennung und Lob bekommt, die für sein Selbstbild nötig sind, damit er sich gut fühlt und seine Unsicherheit und Unzufriedenheit ausgleichen kann.
Das heißt praktisch, dass das Helfersyndrom mit der depressiven Persönlichkeitsstruktur einhergeht.
Es gibt nur ganz wenige Menschen, die wohl dennoch am Helfersyndrom leiden, aber diese Persönlichkeitsstruktur nicht haben. Solche Menschen müssen da ein gesundes Selbstbewusstsein haben, sich unabhängig von anderen fühlen oder einer Religiösen Ansicht nach handeln (Beispiel, was wir genommen hatten war, vorbildliche christliche Lebenseinstellung).
Ich habe mich da halt extrem wiedergefunden und so manches kleines "Aha-Erlebnis", während des Gesprächs gehabt. Ich brauche auch ständig Anerkennung/Lob von den Menschen aus meiner nähren Umgebung. Mache mich denen schnell Abhängig und leide ihre Leiden häufig.
Wollte das mal zur Diskussion stellen und/oder wissen, ob sich Jemand man damit auseinandergesetzt hat???